Beiträge von Julia W.

    habe nun den gedenktisch meiner Mutter in eine Fotowand verändert .
    es sind die Bilder die in der kurzen Zeit mit meinem Sohn entstanden sind

    Ich hatte das starke Bedürfnis das zu machen, es fiel mir unsagbar schwer und mein Mann zweifelte auch kurz ob es richtig ist .
    Ich bin heute morgen aufgestanden und habe kurz inne gehalten als ich an den Bildern stand und redete mit ihr.
    med. gibt mir das Gefühl sie hier zu haben.
    Leider kann ich das Bild nicht drehen , irgendwie wird es immer verdreht hoch geladen.

    Manchmal wünsche ich mir ich wäre tief gläubig oder spirituell . Ich denke, dass diese Menschen dort einen wirklichen Halt haben, an diesen Glauben. Ihnen es dadurch vielleicht leichter fällt , wenn man es so sagen darf .
    aber das bin ich nicht . Ich versuche ständig auf irgendeine Art und Weise damit zurecht zukommen, ich rede mit ihr , stelle mir vor sie sieht mich irgendwie ,aber ich merke immer wieder das es das nicht ist, ist kann das so einfach nicht . Ich hoffe ihr versteht was ich meine . Ich brauche sie an meiner Seite . Jetzt grad haben mich die Gefühle wieder voll im Griff und überrennen mich.

    Ich hasse es das auszuhalten.

    Ich finde keinen Weg damit umzugehen. Ich wäre so gern jetzt Jahre weiter mit der Hoffnung das es dann besser ist.

    Ich weiß was du durchmachst. Mein Beileid an dich .Meine Mutter ist im Alter von 51 an einem Herzinfarkt gestorben.(03.12.2019) Als sie diesen hatte waren wir auch dabei . ( auf der Einweihungsfeier meiner Schwester/ Freund )   Von jetzt auf gleich ist es passiert .ohne Ankündigung.

    Wir reagierten auch sofort , sie lag dann noch 2 Wochen im Koma, aber es war auch nichts mehr zu machen. Es ist bald 2 Monate her das sie gestorben ist. Das Gefühl das es nicht sein kann, dieses unbegreifliche , das nicht verstehen können, nicht akzeptieren können. Immer wieder so heftige Schübe , wo man es nicht aushalten kann. Man kann es garnicht beschreiben. Ich hoffe einfach auf die Zeit . Wir hatten ebenfalls ein sehr sehr enges Verhältnis, kein Tag ohne Kontakt , man kann die Beziehung zu ihr nicht in Worte fassen.
    wir teilen das gleiche Schicksal. Es ist einfach nur schlimm. Man kann mit keinen Worten trösten. Man kann es drehen und wenden wie man möchte , nichts macht es rückgängig , und daran verzweifelt man . Man ist wie ohnmächtig, machtlos . Es ist einfach nur ein so fieses nicht aushaltbares Gefühl. Ich wünsche dir das du es irgendwie durchhalten kannst.

    Ja kitesurferx

    Genau was du schreibst fühle ich auch

    Ich denke auch immer , nein das kann nicht meine Mama sein.
    morgen treffe ich mich mit einer anderen Mama aus den Babyschwimmen, wir werden mit den Kindern spazieren gehen . Wir kennen uns bisher nur durch das Baby schwimmen, und ich weiß natürlich das man auf seine Eltern angesprochen wird bzw. Das das Thema Eltern bestimmt kommt. Wenn ich dran denke ihr zusagen das meine Mutter tot ist, kann ich es selber nicht glauben. Ich habe meine Mutter meinen Freunden immer mit stolz vorgestellt . Alle meine Freunde kennen Sie . Bei meinem Junggesellenabschied war sie dabei , wir feierten alle zusammen. Man hat mich tatsächlich zum Teil um meine Mutter beneidet , weil sie so eine frische moderne spontane herzliche liebe volle Frau war. Viele Freunde sagten mir es , dass sie meine Mutter so klasse finden. Ich schwelge heute in Erinnerungen, und das macht es heute wieder so verdammt schwer . Soeben waren meine beiden Geschwister und unsere Baby gemeinsam mit meinen Vater und den Hunden spazieren, anschließend sind wir zum Grab. Ich lese den Namen meiner Mutter auf dem Grabstein ( ein großes Herz ) und verstehe es weiterhin nicht . Sie ist so lebendig in meinem Kopf und dann steht man da und muss es einfach verstehen und aushalten. Jetzt hab ich doch wieder viel geschrieben. Aber das waren jetzt grad meine Gedanken . Voller Stolz und liebe meiner Mutter gegenüber .

    Liebe Sverja,

    Deine Worte berühren mich. Ich frage mich wo du die immer passenden Antworten her hast. Sie fühlen sich gut an .
    Ich merke ja selbst, dass sich meine Gedanken im Kreis bewegen, und ich schaffe den Sprung nicht aus diesem sich drehenden Kreis.immer das gleiche , den ganzen Tag. Warum ist das passiert ? Warum hat sie es nicht überlebt, obwohl keine Zeit verloren wurde als es passierte?
    warum gab es vorher keine Anzeichen ? Und so weiter ...

    genauso geht es mir mit dieser Unbegreiflichkeit , dieses einfach nicht glauben können / wollen das sie wirklich gestorben ist . Ich bin zum Teil richtig verzweifelt, weil ich nicht weiß was ich dann machen soll, wenn wieder so ein schlimmer Schub kommt . Es fühlt sich einfach so fies an. Die Liebe die ich für meine Mutter empfinde tut einfach nur noch weh .

    Es ist für mich unheimlich schwierig es zu akzeptieren, weil sie einfach kein Alter hatte um zu Sterben. Dieses frühe verlieren meiner Mutter , jetzt wo die Enkel da sind. Sie stand mitten im Leben. Alles war so perfekt . Ich wiederhole mich ich weiß .
    mich habe innerlich im Unterbewusstsein immer den Drang sie anzurufen ihr alles zu erzählen, dann kommt die Realität . Und schläft einem ohne Gnade um die Ohren.
    ich hoffe wirklich das die Zeit es erträglicher macht , denn so kann man einfach nicht leben . Ich kann nicht lachen , mich über nichts freuen. Alles ist so gedämpft und das kann ich als eigentlich absolut lebensfroher Mensch nur schlecht aushalten .

    Gestern war ein komischer Tag für mich . Ich weiß garnicht wie ich das beschreiben soll . Im Nachhinein kam es mir vor wie ein Selbstschutz. Ich habe gestern an meine Mutter gedacht , aber einfach nur , ja wie soll ich sagen „LEERE“ gespürt . Kein Schmerz , es fühlte sich ganz seltsam an. Ich hatte ebenso ein Gefühl, als ob ich sie vergesse. Wie ein ausblenden, beiseite schieben. Es kam einfach so, war einfach da. Ich habe weder geweint noch was anderes. Es war immer noch kein normaler Tag. Evtl. Lag es daran, ich hatte gestern ein wichtiges Gespräch mit meinem Arbeitgeber, wie ich nach der Elternzeit im September diesen Jahres wieder in meinen Job einsteige. Ich denke jetzt grad , dass ich wie ein Roboter funktioniert habe , fokussiert auf das Gespräch.
    Dafür war es / ist es heute erneut wahnsinnig schwer. Ich weine heute viel und es fühlt sich heute wieder so intensiv an dieser Schmerz . Meine Mutter ist mir heute wieder so extrem klar vor Augen. Erneut habe ich letzte Nacht wieder unschön von ihr geträumt. ( letztens hatte ich aber mal einen schönen Traum , indem wir auf der Terrasse im Garten bei meinen Eltern gefeiert haben)

    Ich kann es heute wieder nur schwer begreifen was passiert ist und das es so bleibt. Es sind ständig die gleichen Gedanken die einem die Luft nehmen. Wenn ich meinen Sohn sehe , der nun anfängt zu krabbeln, wird mir einfach nur schlecht , dass meine Mutter es nicht sieht. Ich weiß genau wie sie reagieren würde . Ihre Freude , liebe die sie geschenkt hat.
    weiterhin bin ich viel mit meinem Vater zusammen, genauso wie mit meiner Schwester und Bruder , also alle . Trotzdem denke ich auch ständig daran wie mein Vater alleine abends zuhause ist. Das tut mir genauso weh. Nächstes Wochenende planen wir mit der Familie ein Winter - grillen. Ich weiß nicht ob ich mich freue, es ist alles so anders ohne sie. Ich liebe meine Mutter so sehr , dass ich mir die Zukunft ohne sie immer noch nicht vorstellen kann. Es ist und bleibt zum jetzigen Zeitpunkt immer noch unbegreiflich und so unwahr. Man denkt immer : das kann doch so nicht bleiben.

    Hallo Sverja,

    Das ist aber so nett das du nach meinem Befinden fragst.
    es ist ja gut eine Woche vergangen. Ich kämpfe weiterhin damit , dass ich es nicht begreife . Weiterhin macht mich der Gedanke das es so endgültig ist wirklich verrückt . Ich finde keine Strategie damit irgendwie umzugehen. Die Gedanken Kreisen 24 Stunden in meinem Kopf . Gestern war es erneut wieder kaum auszuhalten . Weiterhin träume ich sehr häufig . Jetzt wieder 3 Nächte in Folge . Letzte Nacht hat sie mich im Traum angerufen, ich hörte im Traum ihre Stimme . Es war irgendwie auch schön. Sie sprach mit mir wie immer , aber dann sagte sie plötzlich „ wenn ich meine Augen aufmache sehe ich irgendwie nichts „ dann bin ich wach geworden. Und ein anderer Traum , da ist sie mit mir auf einer Karnevalssitzung gewesen , dort dann zusammen gebrochen. Das ist furchtbar . Ich habe keine Angst mich schlafen zu legen, wegen der Träume aber es hört auch nicht auf . Ich versuche an nichts zu denken. Und trotzdem kommt es .
    meine Familie und ich sehen uns sehr häufig . Ich unternehme viel mit meinem Vater , gehen spazieren und mal was einkaufen. Letzten Samstag haben wir uns hier mit allen zum dart getroffen. Aber ich merke einfach das es mir zu viel war . Die große Gruppe. Mir fällt es unheimlich schwer nicht an sie zu denken. manchmal frage ich mich ob ich meine leichte und lebensfrohe Art jemals so wieder bekomme wie sie mal war . Ich versuche es aber es klappt nicht . Wenn ich in die Zukunft denke , dann kann ich mir den kommenden Frühling und Sommer kaum vorstellen ohne sie . Wir trafen uns alle so oft zum grillen, oder wir verbrachten hier bei uns Zeit im Garten und sonnten uns , erzählten. Ich merke einfach das es nie mehr so wird wie es einmal war . Und das trübt einfach so ein. Heute morgen war mein Papa hier , ich sagte ihm genau das. Er fühlt das gleiche . Er sagte dann , es wird nicht mehr wie es war , es wird nur anders.
    mich merke wirklich das ich Schwierigkeiten habe zu akzeptieren, dass es so ist, dass meine Mutter nicht mehr kommt. Das macht mir einfach alles so schwierig. Ich bin ein Mensch der immer versucht noch was zu ändern, der nie aufgibt ,genau das hindert mich im Moment das ganze zu verarbeiten . Ich kann es noch nicht akzeptieren

    Hallo zusammen,

    Ich weiß garnicht wie ich anfangen soll. Die Gefühle sind jeden Tag dabei, ob man will oder nicht . Gestern Abend als ich ins Bett gegangen bin, da überkam mich plötzlich von null auf hundert die Gefühle . Ich hatte meine Mutter plötzlich so intensiv vor Augen. Unsere letzte gemeinsame Unternehmung mit ihr und meinem Sohn, ( Besuch bei Ikea ) schoss mir so Detailreich durch den Kopf . Ich habe ihr Lachen förmlich gehört und gespürt . Wie wir noch dort ein Hotdog aßen, und ihr der ganze Belag halb raus fiel.wir lachten so viel gemeinsam. Das tat so weh, wie Stiche die einem die Luft nehmen. Aber irgendwie wollte ich auch nicht versuchen dann auf andere Gedanken zu kommen. Ich versuchte noch intensiver an diesen Vormittag zu denken. Jeden einzelnen Schritt den wir taten. Wie sie erst zu uns kam und wir noch schnell einen Kaffee morgens um neun bei mir in der Küche tranken und dann den kleinen Mann fertig machten und los fuhren.

    Mir kommen die Tränen wenn ich das hier schreibe. Gestern war ich wie jede Woche mit meinem Sohn beim Baby schwimmen , drei junge Mütter hatten ihre Mutter - Oma dabei. Ich hoffe man versteht mich nicht falsch, aber ich bin fast wahnsinnig geworden, dass ich diese Möglichkeit nie haben werde meine Mutter irgendwo mit hin zu nehmen. Ich war immer stolz mit ihr unterwegs zu sein, und erzählte auch immer stolz von ihr , weil sie so wunderbar war.Mein Vater schaute kurz vorbei ( man kann dort als Besucher zuschauen ) er war vielleicht 5 min da , ich sah sein Gesichtsausdruck, wie schlecht es ihm an dem Morgen ging .
    heute morgen trafen wir uns und gingen zusammen mit den Hunden spazieren . Meine Eltern haben einen RiesenSchnauzer und wir einen kleinen Jack Russel. Nachher sind wir zur meiner Mutter ans Grab und anschließend bin ich noch mit ihm nach Hause . Mein Sohn Till natürlich dabei. Morgen früh werden mein Vater meine Schwester mein Sohn und ich gemeinsam in die Stadt gehen. Ein paar Sachen für meinen Sohn besorgen. Solche Unternehmungen habe ich immer nur mit meiner Mutter gemacht . Ich weiß jetzt schon das mir es morgen schwer fallen wird ,In den Läden durchzulaufen indem ich immer mit meiner Mama war .
    ich merke wie gedämpft meine Stimmung ist, ich kann nicht mehr lachen. Das mache ich nicht bewusst ich kann es einfach grad nicht . Ich weiß das meine Mutter das so nie gewollt hätte . Teilweise bekommt mein Mann die volle Breitseite meiner Gefühle zu spüren, von Trauer bis Wut , Zorn, eiskalt ihm Gegenüber .obwohl er so liebevoll ist und versucht mich zu trösten . Ich lasse nix zu. Weiterhin macht mich diese Endgültigkeit das nix mehr zu ändern ist und sie weg bleibt einfach nur noch fertig . Ich funktioniere , mache alles was im Alltag zu machen ist, kümmer mich liebevoll um meinen Sohn, aber sonst habe ich diese leere in mir . Ich kann mich zur Zeit nur liebevoll um meinen Sohn kümmern, mein Mann bekommt die leere in mir komplett ab. Ich kann es aber grad nicht ändern. Meist wenn mein Sohn schläft Sitze ich auf der Couch und schau in den Garten. Und immer wieder kommen die Erinnerungen . Immer wieder die Sehnsucht sie zurück zu haben.

    Ich danke euch für die Worte .

    Deine Worte Sverja berühren mich sehr .Es spiegelt das wieder was ich empfinde .

    Irgendwie hilft es hier , einfach mal Gedanken und Gefühle runter zu schreiben.oder einfach auch das was man so am Tag macht .
    Gestern Abend , habe ich meinen Papa spontan gefragt ob er rum kommen möchte . Etwas Dart spielen, ( es kam immer mal wieder vor , dass wir mit der gesamten Familie und Freunden bei meinen Eltern waren, die Männer haben gern mal ein paar Pfeile geworfen und wir Frauen quatschten natürlich) waren immer schöne gemütliche Abende , viel und schön erzählt . Meist mein Bruder mit Frau ,meine Schwester mit Partner , ein Ehepaar ( beste und ewige Freunde meiner Eltern , seit Jugendzeit ) mein Mann und ich . Ja und seit kurzen waren natürlich die Enkel dabei. Wir haben immer viel zusammen gemacht.
    gestern war es einfach ganz spontan, meine Schwester hatte leider keine Zeit , die anderen auch nicht . So dachte , könnten wir doch einfach zu dritt ein paar Pfeile werfen. Ich merkte das er überlegte, ich rechnete fest mit einem „nein“ weil er so spontan eigentlich nicht ist. ( meine Mutter war immer sehr spontan, für alles zu haben. )Aber er kam. Ich war überrascht. Als mein Vater kam, klingelte es kurze Zeit später , da kam meine patentante ( Schwester von meinem Vater ) wir haben alle ein sehr gutes Verhältnis. Sie war bei ihm, wollte eigentlich ihren Sohn besuchen , der nicht da war und kam dann spontan zu uns. So hatten wir 3 Stunden gemeinsam, der Kopf kam einmal kurz zur Ruhe .

    Es tat gut , wir redeten , lachten sogar . Es war trotzdem eine komische Situation, weil es so ein Abend nie gegeben hätte , wäre meine Mutter noch da . Als nachher alle wieder weg waren, kamen die Gefühle wieder über mich. Ich redete innerlich mit meiner Mutter .
    spöter erhielt ich von meinem Vater eine Nachricht wie schön er die Idee fand dart zu spielen. Es ist eigentlich nicht seine Art seine Gefühle auszudrücken, oder solch eine Art von Nachricht zu verschicken. Er war immer so. Trotzdem wissen wir Kinder wie sehr er uns liebt . Heute morgen haben die engsten Freunde meiner Eltern zum frühstück eingeladen. Meine Schwester mit Partner , mein Mann Sohn und ich waren dort . Mein Vater kam nicht weil seine Schwester ihn schon einlud . Es war schön. Ich hatte ein intensives Gespräch mit der engsten Freundin meiner Mutter . Ist eigentlich wie Familie . Tat gut . Es gibt keine freie Minute am Tag wo ich nicht an meine Mutter denke. Diese Unglaubwürdigkeit begleitet mich den ganzen Tag. Ich habe es immer noch nicht begriffen. Ich denke immer wieder , dass sich die Situation nochmal ändert . Das ist so ein gemeines Gefühl, wenn einem die Realität einholt .
    weiterhin begleiten mich diese Träume . Ich habe noch nie etwas so intensiv im Schlaf verarbeitet . Dann wird mir einfach bewusst wie sehr ich sie vermisse . Sie ist stets bei mir . Diese liebe die wir füreinander empfunden haben ist einfach unbeschreiblich. Wir haben uns so blind verstanden. Der andere wusste immer was der andere denkt und fühlt . Wir brauchten uns nur anschauen .ich vermisse diese vertrauten Gespräche mit ihr . Ihre liebevollen Berührungen ,feste und ehrliche Umarmungen , ihr Lachen , ihre lebensfrohe Art . Ich kann es auch nicht aussprechen . Diesen Satz , keine Mutter mehr zu haben.

    Hallo , gestern war es genau ein Monat her das meine Mutter gegangen ist .

    Ich war wie geplant mit meinem Vater etwas einkaufen , anschließend sind wir dann zum Friedhof und danach noch nach Hause zum Papa auf einen Kaffee . Mein Sohn war natürlich mit . Meine Arbeitsstelle ( Altenheim der Caritas ) ist direkt gegenüber meiner Eltern , in der meine Mutter auch 20 Jahre gearbeitet hat. Ich bin Pflegefachkraft , sowie meine jüngere Schwester , und meine Mutter arbeitete erst als Reinigungs - und später als Servicekraft dort .20 Jahre im gleichen Haus . Selbst unsere Arbeitsstelle hat uns verbunden . Auch meine jüngere Schwester arbeitet dort als pflegefachkraft. Wir arbeiten alle drei dort , auf verschiedenen Stationen. Gestern habe ich dann zwischendurch meine jüngere Schwester , die Dienst hatte kurz mit meinem Sohn dort besucht .( bin ja noch in Elternzeit ) Es war ein schwerer Gang dort hin zu gehen, dort wo meine Mutter gearbeitet hat . Wir trafen uns dort immer , liefen uns über den Weg. Jeder dort wusste über unsere inniges Verhältnis . ( wir trennten aber privat und Arbeit sehr gut ) aber wenn wir uns dort sahen , begrüßten wir uns immer herzlich . Das war auch für alle voll ok. Ich schaute auf die Station auf der sie arbeitete , und sah sie bildlich vor mir . Sie arbeitete so gerne dort , war nie krank. Sie hat die Bewohner dort in ihrer Tätigkeit als Service Kraft immer verwöhnt und so gut behandelt . Es war so schwer. Alles lief weiter als ob nix gewesen wäre. Mama war dort eine so gern Gesehene Mitarbeiterin, immer zuverlässig. Auf ihrer Beerdigung waren so viele Kollegen, alle Vorgesetzen Des Hauses. Ich erfuhr , dass auf der Mitarbeiter Feier eine schweigeminute eingelegt wurde für sie. Das berührt mich so sehr .
    heute ist wieder so ein schwerer Tag. Ich spürte schon beim aufstehen heute morgen das es ein schwerer Tag wird. Ich träume auch so viel , viel von ihr aber auch ähnliche Situationen die in der schlimmen Zeit statt gefunden haben. Z.b. Diese Nacht : das ich eine Frau wieder beleben musste ,sie sah aus wie meine Mutter war es aber Nicht . Aber auch so Träume wie sie im Bett liegt und nicht reden kann , aber lebt . Es ist schlimm .

    Dieses begreifen müssen keine Zeit mehr mit ihr zu verbringen. Es tut einfach so weh.
    heute zerreißen mich die Gedanken , wie unfair es einfach ist einen so jungen Menschen aus dem Leben zu reißen. 51 Jahre , grad Oma und sie darf es nicht erleben. Das macht so kaputt . Ich war immer so lebensfroh , jeden Tag mit guter Laune aufgestanden , dieses Gefühl aufzustehen , keine Lust zu haben etwas zu planen, dieses beklemmende Gefühl jeden Morgen. Ich war nie so. Ich will das einfach nicht mehr fühlen. Ich will sie einfach nur zurück .
    entschuldigt meine Rechtschreibung. Ich schreibe es einfach nur schnell runter .

    Ich habe das Gefühl, dass ich seit ein paar Tagen Stück für Stück realisiere was überhaupt passiert ist . Ich begründe es damit , dass ich es kaum aushalten kann . Ich habe dennoch ganz oft im Unterbewusstsein, dass Gefühl , ( wie ein Sekunden - Gefühl ) dass man noch was ändern kann, als ob es noch Hoffnung gibt ,aber dann holt mich die Realität ein , ich realisiere dass meine Mutter weg ist , da hab ich das Gefühl wie ein zusammenbrechen . Wir haben als Familie so gekämpft . Wir waren im Wechsel ständig bei meiner Mutter am Bett, standen ihr bei, redeten mit ihr , streichelten sie . Der Anblick hat sich so fest in meinem Kopf eingebrannt . ( als sie noch hier in der Nähe in der Klinik lag knapp 2 Wochen )

    Sie hat so gekämpft . Die Ärzte waren so , ja wie soll ich sagen , „erstaunt“ , dass sie es überhaupt bis da geschafft hat. Der Infarkt war einfach so heftig .aber so war meine Mutter . Sie hat nie schnell aufgegeben. Sie wollte einfach leben. Es ist nicht auszuhalten. Der Gedanke das es tatsächlich so ist , dass meine Mutter nicht mehr da ist, ich sie nie mehr sehe und spüre . Wie soll man das nur aushalten. Ich kann mir zur Zeit überhaupt nicht vorstellen das es besser werden kann. Dieses verstehen, dass es Meine MUTTER ist, es ist so verrückt , so Unglaubwürdig.
    das Bild entstand mal an Karneval, an Altweiber, was wir auch immer zusammen feierten.

    Sie war so ein lebensfroher Mensch. So herzlich, liebevoll.
    Ich versuche alles um mich über Wasser zuhalten. Ich mache alles alltägliche , ich möchte das mein Sohn nichts mitbekommt.

    Morgen treffe ich mich mit meinem Vater , wir fahren gemeinsam etwas einkaufen. Heute morgen war er hier , zum Kaffee. Wir redeten das erste mal offen über Gefühle . ( er ist eigentlich nicht der Mensch , der es macht ) aber ich sehe wie schlecht es ihm geht .
    ich danke euch für eure Worte. Man kennt sich nicht persönlich aber dennoch tut es irgendwie gut .

    Das mein Vater nun alleine zuhause sitzt, dass macht mich genauso fertig. Wir sehen uns alle häufig , aber jeden Tag geht es auch nicht . Der Alltag beginnt , die Feiertage sind nun zuende. Ich frage mich was er die ganze Zeit macht . Er ist auch nicht der jenige , der rum fährt und Leute besucht . Wenn er vorbei kommt sind es meist kurze Besuche. Wir sehen uns so oft es geht , fahren zunahm hin. Aber er will auch oft alleine sein. Meine Eltern waren 30 Jahre verheiratet. Sie haben jeden Tag gemeinsam verbracht .

    Das neue ja hat begonnen. Ich habe das Gefühl es heute nicht aushalten zu können. Sie ist so präsent in meinem Kopf . Ich sehe sie vor mir , höre sie . Ich habe das Gefühl ich will vor diesen Gefühlen weg laufen. Ich versuche mich mit allen Mitteln abzulenken. Aber es funktioniert nix . Ich kann nicht essen , mir ist von diesen Gefühlen und Gedanken richtig übel. Ich weiß grad absolut nicht mehr weiter . Ich funktioniere , mache alles , aber es ist wie ein Film. Ich kann es einfach nicht glauben das es so ist und das es so bleibt . Mir wird es grad so bewusst. Mein Mann versucht alles um mich zu trösten. Was kann ich grad bloß tun?