Hallo Linda ,
Euer Schicksal tut mir sehr leid. Man findet keine Worte dazu.
Für euch waren es 2 Monate voller hoffen und bangen, bei uns gute 2 Wochen.
Die eigene Mutter in solch einem Zustand zu sehen ist nicht auszuhalten, aber man steht es trotzdem durch. Wie weiß ich bis heute nicht.
Für mich war es auch schlimm alles in die Hände der Ärzte zu übergeben. Selber nichts machen zu können.
Diese Machtlosigkeit, dieses nichts tun können, dieses Vertrauen „müssen“ auf Ärzte „fremde Menschen „ die meine Mutter nicht kannten, für sie ist es verständlich ein Patient wie jeder andere.
Auf das zu vertrauen was die Ärzte einem mitteilen.
Ich bin ein Mensch der alles hinterfragt.
Das was die Ärzte mir damals mitteilten habe ich ständig hinterfragt.Ich habe viel gelesen und wollte einfach das alles was möglich ist getan wird , nichts vergessen oder übergangen wird . Aber auch das hat nichts gebracht.
Es ist einfach nicht zu verstehen, dass ein eigentlich gesunder Mensch so plötzlich von der einen auf die andere Sekunde um das Leben kämpft . Und obwohl es nichts bringt , fragt man sich WARUM?
Wir verbringen auch viel Zeit mit meinem Papa.
Gestern hatten wir unser geplantes grillen, im engeren Kreis .( wie wir es damals immer taten) Es war schön , aber man merkte es einfach, für alle war es komisch. Es war das erste mal , ein etwas größeres Treffen , aber Mama war nicht da. Genau wie du es beschreibst, man erlebt schöne Dinge, die sind aber ständig überschattet.
Ich sah sie bildlich in meinem Kopf, wie sie sich freut , wenn wir kamen , ich fühlte in meinem Kopf ihre Umarmung zur Begrüßung ihren festen Kuss auf meine Wange . Ihre liebevolle herzliche Art.
Genau wie du , stell ich mir vor , oder ich fühle es im Unterbewusstsein,es ist ganz komisch , als ob sie bald wieder kommt . Alles wäre gut . Und dann kommt der Schlag in den Magen.
Der Gedanke , dass die Zeit mit meiner Mutter beendet ist, dass keine neuen Erinnerungen entstehen , keine neuen Bilder von uns , von ihr und meinem Sohn . Alles was ich von ihr habe sind jetzt nur noch Erinnerungen , das kann ich immer noch nicht verstehen.
jemand sagte mal zu mir ich soll dankbar sein für die Zeit die ich mit ihr hatte. Ja das bin ich, aber es dürfte noch überhaupt nicht zuende sein.
ja ich bin auch froh Geschwister zu haben , wir halten fest zusammen. Das hat unsere Mutter immer so stolz gemacht . Sie hat uns zudem gemacht was wir sind.
Mein Sohn und mein Mann geben mir den Halt und den Grund weiter zu machen. Ich kann mir ein Leben ohne meine Mama garnicht vorstellen, die Zukunft ohne sie . Aber morgen sind es schon 2 Monate die ich ohne sie durchhalte. Es ist so unwirklich.
Manchmal habe ich das Gefühl als ob ich sie vergesse, ihre Stimme, ihr Art. Und dann seh ich sie fast lebendig vor mir .
dieser Schmerz ist einfach nur unerträglich.
ich wünsche dir und deiner Familie ebenso viel Kraft auf diesem wirklich harten Weg. Es tut gut sich mit jemanden auszutauschen.
liebe Grüße