Guten Morgen,
heute ist der 1. Advent und bei mir ist nichts geschmückt... dieses Jahr geht es einfach nicht... ich weiss nicht warum.
Dabei wäre es wichtig. Zum erstenmal seit Heinz Tod bin ich Hl. Abend nicht alleine. Mein mittlerweile getrennt lebender Neffe will mit Kind zu mir kommen... irgendwie freue ich mich darauf... aber auch nicht. Sie beide und ich werden traurig sein... die Mutter... Ehefrau fehlen. Mit graut davor... eigentlich wäre ich lieber wie immer allein.
Aber die beiden sind meine Restfamilie und ich bin für sie da. Es fällt mir schwer Trost zu spenden, den sie brauchen.
Es ist schwierig damit umzugehen, ich will eigentlich Weihnachten ignorieren, mir reicht schon das im Fernsehen und so alle fröhliche Weihnachten wünschen... es tut mir im Inneren weh und ich muss verstärkt weinen.
Seit meiner Krebserkrankung bin ich seelisch noch empfindlicher geworden... mir ist alles zuviel... meine Nerven sind ständig gereizt... mir fällt alles schwer... Körperhygiene... Essen machen... selbst die kurzen Sozial- Kontakte die ich ab und zu habe belasten mich.
Und dann nächste Woche soviele Arzttermine... dadurch bedingt wieder erneute Ängste...Bedenken, dass ich es nicht schaffe die Praxen zu erreichen.
Manchmal glaube ich, dass ich durchdrehe.
Dazu kommt noch, dass mich der neu verwitwete Nachbar (Alzheimer), der momentan alleine in seiner Wohnung lebt, immer wieder anruft und vor meiner Wohnungstür steht... er ist aus der Kurzzeitpflege zurück.
Die Töchter suchen nach einem Platz in einer WG oder im Heim.
Aber ich bin damit überfordert mich um den Nachbarn bei Bedarf zu kümmern, auch wenn ich mit der verstorbenen Frau ein gutes Verhältnis hatte, will ich nicht die Verantwortung übernehmen....ich bin nicht die dritte Tochter.
Das alles liegt wie ein Stein auf mir... Weihnachtsbesuch... Nachbar... meine Krankheiten... mein Allgemeinzustand.
Bin so froh, dass ich das Alles hier bei euch aussprechen kann.
Lg Luise