Meine Lieben, mein Trost,
wenn ich euch nicht hätte, wäre es noch schlimmer. Könnten wir doch Zusammensein und uns in der Realität umarmen. Unseren Schmerz teilen und versuchen etwas zu heilen.
Früher konnte ich mich immer sehr gut beschäftigen... mein Mann nannte mich oft seine kleine Leseratte und Strickliesel. Habe ihm manchmal sogar nur kurz geantwortet, weil ich so konzentriert war. Jetzt würde ich gerne von ihm "gestört".
Aber wobei... starre ja nur vor mich hin... lasse meine Gefühle raus...
Weine und schluchze laut... rufe seinen Namen... frage wo er ist...
Geht es immer so weiter? Tag für Tag...Monat für Monat... womöglich noch Jahr für Jahr? Das halte ich nicht aus!!!
Da muss eine Lösung her.
Ich gebe mir eine gewisse Zeit, wenn ich bis dahin keine Lebenslust wiederbekomme, wars das für mich. So kann und will ich nicht dahinvegetieren.
Bestehe ja nur noch aus Ängsten... Angst vor dem Tag....Angst vor der Nacht... Angst vor dem Alleinsein... Angst vor Krankheit, vor noch mehr Behinderung und Unbeweglichkeit... Angst vor Einsamkeit... Angst durchzudrehen ... ANGST VOR ALLEM UND JEDEM...ANGST VOR DEM LEBEN... ANGST, ANGST, ANGST... ich schreie es hinaus und keiner hört es.
Will das alles nicht. Will wieder leben, lieben, lachen.
Will meinen Mann zurück oder wenigstens meinen Lebensmut.
Heinz musstes du zuerst gehen? Du wusstest um meine Lebensuntüchtigkeit ohne dich. Du warst mein Leben, meine Liebe, mein Alles. Ohne dich geht es nicht,.. nicht im Leben... nicht im Alltag.
DU FEHLST MIR ÜBERALL!
Nie wieder Ehefrau nur noch Witwe.
Luise