Meine Lieben,
heute sind es 10 Wochen. Ich kann an nichts anderes denken.
Mal geht es einigermaßen mit dem Alltagskram und dann wieder eine grosse Leere in mir und in der Wohnung.
Aber schlimm wird es nächsten Freitag. Dann ist Heinz 11 Wochen nicht mehr bei mir und wir haben den 40. Hochzeitstag.
Wir wollten ihn gemeinsam - nur wir beide- genießen und "feiern", weil wir dachten, die goldene (50 Jahre) schaffen wir doch nicht mehr.
Ich bin so traurig. Warum war es uns nicht vergönnt?
Heinz, wir hatten uns eine lange Zeit aber mir war es nicht genug. Ich brauche dich... ich liebe dich... ich vermisse dich unendlich... deine Liebe... deine Nähe... dein Lachen... einfach ALLES.
Könntest du mich sehen, wärst du entsetzt. Ich bin nicht mehr die, die du geliebt hast... ich vegetiere vor mich hin... esse nicht vernünftig... schlafe kaum... achte nicht auf meine Restgesundheit.
Kann nur immer denken: HEINZ HEINZ HEINZ. Muss immer deinen Namen sagen und schreiben.
Was soll ich mit deinen ganzen Sachen machen? Dein Auto und deine Kleidung habe ich schon abgegeben. Aber dein Werkzeug, deine technischen Geräte, deine Computer, deine Notizbücher, dein ganzes Leben... Was soll damit geschehen?
Ich will es eigentlich alles entsorgen, damit es nicht in andere Hände fällt, wenn ich bei dir bin. Aber mir fehlt die körperliche und vor allen Dingen die seelische Kraft.
Bitte gib mir ein Zeichen... hilf mir bitte wie du mir immer geholfen hast. Ich kann es nicht alleine entscheiden.
Mein jetziges Leben ist leer und doch voll von Schmerz und Trauer... Trauer um dich, aber auch um mich.
Du hast es geschafft... ich bin noch hier...
WARUM ICH? WARUM NICHT DU? WARUM NICHT NOCH EINE WEILE WIR BEIDE?
Es ist so schwer ohne dich mein Heinz.
Luise