Beiträge von Tereschkowa

    Liebe Ange,

    Ich möcht Dich fragen mit Deiner Erfahrung: warum konnt ich noch nicht an diese letzte Stätte von meinem Jürgen gehen?? Andere sind Tag für Tag da, ich wünsch mir das auch, am liebsten würd ich dort meinen ganzen Tag verbringen.


    Aber ich schaff es noch nicht. Ich hab sogar Dinge für ihn!

    ich hoffe es stört Dich nicht, wenn ich auch antworte bzw. von meinen Erfahrungen und "Strategien" berichte.


    Die Mutter meines Lebensgefährten, die (zumindest äußerlich) sehr stabil mit dem Tod ihres Sohnes umgegangen ist,

    kann das Grab nicht betreten.

    Sie versuchte es vor ca. einem Jahr und bekam schreckliche Atemnot kurz davor.

    Nun lässt sie es ganz und hat entschieden, dass sie es so lange sie lebt nicht mehr versuchen wird.


    Ich kann das Grab besuchen und es zu pflegen gibt mir Ruhe.

    Bereits zu Beginn u Beginn angewöhnt der Mutter meines Geliebten immer die gleichen Blumen, die ich

    an Grab bringe auch zu kaufen.

    Sie hat diese immer an einem Bild ihres Sohnes zu Hause stehen.

    Was ein wenig absurd ist, da ich widerum keine Fotos ansehen kann.

    Immer wenn ich komme, warte ich kurz im Vorzimmer, weil wegen mir das Foto umgedreht wird.


    Was ich allerdings auch nicht kann, ist die Schrift auf der Grabplatte lesen.

    Da habe ich mir "aktives Wegsehen" angewöhnt, was mittlerweile funktioniert.


    Ich leide sehr darunter keine Fotos ansehen zu können, das stelle ich mir etwas ähnlich vor wie es bei Dir

    mit dem Grab von Jürgen ist.

    Es gibt ganz, ganz viele Orte, Dinge und Gegenstände die ich vermeide.

    Manches fehlt mir nicht, anderes mehr ... aber es ist so. Und ich zerre nicht an mir herum.


    Das mit den Fotos jedoch ist für mich ein riesiges Problem, denn ich würde es mir so wünschen...


    Ein paar Mal ist passierte es, dass ich vollkommen unvorbereitet ein Foto sehen "musste",

    das hatte verheerende Auswirkungen.

    (Ich kann auch keine Fotos von mir mehr ansehen, die vor dem Tag X gemacht wurde.)


    Aber ich übe:

    Es gibt Zimmer, die ich kaum betrete. Dort stehen Fotos.

    Auch hier sehe ich "aktiv weg", wenn ich in die Zimmer gehe.

    Dennoch ist es mir wichtig, dass sie dort stehen.

    Ich schaffe es mittlerweile auch schon - ohne hinzusehen - mir zuerst einen Kuss auf den Finder zu geben und dann das Bild zu

    berühren. Das Gleiche mache ich mit der Grabinschrift.

    Für mich ist das ein "Fortschritt". (Was immer auch dieses Wort in diesem Zusammenhang meint.)


    Vielleicht gibt es für Dich ja auch ganz, ganz kleine Schritte zur Annäherung?

    "Aktives Wegsehen" ist für mich eine nicht zu unterschätzende Möglichkeit nah zu kommen, ohne davon überfordert zu sein.

    Ich wünsche Dir ganz, ganz viel Kraft und Mut, liebe Ange,

    Tereschkowa

    Ich bin zwar Besitzer eines Hundes der nicht gut mit Katzen kann, aber ich finde deine Glückskatze ( weil dreifarbig ) bildschön.

    Liebe Steffi,

    Leopoldine lebt bei Bekannten von mir. Ich habe sie auch gerade erst persönlich kennengelernt.

    Bei mir lebt zusätzlich zu einem Hund ab und zu Konrad, das ist ein Kater.

    Ihn haben wir als Baby gerettet.


    Mischi  

    Fünf Katzenjahre entsprechen ungefähr 35 Menschenjahren.

    Herzlichst,

    Tereschkowa

    Liebe Kikiro,

    wow - schöne Fotos. Dank!

    Ich habe in diesem Jahr auch sehr viele Insekten, die ich nie vorher gesehen habe.

    Es freut mich, aber ich fürchte es ist kein gutes Zeichen...

    In meinem Garten wimmelt es vor Gottesanbeterinnen.

    Herzlich,

    Tereschkowa

    Liebe Gastgeberin Devani,

    bitte verzeih' mir fiel erst gerade jetzt auf, dass ich in Deinem Thread herum schreibsel... ich verschiebe es gerne, wenn es Dir

    stört.

    Herzlich,

    Tereschkowa

    Ihr Lieben,

    Wochenlang standen andere hohe Blumen uneingepflanzt in der Schale und sind verdorrt.

    Ich habe niemanden verurteilt, sondern meine Empfindungen geschildert.

    Ok, das sind schon ein Mal wichtige Zusatzinformationen.... wir werden Sherlock-Holmes-mäßig dran bleiben (bzw. Du Mischi).

    Ich las es auch nicht als Verurteilung, sondern als (verständliche) Bestürzung... daher war es mir ein Bedürfnis ein paar gedankliche Varianten hinzuzufügen.


    Ich bin gerne auf dem Friedhof und überlege mir anhand von Details und Beobachtungen Geschichten...


    Ich hab eine Pflanze hingestellt und eine Kerze angezündet.

    Das ist eine sehr schöne Geste, Linchen.

    Ich stelle auf dem Weg zum Grab immer alles auf, was vom Wind umgefallen ist und gieße mit, was Wasser benötigt.

    Ein Grab mit einem alten, sehr schütteren Rosenstock habe ich "adoptiert".

    Denn dort war sicherlich seit Jahren niemand - und ich fürchtete, dass dieses Schild mit "Bitte nehmen Sie Ihre Betreuungspflichten wahr"

    bald dort hängen wird. Dies natürlich niemand liest und es dann dem Rosenstock "an den Kragen" geht.

    Also habe ich ihn angefangen im vergangenen Jahr regelmäßig zu beschneiden und zu düngen.

    Er dankt es mir. Denn es ist unglaublich: In diesem Jahr ist er ein Rosenstock voller Blüten mit ganz viele kräftigen, jungen Trieben.


    Herzlichst,

    Tereschkowa

    Auf unserem kleinen Friedhof ist ein Grab, abgedeckt mit einer Marmorplatte, stilisierten Blüten darauf und den Worten


    " Das war's ".

    Linchen1


    Liebe Mischi, (liebes Linchen),


    da gibt es sicherlich eine Geschichte dazu.

    Denn ich glaube kaum, dass Angehörige so etwas von sich aus entscheiden, oder?


    Ich muss gestehen, dass ich sogar kurz auflachen musste als ich es las... (ich habe manchmal einen etwas gewöhnungsbedürftigen Humor)

    weil ich mir sofort Geschichten dazu einfielen..

    Die versöhnliche Variante wäre, das jemand sich das wünschte, um zu sagen "Das wars.... Es war mein Leben und es war gut so.

    Ich habe getan was ich konnte, damit es so war. Das wars."

    Variante 2

    Oder jemand der eben nicht versöhnt war mit dem, was das Leben ihm( oder ihr?) zu Lebzeiten auferlegte

    und deshalb froh war es dennoch "zu Ende gebracht zu haben"... auch dafür hätte ich Verständnis. Es ist nicht jedem vergönnt

    (selbst wenn er/sie sich noch so bemüht) Frieden zu finden im und mit dem Leben.


    Ganz sicher jedoch bin ich, dass dies keine lieblose Geste von Angehörigen ist.

    Auch wenn jemand vollkommen unbeliebt war (oder gerade dann?) kommen doch eher solche bigotten Floskeln

    auf die Grabsteine...

    Herzlichst,

    Tereschkowa


    PS: Michi, wenn es ein kleiner Friedhof ist, dann kannst Du ja vielleicht die Geschichte dazu erfahren?