Beiträge von Tereschkowa

    Lieber Uwe,


    mir wird bereits schwindlig beim Lesen der vielen Aktivitäten, die Du in der vergangenen Zeit auf dem Hof getätigt hast.

    Alpine V6 Turbo LeMans D502! Ein sehr schönes Auto für eine wunderbare Frau! Das ist ein sehr schönes Bild.

    Nicole fliegt. Kann Deinen Schmerz nachvollziehen - auch wenn ihr die Reise wahrscheinlich gut tun wird.

    Ansonsten kann ich Dir momentan nur ein wenig Kraft senden und fest an Dich denken!

    Sei umarmt,

    Tereschkowa

    Die Sonne scheint heute,als wäre nichts geschehen.

    Liebe Luise, ja und die Amseln singen bereits. Heute habe ich gesehen, dass die Tulpen bereits aus dem Boden ragen

    - auch ich freue mich nicht darüber - im Gegenteil. Heule den ganzen Tag schon.

    Dennoch versuche ich Dir Kraft zu senden. Senden geht manchmal besser als selber nützen ...

    Gute Besserung für Amy,

    sei umarmt,

    Tery

    Ach, liebe Wagi, ich denke an Dich. Mir geht es auch so: Einerseits ist die Welt scheinbar stehen geblieben und gleichzeitig hat sich alles, alles darin verändert.

    Ich hoffe Du findest heute Nacht Schlaf,

    herzlichst,

    Tereschkowa

    IRGENWIE BIST DU DA UND DOCH NICHT.

    Will dir erzählen was am Tage war... Will mit dir darüber reden... Will dich liebhaben...

    SEHE DICH ÜBERALL UND DOCH NICHT.

    Was bleibt ist Leere... gefühlte Kälte... drinnen und draussen.

    MEINE SONNE WARST DU. NUN IST EISZEIT. EWIG???

    Liebe Luise,

    auch von mir:

    Ja

    Ja

    Ja

    Kein Trost für uns Untröstliche - aber volle Zustimmung.

    Sei umarmt,

    Tereschkowa

    Der Tag ist damit erneut gelaufen.

    Lieber Uwe,

    ich fühle mit Dir.

    Ich war immer ein Morgenmensch. Egal wie der vorherige Tag war, ich freute mich am morgen über einen beginnenden neuen Tag.

    Nun öffne ich die Augen an Tagen, die bereits verloren sind wenn sie beginnen.

    Ganz egal was dann folgt an "sinnvollen" (????) Tätigkeiten, Handlungen etc. es sind verlorene Tage.

    Nicht zu rettende Tage.

    Ich erschrecke noch immer vor mir selbst am Morgen: Wie kann man dem Leben und der Welt gegenüber so müde und so gleichgütig

    geworden sein?

    Nicht nur ich habe die Welt verloren - die Welt hat auch mich verloren.

    Herzlichst,

    Tereschkowa

    Der erste war: Sie versteht nicht, warum ich sage, ich muss mein Leben neu sortieren, es ist ja alles gleich geblieben, nur mein Mann ist halt nicht mehr da. Da könne ich ja eigentlich weiterleben wie vorher, es hat sich ja praktisch nichts geändert ...

    Das Zweite, was mir dann etwas zu denken gegeben hat, war: Sie kennt viele Witwen in unserem Dorf und in den Nachbardörfern und keine stellt sich so an wie ich, bei den meisten war die Trauer nach ein paar Wochen oder einem oder zwei Monaten vorbei und ein paar waren sogar froh, allein zurück zu bleiben.

    Liebe Tigerlily,

    ich nehme an die Dame ist nun eine ehemalige (!) Bekannte von Dir? Hier gibt es eine Bezeichnung dafür "XY, kenne ich vom Wegsehen" ...

    Ich denke es macht - manchmal, nicht immer - einen Unterschied, ob ein geliebter Mensch eine Lücke in unser Leben reißt oder ob diese

    Lücke unser Leben ist. Im Falle des Lebenspartners ist es ganz sicher Zweiteres... alles was zum Leben vorher gehörte bedingte sich durch ihn - auch Aktivitäten, die m an alleine unternahm. (Zumindest ist das so bei mir.) Ich finde also keine "Anschlussstelle" an mein ehemaliges Leben, denn nicht nur mein Geliebter ist weg, sondern mit unserem gemeinsamen Leben ist auch mein Leben weg. Dort entsteht das Missverständnis der anderen...

    In der Trauer um meinen Vater oder einen guten Freund war das anders, da hatte ich eine Lücke im Leben.


    Herzlichst,

    Tereschkowa

    Lieber Karlheinz,

    am besten eröffnest Du einen eigenen Thread.

    Du gehst auf "Forum"

    dann auf den Ordner "Verlust des Partners"

    dann siehst Du den hellblau/hellgrau Button "+ Neues Thema" - den klickst Du an

    dann kannst Du Deinen eigenen Thread eröffnen und schreiben und angeschrieben werden.

    (Gleichzeitig können wir auch im Thread der anderen schreiben - wie Du gerade bei Leo...)

    Ich hoffe das hilft weiter, wenn nicht - einfach fragen: Ich bin gerne Dein "Schaltplan".


    Herzlichst,

    Tereschkowa

    Wir sind nicht krank, wir trauern

    Lieber Frank,

    dem Satz von Wagi ist in seiner klaren Knappheit eigentlich unübertrefflich. Es ist was es ist: Trauer.


    Gelesen habe ich auch nicht alles, weil ich gemerkt habe, dass all das Leid, über das hier geschrieben wird, mich oft noch mehr 'runterzieht. Es geht mir nicht besser, wenn ich weiß, dass es anderen auch schlecht geht.

    Darüber habe ich auch bereits nachgedacht.

    Allerdings kam ich für mich zu der Einschätzung, dass es mir besser geht mit dem Wissen, dass es das Forum und die Menschen im Forum gibt.

    Keinen Moment möchte ich mir vorstellen, wie es "vor Internet-Zeiten" gewesen wäre (obwohl ich ansonsten schon einigen Entwicklungen diesbezüglich mehr als kritisch gegenüberstehe).

    Es wäre wahrscheinlich so wie Uwe ein Mal ein Treffen mit Berta und Elisabeth schilderte... die sagten, dass sie eben Glück hatten, dass jemand in ihrem Dorf gerade in der gleichen Situation war...

    Wäre ich auf mein Umfeld ( und meine Therapeuten) alleine angewiesen gewesen, dann hätte ich mich viel stärker in die Defensive oder in die Krankheit drängen lassen, da ich keinen Vergleich gehabt hätte ...

    Natürlich gibt es Tage an denen jede/r von uns mit sich beschäftigt ist oder eben das Leid der anderen die eigenen Schmerzen noch stärker werden lässt... Hier in unserem virtuellen Dorf ist zum Glück niemand beleidigt, wenn wir uns zurück ziehen... nicht schreiben oder auch nicht mitlesen (Uwe: Wir sind frei, denn wir trauern. Dieser Satz gilt hier wenigstens wirklich.)

    Es kann auch passieren, dass es plötzlich fast allen gleichzeitig noch schlechter geht - das scheint vor ca. zwei Wochen passiert zu sein... das spüren wir dann auch. Wobei mein Eindruck war, dass es bei allen durch unterschiedliche Situationen in der Realität ausgelöst wurde, nicht durch ein gemeinsames im Virtuellen... es kam dann halt hier spürbar zusammen.


    meint mein Arzt, dass es sich bei mir offenbar um eine "anhaltende Trauerstörung" handelt

    Was meint denn Dein Arzt weiter dazu? Welche Art der Konsequenz hat das denn nun für die Art seiner Behandlung?

    Und was folgt für Dich daraus nach dieser Feststellung?


    Wenn alles im Leben sich verändert - ja, wirklich alles! Denn alles im "vorherigen Leben" hing miteinander zusammen - dann sind sechs Monaten nicht mal genügend Zeit es zu realisieren. Und ein Jahr ist kein Zeitraum um ein komplettes Leben "neu" (sic!) aufzubauen, noch dazu unter emotional erschwerten (unerwünschten) Bedingungen. Wir alle haben ein (erwünschtes!) Leben gemeinsam mit unseren Geliebten aufgebaut, auch dafür haben wir lange gebraucht. Viel länger als ein Jahr. Mich macht es immer fassungslos zu lesen, dass es die Vorstellung gibt nun für ein unerwünschtes Leben unter schwierigeren Bedingungen plötzlich weniger als ein Jahr zu brauchen... gerade wer geliebt hat, wird sich nicht mit "irgendeinem" Leben plötzlich abspeisen lassen ... Man beleidigt sein glückliches vorheriges Leben eben nicht mit einem "irgendwas" Leben ... Diese Vorstellung soll in den meisten Fällen ja ohnehin nur denen dienen, die mit Trauernden in Kontakt kommen. Sei es als Arbeitgeber, Familie oder Bekannte und/oder "äh" Freunde...


    Sollten wir denn deswegen tatsächlich krank sein?

    Ja, angenommen sind wir das tatsächlich. Es fühlt sich zumindest für mich schon auch so an ... als "gesund" würde ich es jedenfalls auch nicht begreifen wollen... aber wir sind nicht in dem Sinne "krank", dass wir diesen Zustand nicht schaffen schneller zu beenden, damit man uns für "gesund" hält.

    Das war nun mal wieder einer meiner sperrigen Texte, die ich mir hier im Forum etwas abgewöhnen wollte - verzeih' manchmal überkommt es mich...

    Lieber Frank,

    ich sende Dir Kraft.

    Umarmung,

    Tereschkowa