Beiträge von RalfsHeidemarie

    Guten Abend,

    gibt es hier im Forum eigentlich auch Menschen ohne Hund oder Katze?


    Immer wieder lese ich von verschiedensten Hunden oder auch Samtpfoten.

    Wir haben 4 Hunde, Ralf und ich. Und sie sind mein Einundalles.

    Ich weiß nicht, wie ich den Tod von Ralf überlebt hätte, wenn ich unsere Bande nicht hätte.

    Geben Euch Eure 4Beiner auch so viel?

    Sind sie Euch auch so wichtig?

    Spielen Sie eine Rolle während der Trauer?

    Für mich sind meine Vier überlebenswichtig. Sie schlafen mit mir, sie trösten mich wenn ich weine, sie geben mir eine Mindeststrucktur, ohne die ich das Bett eigentlich nie verlassen würde.

    Ralfsheidemarie

    Oh wie schön Du das ausgedrückt hast. Da habe ich zwar gleich Tränen in den Augen aber nicht diese Verzweiflungstränen sondern Liebestränen. Die stürzen nicht mit Schluchzen aus meinen Augen sondern rollen ohne Ton, kullern über meine Wange. Und lassen mich Zärtlichkeit fühlen für meinen Schatz Ralf.

    Auf dem Friedhof habe ich seit längerem mal wieder seinen Nachnamen aussprechen gehört. Da hatte ich Herzklopfen. Und dieses Wort war wie Heimat. Es zu hören war schön. Er heißt Ralf Josef Tenberg. Und ich heiße ja Heidemarie. Also unsere Zweitnamen sind Josef und Marie. Lustig, oder?

    Heute Morgen habe ich die hunde in den Garten gelassen und habe eine Amsel beim Baden beobachtet. Sie spritzte das Wasser um sich und fühlte sich sichtlich wohl. Ein schönes kleines Erlebnis was mich etwas ins reale Leben hinein nimmt.

    Und vielleicht wollte Ralf mir eine Botschaft mitteilen, ich soll mal wieder duschen. 😅

    Ich wünsche Dir solche schönen Amselerlebinsse für heute.

    Ralfsheidemarie

    Da ist diese große Wiese mit der Streifen Erde wo die Urnen sind, die vor kurzem beigesetzt wurden. Ich nehme an, daß auch unter der Wiese die Urnen stehen, die schon lange dort sind. Wenn ich Blumen und Kerzen hinstellen möchte, dann stehen die alle auf einer Rundung daneben. Ich könnte als dort etwas hinstellen. Aber ich glaube das werde ich nicht tun. Weil es nicht genau die Stelle ist wo seine Asche ist. Und ob man da eine Namesteinplatte hinlegen darf? Keine Ahnung. Aber das ist auch nicht wichtig für mich. Der Friedhof ist ungefähr 15 Min Autofahrt entfernt.

    Ralfsheidemarie

    Ich danke Euch, ihr lieben alle.

    Das mit Euch teilen zu können tut mir sehr gut.

    Natürlich habe ich mir die Gegebenheiten genau angeschaut. Ob es möglich wäre die Urne zu entfernen.

    Es wäre möglich. Wenn mehrere Leute im Kreis stehen und beten, könnte einer in der Mitte buddeln.

    Oder nachts im Dunkeln, vielleicht bei Vollmond. Das würde auch gehen.

    Aber ich fand den Ort gut für seine Asche. Es kam nicht das Gefühl auf ihn da weg holen zu wollen. Ich lasse ihn dort in Frieden. Nicht anonym sondern im Gemeinschaftsgrab. Das ist ok.

    Ralfsheidemarie

    Liebe Anja,

    "die Freude wieder in Dein Leben lassen", daß ist ein lieber und schöner Wunsch.

    Und wenn Du das interpretierst mit

    " echter und tiefer Lebensfreude" , dann

    Frage ich mich, ob ich das jemals im Leben hatte? Das ist doch etwas ganz besonderes und das fühlt man sicherlich nur selten. Vielleicht im Zustand von Verliebt sein.

    Ich versuche an kleinen Sachen, Dingen oder Zuständen Freude zu haben. Und das ist schwierig genug.

    Ich meine

    🌤️einen Sonnenstrahl, der mich wärmt

    🌈Ein Wetterphenomen

    🌻Eine Blume, die blüht

    🐾Ein Hund. Der lächelt

    🐿️Ein Hörnchen im Garten

    🍩Ein leckeres Stück Kuchen

    🌄Ein Sonnenuntergang

    🍝Ein Lieblingsessen

    ☕Ein heißer Kaffee

    🎶Eine schöne Musik

    ☎️Ein gutes Gespräch

    📖Ein guter Artikel / Buch

    🚿Ein warmes Bad

    Usw.

    Ich sehne mich nach etwas, was meinem Körper gut tut. Am liebsten hätte ich eine Massage. Oder barfußlaufen im Sand. Etwas, was nichts mit denken zu tun hat. Etwas wobei ich meinen Körper spüre und nicht mehr denken muß.

    Und Du?

    Ralfsheidemarie

    Nein, das kann ich mir nicht vorstellen. Das ist nicht vorstellbar.

    Es haben nicht alle 2Beiner den Namen Menschen verdient.

    Oder besser, es haben viele 2Beiner den Namen Menschen nicht verdient.


    Unser Gehirn ist ja eigentlich ein Wunderwerk - aber es kann auch äußerst merkwürdige, unwürdig und abartig Formen annehmen.

    Solche 2Beiner gilt es zu meiden so oft und wo immer es möglich ist.


    Gut, daß es aber auch genau die gegenteiligen Menschen gibt, die Dich verstehen, die mitschwingen in Deinen Gefühlen. Und nur diese sind relevant. Alle anderen haben sich disqualiziert.

    Nicht mehr hinsehen, hinhören oder wahrnehmen.

    Eimer auf, 2Beiner rein, Eimer zu.


    Ich habe bei you tube einen Beitrag von Eva Terhorst gehört darüber, wie unser Gehirn tickt, wenn ein Liebster gestorben ist. Das fand ich sehr informativ und hilfreich. Schau da mal nach.

    Liebe Grüße

    Ralfsheidemarie

    Guten Morgen,

    es ist 10:26 Uhr und ich bin gerade aufgewacht. Habe geschlafen wie ein Stein. Und Ralf hat mich super gut vor schlimmen Träumen beschützt. Zumindest erinnere ich keinen Traum.

    Der gestrige Tag hat sich eigentlich nicht anstrengend angefühlt muß er aber trotzdem gewesen sein.

    Dieses friedliche Gefühl ist immernoch bei mir.

    Gestern Abend habe ich noch bei Renate gelesen wie gut ihr die Arbeit im Wein getan hat und wie nah ihr Schatz dabei war.

    Wie kriege ich das hin, daß das ganz oft so ist oder sogar immer? Daß ich ihn fühle und nicht leide sondern ein gutes Gefühl habe.???

    Das ist ein schönes Ziel.

    Ich hatte Angst vor diesem Tag. Aber es ist alles recht ruhig gelaufen. Der Friedhof ist ein waldiger Bereich mit alten Bäumen und liegt an einem Hang. Der Mitarbeiter nannte Ralfs Nachnamen und es wurde mir ganz warm ums Herz. Endlich habe ich diesen Namen mal wieder gehört.

    Auf der Fahrt zur Nachbarstadt auf der Autobahn kam die Sonne durch ein Wolkenloch und machte ganz deutliche Strahlen. Sie leuchteten genau auf unser Auto. Ich schaute raus, sah diese Strahlen und dachte, daß ist ein Zeichen. Er freut sich und strahlt mich an. Vielleicht weil ich nicht sehr unglücklich war sondern eher aufgeregt wie bei einem Date.

    Auf dem Parkplatz habe ich mich erstmal dazu entschlossen keinen Hund mit zu nehmen. Und das war gut so! Weil nämlich der freundliche Mitarbeiter Angst vor Hunden hat. Also war es ohne Hund viel entspannter.

    Auf dem Weg dorthin hat er sich nett mit unterhalten und ich konnte nicht spüren, ob Ralf da war. Der Mann erklärte mir! Das es auf diesem Friedhof nicht anonymes Grab hei#t sondern Urnengemeinschaftsgrab. Und deshalb konnte er mir auch genau die Stelle zeigen wo Ralfs Urne in der Erde steht.

    Er hat sich dann verabschiedet und mich allein gelassen. Dann habe ich die roten Rosen etwas drapiert. Die beiden Rosen, die je unsere Liebe ausdrücken sollen habe ich in die Erde gesteckt. Die 4 Rosen für die Liebe unserer Hund daneben gelegt. Die dunkle nasse Erde und das leuchtende Rot der Rosen sahen gut aus. Ich habe Fotos gemacht und bin den Berg wieder hoch gestiegen

    Natürlich habe ich mir alles genau angesehen und die Lage genau gepeilt. Falls ich meine Idee ausführen will.

    Es ist mir in all den Stunden nicht schlecht gegangen. Ich habe Frieden in mir gespürt. Er war in meiner Nähe und ich habe durch die Rosen klar gemacht, daß er geliebt wurde. Und daß er geliebt hat.

    Ich habe nicht geweint, es hat mich nichts getriggert, ich war nicht verzweifelt oder habe nicht diese schrecklichen Schmerzen gespürt. Das hat mich überrascht und gewundert. Aber es ist ok so. Der Besuch hat meine Geschichte kompletter gemacht.

    Danach war ich von einem Freund nach Hause zum Essen eingeladen worden. Er hatte schon fertig gekocht als ich kam. Und dann kam noch eine Bekannte. Ich war sowas wie ein Anstandswauwau.

    So mit warmen Essen verwöhnt zu werden war schön.

    Dieser Tag war gut. Nicht glücklich aber friedlich und ohne Schmerzattacken.

    Das nächste Schlimme kommt bestimmt. Aber heute blieb es weg.

    Nun liege ich müde und erschöpft im Bett. Hatte keinen Mittagsschlaf.

    Und jetzt schlafe ich und rede vorher nochmal mit meinem Ralf.

    Ralfsheidemarie

    Guten Morgen all ihr Abartigen, guten Morgen Birgit,

    was ist das denn für eine Zusammenkunft in Deinem Wohnzimmer Birgit?

    Es wimmelt ja nur so von Abartigen.


    Ich werde heute wieder in Ralfs Schuhen unterwegs sein.

    Wie jeden Tag. Obwohl sie Größe 44 sind und ich 41 habe.

    Egal. Sehe aus wie ein Clown mit so großen Schuhen. Macht mich auch etwas ungeschickt.

    Kennt ihr den Film Nothing Hill? Da gibt es eine Scene in der ein Brownie an den geht, der das schlimmste Leben hat.

    Ich stifte einen Brownie für die oder den Abartigsten der Abartigen.

    Ich bewerbe mich hiermit für den abartigen Brownie weil ich überlegt habe seine Zigaretten zu rauchen obwohl ich mein Leben lang Nichtraucher war.

    Bitte nehmt mich auf in Euren Club.

    Ralfsheidemarie

    Hallo Luise, guten Morgen,

    Heute ist für mich ein besonderer Tag. Heute werde ich das anonyme Grab von Ralf sehen. Also die Wiese und die Stelle an der er beigesetzt wurde.

    Ich hatte schon überlegt, ob ich nach Recklinghausen fahre um ein bißchen Erde zu holen. Oder ein paar Steine. Um das dann da hin zu legen.

    Um 14 Uhr habe ich den Termin. Bin allerdings sehr ambivalent in meinen Gefühlen. Habe Angst und freue mich. Beides gleichzeitig.

    Wie geht es Dir? Bist Du schon etwas stabiler geworden um mal zu telefonieren?

    Du wohnst nicht weit weg von mir. Da könnten wir uns auch mal treffen oder ich besuche Dich.

    Wir sind ja wohl ein Jahrgang. Da müssen wir doch zusammenhalten.

    Ich wünsche Dir einen nicht ganz so einsamen Tag.

    👣🐾🐾🐾🐾

    Ralfsheidemarie und Familie

    Guten Abend Sonnenblumen,

    Willkommen in einem Forum, in dem eigentlich niemand wirklich sein möchte. Es tut mir unendlich Leid, daß Du auch diese unendlich schmerzhafte Erfahrung machen mu#test. So ein Verlust reißt einem den Boden weg. Nein, nicht nur den Boden. A L L E S.

    Gut, daß Du uns gefunden hast.

    Hier kannst Du auch abends oder nachts schreiben und lesen.

    Ich habe die lebenden Zellen meines Freundes am 23.11. an den Tod verloren.

    Seine Seele und sein Geist sind mir sehr nah.

    Ich habe die ersten 10 Schocktage bei meiner Schwester verbracht. Und bin dann erst zurück in unser Haus.

    Das ist jetzt ja schon 10 Wochen her.

    Ich bin Rentnerin und brauche nicht zu arbeiten. Aber der Schock war nach 20 Tagen noch nicht vorbei.

    Ich wäre lieber mit ihm mitgegangen. Habe geweint. Warum hast Du mich nicht mitgenommen?

    Aber wir haben 4 Hunde, die mich brauchen und lieben und die wir sehr lieben.

    Ich rede oft mit meinem Ralf.

    Ich bin oft stundenlang in diesem Forum unterwegs. Ich vernachlässige mich und meine Wohnung. Am besten geht es mir, wenn ich mit jemandem über und von ihm reden kann.

    Ich habe noch nichts weg geräumt von seinen Sachen. Sein voller Aschenbecher steht noch da. Sein eilig verlassenes Bett steht noch unberührt da. (Rettungswagen)

    Das Schreiben und Lesen im Forum lässt mich überleben. Was ich ohne gemacht hätte? Keine Ahnung. Unvorstellbar.

    Das ich ihn nie wieder sehen und hören kann auch unvorstellbar. Vor 3 Wochen habe ich das erste Mal Fotos von ihm ansehen können. Und seitdem habe ich mir ein Kissen mit mehreren Fotos von ihm bestellt. Das hat mir Birgit geraten. Und nun liegt dieses Kissen in meinem Bett und ich kann es streicheln und in meine Arme nehmen. Ihm Guten Nacht sagen usw.

    Nun, Du wirst hier viel zu lesen haben.

    Nochmal, sei willkommen und erzähle uns alles, was Du loswerden möchtest.

    Ralfsheidemarie

    Guten Abend,

    Es ist schon sehr spät und alle, die morgen arbeiten müssen schlafen vielleicht schon.

    Ich traue mich nicht ins Bett, denn wenn ich morgen aufwache und aufstehe..... Werde ich um 14 auf dem Friedhof erwartet. Ein Mitarbeiter der Verwaltung wird mir den Platz, die Stelle zeigen an der mein Ralf beigesetzt wurde.

    Davor habe ich Angst und gleichzeitig freue ich mich drauf.

    Es wird ja wahrscheinlich nur ein Stück Rasen oder Wiese sein.

    Der Mitarbeiter war sehr freundlich am Telefon, fast liebevoll sagte er ich könne auch ein paar Blümchen hinlegen.

    Was soll ich anziehen? Seine Schuhe, die ich schon die ganzen letzten Wochen trage. Soll ich eine rote Rose ihm hinlegen? Oder einen Strauß?

    Soll ich ihm einen kleinen Jägermeister auf die Wiese schütten?

    Ich weiß es nicht.

    Ich habe mir vorgenommen nicht ganz alleine zu gehen. Ich werde meine älteste Hündin mitnehmen wenn man das darf. Und ich will Fotos machen.

    Einen anderen Menschen möchte ich nicht mitnehmen. Ich möchte alleine mit ihm sein.

    Ich stelle mir vor, daß er mich dorthin begleitet. Vielleicht gehen wir Hand in Hand zu der Stelle.

    Ich hoffe ich spüre seine Anwesenheit neben mir.

    Bitte Ralf! Versuch doch mir ein Zeichen zu geben.

    Deine Ralfsheidemarie