wie leben ohne meinen Mann

  • 19 Wochen,heute sind es 19 Wochen dass mein Mann gestorben ist und ich bin noch da,wer weiß wie lange und die Sehnsucht nach ihm ist so verzweifelt,wie soll ich das aushalten.So viele sinnlose Tage,unser schönes Leben vorbei und mein Mann hätte so viel Schönes noch erleben sollen,warum darf er das nicht?Das Leben ist unfair und das zurückbleiben ohne ihn entsetzlich,ich vermisse ihn so unendlich....

  • Liebe Adi,


    ich fühl mit dir, bei mir sind es 15 Wochen, es kommt mir schon so ewig lang vor, die Zeit ohne ihn. Die "Warum"-Frage stelle ich mir nicht mehr, es gibt keine Antwort darauf. Wir müssen einfach weitermachen, Schritt für Schritt, Tag für Tag.


    Ich wünsch dir eine erholsame Nacht, hoffe du kannst schlafen, das geht bei mir mittlerweile.

    Liebe Grüße

    Mowi

  • Guten Morgen! mir kommt es so vor, als hätte sich mein Herz und meine Seele eingemauert oder mit einer dicken Eisschicht überzogen um nicht mehr leiden zu müssen, keine Gefühle mehr, kein Leid keine Freude! Doch dann beginnt ein Beben in mir und ich weiß was kommt der Panzer bricht und der unendliche Schmerz dringt wieder zu mir durch, der furchtbare Kummer muss wieder ausgehalten werden, die Tränen fließen, bis die Mauer aus Gefühllosigkeit wieder Stein für Stein aufgebaut ist und ich wieder funktioniere! Aber was erzähle ich da, Ihr müsst es doch auch aushalten, eine Strategie entwickeln um zu überleben!

    Euch allen liebe Grüße, Karo

  • Liebe Karo,mir geht es auch so....ständig Schutz aufbauen,damit ich überhaupt funktionieren kann,und dann stürzt wieder die ganze Einsamkeit und Verzweiflung über mich und der Schmerz zerreisst mich....dann fällt mir das Leben ohne meinen Mann wieder so unendlich schwer,wie soll ich mich mit diesem Leben nur abfinden,aber du schreibst es wie es ist,wir alle müssen es irgendwie schaffen,noch weiss ich allerdings nicht wie....eine heute sehr traurige Adi

  • Guten Morgen,schlafe momentan so schlecht,werde so oft munter und eine Millisekunde ist alles gut,dann die Realität,nein,er ist nicht neben mir,nie mehr,tiefes Loch,aus dem ich schwer herauskomme...die Tage werden mir so schwer,ich bin innerlich irgendwie hohl und ich weiß nicht,wie ich das ändern soll.Ich lebe so dahin,aber ich fühle mich nicht im Leben,sondern so als ob ich danebenstehe,fremd,eine Beobachterin,lebendig fühle ich mich nur in der Erinnerung an meinen Mann und das tut so weh...ich jammere...aber ich kann nicht anders,wie soll das weitergehen,ich muss mich abfinden mit dem neuen Leben,wie schafft ihr das?LG Adi

  • Liebe Adi,


    genauso ging und geht es mir auch.

    Es ist morgens immer wieder die Realität, die dann bewusst wird. Dagegen hilft nichts! Wir müssen es aushalten.


    Irgendwann ( lt Trauerbegleiterin) wird es seltener und nicht mehr so intensiv von uns empfunden.

    Dann können wir mehr an die schönen Erinnerungen denken, werden innerlich ruhiger und leiden nicht so sehr unter dem Verlust.

    Bis dahin sollen wir trauern und weinen, dadurch verarbeitet unsere Seele... wir lassen den Schmerz heraus... sind danach erschöpft und leer.


    Das bemerke ich an mir auch... nach solchen intensiven Trauerphasen bin ich wirklich innerlich leer und körperlich erschöpft... aber empfinde so etwas wie Erleichterung.


    Aber jeder trauert auf seine Art und Weise. Was gegen den entsetzlichen Schmerz hilft und wie man weiterleben kann, dafür gibt es keine allgemein gültigen "Regeln". Da muss jeder für sich allein durch.


    LASS ES UNS TÄGLICH NEU VERSUCHEN!


    Das wollten und wollen unsere Liebsten.


    LG Luise

  • Liebe Adi,

    es ist unheimlich schwer und bitte tu mir einen Gefallen und nenne es NICHT jammern!


    DU KLAGST und das zu RECHT! Du jammerst nicht herum, weil dein Tee zu kalt ist oder du den Schirm vergessen hast! Du KLAGST, weil dein Leben gerade wie in Scherben zerbrochen vor dir zu liegen scheint. Das ist ein Grund zu klagen. Und es ist wichtig, dass du es raus lässt. Und wenn nicht hier, wo dann?


    Sei liebevoll zu dir selber. Du bist es wert! Du bist wertvoll.

    Sei liebevoll zu dir selber und lass es zu, was da kommt. Die Klage, die Ohnmacht, die Wut?, die Einsamkeit, die Leere, der Schock (jedesmal, wenn dir wieder bewusst wird - nie mehr).

    Sei liebevoll zu dir selber und sei dir bewusst, dass der Weg aus dem Schmerz heraus nur mitten durch ihn hindurch führt (hat schon Hermann Hesse geschrieben) und dieser Weg ist schmerzvoll und würde so gerne abgekürzt. Doch das geht nicht. Denn wie auch Hermann Hesse schrieb: Es kommt alles wieder, was nicht zu Ende gelitten wird, und schmerzt desto stärker, je mehr man sich dagegen wehrt.

    Sei liebevoll zu dir selber und nimm jede Bank, jeden Baumstumpf, jede trockene Wiese und jeden Unterstand auf diesem Weg durch den Schmerz, um dich auszuruhen, ein bisschen Kraft zu tanken.


    Wir sind hier vielleicht ein bisschen dieser Ort der Pause, an dem alles abgeladen werden darf. Mit dem Wissen, dass es schlussendlich selber getragen werden muss. Doch du bist nicht allein.


    Liebe Luise

    ich sehe, wie du die Worte der Trauerbegleiterin verinnerlichst und wenn sie dir wohl tun, dann freut mich das um so mehr. Denn diese Worte sind die Realität.

    Es wird weniger, es wird leichter. Und ich trage diese Hoffnung gerne für euch alle, wenn ihr es nicht könnt.

    Und jetzt freue ich mich, dass du diese Hoffnung annehmen kannst und sie selber trägst, denn sie kann das Schwere ein bisschen leichter machen.


    Seid lieb gegrüßt

    Astrid.

  • Liebe Adi,<3


    :30: komm, nimm meine Schulter, lehn dich an mich und lass deine Tränen laufen.:30: Den Schmerz und das Leid kann ich dir leider nicht abnehmen und Tipps, wie "man" sich " abfindet" , kann ich auch nicht geben.


    Wie gut kann ich dir nachfühlen. Morgens, wenn man aufwacht, ist in den ersten Sekunden alles ok. Die Welt ist heil ( nicht nur bei Todesfall , sondern auch bei schwerer Krankheit bzw körperlichen Einschränkungen) doch Sekunden später kommt eine Lokomotive und brettert über einen weg und schleudert uns erbarmungslos in die Realität und die Welt zerbricht erneut in abbertausende Scherben.


    Was hilft? So genau weiß ich das auch nicht.

    Auf jeden Fall hilft die Zeit - aber jetzt nicht in dem Sinn, dass sie alle Wunden heilt. Die Zeit "heilt" keine Wunden,( das ist m.M. nach Quatsch ) aber sie ist uns dennoch eine gute Freundin denn sie hilft uns - peu a peu - sich an die neue Situation zu gewöhnen, sie wandelt den Schmerz, sie legt sich wie ein wärmender Mantel um dich, lässt dich den Schmerz leichter ertragen, hilft dir, besser mit deinem Leid umzugehen. Und nicht nur dein Schmerz wandelt sich, auch DU wirst dich wandeln. Hab einfach Vertrauen. Hab Geduld. Ich weiß, leicht gesagt - schwer , sehr schwer umgesetzt.


    Dein Schmerz ist noch ganz frisch. Da hilft nur: Aushalten - den Schmerz zulassen. Minute für Minute.

    Und Atmen. Mir gab mal jemand den Tipp: Atme länger AUS als ein und wenn die Gefühle dich überfluten, wenn deine Innenwelt zusammenbricht, dann konzentriere dich auf deine konkrete Umgebung. Sag dir zu.B.: ich sitze auf einem Stuhl, habe weiße Socken an, trage Schuhe, eine Hose usw oder such dir eine Farbe aus und zähle alles auf, was in deiner Umgebung rot, blau etc ist. Mir hat das manchmal geholfen, gewisse Augenblicke zu überstehen bzw eine Panikattacke zu stoppen. Vielleicht hilft es dir auch ein wenig?!


    Mir half bzw hilft oft der Gedanke: der Schmerz ist in dieser Situation gesund und normal. Für diesen Schmerz gibt es keine Medizin, außer durch ihn durchzugehen, ihn zu fühlen, ihn zu akzeptieren.. Der Schmerz IST die Medizin, die hilft - bittere Medizin - aber hilfreich. Es gibt da einen Satz ( ich weiß nicht mehr, wo ich ihn aufgeschnappt habe ) : "Die Heilung der Wunde liegt im Blut der Wunde selbst "


    Hab Vertrauen in deine Fähigkeit, durch den Schmerz gehen zu können und irgendwann dein Leben wieder meistern zu können. Zwar mit einer Narbe aber dennoch... Ich denke manchmal an einen Baum, an dem ein Zweig abgestorben ist. aber dennoch ist der Baum wunderschön. So liebe Adi,so sehe ich uns alle hier - wunderschöne Bäume....trotz abgestorbenem Ast.


    Was, liebe Adi, könnte dir irgendwie einen Augenblick der Erleichterung verschaffen? Mit was, kannst Du Dich Selbst trösten? Für eine kitzekleine Weile? Fällt dir was ein? Ja? Dann tue es! Sofort! Irgendeine Kleinigkeit.

    Versuche - so schwer es dir auch fallen mag - so gut wie möglich, dich um dich selbst zu kümmern. Ganz liebevoll!!. Genau so liebevoll wie du dich um deinen Mann gekümmert hast. Kümmere dich um dich, so gut du es kannst. Eine frühere userin hier schrieb immer so schön : tragt Sorge für euch. Ich fand das immer so schön....


    Komm gut durch den Tag. Schrittchen für Schrittchen.

    Komm gut durch die dein weiteres Leben. Schrittchen für Schrittchen.

    2 Schritte vor, einen zurück, dazwischen Umwege.


    blaumeise :24:, die auch oft auf die Nase fällt und nicht mehr weiter weiß. Viel zweifelft aber dennoch immer wieder von der Zuversicht gefunden wird.


    Auch dir und all den anderen wünsche ich viel Zuversicht



    .

  • Liebe Blaumeise,ihr Lieben,für mich gut sorgen,mir was Gutes tun,nie hab ich über so etwas nachgedacht....mein Mann hat mein Leben so schön gemacht,43 Jahre,oft Blumen,kleine Urlaube,so weit unser Geld halt reichte,er hat mich bekocht,alles was mir Freude machte hat er versucht mir zu geben,ein Familienmensch,so liebevoll,er hat mir immer das Gefühl gegeben,dass ich die Freude in seinem Leben bin und jetzt....ich habe die Freude am Leben verloren,es ist alles gleich,berührt mich irgendwie nicht,ich wünsche mir die Nacht,Schlaf,die Hoffnung von ihm zu träumen,oh hätte ich doch nur noch einen Augenblick mit ihm,das wäre die Seligkeit.

    Es ist nicht,ich weiss,nie mehr,ich versuche die Zeit die für mich vorgesehen ist zu leben so gut ich kann.Den Sinn begreife ich nicht,und am Ende bin ich bei ihm und bin ich nicht bei ihm,ist nichts....Beides ist gut.Und... die Menschen im Forum hier sind meine kleinen Lichtblicke,Freuden,Hoffnungen,Danke euch,eine etwas aus der Zeit gefallene Adi

  • Gestern war der 11.Geburtstag unseres ältesten Enkels,ohne Opa,das ist so schwer,vor einem Jahr da war das noch ein reiner Freudentag und jetzt habe ich so Angst vor diesen Tagen....und heute Erstkommunion vom 2.Enkel,wieder so ein schwieriger Tag,ich halte das fast nicht aus,aber ich muss mich zusammmenreissen,funktionieren,innerlich ist die Anspannung so groß,ich habe das Gefühl ich stehe am Abgrund und kõnnte jeden Augenblick abstürzen.Überall die Familien,Großeltern,Beide, und ich alleine,da fühle ich mich so ausgesetzt. Wenn ich dann daheim bin kann ich nur noch weinen,mein Mann fehlt mir so unendlich und ich hab einfach Angst vor den einsamen Tagen,Wochen,Jahren,wo bist du mein Schatz?

  • Liebe Adi,


    es tut mir sehr leid zu lesen, wie es Dir heute geht und das Du es fast nicht aushälst. Das gefühl des ausgesetzt seins habe ich , sobald ich mit Paaren zusammen bin auch, nein eigentlich ständig, diese Verlassenheit , auch dann wenn man mit Menschen zusammen ist die man mag, aber DER EINE MENSCH den man überalles liebt ist nicht dabei, darf hier keine Freude mehr erleben.


    Das ist grausam und unfair. Ich wünsche mir für Dich, das Du heute doch ein wenig Freude empfinden kannst und auch das Deine Familie Dich auffängt und Du Dich nicht nur zusammenreissen musst, denn das es Dir schwer fällt zu funktionieren sollte jeder verstehen.



    Alles Liebe Dir


    Gabi & Mäuschen

  • Liebe Adi,


    das es für dich fast unerträglich ist, kann ich verstehen. Aber leider geht das Leben einfach unbeirrt für die anderen weiter.

    Aber so war es immer - auch wir "lebten", wenn andere Menschen unglücklich und verzweifelt waren.


    Es werden schwere Tage für dich, aber denke daran, dass dein Mann in seinen Enkeln ein wenig weiterlebt und eigentlich bei den Festen an deiner Seite ist.


    Das kann natürlich sein wirkliches Dabeisein nicht ersetzen, aber vielleicht gibt es dir in diesen Stunden etwas Trost.


    Ich habe keine Kinder und Enkel... beneide aber jeden hier im Forum, die sie zur Erinnerung an ihren Seelenmenschen haben. Denn : in den Nachkommen ist ein Teil vom geliebten Menschen.


    Sei herzlich umarmt.


    LG Luise

  • Danke,ihr Lieben,bin wieder daheim,es war sehr schwer,für mich,meinen Sohn,aber für unser Erstkommunionkind haben wir funktioniert....es war ja schön aber in mir schreit alles,warum kann mein Mann nicht dabeisein,ich kann mich einfach nicht abfinden,es tut so weh und irgendwie bin ich ganz zerstört....

  • Liebe adi, das kann ich so gut verstehen, immer ist da eine Lücke.

    Meine große Enkelin hat am 12.5.Konfirmation,mir wird jetzt schon ganz anders.

    Mein Mann und ich haben uns sogar noch miteinander überlegt, was wir ihr schenken.

    Dann noch dieses sich zusammenreißen, das ist so unerträglich, ich kenne das auch.

    Ich umarme dich,

    LG Wagi

  • Guten Morgen,wieder ein Tag,am Morgen ist es immer besonders schwer,der Platz neben mir,leer,diese unheimliche Stille.Am Freitag habe ich Geburtstag und ich habe richtig Angst davor.Ohne meinen Mann....jeden Geburtstag gab es einen Rosenstrauss,so viel Stück so alt ich werde...mein Mann hat letztes Jahr augenzwinkernd gesagt,langsam wirst du ganz schön teuer....es war immer quasi Tag der offenen Tür,wer mag kommt vorbei,aber das schaffe ich sicher nicht,wie soll ich den Tag nur überstehen?Es sind morgen20 Wochen ohne meinen Mann,ich bin ganz verzweifelt und um mich herum können viele das nicht verstehen und meinen ich sei depressiv,sie verstehen einfach nicht in welchen Abgrund ich gestürzt bin.Das Leben ist so unvorstellbar mühsam und ich weiß grad gar nicht weiter,hilf mir,mein Schatz,ich brauche dich!

  • Liebe Adi,


    morgens ist es besonders schwer... so geht es mir auch. Es ist so still, deshalb mache ich mir den Fernseher an. Wenn ich vom Zeitung holen wiederkomme, höre ich wenigstens was.

    Bei mir sind es am Freitag 22 Wochen und ich habe auch bald Geburtstag.


    Liebe Adi, ich fühle mit dir.


    LG Luise

  • Guten Morgen Ihr Lieben hier im Forum!

    In der letzten Zeit komme ich mir vor als sei ich in einem Albtraum gefangen und bemühe mich aufzuwachen, denn dann wäre alles wie es war, alles wäre gut!

    Es gelingt nicht, und ich stelle fest, dass der Albtraum mein Leben ist, das Leben ohne meinen Mann!

    Ich werde jetzt in den Garten gehen und trotz Regen einige Arbeiten erledigen, im Regen sieht man meine Tränen nicht!:13::95:


    Das Leben kann einfach nicht mehr so sein wie es war! Ich denke, dass es gar nicht anders sein kann als unendlichen Schmerz zu fühlen!

    Wenn zwei Leben sich zu einem Leben verflochten und verbunden hatten, kann die Trennung nur unendliches Leid verursachen!

    Es ist wirklich mühsam, anstrengend und traurig als Einzelwesen den Weg zu gehen den wir eigentlich in Liebe gemeinsam zu Ende gehen wollten!


    Augen zu und durch, auf in den Garten!

    Liebe Grüße an Euch alle! Karo