Daddy ich vermisse dich

  • Hallo


    Ich versuche es mal auf diesen Weg meinen Frust und Gefühle los zu werden....


    Mein Dad starb letzten Oktober im Alter von 48 Jahren, er war seit Jahren schwer an Multiples Sklerose erkannt - die Todesursache jedoch war eine Lungenentzündung!


    Er wurde vergangenen Juli ins Spital gebracht - es war nicht die erste Lungenentzündung die er so verarbeiten wollte. Nach und nach stellte sich aber keine Besserung ein, er wurde in künstlichen Tiefschlaf versetzt und ich bekam einen Schock und bin zusammengebrochen. Ich das Papa-Kind sieht wie der geliebte Dad da liegt nichts mitbekommt, beatmet wird und 100 Schläuche da herumhängen. Ab diesen Zeitpunkt funktionierte absolut NICHTS mehr, kein essen, kein schlafen, kein einziges Wort reden - ich wurde wieder zu einem Baby...


    Keine konnte mich auffangen - ich fuhr jeden 2 Tag zu ihm und begegnete dann seinen langjährigen Freund - ein typischer Fleischhauer - ein Teddybär, und er stand am Krankenbett von meinem Vater und weinte ... an diesem Tag teilten die Ärzt der Frau meines Vaters mit das er nicht mehr gesund wird. Mir zerriss es mein Herz das ich so hilflos war - wollte aber stark sein für meinen Vater und seine Frau!
    Ich wollte niemanden kummer bereiten niemanden zur last fallen... ich war immer eine starke Frau und wusste welchen Weg ich gehen möchte und vor mir hatte ...


    Mein Papa wurde von Tag zu Tag besser drauf und konnte wieder reden und blödelte mit mir jedoch war 2 Tage später alles anders - der Anruf meiner Stiefmutter komm schnell ins Krankenhaus, Oma und Tante sind bereits am Weg - diese Nachricht stockte mir fast den Atem und ich dachte ich sterbe mit... den Nachmittag am Sterbebett war der Horror - der Körper von mein Dad war da er atmete jedoch er selbst war bereits weg...


    Ich hoffe jeden Tag wenn ich mal einschlafe oder wenn ich wieder aufwache, dass dies alles nur ein böser Traum ist!

  • Liebe Rini,


    ein liebes Willkommen hier bei uns im Forum.
    Es tut mir sehr leid, daß auch du deinen Daddy gehen lassen mußtest.


    Dieses "hilflos danebenstehen", den Schmerz und auch die Wut darüber kenne ich selbst leider auch nur zu gut. Nicht helfen, nichts ändern zu können ist das schwerste in solchen Zeiten.
    Ich möchte dir ans Herz legen - versuche nicht, immer nur die Starke zu sein. Es ist sehr wichtig, auch auf sich selbst zu schauen, auch einmal schwach sein zu dürfen. Hast du Geschwister, Freundinnen, mit denen du über deine Gefühle sprechen kannst? Es ist (fast) immer sehr hilfreich, die eigenen Gefühle auszusprechen/niederzuschreiben um einen solchen Schlag schön langsam verarbeiten zu können.
    Auf jeden Fall ist hier im Forum immer jemand da, der dir zuhört, wir alle können dich verstehen. Denn wir alle haben einen oder auch mehrere geliebte Menschen verloren.


    Wenn du kannst und magst erzähle uns ein wenig von deinem Dad, von dir, von allem was dir auf dem Herzen liegt.
    Den Schmerz kann uns niemand nehmen, doch es tut immer gut, den Rückhalt der "Forumsfamilie" zu spüren. Und mit deinem ersten Post gehörst auch du - wenn du es möchtest - zu dieser "Familie".


    Leider kann der Wunsch, daß alles nur ein böser Traum ist nicht Wirklichkeit werden. Doch du kannst sicher sein, daß dein Daddy trotzdem immer bei dir sein wird. Er wird dich immer begleiten.


    Ich wünsche dir viel Kraft für diese schwierige Zeit und liebe Menschen um dich, die dich begleiten und dich halten.
    Alles Liebe, und wenn du magst eine leise Umarmung
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Hallo...


    ich möchte mich für die netten Worte bedanken... sie tun für den Moment auch sehr gut


    nur die Traurigkeit, Wut und Hilflosigkeit kommen immer und immer wieder und das in den unnötigsten Zeitpunkten...


    Ich vermisse es mit ihm zu spassen und blöde Spitznamen geben, das sekkieten und die Geschichten die er mir erzählt hat von mir, von seinem Opa oder son vvon irgend etwas


    Mein Vater ist seit ich sieben bin erkrankt und daher lerne ich sehr früh, dass ich stark sein muss - seit diesem Zeitpunkt war ich wütend


    WARUM musste gerade mein Daddy erkranken - er hat nie etwas böses getan!!!! Diese Wut kann ich einfach nicht loslassen weil dies keine Gerechtigkeit ist - das ist doch nicht normal das solche Krankheiten meisten die treffen muss die artig waren ...


    ich bin einfach nur wütend!!!!

  • Liebe Rini,


    ich möchte Dir auch mein aufrichtiges Beileid aussprechen. Es tut mir leid, dass Dein Papa so krank war und so früh sterben musste.


    Ich will Dir viel viel Kraft schicken für die ach so schwere Zeit.


    Alles was Du Dir von der Seele sprechen willst, hier im Forum sind viele liebe Menschen die Dir immer sehr gerne zuhören.


    Liebe Grüße sendet Dir
    Josef

  • Liebe Rini,
    herzlich willkommen hier bei uns auch von mir! Die Welt ist leider ungerecht :( und die Frage nach dem Warum? kann keiner beantworten. Mit diesen beiden Tatsachen leben lernen, ist eine Aufgabe im Trauerprozess, aber das geht nicht von heute auf morgen. Ich kann deine Wut daher gut verstehen, sie gehört zum Trauerprozess dazu und ich finde es gut, dass du sie formulieren kannst.
    AL
    Christine

  • Liebe Rini.


    auch mir tut dein Verlust sehr sehr Leid. Weiß genau wie du dich fühlst. Ich werde im April 18 und hab vor bald 2 Jahren meinen Dad bei einem plötzlichen Unfall verloren.
    Ich weiß auch wie gut es tun kann, einfach mal zu erzählen seine Ängste und Hoffnungen auszusprechen und auf Leute zu treffen die mit einem fühlen.


    Liebe Grüße
    Tresl