Abschied von meiner Sonne

  • Liebe Luise,

    mir geht es wie Dir, weine schon wieder den ganzen Morgen weil er mir so fehlt.


    Versuche es mit dem Spargelhof, wenn du das Gefühl hast, dass es Dir gut tun wird.

    Ihr könnt jederzeit wieder wegfahren. Vielleicht hast du ein paar schöne Erinnerungen.


    Ganz liebe Grüße

    Petra

  • Liebe Luise,es geht dir so wie mir....die schönen gemeinsamen Ausflüge,einfach alles,ich möchte es so gerne machen,aber mit meinem Mann....Freunde wollen mit mir da überall hinfahren,aber ich schaffe das nicht.Ich mache erst mal ganz kleine Schritte,probiere es allein,schau wie das geht,da kann ich weinen,wenn's mir schlecht geht,liebe Luise,ich würde dich gerne richtig in den Arm nehmen,so geht's halt in Gedanken,Adi

  • Liebe Petra,

    liebe Adi,


    wir drei empfinden ähnlich... mal geht es... dann versinken wir wieder im Trauertal.


    Wir müssen versuchen unserem Dasein noch etwas von der Lebenslust zu geben, die wir mit unseren Lieben hatten.


    SIE WOLLEN ES. DAS WISSEN WIR DREI.


    Aber wir schaffen es ? noch ? nicht.

    Vielleicht geht es irgendwann.


    Bis dahin wird es immer wieder ganz schlimm sein. Lasst uns gemeinsam durchhalten.


    Wir sind stärker als wir glauben...


    DENN WIR HABEN GELIEBT!


    Das hat uns Kraft gegeben zum Überleben nach dem Tod unserer Liebsten.


    Seid herzlich umarmt.


    LG Luise

  • Bis dahin wird es immer wieder ganz schlimm sein. Lasst uns gemeinsam durchhalten.


    Wir sind stärker als wir glauben...


    DENN WIR HABEN GELIEBT!


    Das hat uns Kraft gegeben zum Überleben nach dem Tod unserer Liebsten.

    JA GENAU!!!


    Lg. Astrid.

  • viel Kraft liebe Luise, das hast Du sehr berührend gesagt.


    Liebe Grüße

    Josef

  • Liebe Luise,

    schön, dass du eine so tolle Trauerbegleiterin gefunden hast. Und dass es dir wohl tut und du versuchst, die Trauer zuzulassen.


    Sei lieb gegrüßt

    Astrid.

  • Liebe Luise,


    Du schreibst: denn wir haben geliebt. Das stimmt hundertprozentig, es war sogar die große Liebe, durch nichts zu ersetzen. Ich glaube, wir lieben immer noch. Das gibt uns die Kraft weiter zu leben und weiter zu machen.

    Eine zweite große Liebe gibt es für mich nicht, vielleicht tiefe Freundschaften 🤔

    Wir zehren von den Erinnerungen. Das habe ich meinem Mann oft gesagt, schon lange bevor er krank wurde, dass am Ende immer nur die Erinnerungen bleiben.

    Dass es so kommt, habe ich nicht gewusst und auch nicht geahnt ...


    Bitte erzähle mir von deiner trauerbegleiterin, da ich gerade mit der Ausbildung beginne. Gerne auch in den Konversationen. Würde mich sehr freuen.


    Dir noch einen angenehmen Abend

    Ganz liebe Grüße

    Petra

  • Hallo Petra,

    wo beginnst du mit der Ausbildung zur Trauerbegleiterin? Bzw. bei wem?


    Ich wünsche dir, dass du dabei Wege für deine Trauer findest und dass du durch Wissen und Selbsterfahrung

    ganz viel für dich und die Menschen, die du begleiten wirst, lernen kannst.


    Würde mich freuen, wenn du uns ein bisschen mehr davon erzählst.


    Lg. Astrid.

  • Meine Lieben,


    heute bin ich total geschafft (eigentlich gestern... ist schon 00:19 Uhr).

    Diese ganzen Posts von euch haben mich durcheinander gebracht. Die verschiedenen Ansichten, Meinungen, Wünsche, Empfindungen, Lebensauffassungen haben mich verwirrt.

    Ich frage mich ob ich "richtig" trauere.


    Ich vermisse meinen Mann, will manchmal nicht mehr... bin verzeifelt... will aber auch noch leben... will die Vergangenheit zurück... will aber auch Zukunft haben.


    Und dies alles im ständigen Wechsel der Gefühle. Ich glaube, wir alle sind durch unsere Trauer aus unserem "Normalmodus" gerissen und sollten momentan keine weitreichenden Entscheidungen treffen. Weder für das Leben... noch dagegen.


    Bei mir ist es jeden Tag... manchmal auch öfter am Tag... ein Gefühlschaos von tief traurig bis es wird schon werden.


    Mal tue ich mir selber leid, dann lese ich eure Schicksale und schäme mich.

    Mal beneide ich euch um eure vorhandenen Restfamilien, Freunde und Nichtbehinderung, dann lese ich eure Verzweiflung und schäme mich.


    Aber jeder hat sein Päckchen zu tragen und keiner sollte über einen anderen urteilen. Das empfand ich aber heute in den Posts teilweise so.


    Mir hilft es hier ungemein, dass ich schreiben kann, wie ich empfinde ohne abgelehnt zu werden, ohne Vorwürfe zu bekommen, einfach so beachtet werde, wie ich momentan eben bin.


    Das wollte ich noch los werden, bevor ich ins Bett gehe.


    Ich wünsche euch allen eine erträgliche Nacht.


    LG Luise

  • Ich glaube, wir alle sind durch unsere Trauer aus unserem "Normalmodus" gerissen und sollten momentan keine weitreichenden Entscheidungen treffen.

    Bei mir ist es jeden Tag... manchmal auch öfter am Tag... ein Gefühlschaos von tief traurig bis es wird schon werden.

    Liebe Luise,


    einen "Normalmodus" wie wir ihn hatten, wird es für uns nicht mehr geben - aber vielleicht einen "Modus Vivendi"?

    Es ist ein ganz anderes Leben, das wir da jetzt vor uns haben. Wie damit umgehen? Wie gestalten? Bin da noch ratlos. Aber ja: Es wird schon werden - irgendwie.


    Liebe Grüße,

    Leo

  • Ja das so schöne,gemeinsame Leben,vorbei,mehr als 40 Jahre,ein Grossteil des Lebens gelebt,mit Liebe,Freude,im Arm des geliebten Menschen das Glück und jetzt....allein,für immer,das ist so unvorstellbar und doch Realität,manchmal glaube ich es zu schaffen,dann wieder tiefster Schmerz über das verlorene Glück,das ist jetzt das neue Leben,ich mag es nicht mehr aushalten,aber ich halte es doch aus.Die Liebe zu meinem Mann wird ja nicht weniger sondern mehr und das gibt mir zwar keine Freude,aber Halt und ich weiß er ist bei mir,so lange ich lebe.Der Tod hat unser Leben auseinandergerissen,aber keinen Augenblick unseres Lebens konnte er uns nehmen und auch nicht die Liebe,und in unserer Liebe lebe ich weiter,so wie ich es halt schaffe,schlecht und recht,unbeholfen,schwer verwundet,und warte auf das Wiedersehen,in Liebe...

  • Meine Lieben,


    heute ist Samstag... der erste Tag vom WE. Bei mir geht es schon wieder los... weiss nicht was ich machen soll... finde keine Beschäftigung, die mich ablenkt. Habe eigentlich genug zu tun, aber mir fehlt die Motivation.


    Sitze herum und versuche nicht zu weinen, damit es mir nicht so schwer fällt allein zu sein. Muss es aushalten und mich daran gewöhnen.


    Oder ich gebe gleich auf! Aber das will ich nicht!


    Die Trauerbegleiterin meint, diese heftigen "Anfälle" müssen sein...sind wichtig für das Akzeptieren und Verarbeiten. Mit der Zeit soll es erträglicher werden. Aber kann ich es je ertragen? Ich brauche dazu Kraft und Lebensmut... bemühe mich... Heinz zuliebe... er will es.


    Tausendmal haben wir darüber geredet... ich soll nicht aufgeben... soll noch Freude empfinden... soll ihn nicht vergessen... aber es als das hinnehmen, was es ist:


    DAS LEBEN IST ENDLICH... gerecht auf eine Art da keiner das LEBEN ÜBERLEBT.


    Das war bis zum Schluss sein Spruch. Er hat seinen Tod hingenommen... einzig seine Sorge um mich hat ihn belastet.


    Deshalb soll ich trauern, aber trotzdem nach vorne sehen, damit ich nicht mein restliches Hiersein vergeude.


    Ich will es seinetwegen versuchen. Doch es fällt mir unsagbar schwer... ohne ihn.

    Er fehlt mir jeden Moment... auch bei unwichtigen Alltagsproblemen. Kann mich nicht mit ihm austauschen.


    Durch meine Einsamkeit bin ich schwach und angreifbar... beurteile Menschen und Situationen falsch... biedere mich sogar an.


    Wie soll es weitergehen? Werde ich es schaffen... seinetwegen?


    Die Antwort ist ungewiss... liegt sie in meiner Zukunft? Welcher Zukunft? Gibt es

    noch eine lebenswerte?


    Diese Gedanken machen mir Angst...


    LG Luise

  • Liebe Luise,


    ich kenne Deine Gefühle. Die Einsamkeit lässt einen Dinge tun, die man eigentlich gar nicht will.


    Auch ich habe Angst. So wie Du. Ich glaube, das hat jeder hier von uns.


    :30:

    So wie es gestern war, wird es nie mehr sein. Und heute kann ich nur ertragen, wenn ich nicht an morgen denke.

  • Ich frage mich ob ich "richtig" trauere.

    Was ist richtig?


    Du gehst deinen Weg und die anderen ihren jeweiligen Weg.


    Jeder Weg ist wie er ist - nicht richtig und nicht falsch, sondern so. Und so ist auch die Trauer nicht richtig oder falsch, sondern so wie sie ist.


    Die Angst ist ein schweres und auch normales Gefühl in der Trauer. Angst vor dem Weiterleben, Angst, dass wieder etwas schlimmes passieren könnte, Angst vor ...


    Was die Trauerbegleiterin zu dir gesagt hat, das stimmt. Und ich vertraue darauf, dass du bis es leichter wird, die Kraft hast, es zu tragen. Wir können dir hier zuhören und ein bisschen des Weges begleiten. Wir können dir vielleicht hin und wieder eine Bank am Wegesrand zeigen, die du in der Trauer vielleicht übersiehst.

    Ich vertraue und hoffe für dich und mit dir, dass es stetig leichter wird und dass du bis dahin den Schmerz tragen kannst.


    Seid alle lieb gegrüßt

    Astrid.

  • Liebe Luise, alles was du an diesem Samstag geschrieben hast, könnte eins zu eins von mir stammen!

    Und das, obwohl unsere Ausgangssituation unterschiedlicher nicht sein könnte.


    Wie Astrid sagt, die Wege sind unterschiedlich, das stimmt wohl, aber ich möchte hinzufügen: Unsere Gefühle sind gleich!

  • Liebe Luise,


    Tery hat Recht, ganz still bist Du, hoffentlich geht es Dir einigermassen gut und Amy natürlich auch.



    LG Gabi & Mäuschen

  • Liebe Tery, liebe Gabi,


    schön das ihr mich vermisst... das tut mir gut.

    Ich versuche mit meinem Alleinsein besser klar zu kommen und mich nicht mehr so abhängig vom Forum zu machen.


    Ich schaue so oft hier nach und bin dann manchmal enttäuscht, wenn kein neuer Post zu sehen ist.


    Besonders vormittags und am WE oder Feiertag ist es recht still hier.


    Ausserdem will ich mich nicht immer wiederholen und über meine Verzweiflung schreiben. Ich erlebe zur Zeit laufend starke Stimmungsschwankungen... mal relativ oben und zuversichtlich... dann wieder unten und pessimistisch.


    Dieses Hin und Her belastet stark... ich mache mir auch Sorgen um meine finanzielle Zukunft. Ich weiss nicht, ob ich meine Wohnung langfristig halten kann. Sie ist ja barrierefrei und ich brauche mich um nichts außerhalb der Wohnung zu kümmern. Aber das ist natürlich teuer.


    Das und noch so einige Sorgen belasten mich zusätzlich. Ich benötige viel Unterstützung in alltäglichen Sachen, die ich die ich aber auch bezahlen muss.


    Das Einkaufen und sonstige Erledigungen fallen mir körperlich immer schwerer, obwohl ich dadurch aus dem Haus komme und wenigstens etwas unter Menschen.

    Samstag kommt ein Mann, der mir den Balkon reinigt und die Schrankoberflächen gegen Bezahlung.


    Ausserdem habe ich mir einen zweifach zusammenklappbaren und leichteren

    Rollator bestellt, der besser in mein Auto passt. Bezahlt natürlich nicht die Krankenkasse... die gibt nur einen Pauschalzuschuss von ca. 69 €. Der Rest ist Privatvergnügen. Die Räder müssen auch noch angebracht werden und die Griffe auf meine Größe eingestellt werden. Das macht dann auch der Mann.


    Wie ihr seht ist es alles nicht so leicht... dazu kommt natürlich noch die Trauer und der Verlust von Heinz. Aber das kennt ihr ja leider auch.


    So, nun habe ich aber viel geschrieben.

    Ich wünsche allen eine erträgliche Nacht.


    LG Luise