Mei
lieb Sverjache, 
Danke, das du so ausfuehrlich deine Gedanken ja nicht nur mit mir teilst sondern ja auch gerade weil es im öffentlichen Bereich des Forums geschrieben steht sehr vielen Menschen ,
hier
ist mein Herzenshaus für Andreas, das stimmt, aber es ist ein
offenes Haus für jeden der hereinkommen will. Ich schrieb es schon
einige Male, jeder ist willkommen und darf auch etwas von sich
dalassen. Gedanken, Bilder, Wünsche usw. Und alle die es
interessiert dürfen lesen was ich hier schreibe. Für Vertrauliches
gibt es ja die PN.
Besuche und Treffen waren eine bestimmte Zeit hier im Forum nicht so gerne gesehen.
Das
war mir gar nicht bekannt. Ich frage mich warum, und wer hätte das
verhindern wollen? Aber ein Treffen kann tatsächlich sehr
desillusionierend sein. Man hat eigentlich keine bestimmte
Vorstellung voneinander, aber irgendwie doch. Deine Erfahrungen, wenn
aus virtuellen Kontakten echte Treffen werden, kann ich sehr gut
nachvollziehen. Das ist auch absolut menschlich. Wir haben alle
unsere Vorstellungen, wenn vielleicht auch nur unbewußt, aber sie
halten der Realität nicht immer stand.
So
ging es mir auch im Berufsleben. Ich war in einem deutschlandweiten
Unternehmen tätig, und hatte mit vielen Kollegen telefonischen
Kontakt. Mit manchen auch immer wieder. Und dann hat es sich ergeben
daß man sich bei einem Seminar getroffen hat. Das war schon
interessant, und zu Kollegen mit denen ich öfter zu tun hatte, habe
ich auch schon mal gesagt, ich hatte zwar keine Vorstellung von
Ihnen, aber ich habe Sie mir trotzdem ganz anders vorgestellt. Dann
haben wir herzlich darüber gelacht, und siehe da, dem Kollegen ging
es mit mir genauso, aber wir haben uns auch in echt sehr gut
verstanden. Reale Ausstrahlung läßt sich natürlich wahrnehmen.
Warum sonst sind uns manche Menschen auf Anhieb sympathisch, und
andere eher nicht? Wobei sich beides bei näherem Kennenlernen
durchaus ändern kann. Allerdings gibt es natürlich einen
Unterschied zwischen Kollegen und einem Trauerforum, weil der
Hintergrund ein ganz anderer ist.
Bei mir ist es so das ich VERSUCHE diesem trauernden Menschen dem ich schreibe das Gefuehl soweit es geht des MIT*EIN*ANDER von mir zu vermitteln. Ja, das gelingt nicht immer...
Da
sagst Du was wahres. Das versuche ich auch, und manchmal gelingt es
vielleicht etwas besser und manchmal weniger. Weil hier eben die
sichtbare Ebene mit Mimik, Gestik usw. fehlt. Dadurch kann es leider
auch zu Mißverständnissen kommen. Ganz besonders in unserer
Situation mit einem manchmal sehr fragilen Gemütszustand. Aber das
wird sich vermutlich nie ganz vermeiden lassen, auch wenn es nicht
gewollt war.
ch habe wie Du ja wohl auch und Andreas und ganz viele Frauen und Männer die jetzt Partnerschaftstrauernde sind auch eine "Vorgeschichte " VOR diesem geliebten körperlich verstorbenen Partner....
Vor
Andreas gab es zwei Beziehungen, das schrieb ich auch schon mal. Die
waren aber schon lange innerlich abgehakt und haben keine Rolle mehr
gespielt. Nach Andreas` Tod ist es mir überhaupt nicht in den Sinn
gekommen auf die Expartner wütend zu sein, weil sie vielleicht noch
leben, beide dürfen gerne 100 werden. Und falls sie nicht mehr leben
berührt es mich auch nicht. Das klingt jetzt vielleicht hart, aber
sie sind Vergangenheit und für mich total unwichtig geworden.
Daß
Du gerne vor Bella sterben möchtest ist auch sehr verständlich. Es
ist schlimm genug einmal den Herzenspartner zu verlieren. Aber auch
das liegt nicht in unserer Hand, und ich hoffe mit Dir, daß wir es
irgendwann verstehen werden. Warum es so war und nicht anders.
Ich
wünsche Dir und Bella noch viele gute Jahre, und daß -wenn es
soweit ist- keine noch lange ohne die andere weiterleben muß.
Alles
Liebe
vom
Hessemädsche
Lilifee