Beiträge von Isabelle2012

    Ich muss nochmal was klarstellen, ein trauercafe ist keine trauergruppe. Ich wohne in einem Dorf, in der Nähe 30vkm von mir entfernt, gibt es nur eine trauergruppe mit einer tollen Psychologin, aber die Gruppe ist erst im Aufbau und da gab es außer mir nur zwei Männer, die tatsächlich darüber berichteten, dass sie nach dem Tod ihrer geliebten Frauen sich schon mit mehreren Frauen übers Internet getroffen haben, diese aber nicht ihren Vorstellungen entsprachen. Das größte Problem dieser war, dass sie nicht ohne Partner leben können. Die Gruppe ist eine feste Gruppe und trifft sich zweimal im Monat. Das ist bei einem trauercafe etwas anders. Egal, ich habe es probiert. Ich will noch was erzählen, wovor ich etwas Angst habe. Morgen werde ich das erste Mal nach dem Tod meines Mannes wieder in unsere Heimat Thüringen fahren, jetzt wohnen wir im Land Brandenburg in einem Haus, mein Mann liegt 20 Meter neben unserem Haus auf dem Friedhof. Deshalb schreibe ich wir. Meine Schwiegermutter hat morgen Geburtstag, die Mama meines geliebten Jürgen. Ich werde mit meinem Sohn und meiner schwiegertochter fahren. Das erste Mal ohne Jürgen und trotzdem habe ich die Pension gebucht, die wir beide immer während dieses Aufenthaltes gebucht haben. Ich weiß nicht, ob das gut war. Ich habe Angst. Ich umarme euch. Lieber Gruß Kerstin

    Liebe Luise, alles was du schreibst, ist auch bei mir so. Ich habe mich von allen Freunden und Bekannten zurück gezogen. Am Arbeit muss ich, muss ja irgendwie überleben, wittwengeld bekomme ich wegen meines angeblich hohen Gehaltes nicht, aber irgendwie muss ich ja unser Haus halten. Das war immer der Traum meines Mannes, vor 21 Jahren haben wir es gemeinsam gebaut. Nächsten Monat hat mein Jürgen Geburtstag, im April der erste Hochzeitstag ohne ihn und das schlimmste am 12. April sein erster Todestag. Noch immer will ich keine Menschen an mich ran lassen, eine Ausnahme : mein Sohn. Liebe Luise, ich umarme dich und würde mir so gerne ein Licht für dich wünschen. Lieber Gruß Kerstin

    Lieber Uwe, ich habe jetzt gerade deine Beiträge gelesen. Dein Tagesablauf, vieles eint uns. Auch ich spreche immer mit Jürgen wenn ich gehe und wieder komme. Nur mein Tag wird durch die vielen Arbeitsstunden unterbrochen. Auch das einkaufen ist für mich eine Last. Bin froh, dass ich es jetzt kann, war die ersten Wochen nach Jürgens Tod gar nicht machbar. Mein Sohn hat sich um mich gekümmert. Irgendwann habe ich mir mal gesagt : er hat es ja fast noch schlimmer, trauert um seinen Papa und muss jeden Tag sich Sorgen um seine Mama machen. Dann habe ich das wieder selbst in die Hand genommen. Ich verstehe nur zu gut, was du durchmachst. Ich weiß leider nicht, ob das irgendwann besser, erträglicher wird. Ich umarme dich. Lieber Gruß Kerstin

    Mein Beileid. Ich bin erst seit dieser Woche hier, mein Mann ist vor mehr als 10 Monaten verstorben und vor Wochen fing es an, dass Kollegen, Freunde und Bekannte anfingen, mir zu sagen : Jetzt muss es dir doch endlich besser gehen, es ist schon so lange her. Aber, ehrlich, woher sollen die mich verstehen, sie haben es Gott sei dank nicht erlebt. Deshalb bin ich jetzt hier im forum. Mein Mann fehlt mir von Tag zu Tag mehr. Ich verstehe dich und umarme dich ganz vorsichtig. Liebe Grüße Kerstin

    Auch ich habe Schuldgefuhle, viele Streitereien waren unnütz. Vieles würde ich heute anders machen. Aber eins tröstet mich, in wichtigen Dingen haben wir zusammen gehalten und in schweren Zeiten waren wir immer für einander da.

    Lieber Matthias, auch ich habe jeden Abend Angst vor dem nächsten Morgen. Ich wache auf und realisiere jeden Morgen aufs Neue : Kerstin, du bist allein. Und dann brauche ich wieder unendlich viel Kraft, die ich eigentlich gar nicht habe. Lieber Gruß Kerstin

    Hallo, ich weiß, wie du dich fühlst. Mein Mann ist am 12. April vorigen Jahres an einem hirnstamminfarkt gestorben. Am 31. März haben wir noch gegrillt und am 1. April fand ich ihn nach meiner Arbeit fast leblos im Bett. Diesen Anblick werde ich nie vergessen. Noch im Krankenwagen fiel er ins Koma. Er hat in den 12 Tagen nur einmal die Augen noch aufgemacht. Logging syndrom, gefangen im eigenen Körper. Er konnte nur noch die Augen bewegen. Am 12. April haben die Ärzte, mein Sohn und ich entschieden, ihn gehen zu lassen. Um 11.30 Uhr würden die Geräte abgeschaltet, um 18.43 ist er in meinen Armen gestorben. Wir waren 34 Jahre verheiratet. Mir geht es jeden Tag schlechter, ich weiß nicht, wie und ob ich mit dem Verlust fertig werde. Liebe Grüße