Meine Lieben und Vereinsmitglieder,
jetzt muss ich mich doch noch mal melden.
Ich wollte keinen "Verein" gründen!
Lasst uns gegenseitig auch wieder die Tränen trocknen und versuchen die Nacht zu überstehen.
WIR HABEN UNS!
LG Luise
Meine Lieben und Vereinsmitglieder,
jetzt muss ich mich doch noch mal melden.
Ich wollte keinen "Verein" gründen!
Lasst uns gegenseitig auch wieder die Tränen trocknen und versuchen die Nacht zu überstehen.
WIR HABEN UNS!
LG Luise
Liebe Petra,
es ist alles so schlimm. Warum wird es nicht besser?. Nur ein wenig... es soll nicht mehr so weh tun.
Auch wir haben um diese Zeit langsam ans Abendessen gedacht und uns nach unseren Wünschen erkundigt.
Ach Petra, wie soll es nur weitergehen?
LG Luise
Meine Lieben,
heute ist wieder Freitag... 22 Wochen...
Habe mich bis jetzt - 18:24 Uhr - ganz gut gehalten. Aber nun ist es vorbei... weine und vermisse...
Schaue die Fotos an, die ich von Heinz an seinem Todestag gemacht habe. Er sieht darauf so friedlich aus und lächelt sogar.
Muss mir immer wieder sagen, dass es für ihn besser ist. Er leidet nicht mehr.
Aber ich bin so traurig. Will ihn bei mir haben... ihn berühren... streicheln... im Arm halten... einfach alles.
Er fehlt mir so unendlich.
LG Luise
Liebe Tery,
auch mir geht es zur Zeit sehr schlecht... lasse es mir aber nicht anmerken... bin seit meiner Kindheit darauf programmiert meine körperliche und seelische Verfassung zu verbergen.
Nur meinem Mann gegenüber habe ich mich nicht verstellt. Bei ihm habe ich mich
geborgen und geliebt mit all meinen Schwächen gefühlt.
Nun ist er nicht mehr da und ich kann mich nicht mehr fallen lassen. Ich bin nicht mehr ich.
Ich muss mich neu "erfinden" und finden.
Das "Parkabild" passte früher auf mich. Als ich jung war, war ich "rebellisch" und und unangepasst...einfach frech und mutig.
Nun -im Alter - hat das Leben mich mutlos und ängstlich gemacht. Dazu meine schlechte körperliche Verfassung.
Heinz war mein Halt und durch ihn und für ihn war ich stark.
Momentan bin ich in einem Zwiespalt. Will ich noch mit Lebensfreude ( das wollte und will Heinz) oder nur noch mit Schmerz... Angst... Trauer ( das ist keine Zukunftsperspektive) den Rest meiner Zeit verbringen?
Oder lass ich mich fallen? Ins Ungewisse... oder sogar Tod? Darf ich das?
Das sind die Fragen, die ich mir stelle. Je nach Verfassung...mal so, mal so.
Es geht jedenfalls so nicht weiter. Daran zerbreche ich. Es muss eine Entscheidung her.
Zur Zeit bemühe ich mich um einen Termin bei einer Schmerztherapeutin. Falls ich dort Hilfe bekomme und leichter leben kann, dann will ich es versuchen... meinem Mann zuliebe, weil er nie aufgegeben hat und trotz des Krebs und MS weiterleben wollte... solange es ging.
Das will und darf ich nicht vergessen.
Falls ich jetzt zuviel geschrieben habe, entschuldige bitte. Ich weine und es musste raus.
LG Luise
Liebe Tery, liebe Gabi,
schön das ihr mich vermisst... das tut mir gut.
Ich versuche mit meinem Alleinsein besser klar zu kommen und mich nicht mehr so abhängig vom Forum zu machen.
Ich schaue so oft hier nach und bin dann manchmal enttäuscht, wenn kein neuer Post zu sehen ist.
Besonders vormittags und am WE oder Feiertag ist es recht still hier.
Ausserdem will ich mich nicht immer wiederholen und über meine Verzweiflung schreiben. Ich erlebe zur Zeit laufend starke Stimmungsschwankungen... mal relativ oben und zuversichtlich... dann wieder unten und pessimistisch.
Dieses Hin und Her belastet stark... ich mache mir auch Sorgen um meine finanzielle Zukunft. Ich weiss nicht, ob ich meine Wohnung langfristig halten kann. Sie ist ja barrierefrei und ich brauche mich um nichts außerhalb der Wohnung zu kümmern. Aber das ist natürlich teuer.
Das und noch so einige Sorgen belasten mich zusätzlich. Ich benötige viel Unterstützung in alltäglichen Sachen, die ich die ich aber auch bezahlen muss.
Das Einkaufen und sonstige Erledigungen fallen mir körperlich immer schwerer, obwohl ich dadurch aus dem Haus komme und wenigstens etwas unter Menschen.
Samstag kommt ein Mann, der mir den Balkon reinigt und die Schrankoberflächen gegen Bezahlung.
Ausserdem habe ich mir einen zweifach zusammenklappbaren und leichteren
Rollator bestellt, der besser in mein Auto passt. Bezahlt natürlich nicht die Krankenkasse... die gibt nur einen Pauschalzuschuss von ca. 69 €. Der Rest ist Privatvergnügen. Die Räder müssen auch noch angebracht werden und die Griffe auf meine Größe eingestellt werden. Das macht dann auch der Mann.
Wie ihr seht ist es alles nicht so leicht... dazu kommt natürlich noch die Trauer und der Verlust von Heinz. Aber das kennt ihr ja leider auch.
So, nun habe ich aber viel geschrieben.
Ich wünsche allen eine erträgliche Nacht.
LG Luise
Liebe Adi,
ich halte dich ganz fest.
Bitte versuche deinen Geburtstag als das zu nehmen was er ist : ein weiterer Tag ohne deinen Liebsten! Schmerzvoll ja, aber er ist bei und in dir. Solange du Geburtstage hast, ist er da... er wird dir helfen den Tag zu überstehen.
Es wird schwer werden... du wirst weinen... aber du wirst es schaffen!
Denn: ER IST DA!
In jedem Gedanken... in jeder Empfindung... in jedem Augenblick... solange du lebst!
LG Luise
Liebe Wagi,
ich glaube, dass dort wo unsere Liebsten sind keine irdischen Gefühle oder Verlustschmerzen mehr existieren.
Sonst wäre es die Hölle, weil es keine Hoffnung auf ein zurück gibt.
Bitte quäle dich nicht mit solchen Gedanken.
LG Luise
Liebe Shima,
bitte mache doch deinen eigenen Thread auf. Du bist in einem älteren gelandet.
Dein Schicksal rührt mich sehr. Bitte schreibe uns doch mehr. Wir hören dir gerne zu.
Momentan kann ich nicht weiter schreiben, ich muss mich erst wieder fangen, weil du so verzweifelt bist.
Sei herzlich umarmt.
LG Luise
Liebe Tigerlily,
ja die Einsamkeit und das "Nichtszutunhaben" ist auch mein grosses Problem. Bin wie du ganz allein-abgesehen von Amy- und verbringe ganze Tage ohne einen Menschen zu sehen geschweige denn zu sprechen.
Aber du kennst wohl meine Situation.
Ich weiss auch nicht, wie es in der Zukunft weitergehen soll. Möchte meinem Leben irgendeinen Sinn geben... aber was?
Leider bin ich dazu noch körperlich eingeschränkt, so dass wohl kein Ehrenamt in Frage kommt. Obwohl ich - nicht nur meine Meinung - geistig noch auf der Höhe bin.
Es gibt so viele Angebote jeglicher Art, die ich leider nicht wahrnehmen kann. Bin froh, wenn ich die Gassirunden mit Amy schaffe, oft nur mit Schmerztropfen.
Ab und an kann ich wenigstens mit meiner Freundin etwas unternehmen. Sie fährt mich bis vor die Tür und sucht dann erst einen Parkplatz und reicht mir ihren Arm zum Halten.
Aber ich brauche mehrmals die Woche irgendwas zur Beschäftigung und um unter Leute zu kommen.
Es ist alles nicht so leicht für uns beide.
LG Luise
Liebe Adi,
morgens ist es besonders schwer... so geht es mir auch. Es ist so still, deshalb mache ich mir den Fernseher an. Wenn ich vom Zeitung holen wiederkomme, höre ich wenigstens was.
Bei mir sind es am Freitag 22 Wochen und ich habe auch bald Geburtstag.
Liebe Adi, ich fühle mit dir.
LG Luise
Liebe traurige 1302,
schön das du uns gefunden hast. Hier bist du gut aufgehoben und brauchst dich nicht- wie auf der Arbeit -verstellen.
Dein Schicksal hört sich wirklich schlimm an. Magst du mehr davon erzählen, wenn du es brauchst und kannst?
Erst einmal nehme ich dich in den Arm.
LG Luise
Liebe Blaumeise,
ich nehme dich in die Arme und vertreibe ein wenig die Kälte.
Du kannst hier alles schreiben was dich bewegt. Das mache ich auch.
Ja, das Lebenskarussel dreht sich immer weiter, auch wenn es für uns stehengeblieben ist. Aber vielleicht schiebt es jemand oder irgendwas für uns an, bis es wieder von alleine weiterläuft.
Bis dahin werden wir irgendwie still stehen und alles um uns herum dreht sich. Wir schauen zu durch die Glaswand... aber Glas kann zerbrechen. Das gibt mir Halt und Hoffnung... Unsere Seelenmenschen werden uns beim zerschlagen sicher helfen.
Herzliche Grüße von Luise
Liebe Adi,
das es für dich fast unerträglich ist, kann ich verstehen. Aber leider geht das Leben einfach unbeirrt für die anderen weiter.
Aber so war es immer - auch wir "lebten", wenn andere Menschen unglücklich und verzweifelt waren.
Es werden schwere Tage für dich, aber denke daran, dass dein Mann in seinen Enkeln ein wenig weiterlebt und eigentlich bei den Festen an deiner Seite ist.
Das kann natürlich sein wirkliches Dabeisein nicht ersetzen, aber vielleicht gibt es dir in diesen Stunden etwas Trost.
Ich habe keine Kinder und Enkel... beneide aber jeden hier im Forum, die sie zur Erinnerung an ihren Seelenmenschen haben. Denn : in den Nachkommen ist ein Teil vom geliebten Menschen.
Sei herzlich umarmt.
LG Luise
Meine Lieben,
heute ist Samstag... der erste Tag vom WE. Bei mir geht es schon wieder los... weiss nicht was ich machen soll... finde keine Beschäftigung, die mich ablenkt. Habe eigentlich genug zu tun, aber mir fehlt die Motivation.
Sitze herum und versuche nicht zu weinen, damit es mir nicht so schwer fällt allein zu sein. Muss es aushalten und mich daran gewöhnen.
Oder ich gebe gleich auf! Aber das will ich nicht!
Die Trauerbegleiterin meint, diese heftigen "Anfälle" müssen sein...sind wichtig für das Akzeptieren und Verarbeiten. Mit der Zeit soll es erträglicher werden. Aber kann ich es je ertragen? Ich brauche dazu Kraft und Lebensmut... bemühe mich... Heinz zuliebe... er will es.
Tausendmal haben wir darüber geredet... ich soll nicht aufgeben... soll noch Freude empfinden... soll ihn nicht vergessen... aber es als das hinnehmen, was es ist:
DAS LEBEN IST ENDLICH... gerecht auf eine Art da keiner das LEBEN ÜBERLEBT.
Das war bis zum Schluss sein Spruch. Er hat seinen Tod hingenommen... einzig seine Sorge um mich hat ihn belastet.
Deshalb soll ich trauern, aber trotzdem nach vorne sehen, damit ich nicht mein restliches Hiersein vergeude.
Ich will es seinetwegen versuchen. Doch es fällt mir unsagbar schwer... ohne ihn.
Er fehlt mir jeden Moment... auch bei unwichtigen Alltagsproblemen. Kann mich nicht mit ihm austauschen.
Durch meine Einsamkeit bin ich schwach und angreifbar... beurteile Menschen und Situationen falsch... biedere mich sogar an.
Wie soll es weitergehen? Werde ich es schaffen... seinetwegen?
Die Antwort ist ungewiss... liegt sie in meiner Zukunft? Welcher Zukunft? Gibt es
noch eine lebenswerte?
Diese Gedanken machen mir Angst...
LG Luise
Meine Lieben,
heute bin ich total geschafft (eigentlich gestern... ist schon 00:19 Uhr).
Diese ganzen Posts von euch haben mich durcheinander gebracht. Die verschiedenen Ansichten, Meinungen, Wünsche, Empfindungen, Lebensauffassungen haben mich verwirrt.
Ich frage mich ob ich "richtig" trauere.
Ich vermisse meinen Mann, will manchmal nicht mehr... bin verzeifelt... will aber auch noch leben... will die Vergangenheit zurück... will aber auch Zukunft haben.
Und dies alles im ständigen Wechsel der Gefühle. Ich glaube, wir alle sind durch unsere Trauer aus unserem "Normalmodus" gerissen und sollten momentan keine weitreichenden Entscheidungen treffen. Weder für das Leben... noch dagegen.
Bei mir ist es jeden Tag... manchmal auch öfter am Tag... ein Gefühlschaos von tief traurig bis es wird schon werden.
Mal tue ich mir selber leid, dann lese ich eure Schicksale und schäme mich.
Mal beneide ich euch um eure vorhandenen Restfamilien, Freunde und Nichtbehinderung, dann lese ich eure Verzweiflung und schäme mich.
Aber jeder hat sein Päckchen zu tragen und keiner sollte über einen anderen urteilen. Das empfand ich aber heute in den Posts teilweise so.
Mir hilft es hier ungemein, dass ich schreiben kann, wie ich empfinde ohne abgelehnt zu werden, ohne Vorwürfe zu bekommen, einfach so beachtet werde, wie ich momentan eben bin.
Das wollte ich noch los werden, bevor ich ins Bett gehe.
Ich wünsche euch allen eine erträgliche Nacht.
LG Luise
Lieber Uwe,
das klingt so traurig und und trotzdem gibt es für viele Junghunde die Hoffnung auf ein Weiterleben und manche erfahren das Glück eines weiteren Dazugehören zu einer Meute.
Es ist nicht dasselbe, weil es das Gefühl der Einsamkeit und und des Verlassenseins nicht vergessen macht, aber es ist auch erträglich... vielleicht sogar gut.
Und ganz leise der Gedanke : vielleicht gibt es ein Wiederfinden in der Zukunft... wann und wie es wird... niemand weiss es.
Ich nehme dich in meine Arme und trauere mit dir.
LG Luise
Liebe Adi,
genauso ging und geht es mir auch.
Es ist morgens immer wieder die Realität, die dann bewusst wird. Dagegen hilft nichts! Wir müssen es aushalten.
Irgendwann ( lt Trauerbegleiterin) wird es seltener und nicht mehr so intensiv von uns empfunden.
Dann können wir mehr an die schönen Erinnerungen denken, werden innerlich ruhiger und leiden nicht so sehr unter dem Verlust.
Bis dahin sollen wir trauern und weinen, dadurch verarbeitet unsere Seele... wir lassen den Schmerz heraus... sind danach erschöpft und leer.
Das bemerke ich an mir auch... nach solchen intensiven Trauerphasen bin ich wirklich innerlich leer und körperlich erschöpft... aber empfinde so etwas wie Erleichterung.
Aber jeder trauert auf seine Art und Weise. Was gegen den entsetzlichen Schmerz hilft und wie man weiterleben kann, dafür gibt es keine allgemein gültigen "Regeln". Da muss jeder für sich allein durch.
LASS ES UNS TÄGLICH NEU VERSUCHEN!
Das wollten und wollen unsere Liebsten.
LG Luise
Liebe Wagi,
liebe Gabi,
auch ich habe heute einen weiteren Tiefpunkt. Schaue schon lange immer wieder ins Forum, aber es hat sich keiner gemeldet.
Ihr seid nicht allein... mir geht es wie euch. Wieso tut es manchmal besonders weh?
Ach, könnten wir zusammen sein... ich bin so alleine mit Amy.
Werde jetzt noch etwas mit dem Auto rumfahren, damit die Zeit vergeht. Hier in der Wohnung drehe ich durch und weine nur.
LG Luise
Lieber Josef,
ich kann dir heute nur ganz Liebe Grüße schicken. Bin im Trauertal.
LG Luise
Liebe Petra,
liebe Adi,
wir drei empfinden ähnlich... mal geht es... dann versinken wir wieder im Trauertal.
Wir müssen versuchen unserem Dasein noch etwas von der Lebenslust zu geben, die wir mit unseren Lieben hatten.
SIE WOLLEN ES. DAS WISSEN WIR DREI.
Aber wir schaffen es ? noch ? nicht.
Vielleicht geht es irgendwann.
Bis dahin wird es immer wieder ganz schlimm sein. Lasst uns gemeinsam durchhalten.
Wir sind stärker als wir glauben...
DENN WIR HABEN GELIEBT!
Das hat uns Kraft gegeben zum Überleben nach dem Tod unserer Liebsten.
Seid herzlich umarmt.
LG Luise