Liebe Pia,
ja, ich habe Pflegegrad 2, aber ich habe schon mal beschrieben, was dass beinhaltet.
Die Pflegesachkosten i.H.v. ca. 750,- Euro sind mit tgl. Teilwaschung (14 min.), 1 x wchtl duschen (25 min), 1x mtl. Wäschewaschen ( wer holt nach Ablauf der Waschmaschinenzeit) die Wäsche aus der Maschine und hängt sie auf? Soll sie darin bleiben bis zum nächsten Mal waschen? Es ist jedenfalls niemand vom Pflegepersonal nochmals an dem Waschtag wiedergekommen... und die wöchentliche Medikamenten-Bereitstellung fast ausgeschöpft.
Also nehme ich zu dem mtl. Entlastungsbetrag von 125,- Euro, der nicht an den zu Pflegenden ausgezahlt wird, sondern nur direkt an den Dienstleister der Haushaltshilfe , in Anspruch.
Das DRK, den ich in Anspruch nehme, bietet dafür im Monat eine 3 stündige Putzhilfe, also alle 14 Tage 1 1/2 Stunden Wohnungsreinigung ( Bad säubern, staubwischen, Staubsaugen und Bodenwischen, Bett beziehen) an. Für weitere, anfallende Arbeiten reicht die Zeit nicht aus, das muss ich selber erledigen bzw. beauftrage ich damit hin und wieder gegen Bezahlung andere (Fensterreinigung, Schränke usw.)
Ich zahle mtl. eine Stunde mehr mit dem Pflegegeld, dass ich erhalte, weil ich keine weiteren Pflegesachleistungen in Anspruch nehme.
Es verbleiben mir also ca. 200 Euro, die ich für weitere persönliche Pflegeleistungen von Personen zahlen kann.
Damit kann ich nur Fahrtkosten und sonstige, kleine Hilfsleistungen von Freundin oder Nachbarn als Dankeschön verwenden.
Und damit bezahle ich auch die Mehrkosten, die für Lieferung von Lebensmitteln und Getränken anfallen. Also nicht die Kosten für Essen und Trinken, sondern die höheren Kosten, die anfallen, weil ich z. Bsp. nicht selber einkaufen kann.
Oder ich kann für die 200 Euro die Betreuung durch einen Pflegedienst in Anspruch nehmen, für Spaziergänge mit dem Rollator, aber dafür reicht das Geld nur für einmal monatlich eine Stunde ( es werden Anfahrt und Zeitaufwand je Minute gut berechnet).
Also wasche und dusche ich selbständig im Sitzen, beim Duschen trage ich meinen Hausnotrufknopf und rufe meine Freundin vor und nach dem Duschen an.
Aber bedenke bitte dass meine Freundin ca. 20 km entfernt in einer anderen Stadt wohnt und auch schon fast 70 Jahre alt und mit gesundheitlichen und altersbedingten Beeinträchtigungen zu kämpfen hat.
Es ist eben nicht so einfach für mich. Trotzdem möchte ich weiter selbständig wohnen und nicht ins Heim, wo alles reglementiert ist (Essenszeiten, Schlafzeiten usw., mit Taschengeld ausgestattet, dass auch noch für pers. Aufwendungen wie z. Bsp. Fußpflege und Friseur) reichen muss.
Für den Eigenanteil an Heimkosten (ca. momentan 2.900,- Euro bei Pflegegrad 2) reicht meine Rente nicht aus, so dass ich Sozialleistungen beantragen müsste.
So sieht es aus, nach fast 45 Jahren Berufstätigkeit.
Lg Luise