Hallo zusammen,
durch ein Trauerhilfebuch der amerikanischen Autorin Megan Devine bin ich auf dieses Forum aufmerksam geworden, und es hat mich sofort angesprochen. Zuerst habe ich still mitgelesen und viele berührende Beiträge mit tröstlichen Gedanken gefunden, und nun habe ich mich angemeldet. Das reale Umfeld versucht zwar schon zu trösten, aber, und das sei ihnen von Herzen gegönnt, es sind Menschen, die diesen schlimmen Verlust noch nicht erleben mußten.
Mein geliebter Mann ist Anfang Dezember mit knapp 64 Jahren von mir gegangen. Er hatte im November einen Schlaganfall, der nach Angaben der Ärzte kein leichter war (Hirnstamm wohl betroffen), und ist bis zum Schluß auch nicht wieder wach geworden. Trotzdem hatte er kleine Fortschritte gemacht, und wir haben so auf die Reha gehofft. Dann ist er aber für alle völlig überraschend kollabiert, und konnte leider nicht mehr reanimiert werden.
Zwei Tage nach der Bestattung war mein 65. Geburtstag, der beschissenste den ich je hatte. Jetzt kämpfe ich jeden Tag ums Überleben, irgendwie.
Während ich das schreibe laufen schon wieder die Tränen. Mein Mann und ich duften uns erst spät (2008) kennenlernen, und wir haben uns unendlich geliebt. 2015 haben wir dann geheiratet, und wollten eigentlich auch noch die Silberhochzeit erleben. Das war dann wohl nix, und es gibt auch kein „wir“ mehr. Ganz schlimm, aber das können wohl alle hier nachvollziehen, und mir blutet das Herz für jeden.
Mit der tröstlichste Gedanke in den Beiträgen war für mich, daß mit jedem überstandenen Tag das Wiedersehen mit meinem geliebten Schatz um einen Tag näher gekommen ist. Daran halte ich mich fest. Es tut gut zu wissen, daß sich auch andere Trauernde darauf freuen, denn das reale Umfeld kann das nicht so ganz verstehen. Das Leben ist sinnlos, öde und leer geworden, und ich hoffe auch, daß es nicht mehr lange dauert. Aber bei meinem „Glück“ werde ich wohl noch lange warten müssen …
Liebe und traurige Grüße
Lilifee