Beiträge von Luise

    Ach, liebes Linchen,


    meine Freundin hilft mir wo sie kann. Aber mit allem kann und will ich sie nicht belasten. Sie ist mir eine gute Freundin und Stütze, immer mich da.


    Ich habe mich entschlossen die anfallenden Arbeiten machen zu lassen und werde finanziell schon damit klarkommen.


    Wenn das Wetter gut ist und ich mich auch

    gut genug fühle, habe ich doch Freude daran. Das ist es mir wert, wer weiss, wie lange ich noch in meiner Wohnung leben kann?

    Lg Luise

    Meine Lieben,


    heute ist ein sehr warmer Tag, auch noch

    abends.

    Alle Nachbarn nutzten ihren Balkon und Garten und hatten gute Laune. Nur mir schnürt sich der Hals zu und bin traurig und

    verzweifelt.


    Meine Krebserkrankung und die anderen körperlichen Einschränkungen nehmen immer mehr Raum ein... belastend und eigentlich für mich nicht mehr aushaltbar.

    Ich kann keine Freude mehr empfinden... Zukunftsangst bestimmt mein Denken und Handeln.

    Wenn ich mich körperlich etwas besser fühle, trenne ich mich seit einiger Zeit von Sachen und Kleidung, will wohl mein Leben aufräumen.

    Meine Wohnung... meine Terrasse interessieren mich nicht mehr... ich werfe sogar Deko - Artikel, die ich immer jahreszeitlich aufstelle, in den Müll.


    Meine Terrasse ist aufgrund des feuchten Winterwetters dieses Jahr sehr mit Grünbelag behaftet. Auch Blumenkübel usw.. Aber ich bin zu schwach, um es zu entfernen. Letztes Frühjahr konnte ich alles noch bewältigen... putzen und bepflanzen...brauchte zwar viele Tage und immer Pausen, aber hinterher Freude am Gestalten gehabt.


    Und heuer geht es überhaupt nicht.

    Nun versuche ich gerade mir Hilfe zu organisieren für diese Arbeiten, auch für gründliches Fenster- und Rahmenputzen.


    Habe da jemanden an der Hand, aber musste letztes Jahr schlucken, als die Bezahlung für 3,5 Stunden gefordert wurde... ich habe gezahlt aber eigentlich beschlossen denjenigen nicht mehr zu fragen.


    Aber sonst kenn ich keinen, es ist ja auch schwere Arbeit, die gut bezahlt werden soll, aber ich glaube, ich werde benutzt weil ich alleine und angewiesen bin auf diese Hilfe.


    Ein älteres Ehepaar (Nachbarn) zahlte für vergleichbare Arbeiten an dieselbe Person wesentlich weniger.


    Aber ich werde es wieder vereinbaren und zahlen , ich selber schaffe es nicht. Muss es woanders einsparen... wird schon irgendwie gehen.


    Das sind so meine "kleinen" Probleme, nicht nur Krankheit und Trauer... aber belasten mich auch.


    Lg Luise

    Liebe Andrea,


    :2: für deine lieben Worte und Anteilnahme.



    Ich wohne im Ruhrgebiet.


    Es ist im Moment alles zu viel für mich und ich bin sehr verzweifelt.


    Mein physischer und psychischer Zustand war seit meiner akuten Trauerzeit noch nie so unten. Ich kann gefühlt nichts mehr... weder Essen machen... Haushalt in Ordnung halten... Erledigungen termingerecht erledigen... noch nicht mal die wenigen sozialen Kontakte wahrnehmen. Für das alles muss ich mich anstrengen und schaffe es nur ansatzweise mit viel Mühe.


    Gestern z. Bsp. habe ich es kaum aus der Fußgängerzone ( musste meine reparierten Hörgeräte abholen) mit Rollator bis zum Autoparkplatz geschafft. Ich bin wie betrunken gelaufen... Blutdruck total unten.


    Jede Stufe oder Bordstein, Kopfsteinpflaster sind ein Hindernis für mich... ich kann mich nicht mehr erinnern, dass ich jemals unbedarft und ohne sie zu bemerken, diese "Hindernisse" genommen habe.

    Und ich will diese Zeit zurück. Aber trotz üben gelingt es mir nicht. Mittlerweile beneide ich jeden, der es locker macht. Ich muss mich jetzt bei jeder Unebenheiten oder Stufe festhalten und konzentrieren... aber bei einer Stufe oder am Bordstein ist kein Geländer... der Rollator ist dabei ein weiteres Übel.

    Es fällt mir alles so schwer... und wenn ich alleine (wie meistens) unterwegs bin, habe ich Angst, dass ich falle und keiner hilft... kennt mich... oder ist einfach für mich da.


    Das alles zermürbt mich zusehends... zieht mich runter... nimmt mir die Lebensfreude... und dabei bin ich erst 70... keine 100.

    Es wird nicht besser, sondern bestimmt schlimmer werden. Das macht mich fertig.


    Lg Luise

    Meine Lieben,


    nun ist Ostern vorbei. Demnächst muss ich Pfingsten überstehen... an das letzte Pfingstfest mit meinem Mann erinnere ich mich gut.


    Er war zwar schwach aber zuhause... wir sprachen viel und doch fühlte ich mich traurig und irgendwie schon alleine. Es war eine ungute Stimmungslage, die ich nicht verstand...auch im Nachhinein nicht.


    Wir hörten die Nachbarn auf ihrem Balkon mit ihrem Besuch lachen und wir waren beieinander aber ich glaube, jeder von uns beiden war alleine mit seinen Gefühlen und Gedanken. Wir konnten uns damals nicht öffnen und trösten... ich bedaure das sehr.


    Möchte die Zeit zurückdrehen und vieles anders machen...


    Lg Luise

    Vielen Dank Simon für deine Anteilnahme.

    Jedes nette Wort tut mir momentan sehr gut.

    Ja, ich will am Freitag einen neuen Versuch starten. Es handelt sich bei dem Nachbarschaftstreffen um einen zwanglosen Cafe-Treff zum handarbeiten in geselliger Runde. Vielleicht schaffe ich es diesmal.


    Meine Freundin hilft mir so oft obwohl sie auch Diabetikerin und nur 2 Jahre jünger ist. Ich will sie nicht mit solchen Bitten und Fahrten belasten, da sie mir bei vielem hilft ( mit Amy...mit Arztbesuchen... bringt mir Wäsche ins Krankenhaus... und ist immer telefonisch - auch nachts - für mich erreichbar).

    Auch als ich mit Atemnot nachts wiederbelebt werden musste, hat sie den Rettungskräften aufgeschlossen ( ich konnte sie noch vorher anrufen...danach war ich nicht mehr fähig zu sprechen, die Notruf-zentrale hat mich nicht verstanden) Es war um 1 Uhr nachts und sie musste über

    10km über die Autobahn von zuhause

    zu meiner Wohnung fahren und war zeitgleich mit der Feuerwehr vor Ort.


    Deshalb mussten nicht die Türen aufgebrochen werden. Nachbarn haben das Klingeln der Feuerwehr wohl nicht gehört bzw. nicht nachts auf Klingeln reagiert.


    Ich verdanke ihr so viel.


    Lg Luise

    Lieber Simon,


    ja, meine Amy ist mein Ein und Alles. Ohne sie wäre es noch schlimmer.


    Gerade heute (Ostern) bin ich total am Boden. Früher, als alle noch da waren, war es ein schönes Fest.

    Meine Mutter & ihr Partner, mein Bruder mit Frau und Kindern, mein Mann, andere Verwandte saßen alle um den Kaffeetisch, bei gutem Wetter auch draussen.


    Und nun sind sie alle tot... nur ich bin noch da und mein Neffe mit seiner Familie (die weiter weg wohnen).

    Heute komme ich aus dem Weinen nicht heraus... bin schon weinend wach geworden... körperliche Schmerzen... extreme Kreislaufprobleme (Blutdruck im Keller, Schwindel, Unsicherheit bei Badbenutzung) und dadurch bin ich auch empfindlicher gegen meine Einsamkeit... wieder extreme Angst vor dem, was noch wird...diese Unsicherheit wegen der neuen Krankheit.

    Ich weiss wirklich nicht, was ich machen lassen soll und was nicht... und die Facharzttermine erst im Mai und Juni.


    Selbst eine Zweitmeinung einholen und Ratschläge sind zur Zeit nicht möglich.


    Dazu meine Schlappheit, die kleinste Anstrengung schafft mich. Nach dem Gassigehen und dem Versorgen (Essen machen für mich... etwas Haushaltsarbeit) bin ich fertig und kann nur noch liegen. Für Sachen die ich gerne machen würde, (mit Menschen sprechen und treffen, Handarbeiten, Lesen) fehlt mir einfach die Kraft.


    Letztens habe ich einen Versuch gestartet und bin mit Auto zu einem Nachbarschaftstreff gefahren, aber als ich vom Parkplatz bis vor der Tür war, musste ich wegen Luftmangel und Schmerzen wieder umkehren. Habe es kaum zum Auto zurück geschafft und bin sehr traurig nach Hause gefahren.


    Einen Zahnarzttermin konnte ich nicht wahrnehmen... hoffentlich kann ich nach Ostern meine reparierten Hörgeräte wieder abholen und endlich zum HNO-Arzt gehen ( Freundin fährt mich) , mein linkes Ohr ist seit der Bestrahlung etwas taub. Muss das überprüfen lassen... vielleicht nur verstopft (hoffentlich)... mein Gehör ist schon schlecht genug und immer stark schwankend wegen HWS - Nervenschäden.

    Wenn wenigstens der Krebs nicht wäre und dadurch die extreme körperliche Schwäche.

    Jetzt kann ich es bei meinem Mann besser nachempfinden, wie er darunter

    gelitten hat. Die Gewichtsabnahme bedeutet auch Muskelabbau... habe ich nun auch.

    Der Krebs nimmt sich alles, was er zum Wachsen braucht.


    Lg Luise

    Liebes Linchen,


    mein Hund ist 6 Jahre alt (bei Anschaffung war ich nicht krebskrank), hat genug Auslauf, ich gehe mindestens 3x täglich mit Rollator und Sauerstoff Gassi. 2x wöchentlich wird Amy von verschiedenen Leuten ( Freundin, Nachbarn) auf grosse Runden mitgenommen.


    Ausserdem spiele ich mit Spielzeug ( unter anderem mit Bällchenwerfen, zergeln) bei trockenem Wetter und bei relativ guter Tagesform von mir auf meiner Terrasse mit meinem Hund.

    Amy hat ein gutes Leben bei mir. Oder dürfen körperlich eingeschränkte Personen ihre Tierliebe nicht ausleben ? Es gibt ja schließlich Therapiehunde.


    Und wieso meinst du, dass ich keine Hilfsmittel von meiner Krankenkasse bekommen habe?

    Hilfsmittel : Rollator, Toilettenhaltegriff, Duschhocker, mobiler Sauerstoff-Flaschen - Trolley, Greifarm.

    Natürlich alles Mindest- Standard, ich hatte ja schon vor einiger Zeit geschrieben, dass ich bisher viele Zuzahlungen für Krankenhausaufenthalt, Krankentransporte, wöchentliche Sauerstoff- Lieferungen und Sauerstoff - Zubehör, Hilfsmittel, Medikamente, Hausnotruf usw. seit einigen Monaten im Rahmen der 1% Regelung leisten muss, nachdem ich Antrag auf Zuzahlungsbefreiung für chronisch Kranke gestellt habe. Das ist für mich trotzdem nicht einfach zu stemmen, zumal es in den letzten Monaten viel auf einmal war.

    Nur so "Luxusartikel" wie besonders leichter Rollator, Elektromobil wird nicht bewilligt.


    Ich war froh, dass durch eine besondere Verordnung meines Arztes der Sauerstofftrolley mit Zuzahlung gewährt wurde, da der Standard- Rucksack für meine Wirbelsäule Gift ist. Das mobile Sauerstoffgerät wiegt gefüllt über 8 kg. Leichtere sind nicht Kassenleistung.


    Man kann man zwar versuchen einiges einzuklagen, aber viele Kranke haben nicht die Nervenkraft und Hilfe dafür. Ich jedenfalls nicht.


    Das alles soll von mir auch nicht anmaßend klingen, aber ich wollte es klarmachen.

    Lg Luise

    :2:


    für alle lieben Worte.


    Heute liege ich wieder total schlapp auf dem

    Sofa... konnte bis jetzt noch nicht mal mit Amy raus... Luft fehlt. Amy tut mir so leid... ich kann ihr momentan kein schönes Leben bieten.

    Und nun steht wieder Ostern vor der Tür. Alle freuen sich auf die freien Tage...auf Familientreffen... auf Urlaub. Ich werde Ostern wieder allein verbringe. . . meine Freundin fährt zu ihrer Familie über die Feiertage.

    Und dabei liest man immer, dass soviele Menschen alleine wohnen.. aber wo sind sie... wie kann ich nette finden?

    Leider bin ich körperlich nicht im Stande soziale Begegnungsstätten aufzusuchen... oft liegt es nur an naheliegenden fehlenden Parkplätzen.

    Auch zum Friedhof schaffe ich es nicht oft.

    Ich habe schon an ein Elektromobil gedacht, aber jetzt mit Sauerstoff und noch weniger Kraft lohnt sich der finanzielle Spagat nicht.


    Lg Luise

    Meine Lieben,


    es ist schrecklich... die Bestrahlungstherapie hat nichts gebracht. Nun weiss keiner, wie es weitergehen soll. Empfehlung der Ärzte: erstmal abwarten... vielleicht wirken die Bestrahlungen noch nach. Operieren noch keine Option wegen meines Allgemeinzustands ( Herz usw.).


    Mir geht es zusehends schlechter... kann fast

    gar nichts mehr... und meine Seele weint nach meinem Mann. Will nicht mehr schlafen, weil meine Träume mich noch mehr belasten.


    Beneide mittlerweile meinen Mann, weil er bei seiner Krebserkrankung mich an seiner Seite hatte... Tag und Nacht. Ich bin einsam und alleine... nur noch am Weinen... Verzweifeln. Das ist nicht gut... dadurch verschlimmert sich bestimmt mein Zustand.


    Mit Sauerstoffflasche und Rollator gehe ich mit Amy kleinste Gassirunden. Begegne ich Nachbarn mit Hunden, fange ich sofort an zu

    weinen, wenn ich nach meinem Befinden gefragt werde... erhalte gut gemeinte Ratschläge wie Granatapfelsaft trinken und positiv denken! Ich könnte schreien und muss mich noch freundlich geben. Als wenn Saft gegen Krebs hilft und positive Gedanken alles wieder richten.


    Mir ist eben alles zu viel... ich ertrinke... ich ersticke...weiss nicht mehr weiter.


    Ausserdem habe ich neue Beschwerden mit dem Gehör, Darm und Unterleib.

    Müsste einen Ärztebummel machen, aber dazu fehlt mir Kraft... Hilfe und entsprechende kurzfristige Termine.

    Habe erst im Mai und Juni Facharzttermine.


    Ich kann und will nicht mehr kämpfen... um Termine... um finanzielle Hilfe... um Anerkennung von höherem Pflegegrad... um Höherstufung Behinderung ... um Psychotherapie... um Liebe und Verständnis.

    Lg Luise

    Liebe Bettina,


    den Link kann ich nicht öffnen, es erscheint ein er rotes Herz. Wo hast du es, gefunden? Die Worte sprechen mein Herz an.

    Danke dafür.

    Lg Luise

    Meine Lieben,


    ich weiss nicht, an wen ich mich wenden könnte, ausser an euch.


    Bin heute ( Samstag} wieder mal total traurig. Wann wird es endlich besser? Heinz ist nun schon über 5 Jahre tot (=das Wort hasse ich), aber mir fehlt er immer wieder... das Gefühl ist fürchterlich.

    Gestern war ich das erste Mal nach der Krebserkrankung beim Friseur, war wirklich

    nötig. Ich musste erzählen, wollte das auch, aber heute staut sich die Angst wieder auf.

    Und damit auch die Trauer und das Verlassenheitsgefühl. Die Tränen kullern nur so... lautlos.

    Ein einsames WE liegt vor mir... bei schönem Frühlingswetter... ich wollte, dass es regnet. Sind bestimmt alle Menschen froh und gehen zusammen spazieren... Pärchen... Familien.

    Nächste Woche erfolgt CT-Kontrolle und Termin. Der Gedanke daran ist mein ständiger Begleiter. Muss das ohne Hilfe oder Begleitung überstehen... vom Krankentransporter gefahren und abgesetzt... aber dann ganz alleine.


    Ich kann einfach nicht mehr... nicht mehr leben... nicht mehr lachen... nicht mehr hoffen... nicht mehr lieben.


    Tut mir leid, dass ich euch damit belaste.

    Jeder von uns ist ja irgendwie alleine... aber ich bin dazu noch einsam. Ohne wirkliche Menschen... alle tot.. für immer.


    Eine Freundin... ein Hund... ein Neffe... das wars. Was habe ich falsch gemacht, dass das Schicksal so hart zu mir ist?


    Eure Luise

    Meine Lieben,


    heute ist wieder so ein schrecklicher Tag.

    Ich weine und trauere sehr... fühle mich einsam.

    Bin krank und hilflos... mein Mann fehlt mir... seine Liebe... seine Fürsorge...


    An das Alleinsein ohne ihn kann ich mich einfach nicht gewöhnen. Er war der einzige Mensch, der mich geliebt hat... bedingungslos.


    Ich kann einfach nicht mehr.


    Warum das alles noch? Wieso kämpfe ich gegen den Krebs? Tag für Tag lebe ich vor mich hin... kaum Freude... kaum schmerzfrei ( psychisch und physisch)... kaum soziale Kontakte... kann nirgends hin... schaffe zur Zeit noch nicht mal etwas mit Hilfe meiner Freundin. Für Freitag haben wir Tickets für eine Veranstaltung (schon fast 1 Jahr vorbestellt) , aber ich schaffe es nicht hinzugehen. Ticket verschenkt, damit meine Freundin nicht alleine hingehen muss.


    ....Es tut so weh...mein Leben... mein Alles.


    Niemand mehr da... alle innerhalb von 8

    Jahren verstorben... nur ich nicht. Bin die letzte bis auf einen Neffen der weiter wegwohnt.


    Lg Luise

    Liebe Kerstin,


    alles was du schreibst empfinde ich genauso. Mein Mann ist seit 5 Jahren fort und er fehlt mir immer noch. In Allem... seelisch... aber genau so sehr in alltäglichen Dingen, wie du es beschreibst.

    Niemand mehr da, der sich an ihn im Gespräch erinnert und erwähnt.

    Mittlerweile ist mir alles zu viel... meine Krankheiten bestimmen - neben meinem Alleinsein - den Tag.

    Nur für meinen Hund stehe ich auf und versuche, alles am Laufen zu halten.


    Ich denke an dich und drücke dich mal ganz fest.

    Lg Luise

    Liebe Kerstin,


    alles was du schreibst empfinde ich genauso. Mein Mann ist seit 5 Jahren fort und er fehlt mir immer noch. In Allem... seelisch... aber genau so sehr in alltäglichen Dingen, wie du es beschreibst.

    Niemand mehr da, der sich an ihn im Gespräch erinnert und erwähnt.

    Mittlerweile ist mir alles zu viel... meine Krankheiten bestimmen - neben meinem Alleinsein - den Tag.

    Nur für meinen Hund stehe ich auf und versuche, alles am Laufen zu halten.


    Ich denke an dich und drücke dich mal ganz fest.

    Lg Luise

    Vielen lieben Dank für eure Anteilnahme.


    Heute war ein schlimmer Tag. Meine Angststörungen sind wieder voll da. Kann das Haus nicht verlassen...Panikattacken... wie schon früher mal.

    Ich glaube, dass sich jetzt erst der Schock der fürchterlichen Nacht und die Diagnose damit bemerkbar macht.


    Durch meine immer mal wieder auftretene Luftnot bin ich stark eingeschränkt und ängstlich. Will nicht aus dem Haus und vom Sauerstoff entfernen obwohl ich ein Mobilgerät habe... es ist aber sehr schwer... Kassenleistung.


    Es geht aber nicht so weiter. Ich kenne diese Panik - und Angststörungen und habe damals lange gebraucht sie zu überwinden (Medikamente und Therapie) aber da war ich nicht alleine... mein Mann hat mir viel geholfen. Und nun???


    Seit Tagen bin ich nicht rausgegangen... nur mit Amy ganz kurz auf den Hof aus lauter Panik und damit verbundener Angst vor Zusammenbrechen des Kreislaufs.

    Mir ist dann immer ganz schlecht und ich japse nach Luft, ob nur wegen der Lunge oder auch wegen der Panik weiss ich nicht.


    Ich habe diese Woche einige Termine und

    muss Anträge stellen, aber ob ich das schaffe?


    In meinem Kopf geht alles drunter und drüber. Das Warten bis Anfang März, ob sich etwas gebessert hat, ist ständig präsent.

    Und es flattern noch Rechnungen wegen Zuzahlungen und von mir privat bestellte Hilfsmittel ein, die mir das Leben mit Sauerstoff und eigenständigem Alleinleben erleichtern. Stosse allerdings an meine finanziellen Grenzen, da ich Essen auf Rädern und Lebensmittel und Getränke auch Medikamente liefern lassen muss.


    Selber kochen und einkaufen schaffe ich momentan kräftemässig nicht, obwohl es günstiger wäre. Letztens bei Aldi wurde ich gefragt, ob ich einen Krankenwagen brauche, weil ich mich hinsetzen musste. Konnte mich ins Auto schleppen und meine Freundin anrufen. Seitdem lasse ich es sein.


    Bin immer schlapp, habe auch abgenommen. Hoffentlich wird es wieder besser, ansonsten weiss ich nicht mehr weiter.


    Tut mir leid, dass ich so durcheinander schreibe, aber ich musste es mal los werden...auch wenn es eigentlich nicht in ein Trauerforum passt.


    Es ist nun 2:20 Uhr nachts und ich werde versuchen zu schlafen.

    Lg Luise

    Meine Lieben,


    heute ist mein ( leider nicht unser) Hochzeitstag... vor 45 Jahren lag etwas Schnee, aber die Sonne schien.


    Nach 7jähriger " Kennenlernzeit" und 3 Jahre - früher "wilde Ehe" genannt, sagten wir offiziell ja zu uns. Wir überraschten damit alle!


    Und nun ist es, als steht meine Welt still. Wo sind die Jahre geblieben? Es scheint mir zu kurz gewesen zu sein.... trotz der vielen Erinnerungen.


    Ich bin nun über 5 Jahre allein... Witwe will ich nicht sagen... ich fühle mich immer noch als Ehefrau und Partnerin. Das ändert sich nie!

    Aber nun ist zu allen Krankheiten und meiner Behinderung noch der Sch.... Krebs dazu gekommen. Mir geht es seit 2 Wochen sehr schlecht, aber alle sagen, dass es noch die Nebenwirkungen der Therapie sind, obwohl ich ungewöhnliche Beschwerden habe. Einen Facharzt für meine Atemprobleme kann ich erst im Mai aufsuchen. Vorher kein Termin... auch nicht weiter entfernt... bei vielen ist Aufnahmestopp.


    Je öfter ich mit der Luft Probleme habe, desto mehr spielt die Panik auch eine Rolle.

    Ich kann einfach nicht die Nacht mit der Bewusstlosigkeit durch Sauerstoffmangel und Erstickungsangst vergessen. Ich war allein im Bett und plötzlich waren 5 Feuerwehrleute und Notarzt da. Sie mussten mich wohl wiederbeleben... entweder noch zu Hause oder schon im Schockraum im Krankenhaus, hatte davon 2 Rippen gebrochen. Mir fehlen Stunden... keine Erinnerung.. nur immer kurze Szenen.

    Erst am nächsten Mittag wurde ich aus dem Schockraum gebracht. Sie dachten wohl, dass ich es nicht schaffe.

    Und mittlerweile wünschte ich es. Es wird wohl nicht mehr wesentlich besser werden... will nicht dahinvegetieren ohne Sinn... ohne Hoffnung... ohne menschliche Liebe.


    Nur für meinen Hund tut es mir leid, aber meine Freundin will dafür sorgen, dass Amy noch ein gutes Zuhause finden wird... sie ist ja so lieb und treu und schmusig.

    Vielleicht freut sich eine ältere Frau an ihr... Kinder sind nichts für einen so kleinen Hund.


    Nun wird morgen meine neue Polster - Garnitur geliefert... hatte sie im Oktober vor meiner Erkrankung bestellt. Hatte lange überlegt, aber die alte tut es nicht mehr... ist schon geklebt. Nun geht wieder ein Teil, dass Heinz noch kannte und benutzte... ich sehe ihn noch darauf... es tut mir weh... auf "seinem" Sofa kann ich bis heute nicht liegen. Vielleicht geht es auf dem neuen.


    So einige Sachen musste ich schon erneuern... Mikrowelle... Lampe... Waschbecken... Drucker usw.. Immer denke ich, wenn er wiederkommt kennt er sich hier nicht mehr aus... ich bin eigentlich klar im Kopf aber manchmal kommen mir solche Gedanken... schon verrückt!


    Eure Luise, die wohl etwas

    spinnt... entschuldigt meine Worte.