Meine Schwester ist tot

  • Meine Schwester war bis zum August 2012 ein gesunder Mensch. Hin und wieder hustete sie, aber wer nicht. Dann kam die Keule. Röntgen, Krankenhaus, Diagnose: bronchiales Adenokarzinom mit Metastasen im Gehirn. 10 Bestrahlungen, lieblose Behandlung, zum Sterben nach Hause. Ich verstehe das alles nicht. Wie kann ein Mensch in drei Monaten sterben? Wieso und weshalb? Meine Schwester hat doch nie jemanden etwas getan. Im Gegenteil. Arbeit bei der Caritas, nur für andere, nie an sich selbst gedacht. Und deshalb muss ein Mensch sterben??? Am 13. 11. 2012 ist sie gestorben. Allein. Ich möchte nicht wissen, was die in ihrem Kopf angestellt haben. Die ersten Bestrahlungen waren noch ok. Dann die Stimme weg, Paranoia. Die Ärzte kümmerte das wenig. Abgeschoben und kalt behandelt. Zuerst haben die Ärzte gesagt, wenn sie keine Chemo macht, stirbt sie. Dann haben sie keine Chemo gemacht. Wie können die so was verantworten. Dem Menschen die Hoffnung nehmen. Meine Schwester hatte noch so viele Träume, Wünsche und Hoffnungen. Jetzt ist sie tot und ich muss immer weinen. Wieso sie? Ich bin in ein Loch gefallen und komme nicht mehr raus. Was soll ich machen. Die dummen Phrasen habe ich schon satt. Keiner kann das nachempfinden, der es nicht erlebt hat. Dann denke ich ununterbrochen: hatte sie Schmerzen? Wieso hat sie nichts gesagt? Was hat sie gefühlt? Mein Gott, ich vermisse sie so sehr. :13:

  • Liebe ElisabethV


    Herzlich willkommen hier im Forum. Es tut mir so leid, dass du deine Schwester so schnell und auf so schlimme Art hast verlieren müssen. Ich möchte dir meine aufrichtige Anteilnahme aussprechen und dich, wenn ich darf, ganz sanft in den Arm nehmen :24:


    Die vielen Fragen die du dir stellst, kennen viele hier um Forum auch. Ich glaube, es ist normal, dass man sie sich stellt. Nur wird es kaum oder gar keine Antwort darauf geben. Ja, du hast recht, kaum jemand kann nachempfinden, welch unglaublich grosse Schmerzen du durchlebst. Nur wer ebenfalls einen lieben nahestehenden Menschen verloren hat, kann es sich vorstellen. Und solche lieben Menschen gibt es hier im Trauerforum viele.


    Es ist schwierig etwas zu finden, was einem in der schwersten ersten Zeit helfen kann. Hier kannst du alles niederschreiben, was dich beschäftigt und es wird immer jemand da sein, der dir zuhört und dich verstehen kann. Mir selber hat es sehr geholfen.


    Ich möchte dir ganz viel Kraft schicken und grüsse dich still,
    Sandra

    Auch wenn alles einmal aufhört -
    Glaube, Liebe und Hoffnung nicht.
    Diese drei werden für immer bleiben.
    Doch am höchsten steht die Liebe.

  • Es vergeht nicht ein Tag, an dem ich nicht denke, ob wir etwas besser oder anders hätten machen können. Wieso haben die Ärzte gesagt, sie soll keine Alternativen ausprobieren obwohl sie selber keine Chemo (außer den 9!!!! hochgiftigen Medikamenten, die sie nehmen sollte) mehr machen wollten???? Wieso sagen die Ärzte, wenn sie keine Chemo macht, stirbt sie gleich und wenn sie eine Chemo macht, besteht Hoffnung, geben ihr aber dann keine Chemo mehr????????????????????? Wer ist so gleichgültig, so hochnäsig, so kalt und wimmelt eine tieftraumatisierte, verängstigte und hoffende Frau ab, ohne ihr einen Funken Hoffnung zu geben? Wieso haben die nicht gesagt: im Moment können wir keine Chemo machen, aber probieren Sie die Alternativen aus und wenn es Ihnen dann besser geht, machen wir eine Chemo? Aber das haben sie nicht gemacht- nein, sie haben ihr den Boden unter den Füssen weggezogen, der sowieso schon bröckelig war. Ab diesem Zeitpunkt hat meine Schwester sich aufgegeben.
    Wieso? Wieso sie? Ich vermisse meine geliebte Schwester so sehr.
    Nun hat mir auch eine Bekannte erzählt, dass die Ärzte auch bei ihrer Mutter so herzlos und kalt waren. Nur hat die Frau 84!!!!!!!!!Chemos über sich ergehen lassen und ist dann eledig zu Grunde gegangen. Gestorben kann man nicht sagen, es war eine Erlösung.
    Die Ärzte probieren nur an uns aus, ein Interesse an dem wirklichen Zustand oder Befinden haben sie allerdings nicht. Es ist ihnen egal. Wir haben wirklich versucht, mit denen zu reden, ohne Erfolg. Ich :cursing: die Ärzte und hoffe, dass der Schmerz irgendwann nachlässt.

  • Liebe Elisabeth,


    auch von mir ein stilles und herzliches Willkommen hier im Forum. Ich möchte Dir auch meine aufrichtige Anteilnahme aussprechen. Es tut mir leid, dass Du Deine Schwester verstorben ist.


    Hier im Forum hören wir Dir gerne zu, wenn Du etwas "aus der Seele " sprechen möchtest.


    Leider ist ja die Welt eine sehr kalte Welt geworden und leider wollen viele Leute nicht zuhören, wenn andere Leute traurig sind und Schicksasschläge verkraften müssen.


    Hier im Forum sind aber immer alle mit Verständnis und hören Dir gerne zu.


    Viel viel Kraft für die ach so schwere Zeit will ich Dir auch von Herzen wünschen.


    Liebe Grüße sendet Dir
    Josef

  • Hallo Elisabeth!
    Ich möchte dich herzlich hier im Forum willkommen heißen und dir meine Anteilnahme am Tod deiner Schwester ausrichten.
    Es ist traurig, wenn ein junger Mensch gehen muss. Darf ich fragen, wie alt deine Schwester war?
    Hier im Forum kannst du dir wirklich alles von der Seele schreiben, wir hören dir zu.
    Ich schreibe hier im Forum seit Mai 2012, weil ich um meine Mutter trauere, zu der ich eine tiefe Beziehung hatte,
    Der Lungenkrebs ist wirklich eine grausliche Krankheit, ich weiß von einer Bekannten, die auch diesen Krebs hatte und innerhalb von 3 Monaten verstorben ist mit nur 27 Jahren.
    Der Tod ist so eine harte Tatsache, oft schwer zu begreifen und zu verstehen, da sind Zweifel am Anfang der Trauer selbstverständlich.
    Ob man etwas besser oder anders machen hätte können, darüber habe auch ich am Anfang der Trauer viel nachgedacht.
    Aber es ändert nichts an der Tatsache, dass wir trotzdem den Verlust annehmen müssen, irgendwann. Die Zweifel ändern nichts an den Tatsachen.
    Ob die Ärzte alles richtig gemacht haben, darüber habe auch ich oft nachgedacht. Meine Mutter war ja schon 74 Jahre alt, trotzdem hatte auch ich den Eindruck,
    die Ärzte haben nicht alles für sie getan, weil es ihnen egal war und sich nicht besonders eingesetzt und eine Infektion zu spät behandelt.
    Ob es wirklich so war, ich konnte es nicht ergründen, auch eine Beschwerde hat mich nicht viel weitergebracht.
    Ja, leider kann ich die Dinge nicht mehr ändern, ich versuche sie anzunehmen, auch wenn es schwer fällt.
    Aber ich bin mir sicher, du hast alles für deine Schwester getan und hast ihr in ihrer letzten Zeit beigestanden.
    Das war sicher sehr tröstlich für sie.
    Alles Gute
    Ingrid2

  • Liebe Elisabeth!
    Auch ich möchte dir mein Beileid aussprechen zum Tod deiner Schwester.
    Wir alle hier kennen diesen Schmerz ganz genau und wissen wie du dich fühlst!
    Aber ich glaube das du hier gut aufgehoben bist .
    Hier gehst du niemanden auf die Nerven und kannst dir alles von der Seele schreiben.
    Sei liebevoll gedrückt ! :24:
    Ein stiller Gruß von mir an dich!
    Liebe Grüße Renate