Beiträge von Luise

    Meine Lieben,


    war fast 4 Stunden im Krankenhaus, natürlich die meiste Zeit wartend.


    Kann noch nichts sagen, Befunde werden nach 3 Werktagen an meinen behandelnden Arzt geschickt.

    Also weiter warten.


    Heute viele Patienten gesprochen... haben auch oft Sch... Krankheiten. Aber die meisten hatten wenigstens Begleitung... nur ich (so kam es mir wenigstens vor) alleine.


    Die ganze Atmosphäre im Khaus hat mich stark berührt. Wie oft habe ich mit Heinz gewartet. Wenn er wüsste wie es mir geht, wäre er bei mir.


    Ich weiss nicht, ob ich nochmal kämpfen werde... keine Kraft... kein Wille... kein Mensch bei mir, der mich braucht und liebt. Ich kann nicht mehr... sehe keinen Sinn weiterzuleben...


    Wenn es doch schnell und ohne Leiden ginge... wäre ich soweit.


    LG Luise

    Liebe Liesel,

    Liebe Hasi,

    Liebe Isabel,

    Liebe Blaumeise,


    eure lieben Worte und Anregungen, vor allen Dingen eure Anteilnahme haben mich tief berührt. Ich bin getröstet und sehr nachdenklich... kann jetzt aber nicht mehr schreiben. Es ist schon 23:30 Uhr und mir geht nur der morgige Termin im Kopf herum.


    Durch euch bin ich zuversichtlich und gleichzeitig auch etwas beschämt. Trotz eurer Last, die ihr selbst zu tragen habt, findet ihr so aufmunternde Worte für mich. Danke dafür... aus vollem Herzen.


    Schlaft einigermaßen... Gute Nacht.


    LG Luise

    Meine Lieben,


    wieder ein neuer Tag... wieder mit vielen Gedanken... wieder allein...


    Mir geht es so schlecht, wie schon lange nicht mehr.


    In meinem Kopf ist Leere und gleichzeitig zu viel... zu viel Trauer... zu viel Gedanken.. zu viel Liebe, die nicht gegeben werden kann,... zu viel Angst... zu viel Einsamkeit... zu viel Angst... einfach zu viel Angst!


    Die Angst ist mein ständiger Begleiter, zwar treu... nicht erwünscht... aber immer anwesend.


    Sie beherrscht meinen gesamten Tag und Teile der Nacht. Die Angst gehört schon zu mir... aber so kann ich nicht weiterleben!


    Ich will sie verlieren, aber immer wieder kommen neue Ängste dazu... es wird langsam ein Gebirge....und ich bin kein Bergsteiger...meine Seilschaft ist bereits am Gipfel und ich habe keine Kraft alleine weiter zu gehen.


    Der Gipfel ist momentan für mich unerreichbar... ich hänge fest... entweder Absturz oder alleine weiter.


    Es ist kalt und ich friere... bin erstarrt und doch lebendig.


    Soll ich noch etwas hängenbleiben oder loslassen? Zum Gipfel gehen zu meinen Liebsten? Dorthin kann ich nur durch Absturz... für alles andere ist keine Kraft und wohl kein Wille mehr vorhanden.


    Was soll ich tun? So will ich nicht mehr.

    Es ist zu schwer... allein.


    LG Luise

    Meine Lieben,


    bin gerade vom Einkaufen zurück, es war mal wieder für mich körperlich sehr anstrengend. Habe Herzbeschwerden.. neben den anderen Schmerzen... liege jetzt auf dem Sofa, um mich zu erholen.


    Freitag ist die Untersuchung und ich bin deshalb schon aufgeregt und kann mich nur bedingt auf anderes konzentrieren.


    Meinen Fußpflegetermin habe ich absagt... kann nicht "locker" über die Weihnachtsvorbereitungen der anderen mitreden.


    Warum nur jetzt auch noch die Krankheit?

    Langsam kann ich wirklich nicht mehr!


    Bin wieder in ein sehr tiefes Loch gefallen... komme ich nochmals raus? Werde ich die Kraft finden?


    Weit und breit keine Hilfe und kein liebender Mensch... kein Licht zu sehen... nur dunkle Zukunft...und immer diese Ängste...


    Ich glaube, nun ist es nicht mehr zu ertragen... mein Sch... Leben.


    Ja, es geht vielen Menschen schlechter, sie hungern, sie bangen um ihr Leben und das ihrer Liebsten, so viele Krisengebiete auf der Welt.


    Das ist alles fürchterlich und tut mir mehr als nur leid. Aber ich tue mir auch leid! Ist das schlimm? Egoistisch?


    Ich weiss es nicht... ich bin nicht schlecht..

    sondern nur - wie wir alle - auf das eigene Überleben programmiert.


    Obwohl... will ich es noch?


    LG Luise

    Liebe Ange,


    wir alle sind sehr empfindlich geworden und können nicht immer so antworten, wie es nötig wäre.


    Aber glaube mir, ich denke auch an dich, nur im Moment bricht mein Leben schon wieder zusammen.


    Nicht nur der Verlust meines Mannes sondern nun auch noch die Diagnose, die ich jetzt bekommen habe, macht mich fertig.


    Es ist alles zu viel. Ich weiss auch nicht, wie es weitergeht...und ob ich überhaupt will, dass es weitergeht.


    Bestehe nur noch aus Angst... Angst vor der Einsamkeit... Angst vor dem ewigen Alleinesein... Angst vor meinen Krankheiten... Angst vor meiner Zukunft in jeglicher Form: gesundheitlich, finanziell.


    Das ist kein Leben, dass nur aus Angstgefühlen und Trauer besteht.


    Kann nur hier im Forum alles schildern, was mich bewegt...und in den " Briefen", die ich an meinen toten Mann schreibe.


    Manchen Menschen gehe ich schon auf die Nerven und sie meiden mich, obwohl sie auch jemanden verloren haben.


    Ich muss funktionieren und freundlich sein, sonst verliere ich die wenigen Menschen, die ich noch habe... die kann ich an einer Hand abzählen und dazu gehören schon Nachbarn und meine Putzfee.


    Entschuldige, dass ich deinen Thread vollgeschrieben habe.


    LG Luise

    Meine Lieben,


    danke für eure Anteilnahme.


    Was die Pflegemöglichkeiten betrifft, brauche ich wohl noch eine zeitlang keine Pflege.


    Ich warte jetzt erst mal die weiteren Untersuchungen ab... dann sehe ich weiter.


    Es ist momentan nur dieses Alleinsein....keine Hilfe... alles selber zu erledigen... Telefonate wegen Terminen... dann die Fahrerei zu den Ärzten und Kliniken... das Organisieren von allem.


    Aber das allerschlimmste ist :


    keine Ansprache... keine Hilfe bei Entscheidungen... keine liebevolle Umarmung... kein aneinanderkuscheln... kein Tränen trocknen und trösten...

    einfach nur Liebe zu empfangen... das alles fehlt besonders in so einer Situation.


    Gerade das ist so wichtig... ich bin froh, dass ich es meinem Mann geben konnte.


    Aber ich brauche es eigentlich auch... vor mir liegt der Berg und keine Seilschaft, die mich stützt und auffängt.


    Ich habe Angst!


    LG Luise

    Meine Lieben,


    ich bin so früh schon da, weil ich gleich zum Arzt muss... Blutabnahme.


    Das ist ja nicht weiter schlimm, aber ich habe Freitag noch eine andere Untersuchung, dafür werden die Blutwerte benötigt.


    Leider ist bei mir gestern eine Krankheit festgestellt worden, die unheilbar ist, höchstens palliativ behandelt werden kann. Meine Lebenserwartung liegt mit Behandlung bei ca 5, ohne bei 3 Jahren.


    Das ist nun nicht weiter schlimm, mich hält ja ausser meiner Hündin, hier nichts mehr.


    Aber es besteht die Gefahr, dass ich bald keine Lebensqualität und / oder keine Selbständigkeit mehr habe. Das macht mir Angst. Ich habe doch niemanden, der sich um mich kümmern kann.


    Ich weiss nicht, wie das dann wird. Bin verzweifelt und allein.


    LG Luise

    Meine Lieben,


    mir fehlen auch Menschen, die einfach nur da wären...mit ihrer Anwesenheit...mit ihrem stillen Verständnis...


    Ich bin so allein... weiss nicht wie ändern... wie Menschen finden, die ich mag und die mich mögen... kann doch leider aufgrund meiner Behinderung nicht so, wie ich gerne möchte...


    Die wenigen, die ich habe wollen immer zu mir kommen, aber ich möchte auch mal raus, woanders sein... was anderes sehen... ohne Gastgeber zu sein... einfach nur Treffen... an Orten, wo dann auch andere sind... unverfänglich und somit auch gehen können, wenn ich nicht mehr kann oder will.


    Nur wo und wie? Bin in keiner Gemeinde, Verein oder sonstiges.


    Hier bei uns wird ja einiges angeboten... aber ich muss nah parken und auch "gut" sitzen können.


    Das Geeignete zu finden, ist mir bisher nicht gelungen.

    Ausserdem kann ich in der Regel mit über 80jährigen noch nichts anfangen. Habe noch andere Interessen und Bedürfnisse als diese Altersgruppe.


    Also, alles Schei....!


    LG Luise

    Liebe Karin,

    Videos sind noch viele da, aber kein Videorecorder mehr. Und ich weiss nicht, ob ich es schaffen würde, sie anzuschauen.

    Will eigentlich nur seine Stimme hören, damit ich sie im Gedächtnis behalten kann... alles verschwimmt so... nur im Traum ist es klar... aber das Erwachen ist dann schlimm.

    LG Luise

    Liebe Adi, liebe Birgit,


    auch mein Mann ist letztes Jahr vor der Adventszeit gegangen. Genau am 30.Nov.


    Bei mir ist es nun schon die 2.Weihnachtszeit ohne ihn, aber dieses Mal empfinde ich es schlimmer.

    Wohl weil ich damals noch so unter Schock stand.


    Dieses Jahr weine ich fast bei jedem Weihnachtslied... mittlerweile läuft bei mir wieder das Radio... damit die Stille nicht so gross ist.


    Es ist einfach nur noch ein "ableben" von einzelnen Tagen... ohne ihn.


    Wird es nun immer so bleiben? Mal geht es einigermaßen... aber dann kommt die Verzweiflung verstärkt zurück.


    Hätte ich meine Hündin nicht... wer weiss?


    LG Luise

    Liebe Helga,


    genau so ist es bei mir auch. Habe keinen Elan zum Kochen. Ernähre mich seit einem Jahr im Prinzip aus Fertiggerichten.... aus der Mikrowelle. Achte allerdings darauf, dass ich frisches Obst, Salat und Milchprodukte esse.


    Nur so langsam mag ich das nicht mehr. Habe Appetit auf "normale" Mahlzeiten.


    Aber noch kann ich es nicht zubereiten...für mich alleine?


    Koche nur alle paar Wochen, wenn mal mein Neffe zu mir kommt. Er wohnt

    weiter weg und macht dann früher Feierabend, kommt danach sofort zu mir und freut sich auf ein "Mittagessen", weil er ja Hunger hat nach der Arbeit und der Fahrt.


    Auch bei mir läuft mittlerweile das Radio und der Fernseher, damit es nicht so still ist. Aber ich kann mich selten darauf konzentrieren.


    Ich bin schon froh darüber, dass

    ich ab und zu wieder Handarbeiten mache, obwohl ich mich dazu regelrecht zwingen muss. Früher... (ist das Wort nicht fürchterlich) .... hatte ich Spass daran. Heinz nannte mich oft "Strickliesel".


    Einkaufen gehe ich jetzt fast täglich, damit ich etwas anderes sehe... und die Zeit schneller vergeht. Besonders die Vormittage sind so lang. Ausser ich habe irgendwelche Termine.


    Manchmal spreche ich tagelang nur mit der Kassiererin im Supermarkt... und mit Amy, meiner Hündin.


    Mir fehlt mein Mann auch zum gegenseitigen verbalen Austausch...

    auch wenn es oft nur banale Alltäglichkeiten waren.


    Die Einsamkeit macht mir schwer zu schaffen. Ich habe mittlerweile den Eindruck, es wird immer schlimmer, obwohl ich jetzt schon ein Jahr alleine bin.


    Immer wieder mache ich mir klar, dass es nun eben so ist. Heinz kommt nicht wieder... es tut so weh!


    Träume viel von ihm... nicht nur Schönes, sondern auch, dass er mich verlässt, weil er mich nicht mehr liebt. Dann bin ich total unglücklich wenn ich aufwache.


    Ich glaube, ich rufe und schreie im Schlaf laut nach ihm, manchmal merke ich es.


    Auch ich weiss nicht, wie es evtl. noch jahrelang so weiter gehen soll... kann es mir nicht vorstellen!


    Bin zwar krank... aber was ist, wenn ich noch 20 Jahre lebe? Meine Mutter wurde 88 Jahre alt.


    Das will und kann ich nicht... schon alleine der Gedanke.... womöglich nicht mehr selbständig und auf totale fremde Hilfe angewiesen zu sein. Und das bei dem heutigen Personal - und Geldmangel.

    Wenn ich nicht mehr Autofahren kann, oder aus Klimagründen.


    Seit meinem Schlaganfall fällt mir das Gehen noch schwerer und ist nur sehr eingeschränkt unter starken Schmerzen und Atemnot möglich. Auch Radfahren geht nicht mehr, E-bike auch nicht.


    Was soll nur werden? Warum bin ich noch hier?


    LG Luise

    Liebe Kornblume,


    hier ist hoffentlich niemand, der dich nicht versteht, auch wenn dieser jemand nicht an den Gott glaubt.


    Ich selber finde es gut, dass du Gott in deinem Herzen und deiner Seele wiedergefunden hast.


    Mir wäre es sehr recht, wenn ich deinen Glauben und deine Zuversicht hätte.


    Persönlich bin ich davon überzeugt, dass es irgendeinen Lebenssinn und irgendetwas gibt, dass wir erst nach unserem Tod erfahren.


    Solange gibt es eben weder für das EINE noch für das ANDERE Beweise im herkömmlichen Sinn.


    Ich wünsche uns nur allen, dass wir eines Tages wieder glücklich vereint mit unseren Liebsten sind... egal in welcher Form auch immer.


    LG Luise

    Liebe Kornblume,


    danke, dass du meine Gedanken gelesen hast.


    Leider finde keinen Trost in der Gottesliebe.


    Obwohl ich es sehr gerne möchte, empfinde ich diese Liebe

    und den Glauben daran nicht.


    Es hilft mir zwar, es zu hoffen, aber das Verständnis dafür, dass es soviel Leid auf dieser Welt gibt, und es zugelassen wird, nicht.


    Das ist für mich keine Liebe.


    LG Luise

    Meine Lieben,


    wenn ich eure Beiträge hier lese, bin ich traurig und ergriffen.


    Soviel Schmerz, soviel Leid, aber auch soviel Liebe.

    Liebe stirbt nie... das drücken alle Worte von euch aus.


    Aber was geschieht mit uns in unserem weiteren Leben? Werden wir noch mal lieben können? Ich meine nicht die Liebe zu Kindern und Enkelkindern... nicht die Liebe zu anderen nahestehenden Menschen... auch nicht die Liebe zu Tieren. Sondern die Liebe zu einem besonderen Menschen, wie wir sie erleben durften.


    Oder bleibt uns nur die Erinnerungsliebe? Sind wir nur fähig für eine "Lebensliebe"?

    Was geschieht mit unseren Seelen? Sie sehnen sich nach Liebe... werden verkümmern ohne....


    Versteht mich bitte nicht falsch. Ich liebe meinen Mann... aber ich bin einsam... verzweifelt... hilflos meinen Gefühlen ausgeliefert... ohne Lebenssinn und ohne Lebensperspektive... schaue nur in ein dunkles Loch. Ich habe Angst zu verhärten... gegenüber anderen Menschen... aber auch mir selber.


    Oder wird es irgendwann "normal" sein... das Alleinleben ohne Liebe zu geben und sie zu bekommen.

    Ich bin kinderlos... alle nahen Verwandten sind beisammen... nur ich bin noch hier auf dieser Ebene.


    Nun, meine Gedanken heute sind konfus und vielleicht könnt ihr damit nichts anfangen. Aber ich lasse sie mal so stehen.

    Dieses Forum und somit ihr, habt ja viel Toleranz gegenüber anderen Trauernden.

    Danke dafür.


    LG Luise