Beiträge von Petra R.

    Liebe Babajaga,


    ja das ist so traurig. Mein Micha war auch Handwerker durch und durch. Und dann konnte er in den Jahren immer weniger selber machen.

    Vor kurzem hatten wir noch Handwerker hier, die die Dachrinnen erneuert haben. Er hätte so gerne mitgeholfen, weil er einfach alles konnte. Das hat ihm sehr zu schaffen gemacht.

    Ist das nicht schrecklich. Meinem Mann hatten sie vor 2 Jahren 40 kg Wasser aus dem Körper geholt. Und nach und nach hat es sich wieder bei ihm im ganzen Körper angesammelt.

    Liebe Eva,


    Du schreibst doch nicht so viel, dafür ist doch dieses tolle Forum da. Ich finde es auch wichtig, sich dass alles von der Seel zu reden. Du warst so stark für ihn, und das ist bewundernswert. Du hast alles für ihn getan, was man tun kann und dass wusste er auch. Mehr kann man für seinen kranken Mann wirklich nicht tun. Und schlimm ist natürlich, dass es dann bei Deiner Mama 10 Monate später auch noch so gekommen ist.


    Es klingt alles so ähnlich, wie bei uns. Mein Mann hat seinen Körper zum Schluss gehasst, voller Wasser, er konnte die Finger nicht mehr bewegen, nur noch Schmerzen. Ich habe ihm auch bei vielem helfen müssen, und ich denke, diese Hilflosigkeit und die Abhängigkeit von anderen haben ihn fertig gemacht. Er war immer selbständig und konnte alles selber machen, und dann... Es war schrecklich, vor allem für ihn. Denn er war immer geistig fit. Er hat immer gesagt: Mein Kopf ist das einzige, was noch funktioniert".

    Liebe Bettina,


    das mit dem Beutel ist eine gute Idee, damit der Duft von ihm erhalten bleibt. Vielen Dank dafür.


    Ich werde aufbewahren, was geht. Und leider leider habe ich keine Sprachnachrichten von ihm, auch nicht auf dem Handy, weil wir immer viel telefoniert haben, wenn ich auf der Arbeit war. Und seine Stimme fehlt mir so unendlich...


    Lieben Dank für Deine Hilfe.


    Liebe Grüße

    Petra

    Liebe Nasch,


    ja so ähnlich war es bei uns auch. Alles was er noch selber machen konnte, hat er auch gemacht. Büroarbeit, Kochen, Tablettenbox.

    Nur, dass es mit der Zeit immer weniger wurde, was er machen konnte. Es hat mir das Herz gebrochen, ihn so zu sehen. Er war so unglücklich, nicht mehr viel selbst machen zu können, aber wir haben trotzdem immer versucht, das Beste aus allem zu machen und den Kopf nicht in den Sand zu stecken.


    Eure Geschichte klingt ebenso traurig und als Partner versucht man ja auch immer, stark zu bleiben.

    Liebe Eva,


    dass ist ja furchtbar, wie geht man dann damit um? Verzeiht man es der Familie, geht das? In seinem eigenen größten Schmerz solche Respektlosigkeiten, dass ist unmöglich.

    Es ist furchtbar, dass Dein Schatz nur 48 Jahre alt wurde. Und das Deine Mama dann auch noch 10 Monate später gehen musste, ist so traurig.

    Wie gehst Du nur mit den Verlusten um? Es muss doch megaschwer sein, dass alles zu verkraften.


    Mein Micha ist jetzt mit 56 Jahren gegangen. Nächste Woche wäre er 57 Jahre alt geworden.


    Liebe Grüße

    Petra

    Liebe Carmen,


    ich habe das Gefühl, ich befinde ich in einer Glocke. Ich nehme zwar alles um mich herum wahr, aber das meiste rauscht irgendwie nur an mir vorbei.

    Meine Gedanken kreisen nur um meinen Micha, um das was ich erledigen muss, es aber nicht wirklich schaffe.

    Jeden Tag nehme ich vor, dies und das zu erledigen und am Abend habe ich es immer noch nicht geschafft. Ich bin erschöpft, einen anderen Tag geht es besser, dann bin ich wieder erschöpft und habe auch keine Lust, irgendetwas im Haushalt zu tun.

    Ich, die sonst immer alles pikobello sauber und ordentlich haben musste, schaue mich hier um und denke im Moment: Ist mir so egal.


    Ja, liebe Carmen, sie im Herzen zu bewahren. Das werde ich immer tun, er ist die Liebe meines Lebens.


    Ich danke Dir und liebe Grüße

    Petra

    Liebe Nasch,


    die Idee finde ich auch wirklich toll mit der Box, besser geht es doch gar nicht. Weil ich dann bestimmte Dinge nicht wegschmeiße sondern nur in die Box tue, wo ich sie immer wieder hervorholen kann.


    Vor der Beisetzung graut es mir. Aber da muss man wohl einfach das irgendwie durchstehen.


    Dass mit dem Abend nach der Beerdigung tut mir so leid für Dich. Dass muss furchtbar für Dich gewesen sein.


    Liebe Grüße

    Petra

    Liebe Carmen,


    herzlichen Dank für Deine lieben Worte.


    Ich weiß wirklich nicht, wie ich die nächste Zeit überstehen soll. Die Beisetzung, die ganzen bürokratischen Sachen, ich muss innerhalb von 3 Monaten eine neue Wohnung finden, das Haus ausmisten sozusagen, was wir in alle den Jahren angesammelt haben und arbeiten gehen muss ich ja auch irgendwann mal wieder. Ich weiß es nicht.


    Ich bin oft auch so erschöpft. Einen Tag geht es, dann kann ich einiges erledigen und am nächsten Tag bin ich völlig erschöpft.


    Mir hilft immer wieder auch dieser Gedanke: Er muss nicht mehr leiden, er hat keine Schmerzen mehr, er ist frei. Das sage ich mir immer wieder. Aber trotzdem fehlt er mir so sehr, seine Stimme, seine Gegenwart, einfach alles.


    Liebe Grüße

    Petra

    Liebe Kerstin,


    ich danke Dir für eine Tipps. Ja auch ich beschäftige mich momentan ganz viel mit der Beisetzung. Ich fahren von Friedhof und Friedhof, um einen geeigneten Platz für ihn zu finden. Und auch ich bin fast nur am weinen.


    Du hast ja wirklich alles für eine wunderschöne Trauerfeier und einen würdevollen Abschied für Deinen Mann getan. Ich glaube, das hilft einem selbst auch, wenn man weiß, man hat sein allerbestes gegeben und es hätte ihm gefallen. Toll. Ich bewundere Dich auch dafür.


    Ich habe ein Lied im Internet gefunden: "Ich lass Dich frei" von Sotiria. Das höre ich mir abends manchmal an und weine und weine und weine.


    Ich merke auch, dass ich zwar froh bin, wenn ich Abwechslung mit Freunden habe, die sich lieb um mich kümmern. Aber nach 2-3 Stunden muss ich wieder nach Hause, allein sein, für mich sein, meinen Gedanken nachhängen können und weinen.


    Liebe Grüße und vielen Dank.

    Petra

    Liebe Bettina,


    oh es tut mir so leid für Dich. Dein Verlust. Es ist einfach nur furchtbar.


    Dass hätte ich auch sein können, nachts wieder raus zur Mülltonne und das Weggeworfene wieder reinholen wollen.


    Aber die Idee mit der Box hört sich richtig gut an. Wenn man irgendwann Sachen wegräumt, sind sie nicht ganz weg sondern man kann sie immer wieder hervorholen, wenn man sie ansehen und fühlen möchte.


    Ich habe das T-Shirt, welches mein Mann als Nachtzug vor dem Krankenhaus hier zu Hause anhatte. Es riecht noch nach ihm. Ich stecke jeden Tag meine Nase dort hinein und weine bitterlich. Aber anscheinend brauche ich das.


    Trauerdemenz ist klasse ausgedrückt. So geht es mir auch seit er weg ist. Ich finde vieles nicht wieder und weiß nicht, wo ich was hingelegt habe.


    Ich danke Dir ganz herzlich.


    Liebe Grüße

    Petra