Liebe Flora, liebe Kornblume,
ich sage immer Trauer ist ein ganz individueller Prozess.
Vor fast 9 Monaten habe ich Maximilian verloren, vor fast 9 Monaten hat sich mein Leben
für immer verändert
In all den Monaten habe ich getrauert und ich glaube, dass ich wirklich getrauert habe.
Ich habe geweint, geflucht, den Tod gehasst, ich habe nie versucht die Endlichkeit zu romantisieren.
Ratschläge ″wie er hätte das auch nicht gewollt dass es dir schlecht geht.″Du mußt jetzt nach vorne
schauen haben mir zu keiner Zeit geholfen.
Warum muss es immer möglich schnell nach vorne gerichtet und planbar sein?
Freundschaften und Trauerprozesse sind schwer auszuhalten.
Ich fing an, in scheinbar harmlosen Situationen plötzlich sehr sensibel zu reagieren, bemerkte dass ich nicht
mitreden konnte. Das Selbstverständliche ist plötzlich nicht mehr so selbstverständlich.
Das Leben meiner Freunde ist ganz geblieben. Sie haben Beziehungsprobleme, Arbeitsstress, ich habe
keinen Mann mehr.
Ein alter Freund fragte mich mit gezwungenem Lächeln″ Und was machst du so?″ ich weiß nicht was ich
darauf sagen soll, und zucke mit den Schultern
Er weiß das Maximilian gestorben ist, und tut so, als wäre alles wie immer.
alles Liebe Maike