Liebe Sverja ,
Deine Einladung nehme ich gern an. Vielen Dank. Die Ruhepause kommt gerade richtig. Im Moment ist wieder alles nicht so einfach.
Ich setz mich gern zu dir.
Liebe Grüße
Iris
Liebe Sverja ,
Deine Einladung nehme ich gern an. Vielen Dank. Die Ruhepause kommt gerade richtig. Im Moment ist wieder alles nicht so einfach.
Ich setz mich gern zu dir.
Liebe Grüße
Iris
Vielleicht gibt es eine Möglichkeit, die Struktur zu belassen. Gewisse Stichworte/Schlagworte/ Namen/ Fotos/ Profilbilder müsste das System erkennen können und diese ausschließlich für eingeloggte User sichtbar sein. Für stille Leser von außen werden diese Worte verfälscht oder ähnliches. Ich phantasiere ein wenig.... vielleicht könnte auch jedes Forumsmitglied die schützenswerten Teile seiner Beiträge selbst irgendwie "sichern".
Nur eine Spinnerei von mir...
Ihr Lieben,
es ist zweischneidig aus meiner Sicht.
Mir wäre es auch lieber, würde man nicht jedes meiner geschriebenen Worte unter Google finden und Rückschlüsse über mich und meine Familie ziehen können und wenn nicht jeder aus meinem direkten Umfeld immer mal nachschauen könnte, was ich im www... von mir gebe.
Andererseits hätte ich mich hier niemals angemeldet, wenn ich vorab nicht die Chance gehabt hätte, zu lesen, worüber man sich im Forum "unterhält". Ich bin sehr froh, dass ich diese Möglichkeit hatte.
Ach Ihr drei Sabrina, Olga und Sverja, fast schäme ich mich dafür, gestern so etwas geschrieben zu haben.
Aber klar, ich freue mich auch, wenn ich helfen kann, manche Dinge auch einmal aus anderer Sicht zu betrachten und dies jemanden ein wenig gut tut.
Liebe Grüße
Iris
Tja, da bin ich wieder.
Eine Zeitlang konnte ich kaum reagieren. Unter mir war wieder etwas zusammengebrochen, ich bin da reingefallen und kam tagelang einfach nicht wieder raus. So ist es immer und immer wieder... 😔😭
Gestern erneuter Versuch, Fotos von ☆vorher☆ anzuschauen. Sie liegen in einem Sammelkarton mit Flamingo auf dem Deckel. Es ging nicht. Mir wurde bei den ersten Fotos, die ich in der Hand hielt hundeübel und ich hatte das Gefühl, jeden Moment umzufallen.
Habe oft "superschlaue" Kommentare für alle und komme selbst nur schwer zurecht.
Was ist das für ein "sch..." ver-rücktes Leben.
Mir fällt es leichter, mich mit den Sorgen anderer auseinander zu setzen, als ständig auf mich zu schauen. Immer rede ich mir ein ☆helfen hilft auch mir☆, hoffe, dass es auch eine Hilfe ist und ich nicht zusätzlich jemanden weh tue.
Liebe Olga,
JA, ich kann deinen Hass auf diesen Autoahrer sehr gut verstehen.
ABER bitte versuche trotzdem, dich nicht mehr mit diesem Menschen und seinen Instagramm-Hinterlassenschaften zu befassen. Versuch es wenigstens-Dir zuliebe. Du triggerst dich damit selbst und ich habe Angst, dass du dich dadurch zu Taten hinreißen lässt, die für dich und deine Familie ernsthafte Konsequenzen haben können.
Du hast an einer anderen Stelle mal sinngemäß geschrieben, dass du für deine Kinder da sein musst. Sie dürfen dich nicht auch noch verlieren. Bleib dabei. Bitte. Du hast tolle Kinder. Ich bin auch richtig froh, dass Dennis sich gefangen hat. Ihr haltet zusammen, das ist wunderbar.
Das Profilbild habe ich auch kurz gesehen 🙂 Du mit deinen Jungs... . Doch ich sehe es in dieser Situation genau wie Sverja. Dieses Forum ist so transparent. Er kann dich hier genauso beobachten. Leider 😔 Du darfst keine Angriffsfläche bieten.
Ich bleibe bei dir
und umarme dich
Alles Liebe
Iris
Liebe Sverja,
du bist eine Liebe.
Liebe Grüße
Iris
Liebe Edel,
mein tiefes Mitgefühl für deinen schlimmen Verlust.
"Warum mein Sohn und nicht ich" frage ich mich auch und muss trotzdem alles hinnehmen, wie es ist. Der Tod von Kindern...und das sind sie immer, auch wenn sie nicht mehr klein und minderjährig sind... ist für mich das Ungeheuerlichste, was es gibt. Immer bleiben Eltern zurück, denen einen Teil von sich einfach so herausgerissen wurde. Fühl dich hier verstanden und auf deinem schweren Weg begleitet.
Alles Liebe
Iris
Liebe Olga,
am morgigen weiteren schweren Verhandlungstag setze ich mich wieder still zu euch. Ich umarme dich.
Alles Liebe und viel Kraft für morgen
Iris
mit ein bisschen Fantasie könnten es Herzenswolken sein die zu dir fliegen
ja, so könnte man es sehen 😘
Meine liebe Sverja ❤,
nein, wie kommst du darauf? ❤
Ich bin manchmal auch nicht so gut drauf. Dann bin ich stiller. 😔 😥
Aber ich lese deine Beiträge und du sprichst mir oft aus dem Herzen ❤. Deine Gedanken sind mir wichtig. Sie ordnen oft mein "verfahrenes" Gedankenchaos oder lenken dieses in eine andere, erträglichere Richtung. 😘
Und ja, ich freue mich, wenn meine Worte auch jemanden erreichen und vielleicht ein wenig helfen können, sich in schlimmen Situationen ein wenig zu beruhigen. ❤
Nicht immer, aber manchmal habe ich das dringende Bedürfnis etwas zu schreiben, woran sich ein anderes, sehr trauriges Forumsmitglied hoffentlich ein klitzekleines bisschen wärmen kann. ❤
Ich freue mich auch, wenn du mir so oft zustimmst. Oft bin ich dann (mir fällt gerade nichts anderes ein) peinlich berührt. 🤦🏼♀️
Oft vergesse ich zu liken, hole es dann später nach.
Ich wünsche dir auch ein bestmögliches Wochenende, dass dir hoffentlich freundliche Momente schenkt ☀️❤
Alles Liebe ❤
Iris
(heute mit so vielen Herzchen. Das habe ich ja noch nie gemacht 😉)
Gedanken....
was mir nicht gut tut... und mich quält 🖤
*Suchen. Die gezielte Suche am Himmel, in den Wolken, in den Bäumen... nach Bildern, Erscheinungen, Zeichen..., die Enttäuschung, nichts zu finden, kein Zeichen meines Jungen... 😔
*beschäftigungsloses Dasein, was dem, was mir nicht gut tut, zu viel Raum gibt und mich in einem Strudel nach unten zieht (Nichtstun und einfach nur Dasein sind nicht mehr erholsam, kann ich nicht mehr genießen)
*Yoga Entspannung
*das bewusste, manchmal mantramäßige in Erinnerung rufen der furchtbaren Nacht, des Abschieds, der Beisetzung,... aller folgenden Ereignisse, (es passiert aber)
*die Erinnerung an meinen Sohn als kleines blondes, liebenswertes Kerlchen und die Kindheit
*das Anschauen von Fotos, Videos (und trotzdem muss ich es tun)
*alle für Flori notwendigen Erledigungen (um dies auszuhalten, geht nur das innerliche "Umschalten" auf emotionsloses und stupides Abarbeiten) Es ist ein "Abwickeln" eines jungen Menschenlebens. 😭
*Lügen, Vertauensmissbrauch und verletzende Kommentare des Umfelds
*die Erwartung des Umfeldes, wie vor der jetzigen Zeitrechnung zu sein, zu funktionieren
*Worte eines Arztes, der mich fragte, ob ich an Gott glaube... Da wäre doch dann jemand, dem man die Schuld geben und die Last aufbürden könne 🙁
*laute Beschallung mit Partymusik
*Trigger, die mir überall und in jeder Situation begegnen
Danke, liebe Sverja ,
aus meiner Sicht ist daran nichts Bewunderungswürdiges.
Für mich/ uns ist es der verzweifelte Weg, aus allem, was ich finde/ wir finden, Passendes und Mögliches auszuprobieren und anzunehmen oder auch nicht. Oft blindes Herumstochern, als dies als richtige und langfristige Lösung oder den Lebensweg anzusehen. Vielleicht sind meine aufgeschriebenen Gedanken zu etwas nütze und für den ein oder anderen, vor allem neuen Trauernden, hier und da ein brauchbarer Input. 💚
Ich möchte auch meine Gedanken loswerden, mit dem, was mir nicht gut. 😔
Wer weiß... wahrscheinlich werde ich alles immer mal wieder bearbeiten...
Liebe Grüße
Iris
Liebe
Gedanken...
Was ich für mich tue/ was wir für uns tun 💚
*Schlafen
*Weinen
*Beruhigungsmittel zu Beginn nur im absoluten Ausnahmefall. Jetzt nicht mehr.
*homöopathische Mittel Staphisagria (frische seelische Verletzungen) und Natrium Chloratum (tiefe seelische Verletzungen und intensive Traurigkeit), Rescuetropfen (Bachblüten zur Beruhigung)
*Trauerbücher lesen, um Antworten auf Fragen und Bestätigung meiner Empfindungen zu erhalten (Es ist okay wenn du traurig bist)
*anspruchslose, leichte Bücher lesen
*Yoga ohne Entspannungsteile
*Arbeitszeit reduziert
*teilweise Heimarbeit vereinbart
*Katzen streicheln
*in der Sonne dösen und ein Hörspiel hören (nur keine Hintergrundmusik, die meine Gedanken kreisen lässt)
*Entspannungsmusik direkt auf die Ohren (Kopfhörer)
*im Trauerforum schreiben
*auf andere Trauernde zugehen und ihnen zuhören (helfen hilft auch mir)
*im Adventskalender 2019 für Trauernde einen Platz im Online-Trauerseminar erhalten und die Möglichkeit, alle 4 Wochen mit den Seminarmitgliedern und der Trauerbegleiterin einen Abend zu chatten (nicht mein Fall, doch hin und wieder neue Tipps ausprobiert)
*online für den Empfang von "Trostgedanken" per Email registriert, viele neue/ andere Gedanken erhalten
*dem Job nachgehen
*beim Arbeitgeber krank melden, wenn es mir schlecht geht (zu Hause in meinem geschützten Raum bleiben)
*so oft es geht von Flori sprechen (niemand will es hören), aber nicht mehr das dringende Bedürfnis, es jedem zu erzählen
*immer wieder Gegenstände usw mit seinen Lieblingsmotiven kaufen, Wohnung und Garten damit dekorieren
*seinen Platz auf dem Friedhof besuchen
*Happy Painting Bilder malen zur Ablenkung und auch andere damit "infizieren"
*alle üblichen Geburtstage und Feiertage völlig anders begehen. Nie mehr so, wie es vor unserer jetzigen "Zeitrechnung" war
*gemeinsame Zeit in Familie verbringen, gemeinsame Ausflüge, auch gelegentlich mit Floris Freundin
*monatelang die schon lange notwendigen Bauarbeiten und Änderungen an den 4 Wänden und im Garten erledigt (Mann muß sich beschäftigen und Frau auch)
* Vernebler für ätherische Öle zugelegt und Öl "do Terra Console" zur Beruhigung
*Hanftee, Schlaf- und Nerventee, Beruhigungstee trinken
*CBD Öl probiert
*über meine -wenigen- nächtlichen Träume und unglaubliche "Erscheinungen sprechen
*2 Wochen Urlaub avisiert... keine Urlaubspläne wegen Corona (der letzte Erholungsurlaub liegt 1,5 Jahre zurück)
Liebe Olga,
der heutige Tag ist nicht wie jeder andere. Wenn ich darf, setze ich mich heute ganz still zu dir und deiner Familie. 🕯
Iris
Gedanken ...
...heute morgen kurz nach 6:00 wieder einmal ein "Erlebnis", wie beinahe jeden Morgen...
.. es ist noch dunkel und die Straßen vom Regen nass..., nicht überall gibt es Straßenbeleuchtung...
... im dichten Berufsverkehr ein Radfahrer auf einem dunklen Fahrrad ohne Rücklicht, vorn ein schwaches Lämpchen, dunkle Kleidung...
... im Scheinwerferlicht konnte ich orange Strümpfe erkennen. Nur gut
...an der nächsten Ampel sah ich, es war ein Junge ca 14 oder 15 Jahre...
Sofort muss ich denken ..die nächste Mama, die hier im Forum auftaucht... 😔
Liebe Sverja,
die Geschichte ist nun auch in deinem Wohnzimmer zu Hause
Liebe Grüße
Iris
Liebe Olga,
es ist einfach ungeheuerlich. 😥
Ich bitte dich trotzdem erneut darum, bitte nicht mit zu hohen Erwartungen in die nächste Verhandlung zu gehen.
Ich war einige Jahre ehrenamtliche Richterin. Die eigene Vernunft, Logik und Rechtsempfinden verlangen gerechte Urteile. Die Gesetze und Grundsatzurteile, an die sich Gerichte zu halten haben, sind auch selbst für Richter manchmal schwer zu ertragen.
Alles Liebe
Iris
...es ist die Geschichte von einem alten Mann der seine Gedanken zum Tod erzählt...
„Ich bin alt. Das bedeutet, dass ich bis jetzt überlebt habe und viele Menschen, die ich kannte und liebte, nicht.
Ich habe Freunde verloren, beste Freunde, Bekannte, Kollegen, Großeltern, meine Mama, Verwandte, Lehrer, Mentoren, Studenten, Nachbarn und sehr viele andere Menschen. Ich habe keine Kinder und ich kann mir den Schmerz nicht annähernd vorstellen, den man spüren muss, wenn man ein Kind verliert. Aber hier sind meine Gedanken zu diesem Thema...
Ich wünschte, ich könnte sagen, dass du dich daran gewöhnen wirst, das Menschen sterben. Aber ich habe mich nie daran gewöhnt. Ich will es auch nicht. Es reißt jedes Mal ein Loch in mich, wenn jemand, den ich liebe, stirbt, egal unter welchen Umständen. Aber ich will nicht, dass es nichts bedeutet. Ich will nicht, dass es etwas ist das ich irgendwann hinter mir lasse.
Meine Narben sind ein Zeugnis der Liebe und der Beziehung, die mich mit diesem Menschen verbunden haben. Und wenn die Narbe tief ist, war es auch die Liebe. So soll es sein.
Narben sind Spuren des Lebens. Narben beweisen, dass ich tiefe Liebe empfinden kann, dass ich das Leben in vollen Zügen lebe und auch verletzt oder sogar ausgehöhlt werden kann.
Du wirst merken, dass die Trauer in Wellen kommt. Wenn das Schiff sinkt, ertrinkst du, überall um dich herum sind Wrackteile. Alles um dich herum erinnert dich an die Schönheit und die Herrlichkeit dieses Schiffes, das es jetzt nicht mehr gibt. Und alles, was du tun kannst, ist, an der Oberfläche zu treiben. Du findest ein Wrackteil und hältst dich eine Weile daran fest. Vielleicht ist es ein Gegenstand. Vielleicht ist es eine glückliche Erinnerung oder ein Foto. Vielleicht ist es ein Mensch, der auch treibt. Für einige Zeit kannst du nichts anderes tun, als zu treiben. Und am Leben zu bleiben.
Am Anfang sind die Wellen 30 Meter hoch und stürzen gnadenlos über dich herein. Sie kommen im Abstand von 10 Sekunden und lassen dir keine Zeit, Luft zu holen. Alles was du tun kannst, ist, dich weiter festzuhalten und zu treiben. Nach einer Weile, vielleicht nach Wochen, sind die Wellen noch immer 30 Meter hoch, aber die Abstände zwischen ihnen werden größer. Wenn sie kommen, stürzen sie trotzdem über dich herein und nehmen alles mit sich. Aber zwischendrin kannst du atmen, du kannst funktionieren. Du weißt nie, was die Trauer auslösen wird. Es kann ein Lied sein, ein Bild, eine Straßenkreuzung, der Geruch von Kaffee. Es kann so ziemlich alles sein...und die Welle kommt angerollt. Aber zwischen den Wellen findet das Leben statt.
Irgendwann, und es dauert bei jedem unterschiedlich lang, werden die Wellen nur noch 24 Meter hoch sein. Oder 15 Meter. Und obwohl sie immer noch kommen, vergrößert sich der Abstand zwischen ihnen. Du siehst sie im Voraus. An einem Jubiläum, an Geburtstagen, an Weihnachten, beim Landen am Flughafen. Du siehst sie kommen und kannst dich meistens vorbereiten. Und wenn sie über dich hinwegspült weißt du, dass du irgendwie auf der anderen Seite wieder auftauchen wirst. Triefend nass, an ein winziges Stück eines Wrackteils geklammert, aber du wirst wieder auftauchen.
Glaube den Worten eines alten Mannes. Die Wellen werden nie aufhören und du willst das auch nicht. Aber du wirst lernen, sie zu überleben. Und dann werden andere Wellen kommen. Und du wirst auch die überleben.
Wenn du Glück hast, wirst du viele Narben von vielen geliebten Menschen haben. Und viele Schiffbrüche.“
Eine Verwandte schickte mir vor einem knappen Jahr eine Geschichte. Zu diesem Zeitpunkt habe ich es gehasst, so etwas zu lesen oder zu hören. Alles in mir schrie NEIN!
Jetzt möchte ich sie hier teilen:
...es ist die Geschichte von einem alten Mann der seine Gedanken zum Tod erzählt...
„Ich bin alt. Das bedeutet, dass ich bis jetzt überlebt habe und viele Menschen, die ich kannte und liebte, nicht.
Ich habe Freunde verloren, beste Freunde, Bekannte, Kollegen, Großeltern, meine Mama, Verwandte, Lehrer, Mentoren, Studenten, Nachbarn und sehr viele andere Menschen. Ich habe keine Kinder und ich kann mir den Schmerz nicht annähernd vorstellen, den man spüren muss, wenn man ein Kind verliert. Aber hier sind meine Gedanken zu diesem Thema...
Ich wünschte, ich könnte sagen, dass du dich daran gewöhnen wirst, das Menschen sterben. Aber ich habe mich nie daran gewöhnt. Ich will es auch nicht. Es reißt jedes Mal ein Loch in mich, wenn jemand, den ich liebe, stirbt, egal unter welchen Umständen. Aber ich will nicht, dass es nichts bedeutet. Ich will nicht, dass es etwas ist das ich irgendwann hinter mir lasse.
Meine Narben sind ein Zeugnis der Liebe und der Beziehung, die mich mit diesem Menschen verbunden haben. Und wenn die Narbe tief ist, war es auch die Liebe. So soll es sein.
Narben sind Spuren des Lebens. Narben beweisen, dass ich tiefe Liebe empfinden kann, dass ich das Leben in vollen Zügen lebe und auch verletzt oder sogar ausgehöhlt werden kann.
Du wirst merken, dass die Trauer in Wellen kommt. Wenn das Schiff sinkt, ertrinkst du, überall um dich herum sind Wrackteile. Alles um dich herum erinnert dich an die Schönheit und die Herrlichkeit dieses Schiffes, das es jetzt nicht mehr gibt. Und alles, was du tun kannst, ist, an der Oberfläche zu treiben. Du findest ein Wrackteil und hältst dich eine Weile daran fest. Vielleicht ist es ein Gegenstand. Vielleicht ist es eine glückliche Erinnerung oder ein Foto. Vielleicht ist es ein Mensch, der auch treibt. Für einige Zeit kannst du nichts anderes tun, als zu treiben. Und am Leben zu bleiben.
Am Anfang sind die Wellen 30 Meter hoch und stürzen gnadenlos über dich herein. Sie kommen im Abstand von 10 Sekunden und lassen dir keine Zeit, Luft zu holen. Alles was du tun kannst, ist, dich weiter festzuhalten und zu treiben. Nach einer Weile, vielleicht nach Wochen, sind die Wellen noch immer 30 Meter hoch, aber die Abstände zwischen ihnen werden größer. Wenn sie kommen, stürzen sie trotzdem über dich herein und nehmen alles mit sich. Aber zwischendrin kannst du atmen, du kannst funktionieren. Du weißt nie, was die Trauer auslösen wird. Es kann ein Lied sein, ein Bild, eine Straßenkreuzung, der Geruch von Kaffee. Es kann so ziemlich alles sein...und die Welle kommt angerollt. Aber zwischen den Wellen findet das Leben statt.
Irgendwann, und es dauert bei jedem unterschiedlich lang, werden die Wellen nur noch 24 Meter hoch sein. Oder 15 Meter. Und obwohl sie immer noch kommen, vergrößert sich der Abstand zwischen ihnen. Du siehst sie im Voraus. An einem Jubiläum, an Geburtstagen, an Weihnachten, beim Landen am Flughafen. Du siehst sie kommen und kannst dich meistens vorbereiten. Und wenn sie über dich hinwegspült weißt du, dass du irgendwie auf der anderen Seite wieder auftauchen wirst. Triefend nass, an ein winziges Stück eines Wrackteils geklammert, aber du wirst wieder auftauchen.
Glaube den Worten eines alten Mannes. Die Wellen werden nie aufhören und du willst das auch nicht. Aber du wirst lernen, sie zu überleben. Und dann werden andere Wellen kommen. Und du wirst auch die überleben.
Wenn du Glück hast, wirst du viele Narben von vielen geliebten Menschen haben. Und viele Schiffbrüche.“