Beiträge von RalfsHeidemarie

    Welchen Sinn hat mein Leben noch?

    "Ich frage mich, wofür es sich noch zu leben lohnt", sagte eine Frau leise. "Meinen Partner musste ich zu früh schon zu Grabe tragen. Nun bin ich allein. Gemeinsam hatte das Leben Sinn. Nun gibt es kein Ziel mehr und nichts, wofür es sich noch zu leben lohnt."

    Es schien, als ob die Frau diese Sätze eher zu sich sprach. Also antwortete die alte, weise Frau nicht darauf, sondern erzählte diese Geschichte:

    In einem fernen Land, lange vor unserer Zeitrechnung, war Folgendes üblich: Wenn ein König starb, so musste seine Gemahlin mit in den Tod gehen, dass sie ihm eine Gefährtin auf dem Weg ins Jenseits sei.

    So wurden die Frauen der Könige mit ihrem Gatten begraben, unabhängig von ihrem Alter. Zwei Ausnahmen gab es für diese Regel. War die Frau sehr krank, so durfte sie weiter leben, denn eine kranke Frau, so sagte man, könne dem König auf dem Weg ins Jenseits keine Hilfe sein, sie würde ihm sowieso bald folgen. Ebenso verhielt es sich, wenn die Frau geistig verwirrt war. Sie würde ihn belasten, sagte man, also lies man einer solchen Frau das Leben.

    Es begab sich nun, dass ein junger König im Kampf schwer verletzt wurde; er rang mit dem Tod, doch starb nach einigen Wochen. Sein Gesicht war noch schmerzverzerrt, als er zu Grabe gelegt wurde. Als man seine Frau holen wollte, sie mit ins Grab zu legen, musste man erfahren, dass der Schmerz um Krankheit und Verlust ihres geliebten Gatten ihren Geist verwirrt hatte.

    Den größten Teil der Tage verbrachte sie damit, mit einem großen Korb durch den Palast, durch Straßen und über Felder zu gehen. Schier endlos betrachtete sie dabei die Pflanzen, den Sonnenuntergang sowie des Nachts die Sterne. Sie lächelte fremden Menschen zu, und spielte mit Kindern auf der Straße. Einige behaupteten, man habe sie mit Tieren sprechen gehört. Nein, diese Frau sollte nicht mit dem König gehen. So behielt sie ihr Leben.

    Mit der Zeit vergaß man sie und den König.

    Jahrhunderte später stießen Forscher auf ein Grab aus jener Zeit. Als man es öffnete fand man darin zwei mumifizierte Menschen, den Leichnam eines jungen Königs und neben ihm den Leichnam einer viel älteren Frau, die einen großen Korb umschlungen hielt. Man rätselte, wer diese Frau sei, da Könige doch ihre Gattinnen mit ins Grab nahmen. Erst als man den Text auf der Schriftrolle entzifferte, die als einzige Beigabe im großen Korb lag, wusste man, wer hier ewige Ruhe fand:

    "Hier bin ich nun, mein Liebster. Ich habe den Weg vollendet, dessen ersten Abschnitt wir gemeinsam gingen, denn schmerzerfüllt und mit leeren Händen wollte ich dir nicht folgen. Ich habe mir Zeit gelassen, die Sonnenstrahlen des Tages zu sammeln, sowie das nächtliche Glitzern der Sterne, den Anblick wunderbarer Blumen, den Duft frisch gemähter Wiesen, die fragenden Blicke der Fremden und das lebendige Lachen der Kinder, auch Trauer und Trost, Einsamkeit und Erfüllung, Sehnsucht und Glück.

    So kann ich dir nun viel von dem mitbringen, was dir nicht mehr vergönnt war. All das wäre für uns verloren gewesen, wenn ich nicht weiter durchs Leben gegangen wäre. Nun haben wir all dies für unseren weiteren Weg in die Ewigkeit."

    Die Forscher, die das Grab geöffnet hatten, berichten, dass man im Gesicht des verstorbenen Königs deutlich ein Lächeln erkannte.

    Als die weise Frau, die zwischen ihren Büchern saß, diese Erzählung beendet hatte, blieb es still. Über die Wangen einiger Zuhörer liefen Tränen.

    Niemand sah die Frau an, die mit ihrer Frage danach, welchen Sinn ihr Leben habe, diese Erzählung ausgelöst hatte, bis plötzlich jemand sie spontan und lange umarmte. Und von irgendwoher klang ein "Danke" in den Raum.


    Text: Frank Maibaum / Aus seinem Buch:

    Liebe wird sein, Liebe, was sonst!

    Heute ist also Sommersonnenwende. Und somit auch Sommeranfang.

    Und Euer Hochzeitstag. Eine gute Wahl, dieser Tag.

    20 mal habt Ihr miteinander auf unserer Welt gefeiert. Und heute feiert Ihr ein bißchen anders.

    Heute bist zu hier bei uns und Uwe im Anderland. Gut, daß er von da aus bei Dir sein kann. In Deinem Herzen.

    Sei nicht all zu traurig, daß er nicht auch im Äußeren bei Dir ist.

    Es geht ihm gut, da wo er jetzt ist. Und er lacht mit Dir und feiert mit Dir. Ist nicht krank, leidet nicht..... Ist ganz bei Dir.


    Ich wünsche Dir, daß Du auch ein paar gute Momente finden kannst, in denen Du seine Nähe wahrnehmen kannst.

    Ralfsheidemarie

    Hallo Leila,

    Das was Du schreibst liest sich sehr gut verständlich.

    Ich bin sehr froh, daß mein Vater 8 Jahre vor meiner Mutter gestorben ist. Vor ca. 15 Jahren.

    Andersherum wäre es schrecklich gewesen. Und einige Male war es ganz knapp.

    Wir haben dann noch 8 schöne Jahre miteinander verbracht.

    Sie hat ihn schon sehr vermisst weil sie ihn geliebt hat. Aber er hat sie auch oft runtergemacht und sie hat auch viel Angst vor seiner Wut gehabt.

    Ich weiß nicht warum viele Männer es nötig haben die Person, die sie lieben ab zu werten, zu ängstigen und zu tyrannisieren.

    Das ist sehr traurig. Und natürlich ist man vor allem als Tochter darauf sauer.

    Und wenn schon jemand sterben mußte, dann auf alle Fälle nicht die Mama.

    Ist doch eigentlich klar.

    Meine Mami hat zu ihrem Ende hin mit 92 oft zu mir gesagt, ich sei zu ihrer Mutter geworden. Eine Mutter ist nun mal eine Mutter. Da geht nix drüber. ( es gibt Ausnahmen, wenn die Mutter eine Art Hexe ist)

    Aber gerechter Weise will ich noch dazu sagen, daß es auch sehr liebevolle Väter gibt. Da wäre dann eine Entscheidung unmöglich.

    Tröstlich ist, daß unsere Verstorbenen nicht mehr leiden. Das es ihnen gut geht und sie in unser Aller zu Hause sind. Und daß es ihnen gut geht, daß haben sie verdient. Auch wenn wir sie so sehr vermissen.

    Ralfsheidemarie

    Das Foto dieses Sträuße ist soooooo wunderschön. Die Kombination Glocken blume und Pfingstrosen einfach genial!

    Ich kann mich gar nicht Satt sehen. Diese Farben und Formen, diese Zartheit und Vollkommenheit. Wie ein Rausch.

    Heidi

    Ja, dieses nie wieder in diesem Leben. Aber vielleicht danach?

    Ich versuche Abends, wenn ich im Bett liege mir vor zu stellen er kommt mich besuchen. Ich liege ganz still und denke mir aus, daß er die Treppe rauf kommt und ohne was zu sagen sich neben mich legt. Dann fühle ich ihn ganz intensiv.

    Und versuche meine Hand auf seine zu legen. Dann ist er mir nah.

    Und dann ist das nie wieder weg gerückt.

    Es ist ja nur nie wieder hier im Leben auf dieser Welt.

    Und er ist uns nur vorausgegangen. Wir werden auch dort hingehen.

    Dann ist das nicht ein wirkliches nie wieder.

    Mein Ralf hat mich nicht verlassen. Er ist immer noch bei mir. Nur nicht auf dieser realen Welt. Aber in meiner Fantasie ist er da, bei mir, mit mir. Ich werde versuchen damit zufrieden zu sein.

    Ralfsheidemarie

    Ja. Das kuscheln fehlt. Mein Ralf konnte nur kuscheln, wenn er betrunken war. Und das gefiel mir nicht. Sein kuscheln hebe ich selten bekommen und immer vermisst. Händchen halten, daß war möglich. Wenigstens etwas.

    Unt trotzdem vermisse ich es jetzt. Wenigstens das Händchen halten. Oder bei der Bitte nimm mich mal in den Arm.

    Heute Kuschel ich mit einen Hunden und meinen Kuscheltieren. Ich beginne schon mit meinem weißen dicken Bären zu reden. Und ich übernehme dann auch die Antwort.

    Und mein Hormonsystem reagiert darauf.

    Also ihr Lieben! Kuschelt mit Hunden, Katzen oder Teddybären.

    Das ist zwar nicht ganz das Gleiche aber für die Hormone ganz schön ähnlich. Ralfsheidemarie

    Ja, die habe ich in meinem Hauseingang stehen. Ich sitze jetzt meistens vorne vorm Haus. Da bin ich nicht so allein. Da sehe ich Autos vorbeifahren und Menschen vorbeigehen. Und die Hunde habe auch was zu tun, wenn andere Hunde vorbeigehen.

    Ich freue mich über die Blumen sehr.

    Und diese Willowtree-Figuren mag ich sehr.

    Ralfsheidemarie