Beiträge von Luise

    Meine Lieben,


    ich halte es nicht mehr aus. Mein Mann fehlt mir einfach... es tut immer noch so weh.


    Eigentlich müsste ich mich an sein Nicht-dasein nach fast 6 Jahren "gewöhnt" haben.


    Und an das Fehlen von Liebe...Geborgenheit, die Gespräche...aber.


    Mir geht es schlecht, sowohl körperlich als auch psychisch. Irgendwie weiss ich im Moment nicht mehr weiter. Jeder Morgen, an dem ich erwache, stehlen sich sofort die negativen Gedanken ein.

    Eigentlich empfinde ich mein Dasein nur noch als Wartezeit auf den Tod.

    Mein Tag besteht aus Mühsal... ich sehe keinen Grund mehr zu kämpfen... ich bin kraftlos.

    Gestern die Hitze.... musste Termine wahrnehmen... , danach war ich zu nichts mehr fähig. Das Gassigehen mit Amy beschränkte sich auf das Nötigste... sie tut mir leid, dass sie so ein Frauchen hat.


    Lg Luise

    Ach, übrigens erst mit Pflegegrad 3 hat man Anspruch auf einen Heimplatz.

    Mit meinem Pflegegrad 2 muss ich nachweisen, dass es nötig oder ca. mit 2jähriger Wartezeit rechnen.

    Liebe Pia,


    ja, ich habe Pflegegrad 2, aber ich habe schon mal beschrieben, was dass beinhaltet.


    Die Pflegesachkosten i.H.v. ca. 750,- Euro sind mit tgl. Teilwaschung (14 min.), 1 x wchtl duschen (25 min), 1x mtl. Wäschewaschen ( wer holt nach Ablauf der Waschmaschinenzeit) die Wäsche aus der Maschine und hängt sie auf? Soll sie darin bleiben bis zum nächsten Mal waschen? Es ist jedenfalls niemand vom Pflegepersonal nochmals an dem Waschtag wiedergekommen... und die wöchentliche Medikamenten-Bereitstellung fast ausgeschöpft.


    Also nehme ich zu dem mtl. Entlastungsbetrag von 125,- Euro, der nicht an den zu Pflegenden ausgezahlt wird, sondern nur direkt an den Dienstleister der Haushaltshilfe , in Anspruch.


    Das DRK, den ich in Anspruch nehme, bietet dafür im Monat eine 3 stündige Putzhilfe, also alle 14 Tage 1 1/2 Stunden Wohnungsreinigung ( Bad säubern, staubwischen, Staubsaugen und Bodenwischen, Bett beziehen) an. Für weitere, anfallende Arbeiten reicht die Zeit nicht aus, das muss ich selber erledigen bzw. beauftrage ich damit hin und wieder gegen Bezahlung andere (Fensterreinigung, Schränke usw.)

    Ich zahle mtl. eine Stunde mehr mit dem Pflegegeld, dass ich erhalte, weil ich keine weiteren Pflegesachleistungen in Anspruch nehme.


    Es verbleiben mir also ca. 200 Euro, die ich für weitere persönliche Pflegeleistungen von Personen zahlen kann.


    Damit kann ich nur Fahrtkosten und sonstige, kleine Hilfsleistungen von Freundin oder Nachbarn als Dankeschön verwenden.


    Und damit bezahle ich auch die Mehrkosten, die für Lieferung von Lebensmitteln und Getränken anfallen. Also nicht die Kosten für Essen und Trinken, sondern die höheren Kosten, die anfallen, weil ich z. Bsp. nicht selber einkaufen kann.


    Oder ich kann für die 200 Euro die Betreuung durch einen Pflegedienst in Anspruch nehmen, für Spaziergänge mit dem Rollator, aber dafür reicht das Geld nur für einmal monatlich eine Stunde ( es werden Anfahrt und Zeitaufwand je Minute gut berechnet).


    Also wasche und dusche ich selbständig im Sitzen, beim Duschen trage ich meinen Hausnotrufknopf und rufe meine Freundin vor und nach dem Duschen an.


    Aber bedenke bitte dass meine Freundin ca. 20 km entfernt in einer anderen Stadt wohnt und auch schon fast 70 Jahre alt und mit gesundheitlichen und altersbedingten Beeinträchtigungen zu kämpfen hat.


    Es ist eben nicht so einfach für mich. Trotzdem möchte ich weiter selbständig wohnen und nicht ins Heim, wo alles reglementiert ist (Essenszeiten, Schlafzeiten usw., mit Taschengeld ausgestattet, dass auch noch für pers. Aufwendungen wie z. Bsp. Fußpflege und Friseur) reichen muss.


    Für den Eigenanteil an Heimkosten (ca. momentan 2.900,- Euro bei Pflegegrad 2) reicht meine Rente nicht aus, so dass ich Sozialleistungen beantragen müsste.


    So sieht es aus, nach fast 45 Jahren Berufstätigkeit.


    Lg Luise

    Meine Lieben,


    momentan empfinde ich alles noch schwerer als sonst.


    Wir alle haben Schmerzen - körperliche, seelische -, neue oder zurückliegende Verluste, Sorgen, Ängste, Nöte.


    Aber diese Einsamkeit kann ich einfach nicht mehr ertragen. Mittlerweile verbringe ich mein Leben auf dem Sofa, körperlich und seelisch am Ende.


    Auch Amy ist nun chronisch erkrankt, z. Zt. nicht lebensbedrohend, aber eben nicht mehr gesund. Diesen Monat lagen die Tierarztkosten mit Medis um die 1000 Euro.


    Da ich keine Tierkrankenversicherung habe, ist sie sozusagen "Privatpatient".


    Aber Krankenversicherungen kosten um die 80 Euro mtl. mit Selbstbeteiligung und jährlich beschränkter Leistung. Nur reine OP-versicherungen sind preiswerter, eine solche werde ich nun abschließen. Hoffentlich falle ich nicht auf eine schlechte rein.


    Meine Gesundheitszustand verschlechtert sich auch zusehends. Ich kann fast gar nichts mehr... das Tägliche, Notwendige ( Körperpflege, Essenzubereitung, Gassigehen usw) belasten mich sehr.


    Obwohl ich eine 14tägige Putzhilfe für 2Std. habe, bleibt doch viel liegen.


    Zudem fällt mir das Autofahren und die Parkerei mit dem Herausheben des Rollators in engen Parkplätzen immer schwerer... an der Kofferraumladekante sind schon viele Lackkratzer.

    Selbst die Benutzung meines Balkons übersteigt momentan meine Kräfte... die Stühle und Kissen bereitzulegen und etwas zu reinigen. Meine Blumenbepflanzung leidet auch unter fehlender Pflege.


    Und im August habe ich einige Termine, ich weiss gar nicht wie ich überall alleine hinfahren soll... vor allen Dingen nah parken kann. Mit dem Taxi ist es mir finanziell nicht so oft möglich zumal auch außerhalb meiner Stadt Termine wahrzunehmen sind.


    Das alles hängt wie eine schwarze Wolke über meinen Kopf. Es ist mir einfach zu viel.


    Auch habe ich Angst, dass ich zusammenbreche und wieder mal ins Krankenhaus muss... das verkrafte ich nicht, alleine der Gedanke daran ( Amy, Wohnung, Post, Wechselwäsche usw).


    Ich glaube, ich drehe langsam durch.

    Meine Freundin ist da viel entspannter als ich... beneidenswert.


    Mein Mann würde mir diese Gedanken ausreden und sagen: du siehst alles zu schwarz... es wird schon. Aber er ist ja nicht mehr da...niemand der zu mir gehörte lebt noch.


    Lg Luise

    Carmen,


    ich fass es nicht, wieviel muss du noch mitmachen?

    Es ist zuviel, warum nur immer du?


    Bitte, bitte Gott oder das Schicksal...


    ES IST GENUG FÜR EINEN MENSCHEN!


    Lg Luise :24:<3

    Liebe Pat ,

    wir sind für dich da.


    Heute ist ein besonders schwerer Tag für dich, aber auch ein Tag des Annehmens der Gewissheit...ein Verstehens des Unmöglichen... ein Abschied und gleichzeitig ein Neuanfang der Gefühle , die nun immer da sein werden.

    Es verändert sich dein ganzes Leben... der Schmerz ist unerträglich und doch wird er dazu gehören, ein Teil werden.

    Schreibe uns und erzähle von deinem Sohn... deinen Gefühlen... deinem Leben -davor und danach.


    :30: Lg Luise

    Liebe Carmen,


    dein Schmerz berührt mich sehr... ich kann ihn nur erahnen... versuchen ihn zu mitzuempfinden, da ich keine Kinder habe.


    Aber ich kann auch Hanka verstehen in ihrem Schmerz und glaube, dass sie als Ehefrau wirklich anders trauert.


    Lars war ihr Mann und nicht ihr Kind, daher ist ihr sein Tod als erwachsener Mann - der nicht mehr er selber werden würde im Falle der erfolgreichen Wiederbelebung - akzeptabler als dir als Mutter.


    Sie liebt ihn als Mann, als Beschützer der Familie... du liebst ihn als Kind, als Schutzbedürftigen und das bedingt die unterschiedliche Trauer aber das gemeinsame Leid.


    Lg Luise

    Meine Lieben,


    heute und auch gestern war ein Wetter, dass ich nicht ertrage. Konnte im Prinzip nur auf dem Sofa liegen und kleine Gassirunden mit Amy gehen.


    Und dann fing mein Kopfkino wieder an.


    Zwei Tage ohne einen Menschen zu sprechen, nur mit dem Hund. Ganz alleine im verdunkeltem Zimmer (wegen Sonneneinstrahlung, hält mit Aussenrolläden die Hitze etwas ab).


    Was soll ich eigentlich noch hier? Mein Leben besteht nur noch aus Schmerzen, Sorgen und vor allen Dingen aus ANGST.


    Ich rede mit meinem Mann, habe Fragen an ihn, bin ihm böse. Konnte er nicht so lange bleiben, bis ich sterbe? Ich weiss, er wollte noch nicht gehen... er konnte nicht mehr.


    Und es war für uns beide besser, damals akzeptierte und glaubte ich es.


    Das es so schwer zu ertragen und auszuhalten ist, ahnte ich nicht... war nur froh, dass er nicht mehr leiden musste.

    Aber nun leide ich extrem... es wird immer schlimmer... die ersten Jahre überwiegte bei mir die Gewissheit, dass es so für ihn richtig war... aus Liebe zu ihm.


    Aber nun empfinde ich nur noch Selbstmitleid und schäme mich dafür.

    Ich lebe noch... aber mehr auch

    nicht. Ich heule seit meiner Krebserkrankung und nach dem traumatischen Krankenhausaufenthalt täglich... niemand sieht es und nimmt mich in den Arm und mir die Angst und hilft mir Entscheidungen zu treffen.

    Eigentlich müsste ich zu mehreren Ärzten gehen weil ich neue Beschwerden habe, die zu allen anderen noch dazugekommen sind... ich glaube es sind Nebenwirkungen der Behandlungen und Nichtbehandlungen.


    Aber ich schaffe es nicht alleine... habe Angstzustände, dass wieder Schlaganfall oder Herzprobleme auftauchen, mit eventueller geistiger oder körperlicher Hilflosigkeit.


    Ich war bei meinem letzten Krankenhausaufenthalt so hilf - und wehrlos wie noch nie. Das Personal machte mit mir, was es wollte... ich konnte mich noch nicht mal akkustisch wehren, aus Luftmangel und dadurch bedingtes Stottern.


    Für meinen Mann konnte ich es unterbinden, aber für mich fehlte mir einfach die nötige Kraft. Das ist so furchtbar, dass niemand da ist, der sich für mich einsetzt.


    Eigentlich gehört mein Post nicht hier

    in ein Trauerforum, aber ich habe niemanden anders als euch. Sorry.


    Lg Luise

    Leider sind heute massenweise Spams hier. Ich lese mit dem Handy und muss jede einzelne aufrufen und wegdrücken..

    das ist nervig. Kann man das nicht leichter lösen? Für jede Hilfe bin ich dankbar.

    Wenn ich eine weggeputzt habe, erscheint schon wieder eine neue... Jetzt z. Bsp. 78.

    Lg Luise

    Gut, Aspetos ist kostenlos. Aber diese Spams sind unzumutbar. Lieber doch dann "richtige" Werbung mit Bezahlung an Aspetos.

    Anregung: vielleicht hilft ja ehrenamtlich ein Forumsmitglied (IT erfahrener), damit diese Spams vorab ausgefiltert werden können.


    MfG Luise

    Liebe Sverja,


    :2: , dass du an mich denkst. Es fällt mir schwer mit meiner Krebserkrankung zu leben. Es ist nicht nur die Krankheit ( eigentlich habe ich ja viele davon) sondern das Alleinsein mit seinen Problemen und der Gewissheit : es wird nicht mehr besser, nur noch schlimmer werden.


    Ich habe Tage, ab denen mir alles egal ist. Und dann wieder nicht! Es ist ein stetes Hin und Her von Lebenslust und - überdruss.


    Manchmal denke ich, jetzt drehe ich durch.


    Aber das Leben an sich empfinde ich nur noch belastent und dann denke ich an all die Menschen in Kriegsgebieten, Hungergebieten usw., in all den schweren Situationen, die sie aufgeladen bekommen und schäme mich. Schäme mich weil ich mich beklage und bemitleide.


    Es ist alles durcheinander: ich... die Menschen... die Natur.


    Wo ist die Lösung?


    Lg Luise

    Meine Lieben,


    ich habe eine Bitte an euch. Könnt ihr eure in Englisch geposteten Beiträge bitte in deutsch übersetzen. Mein Englisch ist nur rudimentär und ich würde sehr gerne Gedichte, Lieder und so verstehen.

    Seid mir nicht böse, aber ich bin 70 und habe nur etwas Schulenglisch vor Jahrzehnten gelernt... damals war mein Schuljahr das erste, dass als Pflichtfach Englisch hatte.


    Z. Bsp. von Sonnenente gepostetes Lied


    n this cradle we found love
    In our lifetimes we were broken
    By the spirit we were turned
    Here we touched the hope divine
    And in the rapture and the charm
    Came the tranquil and the calm
    On the rage of the mighty Atlantic


    Danke für euer Verständnis.

    Ich kann auch nicht mit Computer - Übersetzungen umgehen.... ich verstehe das nicht, wie es evtl. auch am Handy geht.


    Lg Luise

    Meine Mann sagte zum Ende hin, du wirst nicht alleine bleiben, das kannst du nicht.


    Er sah trotz meiner körperlichen und charakterlichen Fehler eine schöne, intelligente, mitfühlende Frau in mir.


    Ich wünschte, es wäre so.


    Früher... vor diesem schlimmsten Tag... war ich auch eine andere Luise. Eigentlich zwar

    mit beiden Beinen auf dem Boden aber immer bereit zu träumen und zu hoffen an das Unmögliche, an das Gute im Leben.


    Das hat sich um 180 Grad gedreht... das Schicksal oder was auch immer... hat mich zurecht gestutzt . Mit Krankheit, Einsamkeit gezeigt, dass ich nur ein verletzlicher Mensch bin, ein Staubkorn im Universum... aber für meinen Mann war ich alles und er für mich.


    Alles konnte ich an seiner Seite ertragen, alle Schicksalsschläge einschliesslich der Verlust von lieben Menschen... er war immer da.


    Es tut mir leid, dass ich euch so mit meinem Jammern und Klagen belaste, aber ihr seid mein Halt in den letzten Jahren hier im Forum. Dafür bin ich dankbar.


    Lg Luise und eine gute Nacht

    Meine Lieben,


    danke für eure Umarmungen und das bei mir sein. Es hilft mir und auch nicht.


    Mir fehlt ein Mensch, physisch bei mir. Am liebsten mein Mann... wie insgesamt 46 Jahre. Eine Ewigkeit und doch zu kurz.


    Manchmal habe ich Angst aus lauter Einsamkeit und Alleinsein eine Dummheit zu machen... nicht mein Leben zu beenden (ich wüsste nicht wie) sondern auf der Suche nach menschlicher Nähe.


    Ich habe Angst im Internet danach zu suchen und zu denen zu gehören, die auf schlechte Menschen hereinfallen, die nur Liebe sagen und Geld fordern. Man liest soviel darüber, wie Einsame... oft Frauen... alles geben, um angebliche Liebe zu bekommen.


    Nun ist bei mir nichts zu holen... ausser meiner evtl. Naivität...das wird mich schützen.


    Aber manchmal sehne ich mich danach, auch wenn ich vielleicht betrogen werde.


    Meine Sehnsucht nach einem Menschen, der mir Liebe... Hilfe... Lebensfreude gibt ist unermesslich und unerreichbar.


    Eure Worte helfen, aber können nicht heilen.

    Lg Luise