Liebes Nudelchen,
herzlich Willkommen im Forum und mein tiefes Mitgefühl für Deinen Verlust.
Ich verstehe vollkommen Deine ambivalenten Gefühle über die Nachricht der Hochzeit Deines Schwagers.
Vor Deiner Trauer hättest Du Dich wahrscheinlich einfach für die Beiden gefreut und nun löst diese Nachricht zwiespältige Gefühle aus,
das darf sie... ich kenne das auch und weiß, dass man sich bei diesen zwiespältigen Gefühlen nicht wohl fühlt.
Natürlich gönnt man den anderen ihr Glück und sie können natürlich nichts dafür, dass man selbst Unglück empfindet.
Aber Du musst in Deiner Situation keine ungetrübte Freude beim Anblick des Glücks anderer empfinden.
Das hat auch nichts mit egoistischem Selbstmitleid zu tun...
Mir hilft es, wenn ich mir in ähnliche Situationen vor Augen halte:
Das Leben ist mir und meinem Geliebten gegenüber sehr ungerecht verfahren bzw. es hat vollkommen versagt, im Angesicht dieser Ungerechtigkeit ist es schon eine Leistung nicht zu einer wirklich bösartigen Person zu werden.
Das wirkt bei mir dahingehend, dass ich die Situation klarer trennen kann zwischen meinem Leben und dem Leben der anderen.
Und mich nicht auch noch zusätzlich zur meiner Trauer fragen muß, ob ich anderen ihr Glück missgönne etc....
Wenn ich es mir bereits als Leistung anrechne NICHT bösartig zu sein, kann ich offener anderen gegenüber sein.
Wütend auf diese Art der Ungerechtigkeit darfst Du sein. (Zumindest empfinde ich das so, aber das ist letztlich natürlich auch eine welche Glaubenshaltung man dem Verlust eines Menschen entgegen bringt.)
Ganz herzlich,
Tereschkowa