Beiträge von Tereschkowa

    Liebe Luise, Du machst meine schweren Tage nicht schwerer mit Deinen Worten.

    Leider kann ich Dir diese Schwere nicht erleichtern und Du mir meine nicht,

    aber wir können einander - wenn auch nur virtuell - die Hand halten und still zuhören.

    Ich bin froh über Deine Worte, sie drücken so vieles aus wofür ich keine Worte finde.

    Sei umarmt,

    Tery


    PS: Wie geht es Amy und wie geht es Dir mit Amy?

    Lieber Uwe,

    das sind sehr, sehr traurige Zeilen von Dir. Ich weine mit Dir. Um Dein, um mein, um unser aller verlorenen Lebensinhalt.

    Unsere Lebensmenschen waren (und sind es noch) ein großes Geschenk. Sie schenkten uns ein Leben.

    Nun sind wir - wie mir scheint- nur noch Menschen ohne Lebensmensch - ohne Leben.

    Ich würde alles dafür geben Dich oder einen Menschen hier im Forum tatsächlich trösten zu können!

    Nach einigen Monaten der meist aufrichtigen, dennoch unwirksamen Trostversuche sind viele der Untröstlichen dieses Trosts müde ...

    Ich denke wir dürfen müde und ohnmächtig sein. Was denn sonst?

    Wenn die Verzweiflung zum routinierten Alltag werden soll, streikt das Herz und der Verstand.

    Werden wir wieder aufstehen? Alle? Einige? Keine Ahnung.

    Abschied, schmerzhafte Erinnerungen, die bleiben werden.


    Schöne Erinnerungen, die schmerzen werden.


    ALLES SCHÖNE aus der Vergangenheit schmerzt.

    Ja. Ja. Ja.

    Wir sind Verwundete der Schönheit unseres (ehemaligen) Lebens.

    Uwe, ich würde Dir so gerne schreiben, dass Du viel geschafft hast, aber in Anbetracht worüber wir reden wäre das vollkommen vermessen.

    Wir schrieben ein Mal über den Gedanken, dass die einzige Möglichkeit das gemeinsame Leben in der Erinnerung "zu retten" (sic!!!) ist, es mit größtmöglicher Würde liebevoll abzuschließen und selbst zu verlassen (nicht durch Suizid). Damit man nicht durch das eigene Leben das ehemals gemeinsame Leben verändert.

    So denke ich noch immer und so bald die Möglichkeiten dafür geklärt sind versuche ich dies zu tun.

    In diesem Sinne bringst Du Rosis und Dein Leben nun als ein gemeinsames Leben mit Liebe und Würde in Deiner Erinnerung in "Sicherheit".

    Was immer das heißen mag ... und vielleicht täusche ich mich auch - dann bitte verzeih'

    Ich umarme Dich,

    Tereschkowa


    PS: Es ist so wichtig und richtig, dass ROSI und Du den Muttertieren die Zeit zum Begreifen gebt.

    Auch Menschen brauchen das - mir gab man aus bürokratischen, rechtlichen (und unüberlegten) Gründen diese Zeit nicht.

    Dieser Moment des stillen Begreifens.... dieser Moment fehlt mir - für immer.

    Liebe Wagi,

    ich fühle mit Dir!

    Ich kann mir nach wie vor kein Foto ansehen, das würde mich noch mehr in Verzweiflung stürzen.

    Zum Glück konntest Du etwas schlafen. Alles kostet so viel Kraft...

    Ich denke an Dich,

    Tereschkowa

    Liebe Petra,

    das ist natürlich ein Schock für Dich. Und es tut mir sehr leid.

    Ich finde es allerdings gut, dass Deine Kolleginnen die Zettel nicht weggeworfen haben. Oder hättest Du das gewollt?

    Sie hätten für mein Empfinden Dich informieren müssen und mit Dir gemeinsam einen Platz dafür finden sollen.

    Vielleicht geht das ja auch noch nachträglich. Ein Ort an dem Du Dir ganz bewusst aussuchen kannst, ob Du die Zettel siehst oder nicht.

    Glaubst Du das geht?


    Sei umarmt,

    Tereschkowa

    Liebe Petra,
    ich habe bei Ingrid gelesen wie es Dir gerade geht, daher bevor ich irgendetwas antworte: Sei hunderte Male fest umarmt!


    Ich schaffe es erst morgen wieder zu schreiben.

    Meine letzten Tage waren anstrengend und auch aufreibend, aber langsam schaffe ich das ein wenig einzusortieren

    und wieder in sperriges Geschreibsel verwandelt ins Forum zu posten.


    Ich hoffe Du kannst Schlaf finden,

    Tereschkowa

    Liebe Petra,

    ich denke an Dich.

    Sechs Monate. Das ist eine Zeit, die lang und kurz zu gleich ist.

    Lange um sie auszuhalten - all die Traurigkeit und Sehnsucht kostet so viel Kraft. Tagtäglich.

    Meine Kraftreserven sind nach fünf Monaten nahezu aufgebraucht.

    Diese Kraft stammte noch aus dem gemeinsamen Leben, das gab mir Kraft von der ich in den vergangenen Monaten noch zehren konnte.

    Seither nimmt mir alles Kraft. Jede Minute kostet Kraft.

    Das von Dir erwähnte "halbwegs" kostete in Wirklichkeit immense Kraft. Bei Dir kam nun auch noch das Arbeiten dazu.

    Arbeit und Trauer sind - prosaisch ausgedrückt - eine Doppelbelastung - selbst wenn das Arbeiten Dir "guttut" - irgendwie.

    Mir fiel bei vielen der Geburtstagswünschen, die bei mir ankamen auf wie wenig diese auf meine Situation passten.

    Das ist nicht als Vorwurf gemeint, denn die meisten können es sich einfach nicht vorstellen.

    Es ist wie die Kommunikation mit Außerirdischen - ich bin mir nur noch nicht sicher ob ich "Uns" oder "Die" in Zukunft als Außerirdische sehen möchte ...

    Eine Bekannte wünschte mir, dass "im neuen Lebensjahr nun schnell sehr viel Neues passiert, damit mein Leben nicht mehr stillsteht." woraufhin ich entgegnete "So viel Neues wie in den vergangene fünf Monaten ist noch nie - noch dazu in dieser Geschwindigkeit - auf mich eingeprasselt. Mein Leben steht das Gegenteil still - es steht nichts mehr dort wo es vorher stand. Es ist zu viel Neues, nicht zu wenig. Darf ich also den Deinen Wunsch bitte umtauschen? Ich wünsche mir Ruhe, Mut und Kraft. Und bitte nicht noch mehr Neues, das ich nicht verarbeiten kann."

    Natürlich weiß ich wie sie diese Glückwünsche meinte - aber weiß sie auch wogegen ich diese eintauschen wollte?

    Ich denke an Dich und hoffe Dein heutiger Arbeitstag verläuft ruhig.

    Umarmung,

    Tereschkowa