Beiträge von Luise

    Liebe Bettina,


    den Link kann ich nicht öffnen, es erscheint ein er rotes Herz. Wo hast du es, gefunden? Die Worte sprechen mein Herz an.

    Danke dafür.

    Lg Luise

    Meine Lieben,


    ich weiss nicht, an wen ich mich wenden könnte, ausser an euch.


    Bin heute ( Samstag} wieder mal total traurig. Wann wird es endlich besser? Heinz ist nun schon über 5 Jahre tot (=das Wort hasse ich), aber mir fehlt er immer wieder... das Gefühl ist fürchterlich.

    Gestern war ich das erste Mal nach der Krebserkrankung beim Friseur, war wirklich

    nötig. Ich musste erzählen, wollte das auch, aber heute staut sich die Angst wieder auf.

    Und damit auch die Trauer und das Verlassenheitsgefühl. Die Tränen kullern nur so... lautlos.

    Ein einsames WE liegt vor mir... bei schönem Frühlingswetter... ich wollte, dass es regnet. Sind bestimmt alle Menschen froh und gehen zusammen spazieren... Pärchen... Familien.

    Nächste Woche erfolgt CT-Kontrolle und Termin. Der Gedanke daran ist mein ständiger Begleiter. Muss das ohne Hilfe oder Begleitung überstehen... vom Krankentransporter gefahren und abgesetzt... aber dann ganz alleine.


    Ich kann einfach nicht mehr... nicht mehr leben... nicht mehr lachen... nicht mehr hoffen... nicht mehr lieben.


    Tut mir leid, dass ich euch damit belaste.

    Jeder von uns ist ja irgendwie alleine... aber ich bin dazu noch einsam. Ohne wirkliche Menschen... alle tot.. für immer.


    Eine Freundin... ein Hund... ein Neffe... das wars. Was habe ich falsch gemacht, dass das Schicksal so hart zu mir ist?


    Eure Luise

    Meine Lieben,


    heute ist wieder so ein schrecklicher Tag.

    Ich weine und trauere sehr... fühle mich einsam.

    Bin krank und hilflos... mein Mann fehlt mir... seine Liebe... seine Fürsorge...


    An das Alleinsein ohne ihn kann ich mich einfach nicht gewöhnen. Er war der einzige Mensch, der mich geliebt hat... bedingungslos.


    Ich kann einfach nicht mehr.


    Warum das alles noch? Wieso kämpfe ich gegen den Krebs? Tag für Tag lebe ich vor mich hin... kaum Freude... kaum schmerzfrei ( psychisch und physisch)... kaum soziale Kontakte... kann nirgends hin... schaffe zur Zeit noch nicht mal etwas mit Hilfe meiner Freundin. Für Freitag haben wir Tickets für eine Veranstaltung (schon fast 1 Jahr vorbestellt) , aber ich schaffe es nicht hinzugehen. Ticket verschenkt, damit meine Freundin nicht alleine hingehen muss.


    ....Es tut so weh...mein Leben... mein Alles.


    Niemand mehr da... alle innerhalb von 8

    Jahren verstorben... nur ich nicht. Bin die letzte bis auf einen Neffen der weiter wegwohnt.


    Lg Luise

    Liebe Kerstin,


    alles was du schreibst empfinde ich genauso. Mein Mann ist seit 5 Jahren fort und er fehlt mir immer noch. In Allem... seelisch... aber genau so sehr in alltäglichen Dingen, wie du es beschreibst.

    Niemand mehr da, der sich an ihn im Gespräch erinnert und erwähnt.

    Mittlerweile ist mir alles zu viel... meine Krankheiten bestimmen - neben meinem Alleinsein - den Tag.

    Nur für meinen Hund stehe ich auf und versuche, alles am Laufen zu halten.


    Ich denke an dich und drücke dich mal ganz fest.

    Lg Luise

    Liebe Kerstin,


    alles was du schreibst empfinde ich genauso. Mein Mann ist seit 5 Jahren fort und er fehlt mir immer noch. In Allem... seelisch... aber genau so sehr in alltäglichen Dingen, wie du es beschreibst.

    Niemand mehr da, der sich an ihn im Gespräch erinnert und erwähnt.

    Mittlerweile ist mir alles zu viel... meine Krankheiten bestimmen - neben meinem Alleinsein - den Tag.

    Nur für meinen Hund stehe ich auf und versuche, alles am Laufen zu halten.


    Ich denke an dich und drücke dich mal ganz fest.

    Lg Luise

    Vielen lieben Dank für eure Anteilnahme.


    Heute war ein schlimmer Tag. Meine Angststörungen sind wieder voll da. Kann das Haus nicht verlassen...Panikattacken... wie schon früher mal.

    Ich glaube, dass sich jetzt erst der Schock der fürchterlichen Nacht und die Diagnose damit bemerkbar macht.


    Durch meine immer mal wieder auftretene Luftnot bin ich stark eingeschränkt und ängstlich. Will nicht aus dem Haus und vom Sauerstoff entfernen obwohl ich ein Mobilgerät habe... es ist aber sehr schwer... Kassenleistung.


    Es geht aber nicht so weiter. Ich kenne diese Panik - und Angststörungen und habe damals lange gebraucht sie zu überwinden (Medikamente und Therapie) aber da war ich nicht alleine... mein Mann hat mir viel geholfen. Und nun???


    Seit Tagen bin ich nicht rausgegangen... nur mit Amy ganz kurz auf den Hof aus lauter Panik und damit verbundener Angst vor Zusammenbrechen des Kreislaufs.

    Mir ist dann immer ganz schlecht und ich japse nach Luft, ob nur wegen der Lunge oder auch wegen der Panik weiss ich nicht.


    Ich habe diese Woche einige Termine und

    muss Anträge stellen, aber ob ich das schaffe?


    In meinem Kopf geht alles drunter und drüber. Das Warten bis Anfang März, ob sich etwas gebessert hat, ist ständig präsent.

    Und es flattern noch Rechnungen wegen Zuzahlungen und von mir privat bestellte Hilfsmittel ein, die mir das Leben mit Sauerstoff und eigenständigem Alleinleben erleichtern. Stosse allerdings an meine finanziellen Grenzen, da ich Essen auf Rädern und Lebensmittel und Getränke auch Medikamente liefern lassen muss.


    Selber kochen und einkaufen schaffe ich momentan kräftemässig nicht, obwohl es günstiger wäre. Letztens bei Aldi wurde ich gefragt, ob ich einen Krankenwagen brauche, weil ich mich hinsetzen musste. Konnte mich ins Auto schleppen und meine Freundin anrufen. Seitdem lasse ich es sein.


    Bin immer schlapp, habe auch abgenommen. Hoffentlich wird es wieder besser, ansonsten weiss ich nicht mehr weiter.


    Tut mir leid, dass ich so durcheinander schreibe, aber ich musste es mal los werden...auch wenn es eigentlich nicht in ein Trauerforum passt.


    Es ist nun 2:20 Uhr nachts und ich werde versuchen zu schlafen.

    Lg Luise

    Meine Lieben,


    heute ist mein ( leider nicht unser) Hochzeitstag... vor 45 Jahren lag etwas Schnee, aber die Sonne schien.


    Nach 7jähriger " Kennenlernzeit" und 3 Jahre - früher "wilde Ehe" genannt, sagten wir offiziell ja zu uns. Wir überraschten damit alle!


    Und nun ist es, als steht meine Welt still. Wo sind die Jahre geblieben? Es scheint mir zu kurz gewesen zu sein.... trotz der vielen Erinnerungen.


    Ich bin nun über 5 Jahre allein... Witwe will ich nicht sagen... ich fühle mich immer noch als Ehefrau und Partnerin. Das ändert sich nie!

    Aber nun ist zu allen Krankheiten und meiner Behinderung noch der Sch.... Krebs dazu gekommen. Mir geht es seit 2 Wochen sehr schlecht, aber alle sagen, dass es noch die Nebenwirkungen der Therapie sind, obwohl ich ungewöhnliche Beschwerden habe. Einen Facharzt für meine Atemprobleme kann ich erst im Mai aufsuchen. Vorher kein Termin... auch nicht weiter entfernt... bei vielen ist Aufnahmestopp.


    Je öfter ich mit der Luft Probleme habe, desto mehr spielt die Panik auch eine Rolle.

    Ich kann einfach nicht die Nacht mit der Bewusstlosigkeit durch Sauerstoffmangel und Erstickungsangst vergessen. Ich war allein im Bett und plötzlich waren 5 Feuerwehrleute und Notarzt da. Sie mussten mich wohl wiederbeleben... entweder noch zu Hause oder schon im Schockraum im Krankenhaus, hatte davon 2 Rippen gebrochen. Mir fehlen Stunden... keine Erinnerung.. nur immer kurze Szenen.

    Erst am nächsten Mittag wurde ich aus dem Schockraum gebracht. Sie dachten wohl, dass ich es nicht schaffe.

    Und mittlerweile wünschte ich es. Es wird wohl nicht mehr wesentlich besser werden... will nicht dahinvegetieren ohne Sinn... ohne Hoffnung... ohne menschliche Liebe.


    Nur für meinen Hund tut es mir leid, aber meine Freundin will dafür sorgen, dass Amy noch ein gutes Zuhause finden wird... sie ist ja so lieb und treu und schmusig.

    Vielleicht freut sich eine ältere Frau an ihr... Kinder sind nichts für einen so kleinen Hund.


    Nun wird morgen meine neue Polster - Garnitur geliefert... hatte sie im Oktober vor meiner Erkrankung bestellt. Hatte lange überlegt, aber die alte tut es nicht mehr... ist schon geklebt. Nun geht wieder ein Teil, dass Heinz noch kannte und benutzte... ich sehe ihn noch darauf... es tut mir weh... auf "seinem" Sofa kann ich bis heute nicht liegen. Vielleicht geht es auf dem neuen.


    So einige Sachen musste ich schon erneuern... Mikrowelle... Lampe... Waschbecken... Drucker usw.. Immer denke ich, wenn er wiederkommt kennt er sich hier nicht mehr aus... ich bin eigentlich klar im Kopf aber manchmal kommen mir solche Gedanken... schon verrückt!


    Eure Luise, die wohl etwas

    spinnt... entschuldigt meine Worte.

    Meine Lieben,


    die Strahlentherapie 1.Teil ist beendet.

    Weiss noch nicht wie es weitergeht. Kontolltermin CT und andere erst im März... mal wieder warten!

    Bis vor kurzem ging es mir ja relativ gut... körperlich und somit auch seelisch einigermaßen. Aber nun ist alles viel schlechter geworden.

    Seit Tagen liege ich nur im Bett und auf dem Sofa... kann gar nichts mehr... nur weinen und nach Luft schnappen... mit Amy nicht Gassi gehen... nur Gassi "stehen" um die Ecke mit Rollator.

    Allerdings habe ich keinen um Hilfe gebeten.. seit Tagen niemanden gesprochen ausser dem Sauerstoff- Lieferant einmal die Woche.

    Die Pflege zum Waschen, Duschen und Medis bereitstellen habe ich für diesen Monat abgesagt... die 14 bzw. 25 Minuten bringen es auch nicht... zumal ich nie weiss

    um welche Uhrzeit... von 8 bis 15 Uhr ist alles möglich!

    Nachdem ich alle aufgelaufenen Zuzahlungen beglichen habe, sieht es diesen Monat eng aus... gut dass ich für mich und Amy Vorräte gebunkert habe.

    Muss unbedingt den Befreiungsantrag bei Krankenkasse beantragen. Wird problematisch werden... Kopien erstellen lassen (von wem? ) und Antrag ausdrucken. Mein alter Drucker hat schon vor Monaten den Betrieb eingestellt... Neuer bestellter Drucker wartet auf Installation (von wem? ).


    Mein Mann fehlt mir immer mehr... zum liebhalten, Zuspruch und überhaupt.

    Langsam aber sicher verzweifle ich, obwohl er schon 5 Jahre nicht mehr hier ist.

    Es wird einfach nicht besser... träume sehr viel von früher... von allen lieben Menschen, die ich innerhalb von 8 Jahren an die Ewigkeit verloren habe.

    Und nun zu allem noch der Sch... Krebs. Meine Kraft ist zuende... eigentlich brauche ich sie jetzt nötig.


    Lg Luise

    Liebe Ameliea,

    meine Lieben,


    habe jetzt die Strahlentherapie zur Hälfte geschafft. An den Bestrahlungstagen ging es mir nicht so gut... lag nur auf dem Sofa mit Kopfschmerzen und Abgeschlagenheit... aber wenn es anschlägt? ist es zu ertragen.

    Mein Appetit ist wieder besser geworden, habe nicht weiter abgenommen.

    Falls der Krebs eingedämmt werden kann und ich vom Sauerstoff loskomme, wäre ich mittlerweile froh weiterzuleben... für Amy.

    Aber das hängt von der Lebensqualität ab... die ich erreichen kann trotz meiner Behinderung und anderen Erkrankungen und meinem Alleinsein.

    Sorry, kann momentan nicht weiter schreiben... bin traurig und weinerlich.

    Heute fällt mir alles schwer... gestern war Bestrahlung... muss mich bis Montag erholen, dann geht es weiter.

    Allerdings werde ich etwas arbeiten müssen ( Wäsche waschen, Essen zubereiten, Körperpflege usw.) mit vielen Erholungspausen.


    Lg Luise

    Danke für euren Zuspruch.


    Ich will es weiter versuchen.


    Mein Mann war immer optimistischer als ich, aber auch realistisch und pragmatisch.


    An meiner Stelle würde er noch versuchen positiver zu denken solange die guten Tage mehr sind als die schlechten.

    Vielleicht habe ich doch noch etwas Glück und Lebensqualität???

    Lg Luise

    Meine Lieben,


    mir geht es etwas besser. Bekomme jetzt Bestrahlungen gegen den Krebs. Versuche etwas vom Sauerstoffschlauch wegzukommen. Schaffe schon einige Zeit... behalte aber meinen Blutdruck und Blutsauerstoff-Sättigung im Auge.


    Lieber King, meine Hundedame ist noch anhänglicher geworden, sie hat wohl Angst, dass ich wieder lange weg bin.


    Mittlerweile nehme ich nicht weiter

    ab, obwohl ich keinen Appetit habe.


    Die Pflege habe ich etwas reduziert, ich wasche mich nun morgens selber, nur beim duschen benötige ich noch Hilfe. Das stärkt meine Selbständigkeit, die will ich wieder zurück ... hoffentlich!


    Wie ihr seht, arbeite und kämpfe ich um mit Amy noch einige Zeit zusammen zu leben.


    Meine Ängste und Sorgen sind zwar noch da, vielleicht lerne ich damit zu lebe.

    L

    Meine Lieben,


    heute ist es ganz schrecklich. Mir geht es körperlich und seelisch schlecht.

    Die Krebserkrankung nimmt mir sämtliche Kraft und Zuversicht. Mittlerweile habe ich wieder etwas abgenommen, ich glaube, ich "verschwinde" grade.

    Ab heute bin ich ganz allein, keine Pflegekraft (habe ich selber abgesagt) kommt, meine Freundin fährt über Weihnachten zu ihrer Familie und meine ältere Nachbarin ist vorgestern auf Rolltreppe gestürzt und liegt mit Schmerzen im Bett... will nicht ins Krankenhaus, obwohl Sanitäter ihr dazu geraten hatten, weil sie mit dem Kopf aufgeschlagen ist. Ich kann sie verstehen.

    Aber dadurch fehlt mir eine Gassigeherin. Eine andere Nachbarin geht nur morgens 1Mal mit Amy.

    Ich trainiere im Haus etwas um ohne Sauerstoff auszukommen, damit ich wenigstens 5 Min. nach draussen zum Pipi machen mit Amy gehen kann.

    Aber ich habe Angst, ich schaffe es nicht.


    Und dann das Fest der Liebe ... wie soll ich das alles überstehen... ?

    Allein... ohne Gespräch mit Menschen... ohne Liebe zu spüren...


    Mein Mann fehlt mir so wie schon lange nicht mehr... habe im Moment nur seine Krebserkrankung im Kopf... sein Leiden... meine Hilflosigkeit... aber ich war wenigstes für ihn da.

    Aber niemand, der meine Hand hält...versinke gerade in Selbstmitleid und mache mir Sorgen um meinen Hund, der leidet auch, kann nicht raus und schläft viel. Das ist für ihn auch nicht gut.


    Was kann ich tun um aus dieser Situation zu kommen?


    Lg Luise

    Meine Lieben,


    es ist alles gut gemeint von euch.


    Aber der Sozialdienst im KH ist nicht zuständig, wenn man wie ich z Zt. entlassen ist.


    Zuzahlungen müssen auch geleistet werden, wenn ärztliche Verordnungen vorliegen.... für Transporte... Heilmittel... Hilfsmittel.


    Ein Pflegegrad ist per Eilantrag genehmigt worden, der "richtige" Antrag ist durch mich zu stellen ( bereits erfolgt) und wird dann vom med. Dienst geprüft durch Hausbesuche.


    Z, Bsp. Bei Pflegegrad 2...den ich z. Zt. habe, stehen für Pflegeleistungen ca. 730,- € mtl. zur Verfügung... wird mit dem Pflegedienst abgerechnet.

    Ich habe den Betrag mit 6x Teilwaschungen....1x duschen pro Woche...einmal Wäsche und Textilpflege und Medikamentenbereitstellung bis auf 2,44 € ausgeschöpft. Was darüber anfällt, geht nur per Eigenleistung.

    Kann natürlich gegen Vorlage meiner Einnahmen und Belege der Aufwendungen Anträge auf Erstattung Hilfe stellen.

    Der nicht verwendete Monatspflegesatz kann auch nicht angespart werden, er verfällt zum Monatsende, sparen bringt also nichts.

    Man kann nichts aufbauen, falls man auf z. Bsp. auf Teilwaschungen verzichtet.

    Übrigens für Teilwaschungen haben die Pflegekräfte 14 Min, für Duschen 25 Min. Zeit.

    Das muss für Auskleiden... waschen... und Ankleiden reichen. 3 Minuten brauchen sie noch für die Dokumentation.


    So sieht es aus.

    Lg Luise


    Aber momentan fehlt mir die Kraft dazu.

    Meine Lieben,


    nun ist ein weiterer Tag vergangen und ich weiss immer noch nichts genaueres.

    Liege hier krank... schwach... am Sauerstoff und denke, denke, denke.

    Und das Schlimmste ist, ich mag z. Zt. keine noch so gut gemeinten Gespräche. Es macht mich nervös und irgendwie ist das alles so belanglos. Die Ratschläge und angeblichen neuen Überlebenschancen helfen mir nicht.



    Und immer wieder Post von der Krankenkasse mit demnächst fälligen Zuzahlungen machen mir Angst.

    Für jeden Transport mit dem Krankenwagen wird Rechnung gestellt... die Sauerstofflieferung... Hilfsmittel... usw.

    Muss das sein? Wenn es so weitergeht, bin ich bald zahlungsunfähig.


    Meine Essens- und Lebensmittel-und Getränkelieferungen sind auch teurer als ich bisher für meinen Lebensunterhalt ausgegeben habe. Es gibt keine Sonderangebote dabei.


    Das kommt alles noch dazu... ich bin fertig.


    Lg Luise

    Die erste Nacht nach der Diagnose war schrecklich. Gegen Morgen erst eingeschlafen... beim Aufwachen sofort an den Krebs gedacht.

    Bis jetzt war es hektisch... Gassigängerin... Essenlieferung... Pflege und Arzttelefonat wg Rezept... mit Nachbarin gemeinsam geweint.

    Es ist mir alles zuviel.


    Gleich kommt noch Apothekenlieferdienst und Sauerstoff-Lieferung, die ist anstrengend, weil erst die Container nach draussen gebracht werden zum Befüllen auf der Straße, ich solange sitze und mich wenig bewege, weil ich dann ohne Sauerstoff warten muss , der Fahrer holt alle Container auf einmal, damit er nicht öfter gehen muss.


    Es ist nur fürchterlich.


    Meinen Mann vermisse ich gerade in solchen Situationen besonders... er beruhigte mich und war für mich da... immer... er war eben da wenn auch zum Schluss krank... ER WAR DA... ER FEHLT MIR SO...auch für alle zukünftigen Entscheidungen, die ich nun treffen muss.


    Lg Luise

    Ach meine Lieben,


    es ist wie ein Déjà-vu.


    Erst mein Mann und nun ich. Es ist wie in einem schlechten Film... alles noch mal erleben... Hoffnung... Leid... Schmerzen.


    Und dann...? Ein Wiedersehen? Oder für immer Dunkelheit... oder Licht...?

    Auf jeden Fall Ruhe... kein Gedankenkarussel mehr... Frieden?


    Aber bis es so weit ist, kann der Weg beschwerlich sein. Ich wollte, es wäre schon geschafft.


    Bei meinem Mann hatte damals der Onkologe noch Anfang November gesagt dieses Weihnachten erlebt er auf jeden Fall, vielleicht das nächste nicht mehr. Und dann hat Heinz es nur bis zum 30. November in dem Jahr geschafft und ich war Weihnachten schon allein.


    Bei mir ist es schon Dezember, aber mein Lebenswille schwindet schnell. Mein Körper baut ab, verliere schon Gewicht.


    Das war bei meinem Mann genau so, sogar seine Armbanduhr schlackerte am Arm.

    Die letzte Lebenswoche hat er nicht mehr gegessen und nur wenig getrunken.

    Er bat mich, ihn nicht mehr dazu zu drängen... das fiel mir schwer, aber aus Liebe akzeptierte ich es.

    Dadurch konnte er noch friedlich einschlafen, sein Gesicht lächelte im Tod, er war erleichtert und ich, als ich es sah, auch.


    Das war mir ein Trost und ich sehe sein Gesicht immer noch lächelnd.


    Vielleicht begrüßt er mich so.

    Ich versuche, daran zu glauben.


    Lg Luise

    Ihr Lieben,


    nun ist es seit heute klar: Krebs


    Bin verzweifelt, weiss nicht, was ich tun soll. Lt. Arzt wieder ins KH zwecks weiterer Untersuchungen... Größe des Tumors... hat er gestreut... was ist mit den Lymphen?


    Bin total durcheinander... muss immer meinen Mann denken. Er hatte eine lange Zeit Hoffnung... hat alles auf sich genommen... aber aus dem prophezeiten Jahr Leben, wurde nur etwas Zeit... qualvoll.


    Das schaffe ich nicht alleine, ohne Zuwendung von einem mich liebenden Seelenmenschen... mein Hund kann mich zwar trösten aber ich sorge mich um meine kleine Amy.

    Was wird aus ihr? Eine Nachbarin will sie dann wohl nehmen, aber sie ist auch schon älter.

    Und zu einer Familie mit Kindern will ich sie nicht geben. Sie ist zu klein und zu zart für Kinderhände.


    Oh, ich bin so traurig und unglücklich.

    Am liebsten wäre es mir Amy und ich könnten beide Sterbehilfe in Anspruch nehmen. Das ist mein ehrlicher Wunsch, aber in Deutschland nicht machbar.


    Und Geld die Schweiz habe ich nicht.


    Luise