Meine Lieben,
nun ist ein neuer Tag und meine Befürchtung wegen Ostern hat sich nicht bewahrheitet. Das Fest ist ohne viele Tränen und mit Besuchen vorüber gegangen.
Aber nun... bin wieder früh aufgewacht und sitze jetzt schon wieder mit Weinen und Traurigsein alleine herum.
Denke an Heinz... denke an Heinz...
vermisse ihn... vermisse ihn...
Die Sehnsucht nach seiner Nähe schmerzt körperlich. Er soll bei mir sein!
Immer und immer wieder tut es so weh.
Hört das nie auf? Kann ich nicht mit Dankbarkeit und einer inneren Ruhe an unsere Zeit denken? Ich hatte doch das Glück einer grossen, gegenseitigen Liebe.
Warum reicht es nicht aus für mein Alleinsein? Warum kann ich nicht zufrieden sein?
Heinz könnte mich heute nicht verstehen, sollte nach vorne schauen und noch etwas gerne leben. Das wären seine Ansichten.
Doch ich kann es nicht!
Vor einem Jahr konnten wir nicht - wie sonst - die Spargelzeit genießen. Aber wir trösteten uns mit dem Gedanken an dieses Jahr. Nun ist es soweit...
Wir sind jedes Jahr auf einen Spargelhof gefahren... haben dort geschlemmt und im Hofladen eingekauft... dort war oft Livemusik und viele nette Leute.
Nun habe ich einer Exkollegin versprochen, mit ihr demnächst dorthin zu fahren. Das bereue ich... ich glaube ohne Heinz geht es doch nicht. Was soll ich tun? Es wird mir nicht möglich sein alles zu sehen ohne meinen Mann. Geschweige denn mit Appetit zu essen und die Atmosphäre zu genießen.
Trotzdem zieht es mich dahin...will es wissen, ob ich dabei eine gute Erinnerung wachhalten kann. Dort waren wir eins mit uns und unserem Leben... fühlten uns wohl und verbunden... saßen in der Natur unter Tieren und netten Menschen. Wir waren sehr gerne dort... fast jede Woche im Frühling (Spargel) und Sommer (Erdbeeren).
Die Erinnerung schmerzt und tut doch gut.
Ich weiss nicht..................
LG Luise