Beiträge von Tereschkowa

    Lieber Uwe,

    es tut mir sehr leid zu lesen.

    Auch wenn "tosen und toben" falsch war - meine Umarmung bleibt.

    In all den Tagen wurde es nicht erträglicher.

    Ja bzw. Nein.

    Das kann ich nachvollziehen - denn ich spüre es genauso.

    Zeit ist Zeit.

    Sonst kann sie nichts,

    bzw. meine kann sonst nichts. Keine Heilkräfte oder ähnliches.


    Jetzt habe ich schon wieder zu viel geschrieben.

    Nein. Natürlich nicht!


    Ich gebe auf.

    Verstehe ich.


    Lieber setze ich mich in eine Ecke und warte.

    Klingt "besser" als "aufgeben" - aber wer wäre ich, wenn ich Dir darin widersprechen könnte?


    Du hast so viel gemacht, Uwe, in der vergangenen Zeit. Vielleicht zu viel?


    "Hoffentlich ist das Haus hier bald leer.


    Ich meine den Besuch."


    Ja. Das hoffe ich auch.


    Versuche Dir Kraft zu senden. Kraft und Ruhe,

    herzlichst,

    Tereschkowa

    Liebe Andrea,

    ich drücke Dir ganz fest die Daumen!

    Ist es möglich mit dem Taxi zu den Barmherzigen Schwestern zu fahren?

    Das wäre sicherlich am einfachsten und am besten es holt Dich direkt vor Deiner Haustür ab

    und fährt Dich bis dort vor die Tür. Geht das?

    Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und denke an Dich,

    herzlich,

    Tereschkowa

    Liebe Andrea,

    es ist so lange nicht egoistisch wie Du den Katzen das noch geben kannst, was sie brauchen.

    Schaffst Du das noch? Oder benötigst Du Hilfe dafür?

    Gibt es jemanden, der Dir Essen und den Katzen ihr Futter besorgt?

    Trinkst Du genug Wasser? Das ist wichtig.


    Wenn die Katzen Dir zu viel sind, dann könnest Du sie auch bis es Dir besser geht woanders unterbringen.

    Dabei könnte ich Dich unterstützen. Sag mir, wenn es nötig wird. Ja?


    Wer hat Dir die Medikamente verschrieben?

    Ich denke es gibt bessere Medikamente, die in Deiner Situation helfen.

    Valium ist veraltet.

    Du solltest mit eine/r Psychiaterin sprechen.


    Das mit dem Nottelefon ist eine sehr gute Idee!

    Schau mal, das bekommst Du hier:

    https://www.caritas-pflege.at/…ge-zuhause/notruftelefon/


    Wenn dieses Notruftelefon für Dich nicht möglich ist, dann schreib es mir bitte, dann finden wir eine andere Lösung.

    Ganz herzlich,

    Tereschkowa

    Es zerreisst mich, wo ich auch bin. Geht es nur mir so?

    Liebe Ingrid,

    nein. Es hilft Dir zwar leider nicht, aber Dir zu bist nicht alleine damit.

    "Besser"? Nein. Nein. Nein. Nie.

    Schrecklich. Jeden Tag anders schrecklich.

    Kein Trost.

    Aber mein aufrichtiges Mitgefühl und Mitweinen, liebe Ingrid.

    Du bist nicht alleine.

    Sei umarmt,

    Tereschkowa

    Liebe Gabi,

    ganz, ganz herzlichen Dank für Deine Nachricht - auch wenn sie an StillCrazy ist.

    Ich bin Dir immer sehr dankbar für Deine ausführlichen Berichte in denen Du uns teilhaben lässt an Deinen Versuchen

    mit Deinem vollkommen plötzlich, unerwartet und vor allem ungewollt veränderten Leben umzugehen.

    Mir hilft sehr Deine Texte zu lesen!

    In vielen Dingen geht es mir ähnlich wie Dir vor allem in dem Punkt, dass es für mich unmöglich ist

    auch nur einen Teil unseres gemeinsamen Lebens wieder aufzunehmen.

    Nicht weil ich es nicht "schaffen" würde, nicht weil ich unserer gemeinsames Leben nicht sehr schön fand, nicht weil

    mein vorheriges Leben "zu wenig selbstbestimmt" gewesen wäre, sondern weil es - wie Du trefflich auf den Punkt gebracht schreibst - nicht mehr passend ist bzw. ich nicht mehr passend bin für das Leben, das wir uns gemeinsam aufgebaut hatten.


    Dieses von Dir so schlicht und klar mit "nicht passend" beschrieben scheint allerdings meiner Erfahrung nach die schwerst zu vermittelnde

    Botschaft an alle "übrig gebliebenen" Personen unseres vorherigen Lebens zu sein.

    Allzu leicht werden unsere "Trauererfolge" daran gemessen, was wir "schaffen" von den Gewohnheiten und Handlungen unseres alten Lebens

    wieder auf zu nehmen.

    Das mag für einige Personen der mögliche Weg sein für andere ist das unmöglich.

    Aus welchen Gründen auch immer - diese gibt es wohl, doch das wäre einen eigenen sehr, sehr langen Text wert.

    Keiner dieser Wege ist einfacherer oder besser, sondern eben anders.


    Ich war in meinem Leben immer sehr zielorientiert und hätte nie gedacht, dass ich die Wörter "Erfolg" und "schaffen" ein Mal so hassen werden.

    Ja, hassen. Am liebsten würde ich dieses Wort jetzt hundert Mal schreiben - aber es ist Dein Thread. :)

    Ein Mal noch: Hassen. Dieses Wort verwendete ich früher nie, weil mir alles was passierte in meinem Leben zu gering erschien.

    Gerade diejenigen für die es nicht möglich ist an ihr vorheriges Leben wieder anzuknüpfen müssen sehr auf sich aufpassen, damit sie

    nicht durch die falschen Vorstellungen von Bekannten unter "Erfolgs- bzw. Rückkehrdruck" geraten, noch wichtiger jedoch ist nicht durch den eigenen Druck den Mut zu verlieren.


    Wir treffen für gewöhnlich auf Menschen, die Jahre bzw. Jahrzehnte Zeit hatten sich ihr - meist gemeinsames - Leben aufzubauen.

    Mit allen Freuden, Gewohnheiten, Notwendigkeiten ... so wie wir bei unserem vorherigen Leben auch.

    Nun sind wir gezwungen ein "neues" Leben von Grund auf zu entwicklen in viel geringerer Zeit, unter widrigsten Bedingungen und

    in geschwächtem Zustand. Ungewollt noch dazu.

    Das ist Schwerstarbeit!

    Ich finde es ganz, ganz großartig wie welchem Mut und Energie Du etwaige Möglichkeiten und "Lebensentwürfe" ausprobierst, entwickelst,

    prüfst und reflektierst! Und dann auch noch uns daran teilhaben lässt.

    Ich danke Dir,

    Tereschkowa

    Lieber Uwe,

    dieses kranke Verhalten nimmt hier auch immer mehr zu....

    Gratulation an Dich und Prinz.

    So viel zu den Karma-Punkten - mehr als aufgeholt sind die Verlustpunkte von heute früh!

    Jetzt kannst Du Dir in Ruhe überlegen, wie Du diese neu verdienten wieder ausgeben kannst.

    Aber vielleicht habe ich das Ding mit dem Karma auch falsch verstanden...

    Herzlichst,

    Tereschkowa

    Liebe Andrea,

    ich weiß es leider auch nicht, denn ich bin noch nicht so lange im Forum.

    Aber ich empfinde es wichtig sich aus dem Forum zu verabschieden, wenn es einem besser geht oder man aus welchen Gründen auch immer

    das Forum verlässt.

    Herzlichst,

    Tereschkowa

    Liebe Andrea,

    herzlichen Dank für Deine ausführliche Antwort und auch für die Fragen.

    Tereschkowa ist mein Nickname fürs Forum.

    Den Namen habe ich mir von Walentina Tereschkowa geliehen, das ist eine sowjetische Kosmonautin.

    Sie ist die erste Frau, die ins All bzw. in den Kosmos flog.


    Meintest du als beistand einen Rechtsanwalt für die Journalisten? Oder einfach einen klugen starken zweiten Menschen?

    Zunächst meinte ich einen Menschen, dem Du vertraust und die/oder der Dein Anliegen versteht und Dich darin unterstützen

    will und kann.

    Wenn es niemanden in Deinem Umfeld gibt, dann kann ein Therapeut oder eine Therapeutin sehr hilfreich sein

    - zumindest für den ersten Schritt.

    Rechtsanwälte kommen, wenn überhaupt erst ganz zum Schluß.

    Das ist sehr teuer und es ist sehr schwer den passenden zu finden.

    Wenn Du es schaffst, dass Journalisten sich für Benjamins Geschichte interessieren und darüber berichten, dann ist es danach leichter

    eventuell einen Rechtsanwalt zu finden, wenn Du einen brauchst.

    Ein Schritt nach dem anderen. Es ist nicht egal wann welcher Schritt dran ist.


    Für die Vorbereitung scheint mir jemand wichtig, die/der Dich unterstützt und dem Du vertraust.

    Wichtig dabei scheint mir zu sein, dass Dir jemand Dein Anliegen nicht versucht auszureden oder nicht daran glaubt, dass es gelingt

    Journalisten für Dein Anliegen zu interessieren. Wenn das jemand - wenn auch nur aus Zuneigung oder Hilflosigkeit - versucht,

    ist sie/er nicht geeignet.

    Ich verstehe was Dein Anliegen für Dich bedeutet.

    Natürlich ist das sehr schwer und es besteht die Möglichkeit es nicht zu schaffen, aber es gar nicht erst zu probieren ist keine Lösung für Dich.

    Einfach ist es nicht und Du wirst viel Kraft, Klarheit und Unterstützung brauchen.

    Also: Schon mal essen und schlafen üben für die Kraft...:)

    Der erste Schritt scheint mir zu sein alles was passiert ist und Dir wichtig scheint in eine Art Zeitachse zu notieren.

    (Was dann später für Journalisten relevant sein könnte, kannst Du später noch entscheiden.)

    Es geht zunächst darum, dass Du alle Ereignisse (auch emotionale) chronologisch vor Dir sehen kannst,

    denn zunächst brauchst Du diese Klarheit, erst dann ist sie auch andere zu vermitteln.

    Das habe ich auch getan, gemeinsam mit einer (sehr tollen!) Psychiaterin, weil es in meinem Umfeld niemanden gab, der verstand warum

    "bestimmte Details", die ein paar Monate vor meinem Schock passierten so wichtig für mich sind.

    Es verstand auch niemand, dass ich mich nicht entscheiden kann, ob ich manche Umstände immer und immer wieder gedanklich durchgehe.

    Ich kann das nicht "zu tun oder zu lassen". Das passiert. Diese ständige Kreiseln ist auch nicht - wie oft angenommen - das Problem,

    sondern für die Psyche eine Lösung.

    Nach einem solchen Schock ist es so als wenn man einen Schrank mit ganz vielen kleinen Dingen, die einem aber sehr wichtig sind umgeworfen hat und nun versuchen muss die Dinge wieder an den Platz zu stellen an dem sie vorher standen... dieser Schrank muss erst wieder ordentlich

    eingeräumt sein bevor es einen klaren Schritt "nach vorne" gehen kann.

    In meinem Kopf kreiseln noch immer einzelne Geschichten ganz klar und scharf und dazwischen gibt es noch immer Lücken.

    Wenn mir etwas neues für diese Lücken einfällt bin ich oft nicht sofort in der Lage einzuordnen ob dies zum Teil Monate vor oder nach einem anderen mir im Kopf kreiselnden Ereignis liegt. Das verwirrt mich noch zusätzlich, dass mein Zeitgefühl so durcheinander ist.

    Geht es Dir auch so?

    Meine Psychiaterin sagt, das sei bei einem Schock nicht ungewöhnlich.

    Seit ich mir die "Zeitachse" gebaut habe, ist es viel einfacher, diese kreiselnden Gedanken einzuordnen.

    Vielleicht solltest Du das - mit oder ohne - Unterstützung probieren.


    Dass Deine Wut auf einige der eingeschalteten Professionisten gerechtfertigt ist, steht für mich außer Frage.

    Allerdings macht diese Wut auch leicht ohnmächtig allem und sich selbst gegenüber, deshalb scheint es mir wichtig genau zu

    klären wer, was wann getan bzw. eher nicht getan hat.

    Dass es sich in erster Linie um "Unterlassungen" handelt macht es leider noch komplizierter.

    Falsche Handlungen sind klarer zu sehen und zu argumentieren als "Nicht-Handlungen".

    In Benjamins Geschichte scheinen mir diese Zusammenhänge hoch komplex und nur sehr, sehr schwer überschaubar zu sein.

    Aber das ist egal, wie bei dem Schrank. Es muss aufgeräumt werden.

    Das wird Dich auch sehr viel Kraft kosten.

    Doch die Mühe diese Verantwortlichkeit bzw. Vernachlässigung dieser Verantwortlichkeit klar zuzuordnen lohnt sich in dem Fall.

    Hinter jedem noch so undurchsichtigen System stehen einzelne Menschen mit ihren Entscheidungen.

    So wie Deine Text klingen - ich hoffe ich trete Dir damit nicht zu nahe - übernimmst Du momentan viel zu viel Verantwortung, die

    ich von "außen betrachtet" bei anderen sehe.

    Allerdings Deine "innere Stimme" und ihre Wut auf andere scheinen Dich nicht zu täuschen.

    Auch deshalb lohnt sich das Aufräumen.

    Danach ist Deine und Benjamins Liebe besser sichtbar und spürbar.


    Warst Du wie geplant heute auf dem Zentralfriedhof?

    Ich werde am Wochenende viel am Computer sitzen und freue mich auf Deine Antwort.

    Ganz herzlich,

    Tereschkowa