Beiträge von Maike

    Lieber Uwe,


    wenn ich aus dem Haus gehe, sage ich jedes mal,

    have a nice day, auch frage ich Maximilian wenn

    etwas Besonders ansteht.

    Letzte Woche antwortete ich einem Handwerker, das

    muss ich mit meinem Mann besprechen.

    Dieser Handwerker kommt seit Jahren zu uns, wenn die

    Heizung gewartet werden muss.

    Er weiß das Maximilian verstorben ist. Sein Blick sprach Bände.

    So in etwa, jetzt dreht sie ganz durch.

    Ich murmelte etwas von Gewohnheit.

    Ich vermisse ihn so, mein Mann, mein Seelenpartner-


    alles Liebe

    Maike

    Lieber Matthias,


    Matthias schrieb Hospiz und Telefonseelsorge rieten ihm


    -sie müssen den Tod des geliebten Menschen annehmen

    -sie müssen den Tod des geliebten Menschen akzeptieren

    -oder gar Hohn ist ja das hier: Sie müssen den Verlust des geliebten Menschen in Ihr Leben einbauen


    Ich kann den Tod Maximilians nicht annehmen ich kann ihn auch nicht akzeptieren.

    Sein Tod ist für mich absurd, meine Trauer ist grenzenlos.

    Ich gehe von Trauertal zu Trauertal

    Tränen, Verzweiflung, Leere, Schlaflosigkeit, Ängste, Depression, Wut. Einen geliebten Menschen durch Tod zu verlieren, verändert alles.

    Von jetzt auf gleich. Zurück bleiben die Hinterbliebenen die mit der neuen schmerzvollen Situation klarkommen müssen.

    Der Verlust ist immer noch ein Bestandteil meines Lebens, und doch das Leben geht weiter, nur wie,

    wenn ein so großes Stück herausgebrochen ist

    Am 27.06.2020 sind es 14 Monate, und ich falle immer wieder in das Trauerloch hinein.


    alles Liebe

    Maike

    Liebe Liesel,


    Steh’ nicht an meinem Grab und weine…
    Ich bin nicht dort.
    Ich schlafe nicht.
    Ich bin in den tausend wehenden Winden.
    Ich bin der Diamant, der im Schnee glitzert.
    Ich bin das Sonnenlicht über dem reifenden Korn.
    Ich bin der sanfte Herbstregen.
    Wenn Du in der morgendlichen Stille erwachst, bin ich der Vogel, der sich schnell in die Lüfte erhebt und zwitschert.
    Ich bin der Stern, der in der Nacht scheint.
    Steh’ nicht an meinem Grab und weine.
    Ich bin nicht dort.
    Ich bin nicht tot.

    © Mary Elizabeth Frye


    alles, alles Liebe und eine zarte Umarmung ( wenn ich darf )

    Maike

    Lieber Uwe,


    dein Thread hat mich sehr berührt, bitte lösche ihn nicht.


    Rosi wurde mit deiner unendlichen Liebe bis ans Ende begleitet, du gabst ihr Geborgenheit

    und Frieden,.

    Deine Gedanken sind nicht wirr, du befindest dich mitten in der Trauer, sei

    traurig, sei anstrengend, sei genau das, was sich für dich richtig anfühlt.

    Nimm dir die die Zeit die du brauchst.

    Wir erleben den Trauerschmerz als ein überwältigendes, irrationales Gefühl

    dem wir wehrlos ausgeliefert sind, wir weinen, wüten und wollen nicht wahrhaben,

    was wir eigentlich wissen.

    Ich habe bis heute das Gefühl, ich bin in einem bösen Traum und irgendwann

    wache ich auf, und alles ist wie vorher.

    Wir trauern um das, was wir verloren haben, um die Liebe unseres Lebens.


    alles Liebe

    Maike

    Lieber Uwe,


    du schreibst dass du die ersten 6 Wochen nach dem Tod deiner geliebten Rosi nicht mehr nachvollziehen

    kannst.

    Ich hab versucht mich daran zu erinnern, es war ein zeitloser Moment, in meiner Erinnerung war

    ich in einer Blase. Ein dumpfer Schmerz benebelt das Denken, fühlte in mir eine hohle Leere, konnte

    Gefühlsmäßig nichts nachvollziehen, ich wollte nur noch Nachsterben. Es war die schlimmste und entsetzlichste

    Zeit meines Lebens, und noch immer ist meine Trauer allgegenwärtig.


    Liebe Grüße

    Maike

    Liebe Flora,


    das gleiche hat man mir auch empfohlen. Ich denke immer an Maximilian,

    an unsere Zeit zu zweit, an unsere Zeit zu dritt mit Kind, an unsere letze Woche vor der Krankheit.

    Ich fühle mich immer noch wie abgeschnitten, von meinen Mitmenschen, wie du schreibst, der beißende

    Trauerschmerz ist einfach immer da. Er begleitet uns, wo immer wir auch hingehen.


    alles Liebe

    Maike

    Liebe Kohlrabenschwarz,


    es ist traurig, dass selbst angeblich gute Freunde nicht einmal nachfragen

    wie es einen geht.Eine Freundin von der Uni, wir haben 6 Jahre zusammen studiert

    fragte mich letztens , ob ich schon einen netten Herrn kennengelernt hätte.

    Diese Freundschaft habe ich beendet

    Sie konnte es nicht verstehen, dass ich meinen verstorbenen Mann noch liebe.

    Sie meinte dass wäre Unsinn.


    alles Liebe

    Maike

    Liebe Caroline,


    mein Mann ist vor 13,5 Monaten gestorben und deine Frage nach dem warum, stelle ich mir immer noch,

    Tigerlilly schrieb

    dieser extrem krasse Schmerz, das Gefühl keine Luft mehr zu kriegen, diese Herzschmerzen, diese aller allerschlimmste Zeit, die geht vorüber.

    Diesen Schmerz habe ich manchmal noch, ein Geruch, ein Geräusch, ein Film und dieser schneiden Schmerz ist wieder present, dann meine ich zu ersticken.

    Aber wieTigerlilly schreibt, es wird weniger.

    Nach wie vor fühlt sich mein Leben nicht richtig an,

    ich möchte gar nicht weiter gehen, denn jeder Schritt ohne den geliebten Menschen, ist ein Schritt zu viel in die gefühlt verkehrte Richtung. Doch in die Vergangenheit kann man nur mental zurückreisen. Was also tun? Der Verlust eines geliebten Menschen hinterlässt nicht nur viele liebevolle Erinnerungen und gemeinsame Lebenspfade, die man beschritten hat.

    Nein, geht dieser Mensch aus unserem Leben, scheint er ein Stück von uns mitzunehmen. Eine großes, schwarzes Loch klafft dann in unserem Inneren, alles um uns herum scheint Dunkel und Einsam. Da leben wir nun, in unserem Vakuum voller Trauer, Schmerz und Verzweiflung, in dem wir irgendwie weiter existieren.

    Irgendwann wird es sicher erträglicher.


    alles Liebe

    Maike

    Lieber Uwe,


    Du hast jeden Raum mit Sonne geflutet, hast jeden Verdruss ins Gegenteil verkehrt.

    Nordisch nobel, deine sanftmütige Güte, dein unbändiger Stolz, das Leben ist nicht fair.

    (Herbert Grönemeyer)


    Deine Trauer kann ich dir nicht nehmen, werde aber morgen 2 Kerzen für Dich und Rosie anzünden.

    und die Moonlight Sonata von Beethoven spielen.

    Für den morgigen Tag wünsche ich dir viel Kraft.


    eine liebe Umarmung, wenn ich darf

    Maike