• Mein Mann ist vor 4 Monaten innerhalb von 3 Wochen an diesem verfluchten Krebs gestorben. Es war für mich ein großer Schock, da ich eigentlich nicht wusste, dass mein Mann so krank war. Er hat mir nie etwas gesagt, was mich im Nachhinein sehr arg belastet. Wir waren fast 5o Jahre verheiratet und fast immer Tag und Nacht zusammen. Und ich komme ganz einfach nicht über seinen Tod hinweg. Ich habe zwar einen verheirateten Sohn. Aber sehen tue ich ihn nur einmal in der Woche. Ich bin die ganze Zeit alleine und muss immer an meinen Mann denken. Und dann kommen die Tränen. Es ist bisher kein Tag vergangen, wo ich nicht weinen musste. Da ich ziemlich am Land wohne und nur auf den Autobus angewiesen bin, ist es für mich sehr umständlich irgendwohin zu kommen. Ich bin nicht mehr die Jüngste und das Einkaufen ist sehr schwer. Am Abend, wenn ich schlafen gehe vermisse ich meinen geliebten Mann besonders. Niemand liegt mehr neben mir und ich höre keinen Atmen neben mir. Wenn ich Eure Beiträge lese, komme ich zwar drauf, dass es mir nicht alleine so geht. Aber eigentlich ist das mir kein großer Trost. Wie lange gehe ich noch durch dieses tiefe Trauertal? :95:

  • Liebe Juliette,


    wenn es auch ein sehr trauriger Anlass ist, so möchte ich dich doch hier herzlich willkommen heißen.
    Zu deiner Frage, wie lange du noch durch dieses tiefe Trauertal gehen musst, kann dir hier keiner beantworten, aber wir können dich auf deinem schweren Weg in die Zukunft begleiten. Bei mir sind bereits 17 Monate vergangen das mein Mann ebenfalls an Krebs gestorben ist und ich kann dir sagen, dass ich noch heute durch dieses Trauertal gehe.
    Warum hat dir dein Mann von seiner Krebserkrankung nichts erzählt?


    Ich wünsche dir viel Kraft und drücke dich ganz fest. :24:
    Liebe Grüße
    Trauerelfe

  • Liebe Trauerelfe!
    Vielen Dank für deine lieben Zeilen. Sicher hat mein Mann bis wir ins Spital ging nicht gewusst, dass er Krebs hat. Vielleicht hat er es geahnt.Er hatte Schwierigkeiten mit dem Blutdruck. Einmal hoch, da gings ihm gut, dann wieder niedrig und da war er schwindlig und es ging ihm gar nicht gut. Und so haben wir vielleicht die anderen Beschwerden unter den Tisch fallen lassen. Nur mit der Zeit hat er immer weniger Luft bekommen. Der Lungenarzt schickte ihn zum Lungen-CT und ich weis noch, als ich den Befund las, habe ich zu ihm gesagt, eine gute Nachricht, Krebs hast du keinen. Nur in der Lunge ist etwas drinnen, was angeschaut gehört. Das Wort Krebs kam bis zum Schluss nirgends vor. Nur im Spital hat man uns ganz brutal ins Gesicht gesagt, sie werden so oder so (Chemo hielt er nicht mehr aus) am Krebs sterben. Und er saß allein am Bett und ich etwas entfernt am Tisch. Und das tut heute noch weh, dass ich da nicht neben ihm gesessen bin und ihn allein gelassen habe. Aber er ist ganz friedlich ohne Schmerzen bei uns zu Hause verstorben. Und wenn ich von ihm schreibe, muss ich schon wieder weinen. 13

  • Liebe Juliette,


    ja, die Ärzte können ganz schön grausam sein. Stell dir vor, als mein Mann starb, er war im Krankenhaus, hatte ich einen Nervenzusammenbruch und sackte auf den Boden, ich weinte fürchterlich. Statt das mir der Arzt aufgeholfen hätte, lies er mich am Boden sitzen und rief einfach nach einer Schwester. Diese war sehr nett und half mir auf und setzte mich auf einen Stuhl. Anschließend bekam ich noch eine Tablette, damit ich mich etwas beruhigte. Ich glaube, dass dieser Arzt selbst damit überfordert war.
    Auch ich muss manchmal noch weinen, wenn ich von ihm schreibe oder erzähle.


    Ganz liebe Grüße
    Trauerelfe

  • Ärzte sind auch nur Menschen, aber trotzdem erwarte ich von ihnen in bestimmten Situationen angemessenes Verhalten.
    Als mein Mann auf dem Weg in die Arbeit zusammenklappte, stand ich eine gute halbe Stunde unbeachtet daneben und sah zu, wie er reanimiert wurde bevor ich nach Hause schlurfte. Selbstverständlich war es in diesem Moment wichtiger, sich um meinen Mann zu kümmern, aber auch als der Arzt mir die schlimme Nachricht überbrachte, scherte sich keine Menschenseele um meinen Zustand. Man teilte mir nur mit, dass ich jederzeit über den Polizeinotruf das Kriseninterventionsteam erreichen kann.

    Wünsche dir alles Liebe zum morgigen Geburtstag! :24:

    Diejenigen, die gehen, fühlen nicht den Schmerz des Abschieds.Der Zurückgebliebene leidet. (Longfellow)

  • Liebe Juli!


    Alles Liebe und Gute zu deinem Geburtstag!


    Ich hoffe, du bist am heutigen Tag nicht alleine. Ich kann mir vorstellen wie schwer diese besonderen Tage im Jahr werden ohne dem geliebten Partner.
    Ich bin in Gedanken bei dir und wünsche dir einen schönen Tag!


    Liebe Grüße und eine innige Umarmung
    Heidi

  • Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!


    Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass dieser Tag nicht leicht für dich ist.
    Trotzdem wünsche ich Dir alles Gute, vor allem Zuversicht, dass es irgendwann dir mal besser geht.
    Ich hoffe du hast einen schönen Tag.


    Ganz liebe Grüße
    Trauerelfe

  • Liebe Juliette,
    nachträglich alles Gute zum Geburtstag und ein herzliches Willkommen hier bei uns!


    Wie lange du durch dieses Tal gehen musst? Eine gute Frage .... Menschen brauchen unterschiedlich lange. Aber wenn ich denke, wie lang ihr zusammen ward, dann denke ich auch, dass du geduldig sein musst, auch wenns schwer ist. Trauer ist die Verlängerung der Liebe über den Tod hinaus ... Wir trauern nur, wenn wir eine Beziehung zu einem Verstorbenen gehabt haben. Und je enger die Bindung zum Verstorbenen ist, desto größer ist der Schmerz und desto länger braucht man auch bis man durch die Trauer durch ist.


    Ich habe eine Frage: Wenn heute Nacht eine Fee zu dir käme und sie würde dir die Trauer um deinen Mann wegnehmen, wäre dir das recht?


    Alles Liebe
    Christine