Wie dürfen wir trauern?

  • Liebe Sverige,


    habt ihr schon ein Ergebnis der Untersuchung bei deinem Vater?
    Magst du uns darüber was erzählen?


    Eine liebe :24: schick ich dir
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Hallo,


    die Untersuchung bei meinem Vater hat ergeben, dass dort nichts ist. Meine Schwester hat ihn zum Röntgen begleitet, es konnte nichts erkannt werden, die Schluckbewegung ist zwar verlangsamt, aber sonst nichts. Danach war sie noch mit ihm beim Hausarzt. Das von meinem Vater angekündigte MRT war vom Hausarzt nur vorgesehen, um ihn zu beruhigen. Den Termin haben sie abgesagt, weil es Menschen gibt, die wirklich auf einen MRT Termin warten. Meine Schwester hat den Arzt auch darauf angesprochen, ob die Beschwerden psychisch bedingt sein können, und er hat dies bejaht.


    Mein Vater freut sich über diese guten Nachrichten nicht wirklich. Er scheint fast ein wenig enttäuscht zu sein. Mehrfach hat er auch mich gefragt, ob ich meine dass das wirklich so in Ordnung ist. Ich habe ihm gesagt, dass wir ja schwerlich jeden Tag ein MRT machen können. Die Schluckbeschwerden werden wahrscheinlich genauso plötzlich wieder verschwinden wie sie gekommen sind.


    Mein Besuch gestern bei ihm war auch ganz in Ordnung. Ich habe für mich ein paar der Vorschläge des Buches genutzt und bin nicht wie sonst mit einem schlechten Gefühl nach Hause gefahren. Ich hoffe sehr, dass ich das in Zukunft auch so hinbekommen.



    Lieben Dank für Deine Nachfrage
    Sverige

  • Liebe Sverige,


    na das ist doch mal eine gute Neuigkeit!
    Ja, dem einen liegt es im Magen, dem anderen bleibt es im Hals stecken. Ich wünsch deinem Papa (und auch euch) daß er sich bald besser fühlt.


    Toll finde ich, daß du die Vorschläge aus dem Buch so gut umsetzen konntest - weiter so! :thumbup:


    Alles Liebe
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Hallo Christine,


    meinem Vater geht es wohl wieder besser. Die Schluckbeschwerden waren wohl Nebenwirkungen der Antidepressiva. Trotzdem scheint er fast ein wenig "traurig" dass es nicht mehr ist...
    Ansonsten ist sein Verhalten uns gegenüber unverändert.


    Am Mittwoch habe ich das Grab meiner Mutter bepflanzt mit einem Rosenhochstämmchen und Hornveilchen.
    Als ich fast fertig war, stand mein Vater auf einmal neben mir. Wir hatten schon wochenlang darüber gsprochen, wie wir es bepflanzen wollen.
    Es gefiel ihm nicht wirklich und mittags hat er angerufen und gesagt, dass er nicht möchte, dass auf Mamas Grab das Stämmchen steht, er möchte weiterhin Blumen hinstellen können und ich soll sagen, wo ich es hinhaben möchte. Ich habe ihm gesagt, er soll machen was er für richtig hält.


    Es ist sehr schade, aber es ist so wie es ist.


    LG
    Sverige

  • liebe Sverige,


    da gehe ich hier gerade "hier rein" und lese von deinem Erlebniss mit der Bepflanzung des Grabes... Häufig haben wir ja darüber gesprochen, das diese Unsensibilität deines Vaters irgendwie hingenommen werden muss, ... aber dennoch bin ich fassungslos... Hoffentlich hast DU ... ganz,ganz wichtig... das einigermassen verkraftet ?? Eine liebe Umarmung von mir :24:


    Es wäre vielleicht eine gute Möglichkeit für dich, das du das Rosenstämmchen in deinen Garten pflanzt ... und es deine Gedenkstätte für deine Mama wird...


    Wie gut, das wir dieses Forum haben, wo wir auch solche Erlebnisse in einer gewissen Art und Weise bewältigen können...
    Einen lieben, mitfühlenden Gruß
    von deiner Amitola(rainbow)....
    im Moment ist es der Name, der mich wirklich in völliger Symbiose zu Burkard verbindet... seelisches Eins-Sein....

  • Vielen Dank für Eure Nachrichten.
    Christine, Recht kann man es meinem Vater nur machen, wenn es so gemacht wird wie er es bestimmt.
    Es geht leider wieder einmal um Macht, ihn ärgert, dass ich es bepflanzt habe ohne dass er daneben gestanden hat und genau "kommandiert" hat wie es kommt.


    Ich für mich habe es so hingenommen, nachdem ich ihm gesagt habe er soll machen was er meint, habe ich aufgelegt.
    Er muss es wissen. Ich habe mich zwar sehr geärgert, aber es hat mich nicht so getroffen wie sonst, dieses Mal ist er gefühlt zu weit gegangen.


    Mein Mann und ich waren eben kurz bei Mamas Grab. Es war noch unverändert. Wir werden sehen.


    Ich denke sehr an sie, wenn ich in unserem Garten bin. Ich habe ja im Frühjahr eine Ecke neu angelegt, mit Pflanzen die wir beide sehr mögen.
    Und die kann ich pflanzen wie ich will. :)


    Es tut gut, darüber zu schreiben.


    LG
    Sverige

  • liebe Sverige,


    jetzt nur mal ganz kurz... Du gehst sehr gut mittlerweile den "Pfad des friedvollen Kriegers"... lächel... Auch ein Buch, was es sich lohnt zu lesen....
    eine Umarmung... von denen man ja nie genug bekommen kann :24: ... Mir hat der früh-nachmittagliche Spaziergang zu "unserem Baum" sehr, sehr gut getan...
    deine Amitola