Abschied von meiner Sonne

  • Hallo nochmals,

    ich hoffe Uwe, dass ich jetzt endlich richtig bin.

    Heute bin ich total durcheinander... die Beisetzung meines Mannes war heute... er ging wie er gelebt hat: in aller Stille und ohne viel Aufheben um seine Person.

    Wenn ich etwas besser zurecht bin, dann werde ich unsere Geschichte erzählen.

    Momentan ist es mir nicht möglich.

    Er ist nicht mehr da und ich frage mich, warum lebe ich noch? Es ist kalt und dunkel... er war meine Sonne, mein Alles. Über 46 Jahre lang. Ohne ihn bin ich nur halb da. Wie soll es denn weitergehen? Ein halber Mensch ist nicht lebensfähig.

    Wie geht ihr mit eurem Verlust um?

    Die 11 Tage seit er fort ist, sind nur Quälerei.

    Im Moment weine ich nur -ich melde mich später noch mal.

    LG Luise

  • Liebe Luise,

    Herzlichen Willkommen auch von mir. Mein Beileid zu deinem unvorstellbar großen Verlust.


    Wir hier alle im Forum können deine Gefühle und Gedanken heute, am Tag der Beisetzung,

    nur zu gut verstehen.

    Du musst uns jetzt nichts erzählen, das hat Zeit.


    Ich weiß aus eigener Erfahrung, die Beisetzung meines Mannes ist 3 Wochen her, wie schwer alles für dich ist.


    Ruhe dich erstmal aus, wenn das irgendwie möglich ist, und melde dich wieder, wenn du in der Lage dazu bist.


    Ganz viel Kraft wünscht Dir

    Pewie

  • Liebe Luise, dass ist vollkommen nach der kurzen Zeit und diesem besonders schweren Tag. Auch mir geht es sieben Wochen nach dem Tod meines Mannes noch genauso. Ich weiss nicht, ob der Schmerz jemals aufhört. Auch weiss ich noch nicht, wie ich ohne weiterleben soll.

    Weine, wenn dir nach weinen ist.

    Ich drücke Dich ganz fest

    Lg Ingrid

  • Liebe Luise,


    willkommen hier in der" forum-companey" -


    und auch ich bin bei dir in deinem unermesslichen leid,

    welches heute sicher nochmal gesteigert wurde...


    schreib alles, was du willst

    und schreib es, wann du willst.


    du bist nicht allein!


    herzlich

    Bea

  • Liebe Luise,


    ich möchte dir mein herzliches Beileid ausdrücken und Dich hier begrüßen. Du kannst dir sicher sein, das die Menschen die hier schreiben dich verstehen, also schreib`wenn dir danach ist.


    GLG Gabi

  • Meine Lieben,

    vielen Dank für euren Zuspruch. Es tut mir so gut.

    Heute Morgen dachte ich mein Mann weckt mich, und ich glaubte seine Stimme zu hören.

    Es tut morgens besonders weh. Dann fällt mir alles auf einen Schlag ein.

    Kein Kaffee für ihn.... ich hole ihm nicht die Zeitung hoch... kein Guten-Morgen-Kuss...

    Bis später... weine wieder

    LG Luise

  • Liebe Luise,

    ich möchte dir mein tief empfundenes Mitgefühl aussprechen.

    Ich versteh dich so gut. Auch ich kann noch nicht alles erzählen, so tief sitzt der Schmerz...bei mir sind es nun fast sechs Wochen seit meine Liebste nicht mehr da ist...

    Ich denke hier bist du gut aufgehoben. Der Austausch hier tut gut.


    Liebe Grüsse elfenfee

  • Liebe Luise,

    herzlich willkommen hier in unserem Forum.

    Momentan bin ich im Zeitausgleich und schau nur gelegentlich herein. Darum bin ich froh, dass du so liebevoll aufgenommen wurdest und von Uwe angeleitet wurdest, deiner eigenen Geschichte hier einen Platz zu geben.


    Die Beerdigung ist immer ein wichtiger Schritt. Doch es kommen noch viele andere Schritte.


    Morgens stellst du momentan immer wieder fest, dass das Ganze kein Albtraum, sonder dieser Albtraum Realität ist.


    Ich wünsche dir viel Kraft und auch den Mut, hier weiter so offen zu schreiben. Das kann es ein kleines bisschen leichter machen.

    Sei lieb gegrüßt

    Astrid.

  • Meine Lieben,

    ich bin so froh, dass ich euch gefunden habe. Obwohl ich immer noch nicht hier richtig klarkommen. Aber es wird wohl werden.

    Nun werde ich ein wenig von uns erzählen:

    Wir waren 46 Jahre zusammen, haben uns jung kennen- und liebengelernt... keine Kinder... alles lief jahrelang normal mit einigen Problemen und Sorgen wie jeder sie hat.

    Ich bin seit Geburt etwas behindert, aber meinen Mann hat es nie gestört.

    Wir waren beide berufstätig, ich 20 Jahre Teilzeit nach dem Herzinfarkt meines Mannes 1995. Es ging danach eigentlich weiter wie bisher.... ja bis er Multiple Sklerose bekam... nach Diagnosestellung hatte ich dann einen Herzinfarkt... als alles überwunden schien verlor ich innerhalb kürzester Zeit meinen Bruder, Schwägerin und meine - allerdings ältere Mutter-. Das waren unsere engsten Verwandten, da mein Mann im Alter von 8 Jahren beide Elternteile verloren hat.

    Gleichzeitig wurde unsere Mietwohnung zwangsversteigert da der Eigentümer

    Insolvent war.

    Dann erwischte mich der Schlaganfall urplötzlich. Es war schlimm... habe mich aber zurückgekämpft. Nur kleine

    Beeinträchtigungen behalten, kann keine langen Strecken zu Fuß bewältigen, zum Teil auch durch meine Behinderung nicht schmerzfrei. Rollator geht noch.

    Nun merke ich gerade, daß ich euch zuviel auf einmal erzähle... aber das Schreiben tut gut.

    Demnächst komme ich zu dem Punkt als mein Leben seinen Sinn verlor.

    LG Luise

  • Liebe Luise,

    ich meine, es gibt hier kein zuviel erzählen...


    du schreibst so viel wie du schreiben willst und so viel dir gut tut.

    ich muss ja nicht alles auf einmal lesen...


    so wie ich diesen ort hier erlebe, ist es einer,

    an dem genau das sein darf, was in der "Wirklichkeit" da draussen bald "zuviel" ist.

    zu viel tränen, zu viel trauer, zu viel immer-wieder-das-gleiche-erzählen...


    du musstest mit viel krankheit, einschränkungen, schwerem umgehen, in deinem leben.

    du hast es bis hierher und bis heute geschafft!


    sei herzlich gegrüßt


    Bea






  • An alle Lieben,

    es ist nun 23 Uhr und die Traurigkeit beginnt wieder hochzusteigen. Ich hatte heute Nachmittag Besuch von meiner einzigen Freundin ( 40 Jahre befreundet)...das hat mir gutgetan. Habe ihr allerdings die Ohren voll gequatscht mit meiner Trauer und Einsamkeit. Nun ist sie wieder gefahren und es geht mir schlecht.

    Ich vermisse meinen Mann...


    An meinen Mann,

    Heinz wo bist du? Warum, warum, warum..........

    Es tut so weh! Wird es irgendwann besser? Kann ich dann an unsere gemeinsame Zeit denken, ohne depressiv zu werden?

    Wie sieht meine Zukunft aus? Was soll ich noch hier? Kann ich nicht schon bei dir sein?

    Du hast immer gesagt: " Das Leben hat noch keiner überlebt".

    Wieso bin ich noch da? Bitte hol mich bald.

    Luise

  • Liebe Luise, mein tiefes Mitgefühl für deinen tragischen Verlust!

    Diese ersten Wochen sind so unsagbar schwierig und schrecklich, das weiß ich aus eigener Erfahrung, aber es ist tatsächlich so, dass sich dieser Zustand langsam verändert. Ich will nicht sagen, dass es besser wird, aber es gibt eine Veränderung, mehr Klarheit und tiefes Verstehen. Langsam gewinnt die Liebe und Dankbarkeit, für das was man gemeinsam hatte, die Oberhand, wenigstens machmal, damit man eine kleine Pause zur Erholung hat.

    Jetzt bist du noch nicht so weit, daher ist es wichtig, dass du dir soviel Hilfe holst wie du bekommen kannst und dass du auf dich gut achtest, denn meiner Erfahrung nach gerät die eigenen Gesundheit gerne in Vergessenheit in dieser Situation.

    Du hast soviel zu ertragen und ich kann nicht mehr tun als dir zu sagen, dass ich dich gut verstehen kann, dass ich an dich denke und dir viel Kraft für die kommende Zeit wünsche!

  • Guten Morgen an alle,

    guten Morgen Tigerlily,


    heute Nacht hatte ich einen fürchterlichen Traum.... Bin schreiend aufgewacht.

    Habe geträumt, dass mein Mann noch lebt und mich verlassen will... habe auf ihn eingeredet.... nach dem Warum gefragt.... ihn angeschrien und geschüttelt... Bin ausgerastet...

    Dann saß ich schreiend im Bett und mir fiel alles wieder ein. Es war einfach nur schrecklich.

    Habt ihr auch solche intensiven Träume von euren Liebsten?

    LG Luise

  • Nun ist es fast 9 Uhr und ich falle wieder in ein tiefes Loch. Was soll ich nur den ganzen Tag tun... ohne ihn? Er fehlt.


    Ich kann nicht...kann nicht essen...kann mich zu nichts aufraffen... kann keine Hausarbeit machen... sitze nur rum und weine. Der lange Tag ohne ihn liegt wie ein Berg vor mir.

    Und bald ist Weihnachten... und der Onkologe hatte gesagt, daß er dieses noch erleben wird... aber er hat es nicht geschafft... dafür muss er nicht mehr leiden... darüber bin ich natürlich beruhigt... aber trotzdem..........

    LG Luise

  • ...aber trotzdem...


    sitze nur rum und weine ...


    Ja, dann ist jetzt die Zeit dazu. Lass dir die Zeit.

    Ich setzte mich gedanklich ein bisschen dazu.


    Sei lieb gegrüßt

    Astrid.