Beiträge von Luise

    Meine Lieben,


    heute ist wieder so ein Tag an dem ich verzweifle. Seit 2 Tagen habe ich mit keinem Menschen gesprochen, nur mit einer Arzthelferin am Telefon. Musste für morgen einen Termin absagen... ich schaffe es nicht... ich habe Angst davor... vor dem Ergebnis, das dann nach der Nacht - Messung (Sauerstoffaufnahme) erfolgt...momentan kann ich keine schlechten Ergebnisse ertragen. Es ist mir alles zu viel... alleine durchzustehen... mit dem Gerät schlafen... selber anlegen ohne Hilfe und Unterstützung... alleine die ganze Nacht ohne einen Menschen an meiner Seite.


    Ausserdem muss ich diese Woche eigentlich noch zu einer weiteren Untersuchung ins Krankenhaus.. . aber weiss nicht ob ich gehe... wieder alleine mit Allem... der Autofahrt... Parkplatz in der Nähe finden... Rollator rausheben (fällt mir körperlich schwer)...Untersuchung durchstehen und evtl. wieder alleine Entscheidung über Behandlung treffen... ich kann das alles nicht mehr.

    Und dann wieder Amy unterbringen... die eine Nachbarin, die sich angeboten hat, ist fast 80 und hat zur Zeit starke Kreislaufprobleme...bin nervös bei dem Gedanken der Betreuung durch sie.


    Und dann kommt Freitagmorgen noch mein Hausarzt zur Blutabnahme und zum spritzen... und mein Sauerstofflieferant auch vormittags... ich drehe durch... es ist mir alles zu viel... zu viel um zu funktionieren... zu viel alleine bewältigen... es geht nicht mehr.


    Eine Betreuung kann ich mir nicht leisten, dass Pflegegeld reicht dafür nicht mehr...ehrenamtliche Helfer finde ich momentan nicht...bezahle ja schon einiges privat... DRK-Hilfe... Psychotherapie... Medikamente und sog. IGel-Leistungen, die die Krankenkasse nicht bezahlt... aber ich hoffe, dass es was hilft und mir dadurch besser geht.


    Das alles macht mir Sorgen und Nöte, sie rauben mir die Kraft und Zuversicht zusehends.


    Lg Luise

    Liebe Pia und alle, die mich verstehen,


    Es ist alles so grausam, so ungerecht verteilt auf Wenige, wir müssen es aushalten. Aber bei mir ist die Grenze erreicht... ich kann einfach nicht mehr... nicht mehr kämpfen (für wen)... nicht mehr leiden (physisch - psychisch)... nicht mehr leben (aber Amy?)... einfach nichts mehr!


    Wenn es nur einfach wäre aus dem Hierleben zu verschwinden... einfach so durch eigene Gedanken... weil man es nicht mehr aushalten kann.


    Alle meine Lieben sind nicht mehr hier, warum ich? Ich war doch schon immer krank und behindert und ich lebe noch...

    aus welchem Grund... Zufall?...


    Habe Herzinfarkt, mehrere Schlaganfälle, andere schwere Krankheiten überlebt... nur um alleine und einsam zu sein? Und das Leiden nimmt kein Ende... immer wieder neue Krankheiten... warum... ich schreie lautlos... mich heiser... aber niemand hört und hilft mir. Warum... bin ich unsichtbar... ein schlechter Mensch... was mache ich falsch... warum???


    Mein Mann war mein Leben... meine Liebe... nie hat mich ein Mensch so geliebt wie er... selbst meine Eltern nicht, die waren enttäuscht von einer behinderten Tochter, obwohl sie mich brauchten, wenn es ihnen schlecht ging... ich war für sie da bis zum Ende und habe sie geliebt.

    Sie waren meine Eltern... jedes Kind liebt seine Eltern... auch ich wollte ihre Liebe... obwohl sie es nicht in diesem Maße erwidern konnten...ich habe es zu spät gemerkt... nun sind sie schon lange tot und so vieles ist ungesagt geblieben.


    Das alles hier von mir geschriebene gehört nicht in ein Trauerforum... ich weiss das... aber hier habe ich eine Zuflucht gefunden und brauche es.


    Wenn es jemanden stört, schreibt es mir bitte... ich will niemanden belästigen... besonders nicht in der Trauer um geliebte Menschen. Dann ziehe ich mich zurück und lese nur noch mit.



    Lg Luise

    Meine Lieben,


    jeden Morgen das gleiche... mir ist schlecht und ich bin nass geschwitzt... und vermisse Heinz so sehr. Ich träume nicht mehr von ihm... bis vor einiger Zeit fast jede Nacht intensive Träume... morgens noch total präsent im Gedächtnis... und nun nichts.


    Was hat das zu bedeuten? Ist er nun nicht mehr bei mir... in meinem Kopf?

    Oder bin ich ihm näher gekommen... vielleicht brauche ich nicht länger zu warten auf unser Wiedersehen?


    Mein Körper ist ausgepowert... meine Seele... meine Gefühle... mein Istsein... schwankt im Nebel... ich bin nicht mehr ich.


    Trotzdem befällt mich diese Lebens - Angst immer wieder... eigentlich sollte ich froh sein, wenn es nicht mehr lange dauert. Aber das Durchstehen... alleine... ohne Heinz an meiner physischen Seite... bringt mich an Grenzen des Aushaltens.


    Bevor ich gehe, möchte ich noch so vieles erledigen... eigentlich sollte es mich nicht belasten... aber ich will, dass alles geregelt ist... ich bin so. Meine Freundin versteht es nicht... sie ist pragmatisch... sagt: dann bist du weg... auch deine Gedanken sind fort... alle Probleme... alle Schmerzen... du bist dann frei.


    Danach sehne ich mich... Ruhe und Frieden in mir selbst... Liebe empfangen und geben in aller Ewigkeit. Wird es so sein?


    Lg Luise

    lieber Simon,


    ich gehe erst im neuen Jahr ins Krankenhaus... muss vor OP immer erst Tabletten absetzen... und dann habe ich diesen Monat noch mehrere Arzttermine und muss noch eine Nacht zuhause ein Gerät benutzen, Sauerstoffaufnahme wird damit im Schlaf gemessen.


    Ich habe nur noch Angst und Hoffnungslosigkeit... wie soll das alles noch werden?

    Lg Luise

    Meine Lieben,


    ich schaue verzweifelt ins Forum... niemand hier...bin wieder am Weinen und fühle mich verlassen... habe Schmerzen... Sehnsucht nach Heinz... aber auch Wut, weil er mich alleine gelassen hat... 46 Jahre waren wir zusammen... ich kann es einfach nicht fassen, dass er nicht mehr da ist... er war über die Hälfte meines Lebens mein Zentrum... mein Alles...

    Ach meine Lieben,


    Mir geht es wieder mal total schlecht. Die Trauer und das Verlassenheitsgefühl nehmen meine Kraft.


    Muss wieder ins Krankenhaus... ich schaffe es nicht mehr.... immer wieder diese schlechten Neuigkeiten... bei jedem Arztbesuch die Angst.


    Mein Mann hat alles Glück wohl mitgenommen... für mich bleibt nichts mehr übrig... selbst meine guten Erinnerungen an unsere gemeinsame Zeit verblassen im Dunkel, dass mich jetzt umgibt.


    Jeden Morgen fällt mich die Verzweiflung an... ohne Heinz, der mich auffängt... der mich geliebt...getröstet hat.


    Ich will ihn zurück haben... er fehlt mir so... immer mehr.


    Lg Luise

    Guten Morgen,


    heute ist der 1. Advent und bei mir ist nichts geschmückt... dieses Jahr geht es einfach nicht... ich weiss nicht warum.


    Dabei wäre es wichtig. Zum erstenmal seit Heinz Tod bin ich Hl. Abend nicht alleine. Mein mittlerweile getrennt lebender Neffe will mit Kind zu mir kommen... irgendwie freue ich mich darauf... aber auch nicht. Sie beide und ich werden traurig sein... die Mutter... Ehefrau fehlen. Mit graut davor... eigentlich wäre ich lieber wie immer allein.


    Aber die beiden sind meine Restfamilie und ich bin für sie da. Es fällt mir schwer Trost zu spenden, den sie brauchen.

    Es ist schwierig damit umzugehen, ich will eigentlich Weihnachten ignorieren, mir reicht schon das im Fernsehen und so alle fröhliche Weihnachten wünschen... es tut mir im Inneren weh und ich muss verstärkt weinen.


    Seit meiner Krebserkrankung bin ich seelisch noch empfindlicher geworden... mir ist alles zuviel... meine Nerven sind ständig gereizt... mir fällt alles schwer... Körperhygiene... Essen machen... selbst die kurzen Sozial- Kontakte die ich ab und zu habe belasten mich.


    Und dann nächste Woche soviele Arzttermine... dadurch bedingt wieder erneute Ängste...Bedenken, dass ich es nicht schaffe die Praxen zu erreichen.


    Manchmal glaube ich, dass ich durchdrehe.


    Dazu kommt noch, dass mich der neu verwitwete Nachbar (Alzheimer), der momentan alleine in seiner Wohnung lebt, immer wieder anruft und vor meiner Wohnungstür steht... er ist aus der Kurzzeitpflege zurück.

    Die Töchter suchen nach einem Platz in einer WG oder im Heim.

    Aber ich bin damit überfordert mich um den Nachbarn bei Bedarf zu kümmern, auch wenn ich mit der verstorbenen Frau ein gutes Verhältnis hatte, will ich nicht die Verantwortung übernehmen....ich bin nicht die dritte Tochter.


    Das alles liegt wie ein Stein auf mir... Weihnachtsbesuch... Nachbar... meine Krankheiten... mein Allgemeinzustand.


    Bin so froh, dass ich das Alles hier bei euch aussprechen kann.


    Lg Luise

    Meine Lieben,


    wieder mal ein einsamer Tag... voller Tränen und Ängsten. Wird es jemals wieder mal anders werden in meinem Leben? Ich sehne mich so nach Liebe und Geliebtwerden... früher hatte ich das mal... und vielleicht nicht genug gewürdigt... einfach als normal empfunden.


    Morgen jährt sich der Tag den ich nie erleben wollte, der Todestag von meinem Mann.


    So viele Jahre nun schon allein... ohne Heinz... ohne Eltern... ohne Bruder... ohne Schwägerin... ohne liebe Freunde... ohne... ohne. Die Liste ist lang.


    Oder ist mein Leben zu lang? Was hab ich verbrochen... weshalb muss ich so allein sein?


    Die Sonne scheint draussen... hier in mir herrscht Dunkelheit. Und doch muss ich dankbar sein.... ich hungere nicht... ich habe es warm... keine Bedrohungen durch Krieg oder Vertreibung... keine Angriffe auf mein Leben... keine Flucht.

    Viele Menschen weltweit sehnen sich nach meinem Leben ohne Angst und Schrecken... und ich hadere... bemitleide mich... weine um verlorene Menschen... verlorene Gesundheit und bin undankbar...unzufrieden.


    Eure traurige und nachdenkliche Luise

    Meine Lieben,


    irgendwie ist hier Funkstille. Wo seit ihr alle?

    Ich vermisse euch.


    Heute ist wieder so ein einsamer Tag an dem ich bisher noch mit keinem Menschen gesprochen habe... nur mit Amy.


    Am Sonntag ist schon der 1. Advent und bei mir in der Wohnung ist nichts geschmückt, auch kein Kranz. Kann mich einfach nicht dazu aufraffen, Weihnachtsgefühle gleich Null.

    Letztes Jahr hatte ich ja auch nichts, da war ich ja bis Anfang Dezember im Krankenhaus... wochenlang mit der Sch... Diagnose.

    Und nun lebe ich schon ein Jahr damit... und ein ehemaliger Bekannter von mir ist daran verstorben... Samstag ist die Trauerfeier... aber ich schaffe es nicht teilzunehmen... andere Stadt ca. 30 km entfernt und mit Rollator durch den Friedwald.


    Wieder einer weniger...


    Lg Luise

    Meine Lieben,


    ich bin gerührt... alle denken an mich und wünschen mir Glück.

    Das tut soooooo gut.

    Melde mich später noch mal... jetzt bin ich noch zu schlapp... morgens geht es mir oft nicht so gut.

    Lg Luise

    Lieber Simon,


    ja das war eine sehr liebe Nachbarin und ausgesprochene Hundefreundin. Ich vermisse sie... nicht nur als Hundesitterin... als liebevollen Menschen. Wieder jemand weniger ;(. Fühle mich hier im Haus dadurch noch einsamer.


    Mittlerweile würde ich vielleicht in ein Heim ziehen, aber mit Hund und geräumigem Zimmer ist es für mich finanziell unerschwinglich... selbst mit meinem Pflegegrad... obwohl ein Heim dieser Art in meiner Wohnnähe ist... einen Flyer hatte ich mir schon besorgt.

    Es scheitert so viel am nicht vorhandenen Geld... besonders im Alter... über 45 Jahre gearbeitet... aber dafür reicht es nicht.

    Da kann nur ein Lottogewinn helfen!!! ;)


    Lg Luise

    Carmen,

    du bist doch immer gedanklich mit deinen Lieben verbunden... nicht nur an einem Ort .

    Werde bald wieder gesund.

    Das wünsche ich Dir von <3

    Luise

    Meine Lieben,


    ich versuche es immer wieder... habe schon viel herumtelefoniert... Bisher nichts gefunden... stehe auf mehreren Wartelisten. Allerdings brauche ich eine Praxis, die barrierearm ist bzw. mit Aufzug... das kommt leider noch dazu.


    Heute -Sonntag - verbringe ich wieder mal nur auf dem Sofa. Mir geht es seit morgens körperlich und dadurch auch seelisch sehr schlecht.


    Kann kaum etwas essen... muss mich dazu zwingen, damit ich nicht unterzuckere (wegen latenter Diabetes) .


    Es ist einfach diese Einsamkeit, die mir so zu schaffen macht... und dazu die permanente Angst niemanden für Amy im Notfall zu haben, seit die Nachbarin tot (Beisetzung war Freitag) und der Witwer an Alzheimer erkrankt ist. Er ist momentan in Kurzzeitpflege, danach wohl ganz ins Heim lt. Töchter... er will nicht und ruft mich täglich mehrfach an... auch spätabends.

    Aber ich kann ihm nicht helfen... brauche eigentlich selber Zuspruch und Hilfe.


    Für Amy suche ich dringend jemanden hier in der Nähe, wenn ich nicht mit ihr gehen kann. Eine jüngere Nachbarin kann wohl ab und zu, aber nur mit vorheriger Absprache, nicht relativ plötzlich.


    Bisher schaffe ich es immer noch, wenigstens kurze Runden, aber oft mit letzter Kraft.


    Amy ist mein Ein und Alles. Ohne sie gäbe es mich wohl nicht mehr.

    Lg Luise

    Ich verstehe es einfach nicht mehr. Wir bezahlen soviel Krankenversicherungsbeiträge wie noch nie.


    Ich glaub, das Geld wird falsch eingesetzt... für High-tech-geräte, die Millionen kosten und dann oft eingesetzt werden, damit die Kosten wieder reinkommen. Oft für unnötige Untersuchungen, Belastungen (Kontrastmittel) für die Patienten.... für Operationen, die nicht nötig sind (in D wesentlich mehr als in der EU) usw.

    Aber das Menschliche bleibt auf der Strecke: früher beruhigte schon ein Arzt oder med. Personal nur durch ihre Anwesenheit und Ansprache viele Patienten. Jetzt liegt man alleingelassen in verdunkelten Räumen oder Röhren. Versteht mich nicht falsch, vieles ist wirklich gut, aber man hat oft den Eindruck, daß ein Programm einfach nur abgespult wird.

    Ein früherer,älterer Arzt sagte mal zu mir: klar ich kann ein Ultraschallgerät anschaffen und vom Hersteller ein WE geschult werden, Untersuchungen damit abrechnen, aber ich habe das nicht so gelernt wie die jüngeren Kollegen und mir bringt es ohne Erfahrung nichts. Das gilt für so manche Geräte, die auf dem Markt sind. Ende des Zitats.


    Jedenfalls bekommt man nur mit Glück die notwendigen Termine bei Fachärzten und Kliniken, man muss dankbar sein, wenn es dann auch zeitlich nicht so lange dauert.

    Sie haben angeblich nicht so viele Kapazitäten, aber für private Pat. geht es fast immer in wenigen Tagen.


    Ein Orthopäde sagte mal zu mir... ich bekomme 20 Euro pro Quartal für sie, egal wie oft sie kommen. Da bringt es nur die Masse an Patienten, also Kabinen und lange Wartezeiten... das sagte er allerdings schon vor Jahren zu mir.... vielleicht ist das Honorar gestiegen.


    Lg Luise