Beiträge von Verbuendete

    Ron, für mich hast du es auf den Punkt beschrieben. Denn, ist es nicht oft so, dass wir uns im hier und jetzt, woanders spüren und die Erinnerung akkut präsent ist?

    Ich schließe mich im Grunde meinen Vorrefnerinnen an. Habe aber eine generelle Frage, wenn es für dich OK ist. Welche grobe Unterschiede gibt es denn zwischen der Erziehung von dir zu der von deinem Freund.? Wichtig finde ich, dass dein Freund nicht grob zu eurem neuen Mitglied ist. Männer haben da schon mal eine harte Hand, weil sie dem Kerlchen zeigen wollen, was Gehorsam ist. Wenn es nämlich solche Themen sind, dann könnte ich dich total verstehen, wenn du da ein ungutes Gefühl hast. Denn dann wäre ja auch die Frage, ob du dich wohl fühlst, wenn die beiden, oder die 3 alleine sind. Du kannst hier wirklich alles schreiben was dich diesbezüglich bedrückt, denn nur dann können wir auch angemessen antworten. Und ich denke es gibt sicherlich Lösungen, die für alle 3 richtig sind. Danke, dass ich das Schreiben durfte. Waltraud

    Ja, das Problem ist halt oft, dass bei alten Menschen, die alleine leben, die sich ja schon freuen, wenn sich jemand nett mit ihnen unterhält. Und wenn die sich dann auch noch (vorgetäuscht) Sorgen machen um einen (angeblichen) Familienangehörigen.... Da wollen die Alten Menschen halt helfen.... Oder auch nicht so alte Menschen. Es sind Psycho Tricks.

    Wir als Angehörige können nicht mehr, als wachsam sein. Und wir können versuchen soviel Zeit wie möglich mit unseren Liebsten zu verbringen, so lange sie noch da sind. Bei meinen Eltern kann ich es nicht mehr. Aber ich versuche es stellvertretend für alle Menschen, die alleine sind, bei einer ehemaligen Nachbarin. W

    Ja, das stimmt. Er ist fast Arnold Schwarzenegger und hat damals eine zeitlang bei Mama gewohnt und natürlich jeden Tag im Keller (sein Sportraum) trainiert. Mama ist ja leider 1 Jahr vor Jürgen gegangen. Aber ja, so war es. Und ich habe ihr das alles erklärt, dass die dann gesagt hätten, dass sie alles Geld und Schmuck von ihr abgezoggt hätten..... Dann hat sie gesagt, gut, dass ich nicht Reich bin. Aber ich muss sagen, sie war dann, denk ich, vorsichtiger. W

    Oh, Pia, danke für diese Nachricht. Ich konnte es mir vorstellen, wie real, das hast du mit herrlich passenden Worten beschrieben. Dankeschön, auch an deine Freundin. W

    Meine Mutter sagte mal ganz beiläufig. Heute hatte ich ein nettes Telefonat. Ich sagte: Wer hat denn angerufen? Sie meinte: die Polizei. Ich würde hellhörig. Sie meinte: der war total um mich besorgt und hat gefragt wie es mir geht und ob ich etwas mitbekommen habe, dass beim Nachbarn eingebrochen wurde. Aber er meinte, ich brauche mir keine Sorgen zu machen und er fragte, ob ich alleine daheim bin. Ich sagte um Gottes Willen, Mama, was hast du gesagt? Ich sagte ihnen, dass Papa gestorben ist und dass er sich keine Sorgen machen muss. Mein Sohn wohnt im Haus. Der ist Bodybuilder und falls hier jemand ungebeten reinwolle, dann wird derjenige seines Lebens nicht mehr froh. Dann hätte der Polizist sich ziemlich schnell verabschiedet. Sie meinte, es war doch nett, dass er alle Nachbarn warnt!!!!??? Ich sagte, die Antwort war vielleicht gar nicht mal so schlecht, aber hab ihr das alles erklärt..... Sie war damals 80.

    Ach Rita, ich habe auch den Badezimmerschrank aufgemacht wo seine Hygieneartikel sind(das habe ich alles mit umgezogen) und für ihn einsortiert. Dabei fiel mir sein Rasierapparat in die Hände. Ich machte den Kurzhaarschneider zurück und da sind seine grauen Baarthasre rausgefallen..... Da ging es mir auch so wie dir. Ich habe zuerst daran gesvhnuppert und dann einen Weinkrsmpf bekommen. Könnte mich nicht mehr beruhigen. Ich habe an dem Tag sein Parfum aufgetragen. Ein sehr trauriger Tag. Ich vermisse ihn so sehr. Heute nach zwei Jahren und 5 Monaten. :33:

    Danke für deine Antwort. Deine Emotionen sind aus den Fugen geraten. Irgendwie habe ich die Tage über an dich gedacht. Du bist ein Kämpfer. So wie du schreibst kann dein Optimismus das Ruder übernehmen. Das ist gut. Emotionen wollen uns was sagen, genau so wie Optimismus. Ich wünsche mir, dass du das Gleichgewicht findest. W.

    So eine Begegnung hatte ich auch mal. Da habe (voller innerliche Zorn) aber nach außen ganz ruhig gesagt: ja klar könnte ich mir die grosse Wohnung leisten, denn mein Mann hat für mich gesorgt und eine grosse Summe hinterlassen. Ich werde mir aber trotzdem was kleineres suchen. Dann kann ich komplett von seiner Rente leben und von dem gesparten fahr ich 4 x im Jahr in Urlaub. Die hat mich angeschaut wie ein Auto. Die muss ja nicht wissen, dass wir beide kaum was sparen könnten und dass alles für die Pflege und Medikamente draufging. Im Nachhinein tat es mir leid, weil ich so normal nicht bin. Aber an dem Tag......

    Oh Mel, liebe Mel,

    so ein Zusammenbruch.....es gibt keine Worte aus meinem Mund, die annähernd stimmig wären.

    Ich hoffe du konntest dich ausgleichen, etwas erholen, zu dir holen, bei dir ankommen....

    es tut mir leid.

    sehr leid.

    Waltraud

    Liebe Ursula 3008, mein Beileid. Es wird noch viele Enttäuschungen (Aussagen von Menschen, die sich Freunde nennen) kommen, die sehr weh tun und sicherlich noch viele Zweifel und Wein-Tage. Das alles ist ganz normal und leider ein Weg, den wir oftmals nicht beeinflussen können, weil wir noch zu sehr mit dem Verlust kämpfen. Weil wir die Kraft, die uns bleibt, dafür brauchen weiterzu atmen und Minute für Minute und Stunde für Stunde irgendwie durch zu halten. Jürgens Körper ist jetzt 2 Jahre, 4 Monate und 22 Tage nicht mehr hier und ich trage unseren Ehering stets, wie immer. Als Zeichen meiner Liebe, auch nach außen. Dein Verlust ist noch so frisch und ich wünsche dir viel Kraft auf deinem Weg.

    Waltraud

    Zum Thema loslassen kann ich mir vorstellen, dass es hilfreich ist, wenn man von jemanden immer wieder schlecht behandelt wurde. Dann ist es sicherlich hilfreich wenn mann loslassen kann. Aber die LIEBE bleibt und es kann Trost bedeuten, seinen Liebsten Menschen weiter zu lieben. Ihn loszulassen ist für mich gleichbedeutend mit: ihn aufzugeben und auch nicht mehr für ihn erreichbar zu sein.

    Waltraud