Beiträge von Luise

    Meine Lieben,


    heute ist wieder mal ein Tag der Einsamkeit... des Verlassenheitsgefühl... dieser immensen Traurigkeit.

    In diesem Monat ist unser Hochzeitstag und ich "feiere" ihn alleine... verzweifelt... müde vom Alleinsein... krank und alt.

    Ich bin wütend auf meinen Mann... warum konnte er nicht länger bei mir bleiben? Er wusste und sagte es auch immer, dass ich nicht alleine sein kann... nun bin ich es.

    Immer wieder versuche ich meinem Dasein ... meinem Leben... noch etwas Freude abzuringen... aber es ist vergeblich. Wenn ich nicht die Liebe und Verantwortung für Amy hätte.... dann?


    Lg Luise

    Liebe Verlassen,


    schön das du uns gefunden hast.


    Auch ich vermisse meinen Mann schon über 6 Jahre... das ist für manche eine lange Zeit, aber für mich immer noch unbegreiflich, dass er nicht mehr bei mir ist. Er fehlt... ich vermisse ihn... nicht nur als Ehemann sondern auch als Freund und Lebensberater.


    Schreibe hier alle deine Gefühle und Gedanken... wir verstehen und fühlen mit dir.


    Lg Luise

    Liebe Sverja,


    ich bin ganz berührt dass du an mich denkst und nachfragst. Du bist... obwohl wir uns nicht persönlich kennen... die einzige, die sich nach mir erkundigt.


    Mir geht's nicht so gut... liege seit Tagen und erledige nur das Nötigste (Amy).

    Habe sogar den Untersuchungstermin in der Frauenklinik letzte Woche abgesagt, war nicht in der Lage noch eine Hiobsbotschaft ( Krankenhausaufenthalt) zu verkraften. Stecke momentan den " Kopf in den Sand".

    Hoffe, dass ich den verschobenen neuen Termin schaffe.


    Momentan ist mir alles zu viel... körperlich, seelisch... die Gedanken schwirren nur so um meine Zukunft... weiss nicht was ich will oder nicht will. Frage meinen Mann im Jenseits... bekomme keine Antwort.


    Lg Luise

    Liebe Sverja,

    meine Lieben,


    es war ein anstrengender Tag mit vielen Untersuchungen und Wartezeiten... aber er ist positiv ausgefallen. Der Krebs hat sich weder ausgebreitet noch verkleinert... Stillstand... keine neuen Herde... Lymphknoten unauffällig... Werte zufriedenstellend.


    Sauerstoffmenge (Zufluss) soll ich schrittweise etwas mindern, da Sauerstoff auf Dauer Lungengewebe schädigt und meine Blutgaswerte (in Ruhe, ohne Belastung) dies hergeben.

    Wenn es mir dadurch schlechter geht, soll ich mich melden, ansonsten erfolgt ab jetzt die Kontrolle nicht mehr alle 3 Monate sondern alle 6 Monate.


    Ausserdem habe ich im März noch den Kontrolltermin in der Strahlenklinik, in der die Bestrahlungen erfolgt sind. Vielleicht wird noch nach bestrahlt.


    Nun hoffe ich, dass nächste Woche die Frauenklinik auch erstmal grünes Licht gibt und keine neue OP ansteht, obwohl meine Frauenärztin das für erforderlich hält.


    Ich will dieses neue Jahr nicht schon wieder mit Krankenhausaufenthalt beginnen.

    Ausserdem habe ich sozusagen ein Khaus-Trauma, weil ich bei den letzten zwei Aufenthalten erst mit dem Noro-Virus und dann mit Corona angesteckt wurde.


    Lg Luise


    für Bettina: mein Apnoe-Gerät ist von Heinen & Löwenstein.

    Liebe Sverja,


    ja Krebs ist auch mit Partner schwer zu ertragen... vielleicht sogar noch unerträglicher.


    Mein Mann sagte zu einem Mitpatienten : " Ich bin froh, weil ich weiss, zuhause wartet jemand auf mich" .


    Das hilft schon viel... eine Umarmung... ein Zuhören... ein nach-Hause-kommen...einfach nicht alleine sterben... sich mitzuteilen um die Angst zu lindern. Das konnte ich meinem Mann geben... so wie du es Bella gibst auch durch dein Warten bei Untersuchungen.


    Das fehlt mir so und ich beneide die Patienten, die jemanden an ihrer Seite im Krankenhaus haben die auf sie warten.

    Einfach dieses Gefühl... das hilft bei den unangenehmen Untersuchungen und das Akzeptieren der Krankheit... draussen wartet jemand auf mich... ich muss es nicht alleine durchstehen.


    Es ist so schwer.



    Lg Luise

    Ich friere innerlich... mir ist kalt trotz Decke.

    Diese Einsamkeit verschlingt mich...

    Der Fernseher ist an damit es nicht so still ist... aber ich schaue nicht hin... weine nur... Brille beschlägt... Nase läuft... Herz rast.

    Ich könnte schreien aber die Kraft dazu fehlt mir... es würde sowieso niemand hören und keinen interessieren.

    Warum bin ich so allein? Alle tot oder weggezogen oder dement. Und ich lebe noch... Warum?

    Meine Lieben,


    heute bin ich seelisch stark angeschlagen... brauche Ansprache... bin einfach fertig mit den Nerven... kann das alles nicht mehr aushalten. Alles alleine bewältigen.


    Gestern Abend über eine Stunde versucht mein Apnoe-Gerät für eine Sauerstoffaufzeichnung klar zu machen.... immer Error... konnte heute beim Arzt nichts abgeben. Muss sehen wie und wo ich es reparieren lassen kann... keine Niederlassung des Herstellers in meiner Stadt. Wie komme ich dahin?


    Und morgen Termin zurTumorkontrolle mit CT und weiteren Untersuchungen... wieder alles alleine... andere Patienten meistens zu zweit mit Partner... dauert mit Wartezeit wieder einige Stunden... und Amy allein zu Hause... Nachbarin (hat oft auf Amy aufgepasst) ja leider im November verstorben.


    Ich kann nicht mehr und ich will auch nicht mehr... will nur noch zu meinem Mann.

    Heinz bitte hilf mir!


    Lg Luise

    Meine Lieben,


    allen ein hoffentlich friedliches (? weltweit?) ... erträgliches neues Jahr.


    Keine neuen Verluste... Krankheiten... irgendwelche schwere Sorgen... sondern einfach mal unbeschwerter leben... mit unseren Lieben im Herzen... unvergessen.


    Versuchen wir gemeinsam mit gegenseitiger Unterstützung und Verständnis dieses neue Jahr positiver zu bewältigen... das wünsche ich mir so sehr für mich und euch.


    Seit 6 Jahren gibt mir das Forum Hilfe und Kraft... ich bin eine der längsten hier.

    Es ist meine Familie, die ich im wahren Alltag nicht mehr habe... Danke an alle.


    Lg Luise

    Meine Lieben,


    Der letzte Tag im Jahr.


    Wieder ein Jahr ohne Heinz... viel krank... einsam... wieder Todesfälle...


    Kann es nicht doch mal etwas besser werden? Ich sehne mich so danach... etwas Normalität... weniger Schmerzen...keine Zukunftsangst... einfach nur leben und noch bisschen Freude empfinden. Das ist doch nicht zu viel verlangt.


    Das nächste Jahr muss ich einige Entscheidungen treffen... Wohnsituation wegen Finanzen und Gesundheitsstatus (physisch u. psychisch).


    Oder soll ich einfach alles Weiterlaufen lassen und das Schicksal entscheidet?


    Ich wünschte jemand... am besten natürlich mein Mann aus dem Jenseits... gibt mir die Antworten.


    Es geht allerdings nicht mehr so weiter... die Belastungen bestimmen meinen Tag und Nacht... es ist mir alles zu viel.


    Manchmal hoffe ich dennoch auf positive Veränderungen in meinen letzten Lebenstagen... auf Freude...auf Liebe... auf Lebenslust. Sonst vergeude ich mein Leben... das ist ungerecht gegenüber den Toten.


    Eigentlich weiss ich nicht was ich will.


    Lg Luise

    Ach, ich habe gerade nochmal meine Worte durchgelesen. Sie sind zu pessimistisch - für Weihnachten total unangebracht.

    Bitte lasst euch davon nicht beeinflussen... vielleicht lösche ich es... aber die Worte kamen einfach aus mir heraus.

    Meine Lieben,


    nun ist der 1. Weihnachtstag... mittags... früher war es immer an diesem Tag ein grosses Familientreffen...und nun bin ich die ganze" Familie". Es tut so weh... so allein zu sein... ausser Hundeliebe keine andere mehr zu empfangen.


    Liege hier krank und traurig auf dem Sofa... mein Kühlschrank ist gut gefüllt mit leckeren Sachen... viel zu viel liefern lassen... und ich habe zwar Hunger aber kann nichts essen.


    Aus lauter Verzweiflung bin ich erst um 4:30 Uhr ins Bett gegangen... bis dahin ferngesehen... auf ZDF Neo lief die alte "Nesthäkchen-Serie"...sehr altbacken aber ich habe daran Erinnerungen... dabei geweint und an frühere Zeiten Schmerz aber auch gute Gefühle durchgemacht.


    Nun bin ich mit Amy allein und werde es für immer sein. Immer... wie lang... wie oft noch Weihnachten... wie wird es noch werden?... noch kränker... noch einsamer... ohne Aussicht auf etwas Liebe - Mitgefühl - Fürsorge - Begleitung - Hilfe? Daran zu denken macht mich fertig.


    Es gibt so viele Menschen...warum keinen mehr, der zu mir gehört? Bin ich ein schlechter Mensch - was habe ich falsch gemacht - war ich zu egoistisch - lieblos ?

    Wer kann mir diese Fragen beantworten?


    Mein Mann liebte mich bedingungslos sein gesamtes Leben - meine Freundin hält zu mir seit über 50 Jahren... und trotzdem fehlt mir ein "Netz - ein Nest", dass mich auffängt, einfach nur da ist!


    Vielen stand ich bei - im Leben sowie beim Sterben - ich wurde als stark bezeichnet.


    Aber mit dem Tod von Heinz ist alles anders geworden - er war mein Halt...meine Stärke... mein Ich...mein Leben.


    Ich bin gestorben... aber lebe noch.


    Lg Luise

    An alle meine Lieben,


    ich wünsche euch ein besinnliches Weihnachtsfest mit den Menschen, die hier sind und vor allen die Liebsten, die im Regenbogenland zusammen mit allen Seelen auf uns achten... im Herzen bei uns sind.


    Lg Luise

    Liebe Sverja und alle meine Lieben hier,


    nun ist Montag, ein Tag vor Heiligabend und viele erwarten Weihnachts- Familien-Feste.

    So wie wir vor unseren Verlusten ungetrübte Vorfreude darauf hatten


    Nun ist alles anders geworden...


    Mir fehlen so viele und es wird ein einsames Fest für mich.


    Schon heute erwischt mich eine starke Depression und die Erinnerungen "erschlagen" mich fast. Zwar werden einige WhatsApp Nachrichten kommen, aber nicht von Herzensmenschen (von Pflegedienst u. ä.).


    Nie habe ich gedacht, dass ich mal so einsam und allein sein werde. Diese Gefühle schneiden mir die wenige Luft ab, die mir noch verblieben ist.


    Ich wünsche euch allen ein friedliches Weihnachtsfest.


    Lg Luise

    Liebe Sonnenstrahl,


    auch ich habe bemerkt, dass immer weniger hier geschrieben wird. Vielleicht ist es die Zeit... die Weihnachtszeit...die Zeit der Erinnerungen... die Zeit, die schmerzt und gleichzeitig die Zeit der Sehnsucht. Nach Frieden... nach Familie...nach den vermissten Lieben... nach Heile-Welt.


    Meine Sehnsucht nach dem Allem ist gross und unerreichbar geworden.


    Irgendwie muss ich an den Spruch denken :

    "Die Lebenden werden die Toten beneiden".

    Wer das sagte, ist mir entfallen, ich glaube im Zusammenhang mit einem Atomkrieg.


    Soviel globales Leid... da zählt mein persönliches eigentlich nicht.


    Trotzdem komme ich nicht aus dem Kreislauf der Trauer... des Schmerzes (psychisch sowie physisch) nicht heraus... wird mich bis zum Ende begleiten... das muss ich lernen zu akzeptieren... aber es fällt mir so schwer.


    Bald ist wieder ein Jahr vorbei... ein Lebensjahr... unwiederbringlich... und

    ich konnte es nicht richtig leben... von mir vergeudet... eigentlich unentschuldbar... weil andere es gerne gelebt hätten und nicht konnten...es ist ungerecht und ich schäme mich es nicht als Geschenk angenommen zu haben.


    Lg Luise