Beiträge von Luise

    Meine Lieben,


    alle sind beschäftigt mit den Vorbereitungen für das Weihnachtsfest.


    Es ist so schwer, all den Menschen auf ihren Wunsch " frohe Weihnachten" ins Gesicht zu lächeln und zu antworten, wie es erwartet wird.


    Ich weiss einfach nicht, wie ich es schaffen soll... weine jetzt so oft am Tage, wie eigentlich noch nie.


    Mir fehlt einfach ein Seelenverwandter, wie Heinz es für mich war, der mich in den Arm nahm, der da war, mir das Gefühl gab beschützt und geliebt zu werden...ohne das wir Worte wechseln mussten.


    Das vermisse ich... ich brauche es zum Überleben... eigentlich bin ich tot... eine tote Seele... und das auch noch in einem kranken Körper, der zusätzlich eine schwere Last ist.


    LG Luise

    Liebe Flora,


    manchmal bekommen die, die es wirklich nötig hätten, nicht das anerkannt, was sie brauchen.


    Es kommt immer darauf an, wie man sich "verkaufen" kann.


    Aufgrund meiner Behinderung ( seit meiner Geburt), bin ich so von meinen Eltern erzogen worden, dass ich genauso wie alle anderen alles machen kann und mich anstrengen soll. Und das steckt in mir tief fest. Deshalb wirke ich noch sehr selbständig und strahle es wohl auch aus.


    Nur jetzt mit allen anderen Krankheiten und im Alter ist es mir eben doch

    nicht mehr möglich.


    Mir wäre schon sehr geholfen, wenn mir das Versorgungsamt das Merkzeichen " aG" zuerkennen würde. Dann hätte ich es wesentlich einfacher meine Arztbesuche, Behördengänge und Einkäufe zu bewältigen. Jedenfalls solange ich noch Autofahren kann.


    Dann müsste ich nicht so viel liefern lassen und weniger Taxi fahren, was schon eine grosse Ersparnis wäre.


    Seit dem Tod von Heinz fehlt mir aber die Kraft zu kämpfen. Für ihn war ich noch stark genug... nur jetzt ist es mir nicht mehr möglich. Mir ist alles irgendwie gleichgültig geworden, weil ich denke :...

    wozu?, du bleibst hier auf der Welt nicht mehr lange!...


    Mir ist der Lebenswille - wie euch auch - abhanden gekommen. Lebe nur noch Tag für Tag... ohne Freude... ohne Sinn... ohne Liebe.


    LG Luise

    Liebe Helga,


    ja, das Alleinleben ist doppelt schwer bei Krankheit und im Alter... und das niemand da ist, der einem bei Entscheidungen u. ä. uneigennützig hilft.


    Das ist neben den Verlustgefühlen mein grosses Problem.


    Ich werde versuchen, die Kraft und die Entschlossenheit zum kämpfen aufzubringen.


    LG Luise

    Liebe Isabel,


    danke für deine Anregungen. Hier in D gibt es das auch. Aber wie ich schon geschrieben habe, fehlt mir momentan die Kraft alles zu beantragen. Ich kenne die Schwierigkeiten noch von den Anträgen, die ich für meinen Mann gestellt hatte.


    Ich brauche jetzt selber Unterstützung in jeglicher Form...auch sozusagen einen "

    Fahrdienst", der mich bis vor die jeweilige Antragstelle bringt. Ich besitze zwar einen Schwerbehindertenausweis mit Gehbehinderung, kann mit dem jedoch nicht auf die ♿ Parkplätze.

    Zur Zeit nehme ich schon für einige Termine ein Taxi... aber das ist teuer.


    Ich hoffe, dass es mir im neuen Jahr gelingt wieder etwas Kraft zu haben.


    LG Luise

    Meine Lieben,


    kann kaum aus den Augen schauen, so weine ich. Aber heute weine ich um mich!


    Habe so Schmerzen und befürchte, bald gar nicht mehr laufen zu können.


    War noch bei der Krankenkasse und beim Arzt. Letzte Besorgungen vor Weihnachten... Futter für Amy... und Lebensmittel für mich.


    Bin nur so eben auf den Beinen geblieben... wie, weiss ich auch nicht.


    Ich habe solche Angst... wenn ich nicht mehr laufen kann... nur noch zu Hause sein muss... mich nicht mehr selbst versorgen kann und Amy nicht....


    Ins Altenheim mit 65? Da gehe ich

    ein... und dann ohne Amy.


    Warum ist niemand mehr da? Ich bin richtig sauer... alle sind weg... tot.


    Habe zur Zeit alle Kraft verloren, um mir selbst zu helfen... mir Hilfe zu holen... mich durchzusetzen bei diversen Einrichtungen.


    Dazu noch finanzielle Sorgen. Wird es noch eine Zeitlang reichen, bis ich mir auch finanzielle Hilfe holen kann? Und will und kann ich das überhaupt?


    Versteht mich nicht falsch, ich verhungere nicht, nur da ich mir soviele Hilfsleistungen privat " leiste" ( Putzfee, kleine Handwerkerleistungen im Haushalt, Hausnotruf, Getränke- und Essenslieferungen, medizinische Hilfsmittel, die nicht verordnet werden) , und so oft in letzter Zeit Taxi fahren musste, wird es langsam eng.


    Wenigstens habe ich schon mal den Antrag auf Pflegeleistungen gestellt, habe ich bis jetzt versäumt, weil ich einfach zur Zeit nicht kämpfen kann... für meinen Mann habe ich es immer geschafft, aber für mich?


    Nun ist das Jahr fast beendet. Der 2. Jahreswechsel ohne Heinz. Der erste... nach vier Wochen... liegt irgendwie im Nebel... ist an mir vorbei gegangen... war wohl noch unter Schock. Aber diesmal liegen die Feiertage wie ein Berg vor mir.


    Obwohl jeder Tag ein schwerer ist.


    LG Luise

    Meine Lieben,


    momentan vermisse ich meinen Mann sehr. Kann fast nichts anderes denken... ausser an meinen " Gesundheits (besser: Krankheits) zustand.


    Und überall das" Weihnachtsgetöse", die Leute sind alle gestresst. War einkaufen und das Parkplatzgehupe war schlimm.

    Ich bin ja leider auf mein Auto angewiesen (gehbehindert)... Radfahren seit dem Schlaganfall auch nicht mehr möglich.


    Es fällt mir schwer- das tägliche Leben- wird es nun immer so sein?


    Selbst zum Friedhof ist für mich nicht oft möglich... gut, das ich eine kleine Urne bei mir zu Hause habe.


    Fotos kann ich mir immer noch nicht ansehen... ausser das eine, dass ich stehen habe.


    Es sind nun 12 Monate und 2 Wochen her. So lange fehlt Heinz mir schon...

    Ich vermisse einfach alles! Der grausame Gedanke des Endgültigen wird mir langsam klar. Bisher war es erst ein diffuses Gefühl, nur der Kopf wusste es.

    Aber jetzt ist es im Herz angekommen... und deshalb schmerzt es zur Zeit wohl so besonders.


    Ich weine wieder viel.


    LG Luise

    Meine Lieben,


    es ist 2 Uhr in der Nacht und ich kann wieder nicht schlafen.


    Meine Gedanken fahren Karussell. Immer wieder dasselbe. Mein Leben mit meinem Mann : 46 Jahre lang und doch zu kurz.

    Es kommen Erinnerungen... manchmal wie aus dem Nichts.

    So vergeht Tag für Tag und ich komme nicht weiter. Nicht weiter mit meinem Alleinleben... mit meinem Verlustgefühl... mit meinem Schmerz.


    Er fehlt mir so...


    Es gibt und gab wohl schon Momente, in denen ich lebe und auch ein bisschen Freude... nein, eher Gleichmut... empfunden habe.

    Aber die Verzweiflung holt mich wieder ein... gehört nun zu mir.


    Nachts ist es besonders... ich träume viel von Heinz... werde wach und meine er ist da. Und bin dann ängstlich... hatte aber nie Angst vor meinem Mann.


    Was ist das? Lasse Licht brennen und beobachte alles. Meine manchmal irgendwer oder irgendwas ist anwesend.


    Es gibt komische Momente... kann es aber nicht beschreiben... verkrieche mich dann unter die Decke bis ich schwitze.


    Das alles ist nicht gut für mich... brauche meinen Schlaf... aber mehr als ca. zwei Stunden am Stück sind es selten.

    So verbringe ich seitdem jede Nacht.... 2 Stunden Schlaf... dann wachliegen... dann wieder etwas Schlaf.


    Als mein Mann noch zu Hause war, waren die Nächte ähnlich, weil immer etwas mit ihm war und ich dann sofort wach wurde... um zu helfen... um zu trösten... um einfach da zu sein... für Heinz. So ging es fast 1 Jahr lang. Habe ich das Durchschlafen verlernt?


    Mir brennen die Augen, aber innerlich zur Ruhe komme ich nicht... somit auch nicht zum Schlafen.


    Dabei muss ich morgen wieder mal zum Arzt bzw. Ärztin und um eine Dauerverordnung für manuelle Therapie bitten... die Therapie hilft mir, besser zu laufen und mich zu bewegen.


    Obwohl ich denke, wozu? Wenn ich doch bald mit meiner "neuen" Krankheit so viel zu leiden habe, mir das Herz und die Lunge nicht genug Sauerstoff zum Bewegen geben können und ich in absehbarer Zeit (?).....


    Ja, das alles geht mir neben der Trauer durch den Kopf... raubt mir wohl den Schlaf und die Kraft.


    LG Luise

    Meine Lieben,


    es ist gleich 23:30 Uhr und der 3. Adventsonntag ist dann endlich vorbei.


    Heute bin ich wieder sehr deprimiert. Immer und immer wieder dieses nicht verstehen... nicht wahrhaben wollen... diese Verzweiflung.


    Habe das Gefühl, es wird täglich unerträglicher, obwohl ich nach außen "funktioniere "... grüße Nachbarn, spreche belanglose Worte ... gehe mit Amy gassi... kaufe ein... erledige alles finanzielle... tue einfach so, als wäre bei mir soweit alles in Ordnung. Aber das ist nicht so!


    Innerlich schreie ich nach Hilfe... nach Liebe... nach Beschütztwerden... einfach nach Heinz.


    Aber er kommt nicht. Und das eben nie mehr! Es wird den Rest meines Lebens so bleiben. Das werde ich nicht aushalten können... bin zu schwach.


    Und nun auch noch die Ungewissheit, was mit meinem Sch... Körper los ist.

    Bin eigentlich schon geschädigt genug... aber es geht anscheinend immer noch weiter.


    Ich kann nicht mehr... meine Kraft reicht nicht aus, um wieder zu kämpfen.


    Vor 11 Jahren hatte ich den schweren Herzinfarkt... musste auf der Intensivstation hören wie ein Stationsarzt bei Visite dem Chefarzt sagte: "das ist Frau......, wäre fast weggetreten." Er wusste nicht, dass ich bei Bewusstsein war.


    Vor 4 Jahren hatte ich einen Schlaganfall... linke Seite betroffen... Sprachstörungen... Gehschwäche ( Rollator, heute noch bei längeren Strecken... länger heisst: ab ca 100 m).

    Habe viel trainiert... nicht zuletzt für meinen Mann.

    Kaum erholt zwei Wohnungsumzüge in einem Jahr bewältigt. Meinen Mann bei seiner multiplen Sklerose unterstützt... geholfen... Medikament täglich gespritzt... auch mental immer wieder aufgebaut.


    Und dann die Krebsdiagnose... erst Schock... dann Hoffnung... dann Verzweiflung...

    Alles, was mir möglich war, für meinen Mann getan... gerne..., aber kraftzehrend an Leib & Seele. Ein Jahr lang.


    Und dann das entsetzliche, unausweichliche... aber zum Ende hin auch das Loslassen aus Liebe, damit das Leid für ihn endete... der Verlust!


    Und nun die Einsamkeit... das Alleinsein... das Aushalten Tag für Tag... wofür?

    Was soll das noch alles bringen? Ich bin alt, krank. Sehe keinen Sinn in meinem weiteren Leben... um mich weint keiner.


    Es wird sein, als wäre ich nie da gewesen.


    LG Luise


    Das alles musste ich mal aufschreiben, hoffentlich seid ihr mir nicht böse, wegen meiner dunklen Gedanken und Gefühle.


    Ihr habt es ja selber schwer. Verzeiht.

    Liebe Brija,


    wir beide haben viele Gemeinsamkeiten. Beide den Mann verloren, beide keine Kinder oder sonstige Menschen, aber eine Freundin. Deine braucht dich sehr. Meine Freundin ist meine ganze Stütze... ich brauche sie.


    Heute am 3. Advent denke ich viel zurück. Mein Herz schmerzt... körperlich und seelisch. Heinz und ich hatten so viele gemeinsame Weihnachten, dafür müsste ich dankbar sein, aber ich kann es nicht.


    Im Rückblick reicht die Anzahl nicht aus!

    Aber würden mehr mich glücklicher machen? Irgendwann kann ich vielleicht wirklich dankbar sein und meinen Frieden mit meinem Lebenslos schließen.


    Solange bleibt mir nur die Erinnerung und Hoffnung, dass es vielleicht auch für mich nicht mehr viele Feste geben wird.


    Ich bin bereit zu gehen. Mich hält hier eigentlich nichts mehr...bis auf meinen Hund. Er bzw. sie ist nun alles, woran mein Herz noch hängt. Bin mir aber im Klaren, es ist " nur" ein Tier, sie wird ein paar Tage durcheinander sein, aber dann....


    Eigentlich habe ich nur noch einen Wunsch oder Bitte an die evtl. höhere Macht: ich möchte nicht langsam und allein unter Schmerzen oder in einem Zustand geraten, der unerträglich ist... sowohl in körperlicher als auch in seelischer Hinsicht.


    Denn wenigstens konnte ich für meinen Mann da sein. Leider war ich nicht in seiner letzten Minute bei ihm, aber ich habe immer meine ganze Liebe und Kraft und Hilfe gegeben.


    Das wusste er und hat es sogar noch zu einem Mitpatienten im KH gesagt:

    "Ich bin so glücklich, dass zu Hause jemand ist und mich liebt".


    Das Glück werden wir, liebe Brija, nicht mehr haben und auch das tut weh!


    Darum möchte ich am liebsten tot umfallen und nichts mitkriegen... ich weiss, das wünscht sich jeder... aber einigen ist es vergönnt. Warum nicht auch mir?


    Noch einmal Glück im Leben haben und so gehen zu können!


    Das erste und bisher einzige Lebensglück war die bedingungslose Liebe meines Mannes zu mir.


    Das werde ich nie vergessen.


    Und nun muss ich weinen, weil gerade im Radio das Lied "Wish, you were here" läuft.


    Ich bin so traurig.


    LG Luise

    Liebe Helga,


    danke für deine Worte und für das "virtuelle" in den Arm nehmen.

    Es tut mir so gut, hier auf solche Menschen wie dich zu treffen.


    Könnten wir nur alle zusammen sein, um unsere Trauer auch persönlich zu teilen!


    Aber so geht es auch... ich bin dankbar dafür.


    LG Luise

    Liebe Ange,


    genau so ist es. Dieses Forum hat mir sehr geholfen, besonders in der ersten Zeit meiner Trauer war es das erste, was ich morgens gelesen habe.


    Hier kann ich alles loswerden, was mich bewegt. Ohne irgendwelche negativen Äusserungen ( bis auf einmal, war aber Missverständnis). Hat mir zwar trotzdem weh getan, aber in der Trauer ist jeder sehr empfindlich und reagiert über.


    Ich war allerdings auch in einer Trauergruppe... einmal wöchentlich, über 7 Wochen. Das hat mir geholfen, da immer direkt auf jeden eingegangen wurde.


    Ehrlich, direkt, verständnisvoll, es waren tolle Menschen dabei. Ist aber wohl nicht bei jeder Gruppe so... entscheidend

    sind die Teilnehmer.


    Du hast alles richtig gemacht, lass dir nichts anderes einreden. Dein Herz hat entschieden, und das ist nie falsch.

    So konntet ihr noch eine zeitlang eure Liebe ungestört leben, was selbst im besten Pflegeheim so nicht möglich ist.


    Sei umarmt von Luise

    Meine Lieben,


    es ist vormittags und ich weine schon wieder. Mir laufen nur so die Tränen... lautlos. Fühle mich einsam und verlassen.


    Kann mit niemanden reden... mein Hund ist irgendwie auch durcheinander. Knurrt schon den ganzen Morgen vor sich hin.


    Hat leider auch wieder auf den Teppich gemacht ( wohl in den frühen Morgenstunden). Ich denke, sie macht das, weil ich sie ja gestern solange alleine lassen musste.


    Wenn sie kastriert ist... Termin im Februar... werde ich mir mal die "HUTA" ( wie KITA... nur für Hunde ) in meiner Nachbarstadt anschauen.

    Dort kann man Hunde stundenweise oder auch tagelang unterbringen. Sie haben ein eingezäuntes

    Gelände und es passen immer mehrere Hundetrainer auf.


    Es ist eine gute Unterbringungsform, nicht gerade billig, aber sehr flexibel und auch kurzfristig ohne Anmeldung möglich.


    Dann kann ich wenigstens beruhigt wichtige Termine wahrnehmen... muss ich das Geld eben anderswo wieder einsparen.


    Ich bin so froh, dass ich meine Hündin habe, sie zwingt mich dazu, eine Tagesstruktur aufrechtzuerhalten und ich habe etwas Lebendes um mich.


    Mein Mann fehlt mir so unendlich und ich habe das Gefühl, immer mehr.

    Besonders jetzt, wo ich nicht weiss, was mit mir passiert...


    LG Luise

    Meine Lieben,


    war fast 4 Stunden im Krankenhaus, natürlich die meiste Zeit wartend.


    Kann noch nichts sagen, Befunde werden nach 3 Werktagen an meinen behandelnden Arzt geschickt.

    Also weiter warten.


    Heute viele Patienten gesprochen... haben auch oft Sch... Krankheiten. Aber die meisten hatten wenigstens Begleitung... nur ich (so kam es mir wenigstens vor) alleine.


    Die ganze Atmosphäre im Khaus hat mich stark berührt. Wie oft habe ich mit Heinz gewartet. Wenn er wüsste wie es mir geht, wäre er bei mir.


    Ich weiss nicht, ob ich nochmal kämpfen werde... keine Kraft... kein Wille... kein Mensch bei mir, der mich braucht und liebt. Ich kann nicht mehr... sehe keinen Sinn weiterzuleben...


    Wenn es doch schnell und ohne Leiden ginge... wäre ich soweit.


    LG Luise

    Liebe Liesel,

    Liebe Hasi,

    Liebe Isabel,

    Liebe Blaumeise,


    eure lieben Worte und Anregungen, vor allen Dingen eure Anteilnahme haben mich tief berührt. Ich bin getröstet und sehr nachdenklich... kann jetzt aber nicht mehr schreiben. Es ist schon 23:30 Uhr und mir geht nur der morgige Termin im Kopf herum.


    Durch euch bin ich zuversichtlich und gleichzeitig auch etwas beschämt. Trotz eurer Last, die ihr selbst zu tragen habt, findet ihr so aufmunternde Worte für mich. Danke dafür... aus vollem Herzen.


    Schlaft einigermaßen... Gute Nacht.


    LG Luise

    Meine Lieben,


    wieder ein neuer Tag... wieder mit vielen Gedanken... wieder allein...


    Mir geht es so schlecht, wie schon lange nicht mehr.


    In meinem Kopf ist Leere und gleichzeitig zu viel... zu viel Trauer... zu viel Gedanken.. zu viel Liebe, die nicht gegeben werden kann,... zu viel Angst... zu viel Einsamkeit... zu viel Angst... einfach zu viel Angst!


    Die Angst ist mein ständiger Begleiter, zwar treu... nicht erwünscht... aber immer anwesend.


    Sie beherrscht meinen gesamten Tag und Teile der Nacht. Die Angst gehört schon zu mir... aber so kann ich nicht weiterleben!


    Ich will sie verlieren, aber immer wieder kommen neue Ängste dazu... es wird langsam ein Gebirge....und ich bin kein Bergsteiger...meine Seilschaft ist bereits am Gipfel und ich habe keine Kraft alleine weiter zu gehen.


    Der Gipfel ist momentan für mich unerreichbar... ich hänge fest... entweder Absturz oder alleine weiter.


    Es ist kalt und ich friere... bin erstarrt und doch lebendig.


    Soll ich noch etwas hängenbleiben oder loslassen? Zum Gipfel gehen zu meinen Liebsten? Dorthin kann ich nur durch Absturz... für alles andere ist keine Kraft und wohl kein Wille mehr vorhanden.


    Was soll ich tun? So will ich nicht mehr.

    Es ist zu schwer... allein.


    LG Luise

    Meine Lieben,


    bin gerade vom Einkaufen zurück, es war mal wieder für mich körperlich sehr anstrengend. Habe Herzbeschwerden.. neben den anderen Schmerzen... liege jetzt auf dem Sofa, um mich zu erholen.


    Freitag ist die Untersuchung und ich bin deshalb schon aufgeregt und kann mich nur bedingt auf anderes konzentrieren.


    Meinen Fußpflegetermin habe ich absagt... kann nicht "locker" über die Weihnachtsvorbereitungen der anderen mitreden.


    Warum nur jetzt auch noch die Krankheit?

    Langsam kann ich wirklich nicht mehr!


    Bin wieder in ein sehr tiefes Loch gefallen... komme ich nochmals raus? Werde ich die Kraft finden?


    Weit und breit keine Hilfe und kein liebender Mensch... kein Licht zu sehen... nur dunkle Zukunft...und immer diese Ängste...


    Ich glaube, nun ist es nicht mehr zu ertragen... mein Sch... Leben.


    Ja, es geht vielen Menschen schlechter, sie hungern, sie bangen um ihr Leben und das ihrer Liebsten, so viele Krisengebiete auf der Welt.


    Das ist alles fürchterlich und tut mir mehr als nur leid. Aber ich tue mir auch leid! Ist das schlimm? Egoistisch?


    Ich weiss es nicht... ich bin nicht schlecht..

    sondern nur - wie wir alle - auf das eigene Überleben programmiert.


    Obwohl... will ich es noch?


    LG Luise

    Liebe Ange,


    wir alle sind sehr empfindlich geworden und können nicht immer so antworten, wie es nötig wäre.


    Aber glaube mir, ich denke auch an dich, nur im Moment bricht mein Leben schon wieder zusammen.


    Nicht nur der Verlust meines Mannes sondern nun auch noch die Diagnose, die ich jetzt bekommen habe, macht mich fertig.


    Es ist alles zu viel. Ich weiss auch nicht, wie es weitergeht...und ob ich überhaupt will, dass es weitergeht.


    Bestehe nur noch aus Angst... Angst vor der Einsamkeit... Angst vor dem ewigen Alleinesein... Angst vor meinen Krankheiten... Angst vor meiner Zukunft in jeglicher Form: gesundheitlich, finanziell.


    Das ist kein Leben, dass nur aus Angstgefühlen und Trauer besteht.


    Kann nur hier im Forum alles schildern, was mich bewegt...und in den " Briefen", die ich an meinen toten Mann schreibe.


    Manchen Menschen gehe ich schon auf die Nerven und sie meiden mich, obwohl sie auch jemanden verloren haben.


    Ich muss funktionieren und freundlich sein, sonst verliere ich die wenigen Menschen, die ich noch habe... die kann ich an einer Hand abzählen und dazu gehören schon Nachbarn und meine Putzfee.


    Entschuldige, dass ich deinen Thread vollgeschrieben habe.


    LG Luise