Beiträge von Tereschkowa

    ich habe mal wieder eine Weile versucht, nicht allzu oft ins Forum zu gehen - hoffend, so vielleicht von der Dauerbeschäftigung mit Tod und Trauer wegzukommen. Aber ich habe es nicht geschafft und schaffe es nicht.

    Lieber Frank,

    heute sind wir - mal wieder - bei Uwe eingezogen und entwickeln schon fast so etwas wie Humor...

    Ich verstehe natürlich, was Du meinst, wenn Du nicht ins Forum schauen möchtest.

    Bei mir dauert die Trauerzeit inzwischen fast 14 Monate. Und ich muss, ob ich will oder nicht, wohl einsehen, dass es sich bei mir um eine "pathologische Trauer" handelt.

    Lieber Frank, ist diese medizinische Klassifizierung für Dich wesentlich?

    Das ist keine rhetorische Frage, sondern ich habe mir ähnliche Gedanken auch bereits gemacht und natürlich alles mögliche im Internet darüber gelesen.

    Ganz herzlich,

    Tereschkowa

    Liebe Luise,

    es KANN also gar nichts schief gehen.

    Wenn Du nach kurzer Zeit merkst, dass Dir Deine ehemalige Kollegin nicht gut tut, dann beendest Du diplomatisch den Besuch.

    Etwa mit einem simulierten Migräneanfall.... Wir sind frei, denn wir trauern.


    Du siehst - Du kannst nur gewinnen.

    Manchmal täuscht man sich welche Personen plötzlich mit Trauernden umgehen können und welche nicht.

    Hauptsache Du hörst auf Dich während des Besuchs. Gibt es Dir Kraft oder nimmt es Dir Kraft?

    Alles andere ist unwesentlich.

    Herzlichst,

    Tery

    Liebe Luise,

    vielleicht ziehst Du den 68-er Parka gleich schon Mal an, wenn Deine Arbeitskollegin kommt?

    Das nennt man "paradoxe Intervention".

    Manchmal passiert ja gerade das NICHT, was man befürchtet.

    Small-Talk ist immer zermürbend.

    Kann oder weiß Deine ehemalige Kolleginnen irgendetwas, das Dich interessiert, unterstützen oder ähnliches könnte?

    Hat sie eine Kompetenz, die in unseren Forderungskatalog passt?


    In Gedanken sind wir bei Dir,

    herzlichst,

    Tery


    PS: Wenn Du während des Besuchs Fragen hast oder Dich kurz abreagieren musst, weil es doch nicht passt.

    Ich bin am Computer...

    Es wurde von Seiten der Besetzer noch keine Forderungen gestellt.

    Lieber Uwe, liebe Karin,

    ja, genau so habe ich mir das vorgestellt.

    Zunächst hiessen wir Uwes Satz "Wir sind frei, denn wir trauern." am Gasthaus.

    Unseren Forderungskatalog könnte ich mir folgendermaßen vorstellen:

    "Wir kommen in friedlicher Absicht.

    NIEMAND der Dorfbewohnerinnen und - bewohner oder der hinzugezogenen Experten ist in der Lage unsere Hauptforderung zu

    erfüllen. Dafür machen wir Sie auch nicht verantwortlich, erwarten daher allerdings von jeglicher Art Beurteilung unserer Situation Abstand zu nehmen. In welcher Form auch immer.

    Wir bitten Sie uns lediglich in alltäglichen Angelegenheiten, sowie bürokratischen und organisatorischen Aufgaben zu unterstützen.

    Möglichst respektvoll und höflich, allerdings ohne weitere Kommentare oder Ratschläge.

    Seriöse und verantwortungsvolle medizinische Betreuung ist auch willkommen, denn einige von uns sind körperlich bereits sehr geschwächt.

    Juristische Unterstützung in Fragen des Arbeits- und Erbrechts ist ebenfalls von Nöten.

    Da einige Personen von uns arbeitsunfähig sind, die bestehenden Sozialsysteme ihnen jedoch nicht ausreichend Schutz gewähren nehmen wir als Lohnausgleich auch freiwillige Geldspenden entgegen.

    Verhalten Sie sich ansonsten diskret, höflich und freundlich - es wird Ihnen nichts geschehen.

    Herzlichen Dank,

    DFTT (UIH)

    (Die Friedlich Trauernden Zombies - Und Ihre Haustiere)"


    Was meint Ihr? Habe ich eine Forderung vergessen?

    Herzlich,

    Tereschkoa

    wenn ich hier meine Texte lese,


    mit so vielen Fehlern,


    verstehe ich langsam,


    wenn ich mich mit "Menschen" im hiesigen Umkreis unterhalte,


    dass SIE mich nicht verstehen !!!!

    Lieber Uwe,

    ich weiß nicht, ob mich diese Art Deines plötzlich aufkeimenden Verständnis für Deine Dorfgemeinschaft rühren oder beunruhigen sollte?

    Wahrscheinlich beides.

    Meinst Du wirklich sie verstehen Dich nur wegen Deiner "Fehler im Ausdruck" nicht?

    (Die ich im Übrigen nicht erkenne...)

    Wenn das tatsächlich der einzige Grund wäre, sollten wir alle in Dein Dorf ziehen....

    was ohnehin eigentlich eine hübsche Vorstellung wäre, oder?

    Denn bei der Größe Deines Dorfes könnte unsere Forumsgruppe wenigstens eine deutlich sichtbare Gruppe darstellen.

    Gibt es ein örtliches Gasthaus, das wir besetzten könnten?

    Sei umarmt,

    Tereschkowa

    Liebe Karin, lieber gastfreundlicher Uwe,

    ich verstehe Dich voll und ganz und stimme Dir zu!

    Diese Frage bzw. dieses Thema ist glaube ich für viele hier im Forum schwierig.

    Momentan habe ich bewußt um Kraft zu sparen den Kontakt zu "Nicht-Betroffenen" sehr eingeschränkt.

    Dein Bild ist mit dem "Brückenbau" empfinde ich als sehr passend.

    Mich kostet es sehr viel Kraft solche Brücken zu bauen.

    Diese wäre ja ja breit aufzubringen, wenn nicht erschwerend hinzu käme, dass ich zwar "Wollen will", aber es nicht schaffe...

    ich weiß nicht woher ich die Energie oder Gründe für dieses "Wollen" her nehmen soll:

    Natürlich will ich leben wollen, aber wie ist das zu schaffen?

    Es geht dabei nicht um Durchhalteparolen, sondern wirkliches "Wollen". Das unterschätzen vor allem Nicht-Betroffene,

    denn sie gehen davon aus ohne es zu hinterfragen. Das macht ja die meisten gutgemeinten Ratschläge unwirksam bis mühselig...

    Zum Glück haben wir uns gegenseitig!

    Ich habe mich oft gefragt, ob und wie man Trauer vor Internet-Zeiten geschafft hat zu überleben?

    Dann fällt mir immer Uwes Erzählung von Bertha und Elisabeth ein.

    In der - nur sinngemäß erinnert - sie Uwe sagten, dass man eben Glück haben musste wie im Fall von ihnen beiden, dass gerade jemand im Umfeld das gleiche erlebt hat. Alle anderen sind - laut der Detektei Betha und Elisabeth - ihren Frauen oder Männern sonst schnell ins Grab gefolgt ... verständlich, dass Uwe der hartherzigen Dorfgemeinschaft nun die Wölfe auf den Hals hetzt....

    Herzlichst,

    Tereschkowa

    Liebe Karin, lieber Uwe,

    ich meines auch. Was sonst?

    Was uns noch zappeln lässt ist das nicht "Wahrhabenwollen" wie wenig von dem was wir einst für bedeutsam hielten

    noch übrig ist.

    Ständige Versuche den ehemals geschätzten Dingen (Sonne, Blumen, Tiere, Menschen etc.. beliebig ergänzbar), die an sich noch unverändert da sind zumindest einen Bruchteil der Schönheit oder Bedeutung zu verleihen, die sie vor der Trauer für uns hatten ... und was passiert? Zumindest mich bringt dieser Bedeutungszerfall zur Verzweiflung... sind wir noch tapfere Kriegerinnen und Krieger in den Stürmen des Lebens

    oder wandern wir nur noch wie Zombies in einer für uns unerreichbaren Welt der Lebenden umher?

    Herzlichst,

    Tereschkowa

    Du hast wenigstens einen Grund dein Zuhaus für eine Hunderunde zu verlassen.

    Liebe Karin,

    Vorsicht - Du bist von professionellen Hundevermittlern umgeben!

    Sehr, sehr schnell haben wir für Dich in jedem Alter und Größe einen Schützling, der nur darauf wartet von Dir adoptiert zu werden gefunden.

    Gemeinsam werde wir dieses Wochenende schaffen, es bleibt uns ja sonst auch wenig übrig...

    Herzlichst,

    Tereschkowa

    Liebe Petra,

    es tut mir leid zu lesen, dass Dich diese Bemerkungen so gekränkt haben.

    Ich weiß ja nicht worüber diese Bemerkungen fielen.

    Waren es Unüberlegtheiten?

    Oder Grobheiten weil "gute Bekannte" Deine Ausnahmesituation nicht mehr akzeptieren möchten.

    (Denn bei Treffen wird sie ja dann automatisch auch zu ihrer ungewollten Ausnahmesituation.)

    Manchmal ist es fatal was Begegnungen in diesem fragilen Zustand mit einem anrichten können.

    Ich habe in meinem Thread etwas zu diesem und einem ähnlichen Thema geschrieben - ausgelöst durch Deine

    Nachricht. Vielleicht magst Du es ja lesen?

    Ich hoffe Du findest ein wenig Schlaf heute Nacht.

    Herzlichst,

    Tereschkowa

    Liebe Luise,

    fühl Dich umarmt!

    Ich schaffe gerade sehr, sehr wenig. So viel weniger als Du.

    Mache mir Listen von den Dingen, die ich unbedingt erledigen muss, damit ich sie nicht einfach vergesse .... das passiert momentan ganz leicht.

    Oftmals schon las ich Deine Nachrichten und staunte, was Du alles schaffst zu erledigen.

    Gleichzeitig bist Du mit Dir selbst sehr viel strenger als ich das bin.

    Ich weiß nicht, ob das an meinem mangelnden Ehrgeiz liegt oder Du vielleicht doch zu streng zu Dir bist?

    Ich kann das tatsächlich nicht einschätzen.

    Vieles von dem, was Du bereits gemacht hast (Autos verkauft, gewechselt; Heinz Sachen teilweise weg gegeben; etc.) wäre ich nicht in der Lage. Du hast sogar Neues angeschafft (Balkonmöbel!), da ich schon anderes nicht schaffe würde mir Neues schon gar nicht einfallen.

    Gleichzeitig erziehst Du auch noch einen Welpen! Mir fordert schon ein erwachsener (Fast)Hunde, der schon immer ca. 20 Stunden am Tag schläft mehr als ausreichend ...

    Diese Aufgaben, die noch zu erledigen sind lassen mich nicht zur Ruhe kommen.

    Bitte, schaff nicht zu viel an Aufgaben und verliere dabei Kraft, die Du anderwertig benötigst.

    Sei umarmt,

    Tery

    Lieber Uwe,

    danke für Deine Gastfreundschaft!!!!

    PS.: Deine Texte werden immer schwieriger. Dein Medikamentenplan. Was passiert bloss,


    wenn DU deine Tabletten nicht mehr kennst. Auf der einen Seite freue ich mich für Dich


    dann unendlich, aber ich glaube, dass ich dann einen "Erklärer" & "Übersetzer" einstellen muss

    Wenn Du den Text über die Medikamente bei Gabi meinst:

    1. Habe ich nur wiedergegeben was meine Psychiaterin sagte ... keinerlei Eigenleistung.

    2. Meine Text sind hauptsächlich so schwer lesbar, weil ich viele Flüchtigkeitsfehler mache und verschachtelt ohne Satzeichen zu berücksichtige schreibe.

    Das ist tatsächlich noch teilweise von den Medikamenten, ABER diese Schachtelsätze beim Schreiben, Reden und leider auch beim

    Denken hat auch mein Geliebter häufig kritisiert. Er arbeitet mit Sprache.

    3. En passant eine Frage: Bist Du oder Ihr auch in der Trauerzeit in machen Dingen sehr eigenwillig geworden?

    Ich spreche oder schreibe wenn es mir bewußt ist NIE von meinem Geliebten in der Vergangenheitsform wie z.B. bei Punkt 2

    Das kann ich nicht ... und vieles, vieles andere mehr... falls mich jemand direkt auch solche Eigenheiten anspricht,

    dann zitiere ich Dich: Wir sind frei, denn wir trauern.

    Und behaupte - bitte verzeiht - "Bei uns im Forum gibt es eine Regel: Niemand hält eine andere Person für sonderbar.

    Wir wundern uns nur oft gemeinsam wofür man sich in Eurer Welt alles rechtfertigen muss ...."


    Grüß mir Prinz mit dem großen Herzen!

    Heinrich schlummert bereits nach seiner Runde.

    Herzlichst,

    Tereschkowa