Liebe Puzzle,
ist doch "nur" ein Bild. Brauchst die Luft nicht anhalten.
Liebe Puzzle,
ist doch "nur" ein Bild. Brauchst die Luft nicht anhalten.
liebes Linchen,
das ist so schön verwunschen und geheimnisvoll.
Liebe Grüße
Lilifee
Liebe Puzzle,
Du
hast nichts versäumt, bist nichts schuldig und nicht verpflichtet
umgehend zu antworten. Wobei Du das ja in aller Regel tust, während
ich schon eine Weile nicht hinterher komme. Mea Culpa, ich bin leer
und ausgebrannt, hoffe aber auf Besserung.
Drei Jahre nach dem Tsunami, der alles niedergerissen hat, ist alles grau… egal, ob der Tunnel nun endet, ich dem Labyrinth entfliehen kann, egal, ob die Tiefs endlich aufhören und sich Stabilität einstellt, egal, wie schön alles aussieht rundherum, wie oft man mich lachen hört oder lächeln sieht, egal, wie freundlich ich zu Nachbarn oder Kollegen bin, egal, wieviel Humor ich mir erhalten konnte, wie gut ich nach außen zeigen kann, was alle sehen wollen…. Innen drin, wo der Tod ein Trümmerfeld gerissen hat, dort bleibt es grau…
einfach nur grau…….
Ja, ja, ja. So fühle ich mich auch. Zur Zeit ist mir ganz besonders bewußt daß mein Leben wohl so bleiben wird wie es jetzt ist. Äußerlich geht es mir sehr gut, aber innerlich ist alles tot. Meine Sehnsucht nach Liebe und Wärme wird wieder unerfüllt bleiben bis ich endlich bei Andreas bin, und dieser Gedanke ist schon sehr niederschmetternd. Bevor Andreas und ich uns kannten war das zwar auch so, aber da konnte ich noch die Hoffnung haben daß die Sehnsucht doch mal erfüllt wird. Das ist ja auch geschehen, aber jetzt gibt es die Hoffnung nicht mehr.
Vor kurzem habe ich diesen Spruch gefunden:
Ob
das wirklich helfen würde? Vielleicht, aber im Moment fühle ich
mich nicht dazu imstande das auszuprobieren.
Um
in so eine Machtposition zu gelangen muß man wohl ein besonderer Typ
Mensch sein. Es gibt ja nicht umsonst den Begriff Machtmensch oder
Alphatier, was in diesem Zusammenhang nicht unbedingt ein Kompliment
ist. Solche Menschen sind wir nicht, und deshalb funktioniert unser
Kompaß auch noch. Mir ist mein unbedeutendes Leben auch lieber als
in der Öffentlichkeit zu stehen, und im Berufsleben habe ich mich in
der zweiten Reihe immer wohler gefühlt als in der ersten. Ich wurde
auch aus der zweiten Reihe gehört, und das hat mir genügt. Wir
werden auch kaum noch in die Verlegenheit kommen eine Machtposition
zu erlangen und unser Verhalten erproben zu können. Es ist aber
schon erschreckend immer wieder feststellen zu müssen daß Macht und
Moral offensichtlich natürliche Feinde sind.
Die
Pläne für Deinen Garten klingen
sehr interessant, und sind bestimmt auch durchführbar. Sicher nicht
alles auf einmal, aber nach und nach. Ich kann mir gut vorstellen
wie
das so aussehen könnte. Strandstühle wie Du sie beschreibst kenne
ich nicht, oder meinst Du Liegestühle? Die sind allerdings schön
bequem, und es gibt sie auch mit einem kleinen Sonnendach
und/oder
mit einer Abstellmöglichkeit für Gläser. So viel Platz habe ich
auf meinem kleinen Balkon nicht, aber ich habe zwei Hochlehnerstühle.
Einen für mich und einen für die Füße.
Mit
dem Platz für die Stühle hast Du Dir viel Mühe gemacht, aber es
wird sich auszahlen. Vielleicht konntest Du ihn auch schon einweihen,
warm genug ist es ja inzwischen. Nicht auf dem Präsentierteller
sitzen und vor allem Rückendeckung zu haben mögen viele Menschen.
Das ist ein Erbe von unseren Steinzeitvorfahren habe ich letztens
gelesen. Die saßen nie mit dem Rücken zum Eingang in ihren Höhlen
damit sie Feinde rechtzeitig sehen konnten. Und
auch etwas Abgeschiedenheit ist manchmal einfach nötig. Kann ich
sehr gut nachvollziehen. Unsere Balkone in Bad Schwalbach waren ganz
gut einsehbar, wobei wir noch das Glück hatten im obersten (4.
Stock) und trotzdem ebenerdig zu wohnen. Da die Balkone nicht
übereinander sondern terrassenartig waren, hatten wir einen sehr
guten Blick auf die Balkone unter uns. Meistens haben wir nicht
geblickt weil es uns nicht interessiert hat, aber beim Blumengießen
ließ es sich nicht vermeiden. Schon um die Nachbarn unter uns nicht
aus Versehen mit zu wässern. Ist aber trotzdem schon mal
vorgekommen, weil wir keine Gießkanne genommen haben sondern einen
Schlauch mit Brause. Mit Kanne hätten wir uns bei den großen
Pflanzkübeln
einen Wolf gegossen, aber zielen wäre damit schon besser gegangen.
Hochbeete
oder zumindest höher angelegte Beete sind für geplagte Rücken eine
große Erleichterung, und wenn man die Möglichkeit hat sollte man
sie auch nutzen. Du beschreibst die Ideen sehr anschaulich. Erst
mal ist einiges an Arbeit und Muskelkraft erforderlich, aber dann
läßt sich die Neugestaltung bestimmt sehr schön genießen. Und
wenn nicht alles in diesem Jahr geschafft wird, dann geht es eben im
nächsten Jahr weiter. Wir werden wohl noch eine Weile leben, da muß
nicht alles schon morgen fertig werden.
Bei
mir gibt es nichts Neues, aber seltsamerweise hatte ich Lust im
Wohnzimmer ein wenig neu zu dekorieren. Dafür habe ich einige
Dekoartikel gekauft und es macht sich ganz gut. Ob das etwas zu
bedeuten hat? Trotzdem wird mein Leben dadurch nicht wieder schön
und bunt. Neue Deko ist ja nur äußerlich, aber wie kann ich
innerlich neu dekorieren? Geht das überhaupt? Innerlich
ist alles grau, so wie Du es beschrieben hast. Schade daß es kein
Ariel oder
Persil für
die Seele gibt um den Grauschleier wegzuwaschen.
Habe eben einige Sprüche gefunden die sehr gut beschreiben wie es mir im Moment geht. Der letzte ist wohl etwas anders gemeint, bezieht sich auf den Entzug von Drogen, paßt aber trotzdem wenn man statt von Ängsten von der Trauer schreibt.
Hab ein ruhiges Wochenende und erholsame Nächte im neuen Bett.
Alles
Liebe
Lilifee
Lieber Matthias,
eben habe ich Deinen Beitrag gelesen, und finde die Erlebnisse sehr berührend und Mut machend. So traurig der Anlaß auch ist, ich gönne es Dir so sehr daß Du Deine geliebte Frau so deutlich wahrnehmen kannst. Ihr müßt eine sehr enge Verbindung gehabt haben damit das möglich ist, und ein Medium brauchst Du gewiß nicht.
Vielleicht wird Deine Frau irgendwann für Dich sichtbar. Aber selbst wenn nicht, Du weißt daß es ihr gut geht, wo immer sie jetzt ist. Unsere Lieben sind nicht tot, sie sind nur schon vorausgegangen, an einen viel besseren Ort. Ich glaube auch ganz fest an ein Wiedersehen mit meinem geliebten Andreas. Irgendwann …
Liebe Grüße
Lilifee
Liebe Puzzle,
es
war nicht nötig nachzufragen. Solche Phasen kennen wir vermutlich
alle. Sie kommen und gehen wie sie wollen, und so langsam geht sie
bei mir wieder vorbei. Mein viertes Trauerjahr ist jetzt fast halb
rum, aber solche Zeiten gibt es immer wieder, und das wird wohl noch
eine ganze Weile so bleiben. Das Gefühl auf das Licht
am Ende des Trauertunnels
zuzulaufen hatte ich noch nicht. Bis jetzt sehe ich es noch nicht
einmal, geschweige denn daß ich es erreichen könnte. Aber was nicht
ist kann ja noch werden. Immerhin sind die Trauerlöcher nicht mehr
ganz so tief und häufig wie in der ersten Zeit nach Andreas` Tod,
und die Trauer ist ruhiger geworden. Vielleicht besteht ja noch
Hoffnung.
Was
unsere Politiker betrifft habe ich aber keine große Hoffnung mehr.
Der Sumpf ist zu groß geworden um ihn noch austrocknen zu können.
Was inzwischen schon wieder hier auf lokaler Ebene bekannt wurde läßt
einem mal wieder the hairs to the mountains stand. Ein
Landespolitiker, Volljurist, begeht Urkundenfälschung damit seine
Frau bequemer aber unberechtigt in einem Parkhaus vom Landtag parken
kann, und fühlt sich nun durch die Ermittlungen der
Staatsanwaltschaft über Gebühr belastet. Ein Oberstaatsanwalt war
jahrelang korrupt und bittet nun um ein mildes Urteil, damit er noch
eine Perspektive hat. Haben diese Menschen überhaupt kein
Unrechtsbewußtsein mehr? Deine Fragen wegen der eigenen Moral hast
Du schon einmal gestellt. Erinnerst Du Dich? Ich denke, wir alle hier
haben unseren
moralischen Kompaß noch nicht verloren. Dein Beispiel von dem
Unternehmen mit dem korrupten Vorstand stimmt aber leider. Wenn alle
es tun und nur einer nicht mitmacht, gilt er als Verräter und
Nestbeschmutzer. Man sagt ja nicht umsonst, der Fisch stinkt vom Kopf
her. Es ist eine erschreckende Einstellung zu Recht und Ordnung, die
sich in großen Teilen der Gesellschaft etabliert hat, und das macht
mir schon Angst.
Das finde ich auch.
Aber
nun abrupter Themenwechsel. Von Politik und leidigem Schicksal zu
Garten und Natur. Das ist auch viel erfreulicher.
Ein
so großes Grundstück in Ordnung zu halten ist bestimmt nicht so
einfach. Und es zu gestalten noch viel weniger. Erst mal eine Idee
haben, wie sollte es denn aussehen. Da kann man sich sicher
Anregungen aus den vielen Gartenbüchern holen, aber die müssen ja
dann auch umgesetzt werden. Das kostet Zeit, Kraft und auch ein wenig
Geld. Ich kann mir aber lebhaft vorstellen wie Du tätig warst und
bestimmt einiges geschafft hast. Die Trauer mit bunten Blümchen
dekorieren ist eine nette Idee.
Andreas
und ich hatten ja zwei große Balkone mit sehr üppigen Pflanzkübeln
als Umrandung und Geländer. Ein Kübel ist 2m lang, 1/2m breit und
mehr als kniehoch. Auf dem unteren Balkon sind wir drei davon, zwei
nebeneinander und einer im rechten Winkel dazu, und auf dem oberen
Balkon zwei. Jedes Frühjahr haben wir überlegt was wir für Blumen
einsetzen. Mit den meisten hatten wir Glück, die sind sehr gut
gediehen, aber einzelne mußten wir ersetzen. Nun gut, wir waren
blutige Anfänger und sind es im Prinzip auch geblieben. Unsere
Blumen waren aber immer schön bunt, und wir hatten den ganzen Sommer
Bienen und Hummeln zu Gast. Diese Pflanzkübel haben uns aber voll
und ganz gereicht um unseren eigentlich gar nicht vorhandenen
Gärtnertrieb auszuleben, und es hat jedes Jahr schön ausgesehen.
In einem Garten kann man natürlich viel mehr machen. Ich habe schon Abbildungen gesehen, da waren richtige Landschaften gestaltet. Mit Bachlauf oder Teich(en) und Brücken über selbige. Mit schön angelegten Wegen und gemütlichen geschmackvoll dekorierten Sitzplätzen. Dazu natürlich schöne Pflanzen, Sträucher und Bäume. Da denke ich immer, so etwas zu haben wäre toll. Ich sehr aber auch die viele Arbeit die darin steckt, und was es kostet so ein kleines Paradies zu schaffen. Und dann finde ich es doch nicht mehr so toll. Das gebe ich ganz ehrlich zu. Ich gönne es aber jedem der Spaß daran hat etwas so Schönes zu haben.
Da
Dein Garten wohl sehr groß ist wirst Du ihn kaum in einem Jahr neu
gestalten können. Aber jedes Jahr ein Stück weit macht bestimmt
auch Spaß. Und wenn Du mal keinen mehr haben solltest, dann hörst
Du einfach wieder auf. Jetzt drücke ich Dir erst mal alle Daumen daß
Erdbeeren und Tomaten was werden. Eine gewisse Logik bei der Auswahl
der Blumen ist nicht verkehrt, denn sie sollten ähnliche Ansprüche
haben. Ein bunt blühender Bauerngarten kann etwas sehr Schönes
sein, muß aber zum Grundstück passen. Ich hätte nicht gedacht daß
Du zu kindlichem Schabernack neigst, so kann man sich täuschen.
Vergißmeinnicht sind doch dezente Blumen, die sich überall
einfügen. Warum tanzen sie denn aus der Reihe?
Für
die weiteren Projekte drücke ich Dir auch alle Daumen. Einen
Zeitpuffer einzubauen ist sehr vernünftig. Nichts ist frustrierender
als sich selbst unter Druck zu setzen, und dann doch nicht fertig zu
werden.
In Deinem Leben tut sich einiges. Neuer Job, Gartenumgestaltung, die Pläne Deines Sohnes falls sie noch aktuell sind, da gibt es schon Potenzial für wieder hellere Zeiten. Die Trauer wird immer wieder mal übermächtig sein, die Phasen in denen sie ruhiger bleibt werder aber länger. Wie Du es schreibst, es ist einfach so, und wir können es nicht wirklich beeinflussen. Mit der Trauer muß man sich irgendwie arrangieren sonst geht man kaputt. Einfach ist es aber trotzdem nicht. Aber da müssen wir alle durch. Doch irgendwann ist es geschafft, und wir haben das Ende des Weges erreicht. Entweder das Ende des Trauerweges oder das Ende des Lebensweges. Letzteres kommt auf jeden Fall.
Aber bis dahin erfreue Dich an Deinem Garten, und an dem was das Leben hoffentlich noch für Dich bereit hält.
Ich wünsche Dir eine angenehme Restwoche mit Sonnenschein.
Alles Liebe
Lilifee
Liebe Puzzle,
nun
muß ich mich aber doch entschuldigen weil ich so lange nicht
geantwortet habe. Mich hat der Frühjahrsblues geplagt, und mein Hirn
war wie leergefegt. Im Forum war ich auch kaum, aber ich glaube jetzt
geht es wieder.
Über
unsere Politiker denke ich am besten nicht mehr nach, sonst kommt mir
gleich die Galle hoch. Was Du über sie geschrieben hast sehe ich
genauso. Es geht ihnen aber nicht nur um Geld, sondern mindestens
wenn nicht noch mehr um Macht. Die Vorbildfunktion die sie haben
sollten ist bei den meisten nicht mehr gegeben. Wo man hin guckt ist
Lug und Trug. Nur der eigene Vorteil zählt. Jetzt ist auch unser
Vorzeige-Grüner Robert Habeck mehr als unangenehm aufgefallen, und
wenn er noch etwas Anstand hat müßte er zurücktreten, was er
freiwillig wohl nicht tun wird. Inzwischen steht es auch bei uns in
der Zeitung:
„Neun Stellen ohne Ausschreibung besetzt - Habeck führt sein Ministerium wie einen Clan
Artikel von Von FOCUS-online-Autorin Sarah Werner (Bremen)
In Habecks Ministerium findet sich ein kompliziertes Familiengeflecht: Die Staatssekretäre sind verschwägert und Familienmitglieder liefern dem Bundeswirtschaftsminister Gutachten. Aber Habeck scheint damit davonzukommen.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck steht wegen seiner familiären Verflechtungen rund um das Bundeswirtschafts- und Bundesumweltministerium in der Kritik. Wie aus einer schriftlichen Anfrage der CDU/CSU-Fraktion hervorging, hat der Grünen-Politiker neun Referatsleiterstellen eigenmächtig besetzt, obwohl diese ausgeschrieben werden mussten.“
Ich
hoffe, er kommt nicht damit durch.
Alles
Schicksal.
Was
immer wir über das Schicksal denken oder zu wissen glauben sind ja
nur menschengemachte
Vermutungen. Wir haben nun mal das Bedürfnis Erklärungen zu finden,
damit wir mit dem was uns im Leben so widerfährt wenigstens halbwegs
umgehen zu können. Da bleiben Diskrepanzen natürlich nicht aus. Und
da jeder ein Schicksal hat und es irgendwie meistern muß wird es
auch immer unterschiedliche Sichtweisen geben. Vielleicht setzen wir
mit unserem kleinen menschlichen Verstand den Hebel genauso am
falschen Punkt an, wie bei unseren Politikern.
Du hast sehr anschaulich beschrieben, wie es Dir nach der Trennung seelisch und finanziell gegangen ist. Um es mal vorsichtig auszudrücken, es ging Dir nicht gut. Was auch sehr verständlich ist, und Du meinst es wäre unwichtig für das große Ganze wie es Dir gegangen ist. Ganz so unwichtig kann es aber nicht sein, denn Dein Umgang mit den Schicksalsschlägen macht Dich ja mit zu dem Menschen der Du aktuell bist, beeinflußt auch das Verhalten anderen gegenüber, und das hat immer Auswirkungen. Ob sie für Dich sichtbar sind oder nicht.
Der
eine wird nach Schicksalsschlägen großherziger und hilfsbereiter,
der andere verbittert. Aber alles wirkt sich in irgendeiner Form aus.
Die verwitwete Nachbarin wußte natürlich nicht wie es Dir alleine
gegangen ist, wie schlimm diese Zeit für Dich war, und
wie es in Dir ausgesehen hat.
Trotzdem hat es einen
Einfluß auf Dein Verhalten und
wie andere Dich
wahrnehmen.
Niemand kann fremde
Schmerzen so fühlen wie die eigenen, aber man kann versuchen
bestmöglich mitzufühlen, vor allem wenn man selbst solche Schmerzen
kennt. Auch
das wirkt sich aus. Und was das Schicksal fühlt, oder auch nicht
können wir nur vermuten aber nicht wissen.
Vor kurzem hatte ich mit einem Gast, keinen mir gut bekannten, genau deshalb ein langes Gespräch. Das Schicksal sei ein mieser Verräter, ein Spruch der ja oft so Mal dahin gesagt wird, und er setzte dieses, "und egal was du dagegen unternehmen willst, denjenigen dem es einmal erwischt hat, lässt es nicht mehr los", oben drauf." Nun das würde ja heißen das man sich ihm ergeben muss", war meine Antwort und ja damit startete ein interessantes Gespräch.
Liebe Renate,
hab Dank für Deinen Beitrag mit den vielen interessanten Fragen und Überlegungen. Darüber könnte man sehr lange nachdenken und diskutieren. Der Tod unserer Liebsten hat für uns natürlich nichts Gutes, aber hat er das wirklich generell nicht? Der Tod kann auch Befreiung bzw. Erlösung sein. Sowohl für den Verstorbenen als auch für die Zurückbleibenden.
Warum bringt der eine Schicksalsschlag mittel- oder langfristig etwas Gutes, und der andere nicht? Das wüßten wir wohl alle gerne. Ob Ereignisse wie eine Trennung oder daraus erfolgender Streß mit den Kindern hausgemachte Lebensabschnitte oder Schicksalsschläge sind ist natürlich eine Frage der Sichtweise. Ich würde es eher als Lebensabschnitte sehen. Ein Schicksalsschlag ist für mich etwas das unerwartet und ohne mein Zutun passiert. Weshalb ich auch kaum eine Chance habe diesem auszuweichen. Wie eben der Tod unserer Liebsten. Der ist vielleicht Dank moderner Medizin verzögerbar, aber nicht dauerhaft verhinderbar.
Irgendwie
sind wir schon unser Schicksal. Vielleicht nicht komplett aber
teilweise. Wie Du es schreibst, die Entscheidung gehe ich nach rechts
oder nach links hat Auswirkungen auf mein weiteres Leben. Puzzle läßt
grüßen. Stehe ich morgens auf oder nicht, hat genauso Auswirkungen.
Aber was bewegt mich dazu rechts oder links zu wählen, aufzustehen
oder nicht? Ist das wirklich ausschließlich mein freier Wille?
Dein
Leben ohne Walter wäre natürlich anders verlaufen, aber woher
willst Du wissen ob Dir Trauer erspart geblieben wäre? Das kann
niemand wissen. Ich kann aus meiner Situation heraus mit Dir sagen,
ohne Andreas hätte diese unsagbare Liebe
niemals gehabt, aber ich wäre meinem jetzigen Schicksal entronnen,
und mein Leben würde ohne Trauer verlaufen.
Aber wäre das tatsächlich so? Vielleicht ja, vielleicht müßten
wir aber auch den Tod eines anderen geliebten Partners verkraften.
Ich
kann mir nicht helfen, das Schicksal ist für manche schon ein mieser
Verräter.
Liebe Puzzle,
ich hoffe, Dein Besuch konnte Dir bei der Chaosbeseitigung helfen. Und der neue Job ist weiterhin interessant und für Dich richtig.
Habt alle eine möglichst angenehme ruhige Woche, und vielleicht sogar einen Lichtblick.
Alles Liebe
Lilifee
Liebe Desidera,
die PN sind eine gute Möglichkeit. Können wir bei Bedarf gerne machen.
Systemfehler kann man das was Du erleben mußtest auch nennen. Die Fehler wurden von Menschen gemacht. Ob wir Menschen auch ein Fehler im System sind? Manchmal könnte man es meinen.
Ich kenne zwar den jüdischen Sinn nicht, aber zwischen Menschen und Leuten gibt es für mich auch einen Unterschied. Hier im Forum gibt es Menschen, und das ist ein Grund dankbar zu sein.
Unsere Lieben werden für uns immer präsent und dadurch auch bei uns sein. Das ist wirklich sehr tröstlich.
Sei auch beschützt.
Alles
Liebe
Lilifee
Der Fachkräftemangel macht sich auch im Parlament bemerkbar
Liebe Verbuendete,
dort macht er sich sogar ganz besonders bemerkbar ........
Liebe Puzzle,
aus
unserem Trauerforum soll natürlich kein politisches Diskussionsforum
werden. Da wir aber alle noch in dieser Welt leben, und die Welt
nicht nur aus unserer Trauer besteht, sollte es möglich sein sich
auch mal über solche Dinge auszutauschen. Was unsere Damen und
Herren Politiker betrifft, niemand wurde dazu gezwungen in die
Politik zu gehen. Deshalb habe ich auch kein Mitleid mit ihnen. Ich
kritisiere auch nicht, daß es nicht immer oder schnell eine Lösung
gibt. Ich kritisiere aber, daß Ideologien mit der Brechstange, ohne
Rücksicht auf Verhältnismäßigkeit und ohne Sinn und Verstand
durchgesetzt werden sollen. Das ist blinder Aktionismus, und genau
das passiert gerade bei uns. Diese Ideologien werden uns noch teuer
zu stehen kommen, und Menschen die nicht so begütert sind in den
finanziellen Ruin treiben.
Wenn das einzelne Schicksal als Teil des Ganzen nicht unerheblich ist, und da stimme ich Dir voll und ganz zu, dann kann mein Umgang damit aber auch nicht ganz unerheblich sein. Du schreibst ja selbst, wer weiß welchen Einfluß Dein Umgang mit Schicksalsschlägen auf Deine Umgebung hat. Und welche weitergehenden Auswirkungen es vielleicht gibt, die Du nicht sehen kannst. Das sehe ich genauso. Dem Schicksal ist es aber ziemlich egal, wie es dem Einzelnen dabei geht. Könnte man jedenfalls meinen. Vielleicht irren wir uns da aber, und es ist nicht egal ob Einzelne unglücklich sind. Vielleicht spielt das sehr wohl eine Rolle und soll so sein, auch wenn wir das nicht verstehen können.
Natürlich
kann etwas das uns erst mal schlecht erscheint letztlich doch gut
sein. Dein Beispiel mit dem Hausprojekt beschreibt das ja sehr
anschaulich. Ihr hattet Pläne, die euch sehr gut gefallen haben und
die auch sehr viel Charme hatten. Doch diese Pläne haben sich zu
eurem Verdruß zerschlagen. Und das war im Nachhinein ein großes
Glück. Heute bist Du froh, daß aus euren Plänen nichts geworden
ist. Für den Firmenchef und die Mitarbeiter war der Konkurs
natürlich schlimm. Das ist ja bei jedem Konkurs so, und oft genug
bleibt Schlechtes einfach nur schlecht. Es wird nicht immer oder für
jeden etwas Gutes daraus.
Wir Menschen sind alle nur kleine Rädchen im Getriebe des Schicksals. Trotzdem ist jeder wichtig, nicht nur die Menschen die sich für den Nabel der Welt halten, und das gilt natürlich auch für Dich. Ohne Dich, Deine Handlungen und die daraus resultierenden Auswirkungen auf andere würde im großen Ganzen etwas fehlen. Du willst nicht im Mittelpunkt stehen, das ist auch nicht mein Bestreben, aber einen Grund hat unser Dasein auf der Erde trotzdem und ist deshalb sehr wohl wichtig.
Ein Perspektivwechsel kann manchmal sehr hilfreich sein, das wird niemand bestreiten. Deine Strategie zu sagen, es gibt einen guten Grund warum ich jetzt unglücklich bin, ist schon richtig. Wenn ich mir das klarmache ist zwar nichts wieder gut, aber ich kann trotzdem anders mit dem Unglück umgehen. Eine bessere Strategie fällt mir auch nicht ein. Und die Hoffnung, daß es wirklich für alles einen guten Grund gibt und wir diesen irgendwann erfahren, trägt auch.
Irgendwie ist es schon seltsam. Das Bestreben glücklich zu sein haben wir in den Genen, aber im Schöpfungsplan ist wohl nicht vorgesehen daß der Mensch glücklich ist.
So kann man es vielleicht auch sehen.
Der
Mensch an sich ist auch ein soziales Wesen und weiß, alleine kann
ich nicht existieren. Das haben schon die Steinzeitmenschen erkannt.
Trotzdem kann die Menschheit keinen Frieden halten. Gibt es für
diese Diskrepanz auch einen guten Grund, und soll das wirklich so
sein? Darüber könnte man ewig nachdenken und diskutieren. Eine
Antwort wird es hier aber nicht geben.
Eines aber ist gesichert: möchte ich heute noch etwas essen, muss ich mir ein Essen richten. Das ist also das nächste, was ich mache…. Mit vollem Bauch ist dann der nächste Schritt vielleicht leichter entschieden…. Schritt für Schritt kennen wir ja…
Wie
gut daß auch solche banalen Dinge entschieden werden müssen, und
daß es dafür eindeutige Antworten gibt. Ich hoffe Dein Essen hat
gemundet. Und dann immer weiter, Schritt für Schritt. Das kennen wir
alle hier nur zu genau. Das Ende des schweren einsamen Weges kommt
aber jeden Tag ein kleines Stückchen näher, und das finde ich sehr
tröstlich.
Liebe Grüße und ein ruhiges Wochenende
Lilifee
Lieber Mario,
Du hast so recht, und das ist so erschreckend. Man muß sich wirklich fragen, kann in diesem Land mal wieder was richtig und gut laufen. Und kann mal wieder so etwas wie soziales Gleichgewicht hergestellt werden. Ich sehe das nicht.
Liebe Grüße
Lilifee
Unsere Politiker gehören ja bekanntlich zu den Ärmsten der Armen. Da muß natürlich mit Steuergeldern finanziert werden daß sie vor der Kamera und auf Bildern gut aussehen. Muß man doch verstehen.
Sicherheit gibt es nie im Leben, aber so langsam mal wieder Kontinuität wäre schon sehr hilfreich.
Eine deutsche Regierung, die weiß was sie tut? Kann hinter so viel Chaos wirklich ein durchdachter Plan stehen? Unmöglich wäre es nicht. Ich fürchte auch, wir werden noch unser blaues Wunder erleben.
Aber mich belastet die Dunkelheit in meinem Herzen auch mehr als die Dunkelheit in der Welt.
Die Rentner mit ihren teilweise sehr kleinen Renten nach einem langen Arbeitsleben können einem auch leidtun, das stimmt.
Das habe ich gerade gefunden:
Kostet 137.000 Euro Steuergeld - So begründet das Baerbock-Ministerium die teure Visagistin
Das Auswärtige Amt gönnt sich eine Maskenbildnerin für 137.000 Euro, die Bundesregierung insgesamt 1,5 Millionen Euro für ihr äußeres Erscheinungsbild - und damit dreimal so viel wie noch vor zehn Jahren. Der Steuerzahlerbund kritisiert das scharf. Jetzt reagiert das Baerbock-Ministerium und begründet die hohen Kosten für die Visagistin.
Besser man hört auf darüber und anderes nachzudenken ....
So doof daß es bald nicht mehr zum Aushalten ist. Wir sind eine Bananenrepublik geworden, über die sich bald die ganze Welt schlapp lacht. Und unsere Regierungspolitiker wollen es nicht merken, und verlieren sich lieber in Parteiengezänk. Das ist so traurig, und man kann nur noch kopfschüttelnd dabei zusehen. Angst macht mir das noch nicht so. Ich habe mindestens 2/3 meines Lebens, wenn nicht noch mehr hinter mir, aber die Jüngeren unter uns tun mir leid.
Liebe Desidera,
jeder muß für sich einen Weg durch die Trauer finden, das stimmt. Was dem einen hilft, nutzt dem anderen nicht unbedingt etwas. Aber alles hat seine Berechtigung. Meine Sehnsucht nach Andreas ist grenzenlos, aber ich traue mich alleine nicht an diese Art Zeichen heran. Das ist alles. Mit jemand Erfahrenen wäre das etwas anderes.
Gerade habe ich in Deinem Thread gelesen und bin zutiefst erschüttert. Was hast Du alles ertragen müssen. Kann so viel bei einem einzigen Menschen schiefgehen? Offensichtlich ist das möglich. Und dann sollst Du doch lieber „Schönes“ erzählen? Ich fasse es nicht. Was sind das bloß für Menschen? Hier sind Menschen die noch Empathie haben. Ich war auch sehr froh als ich dieses Forum gefunden hatte.
So wie Du um Deinen Sohn weinst, weine ich um Andreas. Und wie Du bin ich dankbar daß ich mein Leben für eine Weile mit ihm teilen durfte. Auch wenn die Zeit viel zu kurz war. Wie bei Dir.
Mein Trost ist das wir weiter mit unseren Lieben verbunden sind, und daß es einmal ein Wiedersehen geben wird.
Für
Dich auch alles Liebe
Lilifee
Liebes Linchen, liebe Pia,
natürlich hat das Raubtier Mensch sehr viel zu den Mißständen auf der Erde beigetragen, das ist unstrittig und betrifft längst nicht nur das Klima. Man hätte schon vor viel längerer Zeit anfangen müssen umzusteuern, nicht erst vor 70 Jahren. Aber die Weltuntergangsstimmung die gerade in Deutschland verbreitet wird hilft niemandem. Unsere Regierung fährt einen planlosen immer chaotischeren Kurs. Nur kurzsichtiger Aktionismus statt wirkliche Lösungen, und das ist gefährlich. Auch wenn sie es nicht wahrhaben wollen, Deutschland alleine wird nichts retten. Am deutschen Wesen werden Welt und Klima nicht genesen. Da müßte schon die gesamte Weltbevölkerung mitmachen, und das sehe ich nicht.
Dafür staune ich immer wieder, wer und was heute alles nachhaltig sein will. Das Wort kann ich inzwischen nicht mehr hören. Kurz vor Silvester war in unserer Zeitung Werbung für nachhaltiges und biologisches Feuerwerk. Das ist doch Volksverdummung hoch zehn. Was ist da nachhaltig? Kann ich das Feuerwerk nächtes Silvester wieder abbrennen? Vermutlich nicht. Feuerwerk enthält Schwarzpulver und Chemikalien. Sonst knallt und leuchtet es nicht. Sind diese Substanzen biologisch abbaubar? Ganz bestimmt nicht.
Es stellte sich dann heraus, daß irgendwelche Teile zum Anfassen der Feuerwerkskörper aus Holz waren, statt aus Kunststoff. Ich frage mich, warum eine seriöse Zeitung diese dummdreiste Anzeige überhaupt gedruckt hat. Aber man muß nicht alles verstehen.
Ich denke wie Linchen, daß wir für die Erde schon lange die Grenze des Erträglichen überschritten haben. Und ich sehe es wie Pia, trotzdem könnte immer noch jeder sein Auskommen haben und in Frieden leben, wenn alle Menschen einsichtiger wären. Aber der Mensch lernt wirklich nichts dazu. Das ist im Schöpfungsplan wohl nicht vorgesehen.
Entschuldigung wenn ich hier im Forum politisch geworden bin. Aber wir leben ja noch in dieser Welt und müssen trotz aller Trauer in ihr klarkommen.
Gestern stand in unserer Zeitung ein schöner Satz:
„Du mußt jeden Tag aufs Neue sanft zu Dir sein, damit die Härte dieser Welt nicht in Deine Seele sickert.“
Wenn das nur so einfach wäre ….
Habt
einen ruhigen Sonntagabend , und vielleicht wird es ja bald Frühling
Lilifee