Ich habe ein Recht auf meine Trauer
Ich darf mich meinem Verlust widmen,
musst nicht verdrängen, was mich beschwert.
Ich habe ein Recht, das abzutrauern,
was mich so tief enttäuscht
und was ich nicht ändern kann.
Ich ein Recht auf meine Tränen,
auf mein Schweigen,
auf meine Ratlosigkeit,
auf meine innere und äußere Abwesenheit,
Ich muss nicht den Glücklichen spielen,
nicht über den Dingen stehen.
Ich habe ein Recht, die wegzuschicken,
die mich mit Gewalt aus meiner Trauer
herausholen wollen, weil meine Trauer
sie selbst bedroht.
Ich habe ein Recht auf meine Trauer/zeit.
Ich habe ein Recht,
mit denen nicht reden zu wollen,
die mir ein schlechtes Gewissen machen
für meine Dunkelheit und Trauer.
Die mit Sprüchen kommen
und mich mit diesen Sprüchen
unter Druck zu setzen versuchen.
Ich habe ein Recht auf meine Trauer/stille.
Ich habe ein Recht, mich zu wehren
gegen die, die mir sagen
was ich fühlen darf und was nicht,
die mich nicht als Einzelnen,
sondern als Fall behandeln
und sich innerlich nicht wirklich
mit mir einlassen wollen.
Vielleicht macht mich nichts so menschlich
wie meine Trauer.
Über sie kann ein Trauernder sich mir nähern
und auf Verständnis hoffen.
Trauern zu können ist eine Gabe.
Ich lass mir das Recht auf meine Trauer nicht nehmen
(Verfasser unbekannt)