Liebe Traurig83! Ich teile da ziemlich Mirachens Einstellung! Ich helfe auch gern und bin auch der Meinung, dass es gut ist, wenn man hilft und das Positive des Helfens auch zu einem zurückkommt, aber nur wenn es in einem gesunden Maß ist!
Du gehst mit deiner Hilfe über deine Grenzen, das ist nicht mehr gesund, so kannst du deiner Mama auch nur begrenzt helfen, denn du hast irgendwann selbst keine Kraft und Reserven mehr!
Es ist ganz wichtig, in der Hilfe für andere auch auf einen selbst zu achten! Ich kann dich auch sehr gut verstehen, weil ich in jungen Jahren ähnlich gehandelt habe, bis es mir selbst nicht gut ging! Ich kenne auch das Gefühl des schlechten Gewissens, ich höre auch (oft leider) Botschaften zwischen den Zeilen! Inzwischen habe ich aber gelernt, Grenzen zu ziehen! Das ist sehr schwer, ich weiß, aber es ist unbedingt notwendig!
Ihr seid auch in einer "Ausnahmesituation", die Trauer nimmt den ganzen Raum ein und deine Mama ist allein und natürlich auch in ihrer Trauer allein! Aber du kannst ihr nur beistehen, aber ihr nicht den Partner ersetzen! Du hast auch selbst ein Leben und auch du trauerst!
Vielleicht würde es helfen, wenn du deiner Mama einen Brief schreibst, weil sie dich in deinen Worten nicht wirklich wahrnehmen kann!?
Ihr genau das erklärst, dass du für sie da sein möchtest und ihr auch beistehst, sie liebst , aber dass auch du trauerst und du auch Zeit brauchst, um zur Ruhe zu kommen!
Wäre es eine Möglichkeit, dass ihr gemeinsam zu einer Trauergruppe geht? Da sie nicht allein gehen will, dass ihr über eure Trauer auch mit anderen Menschen reden könntet? Ich glaube, das wäre auch für deine Mama gut! Vielleicht ergeben sich da auch Kontakte zu anderen?
Ich schicke dir eine große Portion Mut und Kraft und halte die Daumen, dass deine Kur genehmigt wird!
Mit lieben Grüßen, Andrea