Beiträge von Ingrid2

    Liebe Hopeless!
    Auch von mir ein herzliches Beileid zum Tod deiner Mutter. Sei gedrückt und umarmt.
    Ich lese hier hin und wieder mit und deine Zeilen berühren auch mich immer wieder sehr.
    Ich entdecke, dass ich Ähnliches wie du erlebt habe. Ich habe früher auch öfters hier geschrieben und in der Anfangszeit meiner Trauer sehr viele Hilfen hier in diesem Forum erhalten.
    Meine Mutter ist im Februar 2012 verstorben und nach ihrem Tod hatte ich auch sehr starke Schuldgefühle, die so stark wurden, dass ich dann versucht habe, das in einer Psychotherapie aufzuarbeiten.
    Ich habe Gott sei Dank eine nette Therapeutin gefunden, die mich nun schon 2 Jahre begleitet.
    Meine Mutter war, als ich sie ins Spital bringen ließ schon multimorbid, wie die Ärzte immer schön sagten. Sie war Diabetikerin und hatte auch eine Leberzirrhose (die wahrscheinlich vom Diabetes kam).
    Sie kam auf die Gefäßchirurgie wegen Durchblutungsstörungen und starken Schmerzen im Bein. Die Ärzte meinten, sie müssen operieren und einen Bypass im Bein legen.
    Ich teilte den Ärzten meine Bedenken betreffend ihrer Grunderkrankungen mit, aber sie meinten, sie hätte keine andere Wahl. Also stimmte ich der OP zu. Und hinterher dachte ich mir,
    warum habe ich ihr das noch angetan? Nach der OP ging es meiner Mutter immer schlechter, bis sich schließlich herausstellte, sie hatte einen ESBL-Keim in der Wunde.
    Sie wurde auf ein Isolierzimmer verlegt und ihr ging es weiter schlechter. Die Ärzte meinten, sie tun alles für sie und geben ihr auch spezielle Antibiotika.
    Aber ich hatte ein schlechtes Gefühl, vertraute aber letztlich doch den Ärzten, was ein Fehler war.
    An einem Samstag kam ich ins Spital, um meine Mutter zu besuchen. Es war um die Mittagszeit und ich habe sie schon im Sterben vorgefunden, röchelnd, unansprechbar, mit einer Morphiumpumpe versorgt.
    Die Ärzte hatten uns nicht verständigt, aber ich habe es dennoch geschafft, bei ihr zu sein und Abschied zu nehmen, obwohl mich diese Situation damals sehr überfordert hat.
    Lange danach haben mich die Schuldgefühle gequält, ich hatte schlaflose Nächte und immer wieder die Fragen, warum habe ich meine Mutter noch operieren lassen, warum habe ich sie diesen Ärzten auf der
    Chirurgie nicht entrissen, warum ist es nicht gelungen, sie auf die Intensivstation oder Interne zu verlegen? Warum habe ich versagt?
    Noch dazu habe ich mir die Krankenakte zuschicken lassen (auch mit vielen Hindernissen) und darin einige Verfehlungen entdeckt. Es sieht so aus, als hätten die Ärzte nichts mehr gemacht gegen diesen Keim,
    und auch die dafür ausgetesteten Antibiotika nicht gegeben. Dadurch haben Sie auch die Infektion, vielleicht war es auch eine Sepsis, nicht behandelt und meine Mutter ist dann qualvoll an einem Multiorganversagen gestorben.
    Im Arztbericht stand dann ein kardiorespiratorisches Versagen drinnen. Ich habe versucht zu klären, warum das alles so passiert ist und bis heute nur einen Spießrutenlauf erlebt und keine vernünftige Antwort bekommen.
    Die Patientenanwaltschaft in Nö. schickte mir nur einen Krankenpfleger, mit dem ich über die Sache sprechen sollte, ich hatte keine Möglichkeit mit einem Arzt zu sprechen. Mir wurde erklärt, falls was übersehen worden ist,
    jetzt (und das war 7 Monate danach) wäre sie sowieso tot und einfach die banale Aussage, es wurde kein Fehler gemacht.
    Ich bin dann zur Schiedsstelle in Wien gegangen, da wurde ich nur abgefertigt. Bei der Verhandlung fehlte der Arzt der Schiedsstelle, der Arzt der Abteilung ließ sich entschuldigen, der Schriftführer war nicht anwesend.
    Der Sachverständige legte es nur darauf an, mir zu beweisen, dass ein hoher CRP-Wert von 17 mg/dl (Normalwert kleiner als 0,5) keine Aussagekraft hat, weil die Leukozyten nicht angestiegen sind und dass keine Infektion vorgelegen hat, also alles in Ordnung war. Die Schiedsstelle vom Spital St. Pölten wollte mir weismachen, dass man keine Verschlechterung des Zustandes gemerkt hat, weil die Fieberkurve und der Pflegebericht in Ordnung war und das Spital selbst schweigt sich dazu aus.
    Jetzt habe ich ja doch wieder so viel geschrieben, es sollten eigentlich nur ein paar Zeilen werden.
    Ich wollte dir nur sagen, es ist oft ein harter Kampf, wenn man den Spitälern nachweisen will, dass sie Fehler oder Versäumnisse begangen haben.
    Aber trotzdem denke ich mir, für mich war es wichtig, für die Aufarbeitung und um abschließen zu können.
    Leider hat alles sehr lange gedauert und war zermürbend, die einzelnen Stellen haben die Antwort immer wieder auch hinausgezögert. Also möchte ich dich nur ermutigen, ins Spital zu gehen und nachzufragen. Vielleicht triffst du ja doch auf gutgesinnte Ärzte, die alles aufklären wollen. Jeder Fall ist ja anders. Aber falls du doch keine passende Antwort bekommst, nimm das auch an.
    Meine Therapeutin sagt immer zu mir, ich muss annehmen, so wie es war, es ist ja vorbei. Meine Mutter leidet nicht mehr, sie hat es hinter sich gebracht. Sie ist jetzt hoffentlich an einem besseren Ort und hat keine Schmerzen mehr.
    Das Geschehene ist nicht mehr rückgängig zu machen. Ich versuche an die schönen Dinge zu denken, die ich mit meiner Mutter erlebt habt. Ich habe versucht meine Schuldgefühle dadurch aufzuarbeiten, mir zu sagen, dass ich zum damaligen Zeitpunkt und in der damaligen Situation alles mir Mögliche für meine Mutter getan habe. Ich konnte nicht ahnen, dass es so ausgeht und dass hier Einiges versäumt wurde. Meine Mutter würde mir "verzeihen", sie würde sagen, Ingrid, du hast doch eh so viel für mich getan, lass es gut sein.
    Aber es hat lange gebraucht, bis ich das annehmen konnte, was passiert ist, aber es geht. Und vermissen tue ich meine Mutter immer noch sehr. Aber es kommen auch dankbare Erinnerungen dazwischen.
    Ich wünsch dir alles Gute auf deinem Weg.
    Liebe Grüße
    Ingrid 2

    Liebe Jutta!
    Auch ich will dir mein herzliches Beileid ausdrücken zu diesem Verlust. Ich habe es leider auch erst jetzt gelesen. Es schmerzt, jemanden gehen zu lassen. Auch ich vermisse meine Mama immer noch. Aber wie du schon gesagt hast, dein Schwiegervater ist jetzt drüben, wo es ihm gut geht.
    Alles Liebe
    Ingrid2

    Hallo liebe Forumsmitglieder!
    Wieder ist fast ein Jahr vergangen seit meinen letzten Einträgen. Ein Jahr, das wieder sehr schnell vergangen ist. Und wieder naht Weihnachten. Ist es doch in 5 Wochen schon soweit, obwohl ich heuer noch gar nicht weihnachtlich eingestimmt bin. Weihnachten ohne meine Mutter, aber mit der Schwiegermutter.
    Es wird schon das dritte Weihnachten sein, dass ich ohne meine geliebte Mutter verbringe und ich fürchte mich schon wieder davor.
    Ich hätte mir gedacht, es wird leichter, aber ich vermisse meine Mama immer noch sehr, obwohl es nun schon fast 3 Jahre her sind, dass sie gestorben ist.
    In diesem Jahr habe ich viele Höhen und Tiefen erlebt. Mit der Klärung der Vorkommnisse im Spital und dass hier einiges versäumt und unter den Tisch gekehrt wurde, bin ich gar nicht weiter gekommen, nur Schweigen, Vertuschungen, Lügen.
    Mit Hilfe meiner Therapeutin, die sehr einfühlsam ist, gelingt es mir nun ganz langsam, alles ruhen zu lassen und anzunehmen, wie es halt war und die Energie für was anderes, für was Schöneres einzusetzen.
    Denn für meine Mutter ist jetzt das Leid vorbei und sie ist angekommen, auch dieser Gedanke will sich bei mir jetzt immer mehr verfestigen. Das ist halt alles am Anfang so schwer vorstellbar.
    Ich lebe mein Leben weiter, gehe zur Arbeit, mache den Haushalt, kümmere mich um meinen sechzehnjährigen pubertären Sohn. Ich kann mich auch ganz langsam wieder über etwas freuen, z.B. über eine schöne Wanderung vergangenes Wochenende mit einer Freundin oder unseren schönen Urlaub in Spanien. Aber manchmal gibt es Momente, wo ich meine Mama immer noch so stark vermisse, mir wünschte, sie wäre halt einfach wieder da, damit ich ihre Stimme höre oder ihren Rat. Sie ist in meinem Herzen, aber körperlich ist sie halt nicht mehr da. Manchmal glaube ich, ich werde sie vermissen, mein Leben lang.

    Liebe Christine!
    Danke für deine mitfühlende Antwort.

    Ja leider die Erfahrung mit der Patienten Schiedsstelle war die schlimmste meines Lebens.
    Und ich habe schon vermutet, dass in der Art und Weise, wie hier versucht wird, etwas zu vertuschen, ein System dahintersteckt.
    Ich nehme das Medikament Trittico retard, ein leichtes Antidepressiva, das mir vor allem auch gut gegen meine Schlafstörungen hilft.
    Alles Liebe Ingrid

    Liebe Christine!
    Danke für deine mitfühlende Antwort.

    Ja leider die Erfahrung mit der Patienten Schiedsstelle war die schlimmste meines Lebens.
    Und ich habe schon vermutet, dass in der Art und Weise, wie hier versucht wird, etwas zu vertuschen, ein System dahintersteckt.
    Ich nehme das Medikament Trittico retard, ein leichtes Antidepressiva, das mir vor allem auch gut gegen meine Schlafstörungen hilft.
    Alles Liebe Ingrid

    Hallo, liebe Forumsmitglieder!
    Ich hoffe, Ihr habt Weihnachen gut verbracht. Ich wünsche Euch für das Neue Jahr alles Gute und dass es wieder aufwärts geht und doch einige gute Stunden wieder kommen werden.
    Ja Weihnachten 2013 habe ich wieder "überstanden", ich habe es hinter mich gebracht, schon die 2. Weihnachen ohne meine Mutter.
    Sie ist ja immer zu mir nach Wien gekommen und ich habe ihre Gesellschaft genossen, wir haben viele schöne Stunden gehabt. Meine Schwiegermutter kommt auch schon seit 18 Jahren zu uns nach Wien zu Weihnachten. Meine Mutter war immer die ausgeglichenere, ruhigere von beiden.
    Leider musste sie früher gehen, obwohl sie 7 Jahre jünger ist als meine Schwiegermutter.
    Und meine Schwiegermutter war wieder da und genoß die ganze Aufmerksamkeit ihres Enkels und ihres Sohnes, meinem Mann.
    Und ich war beschäftigt mit einkaufen, putzen, kochen, herrichten, die kranke Katze versorgen (sie hat eine hartnäckige Augenentzüngung)
    und habe mir gewünscht, Weihnachten möge bald vorüber gehen, leider.
    Dazwischen habe ich aber immer wieder auch an meine Mama gedacht, sie vermisst, aber auch mich erinnert, wie schön es war, als sie noch da war,
    wie schön auch die Weihnachten in meiner Kindheit waren, wie bescheidener, ruhiger.
    Ich war wieder mit meinem Sohn in der Mette (schon um 17 Uhr). Es waren diesmal besonders viele Leute da, wir haben schöne Lieder gesungen und der Herr Pfarrer hat eine schöne Predigt gehalten. Dass wir alle mal heimkommen zu unserem Vater. Und ich habe mir gedacht "Mama, du hast es schon geschafft. Ich hoffe, es geht dir gut". Meine Mutter war auch immer sehr gerne in dieser Mette und beim Lied "Stille Nacht" habe ich diesmal wieder viel weinen müssen, genauso wie sie auch immer früher.
    2 Jahre bin ich nun schon in der Trauer, hab vieles verarbeiten müssen. Ich wollte eine Klärung, ob alles Notwendige für meine Mutter im Spital getan wurde, als sie eine Krankenhausinfektion bekam und auf qualvolle Art sterben musste. Leider, eine Klärung gab`s bis heute nicht. Ich hatte sogar eine Abhandlung bei einer Patientenschiedsstelle, die so unfair war, dass ich wieder in ein tiefes Loch gefallen bin. Der Arzt der Abteilung ließ sich entschuldigen (musste angeblich zu einer Operation), eine 2. Ärztin, die Auskunft geben sollte, erschien erst 5 Minuten vor Schluss, der chirurgische Gutachter urteilte einseitig zu einem internistischen Problem, sprach und handelte so als wäre er der Interessensvertreter der Abteilung. Der Vorsitzende der Verhandlung behandelte mich so als wäre ich die Angeklagte.
    Ich habe mich darauf entschlossen, nun doch zu einer Psychotherapeutin zu gehen, um das alles annehmen zu können, so wie es war und eben passiert ist und wieder nach vorne zu schauen. Auch nehme ich nun leichte Beruhigungstabletten und es geht mir jetzt schon langsam etwas besser.
    Die Gespräche mit meiner Therapeutin tun mir gut und ich habe das Gefühl, sie helfen mir weiter.
    So konnte ich auch Weihnachten gut überstehen, habe wie gesagt nur beim Lied "Stille Nacht" weinen müssen.
    Weihnachten ohne meine Mama, schon das 3. ohne sie in meiner Wohnung in Wien (2011 war sie im Spital in Krems, wo ich sie noch zu Weihnachten besucht habe). Ich glaube, an diesen Tagen werde ich sie immer vermissen, aber die Erinnungen an das schöne Zusammensein mit ihr, ihre Wärme, ihre Liebenswürdigkeit werden mir immer Kraft geben.
    Alles Gute für die nächsten Tage und für das Neue Jahr
    Ingrid2

    Liebe Mia!
    Sei herzlich hier im Forum willkommen und mein Beileid zum Tod deines Vaters.
    Das ist eine sehr traurige Geschichte. Aber du stehst erst am Anfang deiner Trauer mit starken Gefühlen wie auch Wut oder Schuldgefühle.
    Ich hab leider auch ähnliche Erfahrungen mit einem Spital machen müssen.
    Meine Mutter war ja leider schon sehr krank, chronisch krank, aber als sie dann auf der Chirurgie einen Krankenhauskeim noch dazubekam, haben die Ärzte meiner Meinung nach einfach nichts mehr gemacht. Ich habe gespürt, dass was nicht in Ordnung war und mir auch die Krankenunterlagen besorgt und da auch einige Ungereimtheiten gefunden.
    Aber die Ärzte putzen sich ab, sie würden nie was zugeben, winden sich irgendwie heraus, jetzt nach 1 1/2 Jahren habe ich noch einmal ein Gespräch mit den Ärzten, aber es wird wieder nichts rauskommen. Aber ich bin jetzt endlich soweit abzuschließen. So wie es war, war es und wahrscheinlich auch das Schicksal meiner Mutter.
    Schuldgefühle hatte ich auch sehr starke am Anfang der Trauer bis mir meine Trauerbegleiterin sagte, Schuld ist man nur wenn man absichtlich was Falsches gemacht hat. Aber im Spital vertraut man seine Angehörigen ja den Ärzten an und gibt sie in ihre Hände. Leider kann es doch immer wieder zu Missverständnissen oder Fehlern kommen. Leider ist man davor nicht gefeit.
    Erzähl doch ein bisschen mehr von deinem Vater. Wie alt war er? Was hatte er? Wie war es im Spital? Wir hören dir gerne zu.
    Warum sich dein enger Freund so abweisend zum Tod deines Vaters verhält, ist schwer zu sagen. Vielleicht weil es ihn selbst belastet und er dem ausweichen will, keine Worte findet. Gibt ihm Zeit. Oder sprich ihn einmal direkt an.
    Ich wünsch dir alles Gute.
    Liebe Grüße
    Ingrid2

    liebe goldese!
    ja da hast su recht. wichtig ist es positiv zu denken und nach vorne zu schauen. die negativen gefühle kommem eh ganz von alleine und sind auch ganz normal in der trauer. die positive energie, die hast du ja. wichtig sind die gespräche egal ob mit einer psychologin, mit einer therapeutin oder mit freuden.
    es freut mich dass du so einen schönen abend mit einer freundin verbringen konntet und du die zwei gedenktage gut überstandem hast.
    alles liebe
    ingrid

    Liebe Goldelse!
    Das ist schon etwas übertrieben von der Ärztin, dass sie dich gleich zu einer Therapeutin schicken will, weil du etwas aufgeregt bist und besorgt über dein Kind. Ich kann mich noch gut erinnern, wie mein Sohn klein war, war er auch öfters krank, er hatte mit Bronchitis zu kämpfen und mit Magen-Darm-Erkrankungen und ich war immer sehr aufgeregt, wenn er wieder mal angefangen hat, zu fiebern. Ich war schon froh, dass ich das alle nicht alleine zu tragen hatte, sondern zu zweit mit meinem Mann. Da bewundere ich dich schon sehr, wie du das alles meisterst.
    Und in solchen schwierigen Situationen darf man auch mal weinen und sich einsam fühlen. Wie schon gesagt, jemand, der nicht in solch einer Situation ist, kann das eigentlich nicht nachfühlen. Aber vielleicht meinte es die Ärztin ja nur gut und war etwas unbeholfen.
    In welchem Spital bist du eigentlich?
    Ich bin nämlich auch im Waldviertel aufgewachsen, komme aus der Kremser Gegend und kenne daher das Kremser Spital sehr gut, weil da meine Mama sehr oft war.
    Wünsche dir alles Gute zum Geburtstag und dass du deinen Hochzeitstag gut verbringen kannst.
    Alles Liebe
    Ingrid2

    Lieber Josef!
    Ja, du hast es gut ausgedrückt.
    Es geht mir "halbwegs gut". Es läuft eigentlich alles wunderbar bei mir.
    Ich hatte einen schönen Urlaub, von dem ich zehren kann. Mein Sohn, jetzt 15, ist sehr brav. Er geht zurzeit sogar arbeiten, hat einen Ferienjob auf einer Baustelle und ist sehr fleißig dort und wird sehr gelobt. Er möchte sich etwas Geld für ein Tablet verdienen.
    Ich habe mir jetzt 3 Tage Urlaub genommen, weil wir einen kleinen Kater bekommen haben, Bobby. Er ist 3 Monate und noch sehr verspielt und teilweise auch noch sehr raunzig. Er vermisst seinen Bruder und auch seine Mama, so wie ich.
    Wie ich Kind war, hatte ich auch 2 rote Kater, einen Bongo und einen Niki. Und ich erinnere mich an viele schöne Stunden mit ihnen und auch mit meiner Mama. Sie hatte Katzen auch sehr gerne. Und mein Mann hatte auch einen roten Kater, wie er Kind war. Deshalb war es schon immer unser Traum, eine rote Katze zu haben. Und jetzt ist er da.
    Ja, all die Freude ist etwas getrübt, weil halt etwas fehlt, meine Mama.
    Es fällt mir immer noch schwer, zu akzeptieren, dass sie nicht mehr kommt, dass ich all die Freuden, das Schöne, das Neue nicht mehr mit ihr teilen kann und ich vermisse sie noch immer.
    Und dann ist da noch die Sache mit der schlechten Behandlung im Spital. Das ist immer noch nicht geklärt. Ich habe leider immer noch nicht das Gefühl, das das Notwendigste für meine Mama getan wurde. Es wurde eben nicht mehr viel für sie getan, weil sie schon polymorbid war, wie es so schön heißt.
    Immer noch keine Antwort vom Spital, warum? Es verzögert sich, heißt es. Daran arbeite ich noch schwer. Ich hätte es lieber schon geklärt, werde morgen nochmals urgieren.
    Ich möchte im Herbst auch zu einer Trauertherapeutin gehen, um das Ganze etwas abzuschließen. Ich muss es ja annehmen, es ändert ja nichts mehr an der Sache.
    Ja, dieser beinahe Unfall im Urlaub, hat mich daran erinnert, wie schnell es eigentlich vorbei sein könnte, dass man neben all der Trauer doch das Leben ein wenig genießen sollte und versuchen sollte, das Beste daraus zu machen.
    Ja und meinem Schutzengel oder wem auch immer, der mir beigestanden ist, bin ich sehr dankbar.
    Liebe Grüße
    Ingrid2

    Lieber Josef!
    Ja, ich merke auch schon irgendwie, dass der Herbst naht.
    In der Früh ist es nicht mehr so warm. Die Blätter mancher Bäume fangen schon an sich zu verfärben.
    Der Herbst stimmt mich immer so nachdenklich. Er erinnert mich an das Vergängliche. Und Allerheiligen naht.
    Ich hoffe, dass noch ein paar schöne, sonnige Tage dabeissein werden.
    Den Herbst, den liebte meine Oma sehr. Ich kann mich erinnern, wie sie immer sagte, dass das die schönste Jahreszeit für sie ist.
    Sie liebte die bunten Blätter und die angenehmen Temperaturen.
    Und die Todestage sind auch immer ganz besondere Tage. Und auch wenn sie schon Jahre zurückliegen, wird man doch immer an den Abschied
    erinnert. Und an unsere Lieben, wie sie waren und wie wir sie in Erinnerung haben.
    Ich habe gestern etwas zusammengeräumt und Fotos von meiner Mama gefunden, bei der Erstkommunion meines Sohnes vor 7 Jahren.
    Und es war mir plötzlich, als wäre es gestern gewesen, diese schöne Zeit. Leider die Jahre sind so schnell vergangen.
    Aber wir können es nicht ändern und auch die Zeit nicht zurückdrehen.
    Aber die schönen Erinnerungen, die bleiben und die kann uns niemand wegnehmen.
    Ich wünsche dir viel Kraft für den Todestag.
    Wann ist er denn, dass ich an dich denken kann?
    Liebe Grüße
    Ingrid2

    Liebe Karla!
    Da kann ich mich dem Josef nur anschließen. Ich wünsche dir ebenfalls einen schönen Urlaub,
    erholsame Tage und viele schöne Erinnerungen, von denen du lange zehren kannst.
    Alles Liebe
    ingrid2

    Liebe Manu!
    Das ist traurig und tut mir leid für dich, dass du nun auch deinen Papa verloren hast
    und ich möchte dir mein Beileid aussprechen.
    Aber es ist wirklich gut, dass du die Möglichkeit hast, zum Begräbnis zu fahren und dich zu verabschieden.
    Ich wünsche dir viel Kraft für die nächste Zeit.
    Alles Liebe
    Ingrid2

    Liebe Karla! Lieber Josef!
    Danke für eure lieben Wünsche für meinen Urlaub, die mich dank WIFI noch auf Sizilien erreicht haben.
    Ich bin wieder zurück in Wien und denke an eine schöne Zeit zurück.
    Ich habe den Urlaub genossen, mich erholt und viel erlebt. Wir haben auch jede Menge Ausflüge gemacht und uns viel Interessantes angeschaut.
    Meine Mama war immer bei mir, denke ich. Ich habe oft an sie gedacht, hätte sie gerne auch von Italien angerufen und ihr berichtet.


    Ich hatte auch ein Erlebnis, wo ich glaube, meine Mama ist ganz nahe bei mir und beschützt mich.
    Ich sollte eine Straße überqueren, ich war etwas zögerlich, meine Familie war schon längst hinüber. Für mich war es mühsam, eine Lücke zu finden,
    ständig war links und rechts Verkehr.
    Plötzlich hat ein Auto angehalten und ich bin dann losgegagen, da auch auf der anderen Seite eine Lücke war. Also so weit alles o.k und in Ordnung.
    Nur womit ich nicht gerechnet hatte, war, dass das Auto gerade von einem Moped überholt wurde, der mich offensichtlich nicht gesehen hat.
    Aber als ich das herannahende Moped sah, blieb ich abrupt stehen, auch der Mopedfahrer trat auf die Bremsen, es quitschte und er kam 10 cm vor mir (sagte mein Sohn, es fehlte wirklich nur eine Handbreite) zu stehen. Ich bin dann noch schnell hinüber auf die andere Seite und habe gedacht, ich hatte da wohl einen ganz besonderen Schutzengel, möglich dass mich auch meine Mama beschützt hat.
    1 Woche später waren wir wieder an derselben Stelle, da hat es dann einen Unfall gegeben und auch 2 Rettungswagen waren da.
    Ich bin froh, dass meine Familie und ich wieder heil und gesund zurück sind, alles ist gut gegangen und es war ein schöner, erholsamer Urlaub.
    Zeiten der Freude sind auch wichtig in der Trauer, obwohl die Freude nie mehr so sein wird wie früher.
    Wünsche auch allen, die ihren Urlaub noch vor sich haben,
    eine schöne Zeit.
    Alles Liebe
    Ingrid2

    Hallo. Ich möchte mich abmelden für 2 Wochen.
    Ab morgen geht es mit meiner Familie in den Urlaub. Wir fliegen nach Sizilien, nach Catania. Wir haben ein Appartement gemietet und wollen uns natürlich viel anschauen.
    Ich bin beim Packen etwas wehmütig, das Abmelden bei meiner Mama fällt ja weg, ich werde mich nur kurz bei meinem Bruder melden und sagen, dass ich jetzt nicht da bin.
    Ich hoffe, ich kann ein paar schöne und erholsame Momente auf Sizilien genießen und mich auch über das eine oder andere freuen, auch wenn ich meine Mama noch immer schmerzlich vermisse.
    Allen, die auch auf Urlaub fahren oder ihn noch vor sich haben, wünsche ich ebenfalls schöne erholsame Tage.
    Alles Liebe
    Ingrid

    Liebe Sandra!
    Das ist eine sehr berührende Geschichte. Danke auch für die schönen Bilder und die ausführliche Beschreibung.
    Es freut mich wirklich für dich, dass sich alles so gut gefügt hat und du wieder neuen Lebensmut bekommen hast.
    Es ist wirklich wie eine besondere Fügung oder Führung, die dir da geschenkt wurde mit einem neuen Partner, der dich offensichtlich gut versteht und auch deine Situation.
    Da bin ich wirklich froh für dich und es ist doch schön, dass du uns daran teilhaben lässt. Gott sei Dank ist nicht alles Trauer im Leben, obwohl es doch immer wieder Momente gibt, wo man ganz tief unten ist, wie du es ja selber erlebt hast.
    Wünsche dir weiterhin noch alles Gute und lass hin und wieder doch noch was von Dir hören.
    Liebe Grüße
    Ingrid2

    Das 2. Jahr ohne meine geliebte Mutter ist zwar leichter zu ertragen, aber noch immer ist es mir schwer ums Herz, wenn ich an sie denke.
    Und ich vermisse sie noch immer sehr.
    Es ist schon der zweite Sommer ohne meine Mama. Im Sommer bin ich immer ein paar Tage mit meinem Sohn zu ihr aufs Land gefahren und wir haben eine schöne Zeit miteinander verbracht. Wir haben gekocht, sind spazieren gegangen, ins Kaffehaus gefahren, haben Eis gegessen, haben es uns im Garten gemütlich gemacht, wir haben viel geplaudert, wir waren uns einfach sehr nahe, und die Krankheit Diabetes und Leberzirrhose war ganz weit weg.
    Mein Gott, wie ich diese Zeit vermisse und überhaupt fehlt mir ihre Nähe und Wärme sehr, noch immer. Am 8. Juni wäre ihr 76. Geburtstag gewesen.
    Ich denke noch immer jeden Tag an sie und es tut mir leid, dass sie auch diesen Sommer nicht mehr erleben konnte.
    Und immer noch denke ich an die schlimmen letzten Tage im Krankenhaus, besonders in der Nacht und ich grüble darüber nach, woran sie wirklich gestorben ist. Herz-Kreislaufversagen sagen die Ärzte, ich aber glaube es war eine Sepsis mit Organversagen nach einer Infektion mit einem Keim. Und ich habe bis jetzt noch immer keine Auskunft von den Ärzten dazu erhaltern, die Bearbeitung würde sich leider wieder auf unbestimmte Zeit verschieben, habe ich gehört.
    Und schön langsam bin ich zermürbt und will bald gar nichts mehr davon wissen. Meine Mutter hat es sowieso schon hinter sich gebracht. Was bringt es denn noch. Aber man will halt als Angehöriger Gewissheit haben, dass alles Notwendige getan wurde. Oder hat das ein chronisch kranker Mensch nicht mehr verdient?
    Und jeden Abend bete ich jetzt nicht mehr, lieber Gott, bitte beschütze meine Mama, sondern, grüß mir meine Mama.
    AL
    Ingrid

    Ja, liebe Sandra, es ist doch schön, wie sich das Schicksal für dich doch zum Guten gewendet hat und auch schöne Momente für dich bereithält.
    Ich freue mich für dich über deine Veränderungen.
    Schön, dass du auch wieder einen neuen Hund bekommen hast.
    Aber du hast geschrieben, du erzählst uns mehr, und nun bin ich auch neugierig geworden, wie das alles so gekommen ist und wie es dir nun geht?
    Hoffe, du meldest dich bald wieder hier im Forum.
    Wünsche dir alles Liebe
    Ingrid2