Meine Lieben,
nun ist der 1. Weihnachtstag... mittags... früher war es immer an diesem Tag ein grosses Familientreffen...und nun bin ich die ganze" Familie". Es tut so weh... so allein zu sein... ausser Hundeliebe keine andere mehr zu empfangen.
Liege hier krank und traurig auf dem Sofa... mein Kühlschrank ist gut gefüllt mit leckeren Sachen... viel zu viel liefern lassen... und ich habe zwar Hunger aber kann nichts essen.
Aus lauter Verzweiflung bin ich erst um 4:30 Uhr ins Bett gegangen... bis dahin ferngesehen... auf ZDF Neo lief die alte "Nesthäkchen-Serie"...sehr altbacken aber ich habe daran Erinnerungen... dabei geweint und an frühere Zeiten Schmerz aber auch gute Gefühle durchgemacht.
Nun bin ich mit Amy allein und werde es für immer sein. Immer... wie lang... wie oft noch Weihnachten... wie wird es noch werden?... noch kränker... noch einsamer... ohne Aussicht auf etwas Liebe - Mitgefühl - Fürsorge - Begleitung - Hilfe? Daran zu denken macht mich fertig.
Es gibt so viele Menschen...warum keinen mehr, der zu mir gehört? Bin ich ein schlechter Mensch - was habe ich falsch gemacht - war ich zu egoistisch - lieblos ?
Wer kann mir diese Fragen beantworten?
Mein Mann liebte mich bedingungslos sein gesamtes Leben - meine Freundin hält zu mir seit über 50 Jahren... und trotzdem fehlt mir ein "Netz - ein Nest", dass mich auffängt, einfach nur da ist!
Vielen stand ich bei - im Leben sowie beim Sterben - ich wurde als stark bezeichnet.
Aber mit dem Tod von Heinz ist alles anders geworden - er war mein Halt...meine Stärke... mein Ich...mein Leben.
Ich bin gestorben... aber lebe noch.
Lg Luise