Fall ins Bodenlose

  • Liebe, gut Seele Micky,


    zuerst einmal eine liebe Umarmung und ganz viel unterstützende Energie für diesen so schweren Schritt deines/eures Hunde-Wegbegleiter von seinen Einschränkungen zu befreien... :24: :30:


    Völlig kann ich verstehen, dass dieser Schritt dich mit Schmerzen erfüllt... Hunde ... überhaupt Tiere sind LEBEWESEN, sind Wegbegleiter ... für mich auch Freunde...


    Da es mir leider noch immer nicht sonderlich gut geht, kann ich nicht auf alle Punkte eingehen, die du in der letzten Zeit geschrieben hast, aber zu einigen möchte ich dennoch gerne meine Meinung... meine Einstellung .. dir mitteilen...


    Das du jetzt "erst" dich schlechter fühlst, nicht gut schlafen und essen kannst... ist völlig "normal"... Gerade wenn man einen Menschen verabschiedet hat, der lange erkrankt ist, dich gefordert hat... emotional und körperlich... ist man tatsächlich in einer euphorischen Stimmung ( habe ich dir ja schon einmal geschrieben)... Das Leiden ist vorbei... das Leben hat DICH wieder!... Wie gesagt, ich denke, man ist dann in einer geistigen Spähre , die einem zeigt, das es dem "Gegangen" gut geht und ebenso einem selber....
    Wenn man den Kopf "ausschaltet" und sich keinen moralischen, gesellschaftlichen Zwängen aussetzt... an sich heranlässt...
    Aber wir ALLE leben in dieser Welt ... in dieser Gesellschaft und haben viele "innere Normen" angenommen und erfüllen sie... Nicht immer zu unserem Nutzen ... und auch nicht immer gut
    zu unserem durchaus bestehenden RECHT auf ein GUTES ...POSITIVES ...LEBEN


    Der Mensch will im allgemeinen eher leben , als diese Erde zu verlassen...
    Es ist ein ungemein existentielles Gefühl... eigentlich DAS UR-Gefühl schlechthin...
    Darum wird tatsächlich bei den anschliessenden Begräbnissfeiern , viel getrunken , viel gegessen, auch durchaus auch gelacht, Geschichten erzählt ....
    weil man einfach sich innerlich sagt.... JA, ICH LEBE....


    Daraus resultiert meiner Meinung nach auch, deine"Verliebtheiten"... die ich übrigens GUT finde.... TOLL , das du dich innelich wie eine 14jährige gefühlt hast.... Liebe und Liebesgefühle, auch sexuelle Wünsche haben ihre Berechtigung,...geben einem Energie... zeigen einem das man LEBT...


    Dann kommen aber immer wieder...
    die Wellen der Trauer... weil man einen geliebten Menschen nicht mehr real um sich hat...und irgendwo bleibt man immer das "Kind"... das seine Eltern verabschieden musste...


    Meine Schwester sagte dann bei der Urnenbeisetzung meines Vaters (meine Mutter ist schon 17 Jahre nicht mehr auf dieser Erde) "jetzt müssen wir wirklich erwachsen werden"...
    Wohlgemerkt wir 4 Kinder sind alle zwischen 57 Jahren bis 68 Jahre ...Aber sie hatte schon recht... so absurd das klingt... Das "innere, kleine Kind " muss wachsen... was ja in dem Wort er-wachsen ... so stark enthalten ist...


    Schreibe bitte so BALD wie MÖGLICH... Da verabschiedest du nicht einen Hund... sondern einen lieben Lebens-Wegbegleiter ...
    Ich bin mir absolut sicher, das dein Weg der trauer, sehr auch über das niederschreiben deiner Gefühle geht... und das ist GUT... Natürlich auch eine Psychotherapeutsche Unterstützung... Ganz sicher bin ich mir immer...
    wenn wir es uns "erlauben"... dann sorgt die Existenz für uns... gibt uns Ruhe , Kraft und ein wertvolles lebendiges Lebensgefühl...


    Namaste meine Liebe
    deine Amitola

  • sind ein paar Schreibfehler drin, habe aber wirklich nicht die Energie , die jetzt zu verbessern..
    Der Sinn bleibt ja der selbe...
    LEBEN...
    und zwar GUT... In und MIT der Trauer...
    eure Amitola
    und Herzlichste Grüße an ALLE hier <3

  • Liebe Micky,


    da habe ich geschrieben und du... Fühl dich umamt und ja, er ist auch in einem "Da-Sein"... SCHÖN...
    eine liebe Umarmung für DICH
    deine Amitola

  • Liebe Micky,
    das Hündchen ist jetzt sicherlich bei Deiner Mutti. Ich halte diese Einsamkeit nicht aus, kein Anruf, keine Arbeiten bzw. das ich mich um Mutti kümmern kann, es ist einfach nichts da.
    Ich habe Angst vor dem Wochenende wenn ich wieder irgendwo alleine sitze und denke.
    Habe mir jetzt gedacht, dass ich eine Anzeige in die Zeitung setzen könnte, mit der Bitte, dass sich Frauen die auch um einen Elternteil trauern sich melden, damit man sich treffen kann.
    Was könnte ich schreiben bzw. wie sollte ich es formulieren, habe natürlich Bedenken dass sich irgendwelche Blödköpfe melden aber die könnte ich ja abhängen aber nichts machen, ich halte es nicht mehr aus.
    Könnt Ihr mir helfen und mich beraten.
    Das wäre sehr lieb.

  • Liebe Micky!
    Du brauchst absolut keine Schuldgefühle zu haben!!! Es wäre grob fahrlässig Tiere unnötig leiden zu lassen! Du hast absolut richtig entschieden - ich bin stolz auf dich - und deine Mama sicher auch!


    Mir hat nach dem Tod meines Mannes der Besuch eines Buchladens weitergeholfen. Ich bin hinein ( und das mache ich heute noch :) ) hab ohne Zeitdruck die Lebensratgeber und Trauerecke durchstöbert und immer fand mich ein "richtiges" Buch, dass mich in meinem Wachstum ein Stückchen weiterbrachte und wie schon erwähnt auch heute noch weiterbringt. Das anfängliche Verschlingen der Bücher und heute "bewusste" lesen ist für mich etwas, dass ICH mir gönne. Vielleicht wäre das auch ein Anfang für dich!?


    Wenn möglich wünsche ich dir, dass du dir ein paar Tage Auszeit gönnen kannst - es würde dir sehr gut tun! Dazu wünsche ich dir ganz viel Kraft!!!!
    Schönen Abend wünscht dir Marsue!

  • Liebe Rosaline,
    schreibe einfach, dass du eine FRau bist, die um den Tod der Mutter trauert und dass du dich gerne mit Frauen treffen möchtest, denen es genaus geht. Daurch ist klar, dass es nicht darum geht, einen Kerl kennenzulernen. Schau mal was passiert!
    Viel Mut und Glück!
    AL Christine

  • Liebe Rosaline,


    entschuldige bitte, dass ich mich erst jetzt melde. Ich habe die letzten Tage wieder Unmengen Sachen von der Wohnung meiner Mama in meine eigene geschleppt und heute versucht, all diese Dinge hier zu verstauen...


    Ich kann deine Einsamkeit sehr, sehr gut verstehen. Mir geht es ebenso. Liebe Rosaline, ich bin im Moment sehr zerstreut und vergesse sehr viel. Deshalb hab ich das Forum nochmal ein bisschen nach Einträgen von dir durchstöbert, konnte jedoch nur zwei Antworten an mich finden. Ich weiß von dir nur, dass deine Mama zu Pfingsten verstorben ist. Magst du mir mehr erzählen? Wie ist es passiert? Wie lebst du? Bist du alleine oder verheiratet? Hast du Kinder?


    Ich kann dir leider im Moment kein persönliches Treffen anbieten, da ich sehr weit weg von dir wohne. Aber vielleicht hilft für den Augenblick, dass wir uns schreiben?! Es gibt aber bestimmt auch Trauergruppen in Essen. Du kannst dich zum Beispiel an das (mobile) Hospiz wenden - die bieten Treffen für trauernde Hinterbliebene an. Aber es gibt bestimmt auch andere Selbsthilfegruppen, die sich leicht googeln lassen. Ich selbst überlege auch eine Therapie zu machen. Vielleicht ist in diesem Fall eine Gruppentherapie sogar das Passendste...


    Schreib mir, liebe Rosaline, das hilft!


    Alles Liebe und :24: :30:
    Micky

  • Liebe Marsue,


    tja, das Hündchen...Weißt du, ich bin innerlich einerseits total wund, unruhig, erschöpft, aber auch irgendwie taub. Deshalb bin ich wegen Niko im Moment gar nicht so traurig. Oder besser gesagt, ich kann gar nicht genau sagen, WAS EXAKT ich fühle... Und das hat er nicht verdient. Er war 17 Jahr lang ein vollwertiges Familienmitglied. Da er sowohl MEIN Hund war, weil ich ihn aus Griechenland mitgebracht habe und ich auch sehr viel Zeit mit ihm verbracht habe war er sowohl "mein Sohn", als auch "mein Bruder", weil er bei meiner Mama gelebt hat und sie ihn fast als ihren Sohn behandelt hat ;-). Und nun hab ich ihn einschläfern lassen und zwar davor, währenddessen und auch danach geweint, aber jetzt, drei Tage später empfinde ich nicht mehr viel. Das hat er nicht verdient...


    Meine Mama ist nun seit 38 Tagen nicht mehr da. Und ich habe es immer noch nicht so richtig begriffen, obwohl ich es mit eigenen Augen gesehen habe. Seit ich Niko einschläfern habe lassen bin ich wieder in meiner Wohnung. Habe die Dinge, dich ich aus der Wohnung meiner Eltern behalten möchte notdürftig verstaut, habe Ordnung gemacht und geputzt. Bin also wieder in MEINEM Umfeld.


    Und fühle mich total eigenartig, weil nun die Pendeluhr von meinen Eltern an MEINER Wand hängt, weil ich vom Besteck und Geschirr meiner Mama in MEINER Wohnung esse, weil ich in MEINER Wohnung in IHREN Fernseher sehe... Die Dinge vermischen sich so und es ist alles so irreal. Ich habe ja nun 5 Wochen dem Hund zuliebe weiterhin in der Wohnung meiner Mama gewohnt, obwohl mich das ganz verrückt gemacht hat. Aber nun, da ich wieder in meiner Wohnung bin, habe ich manchmal den Impuls, sie anzurufen, obwohl ich ja gleichzeitig ganz genau weiß, dass das nicht geht...


    Danke für den Tipp mit den Büchern! Ich hab ganz viele Bücher von meiner Mutter mitgenommen - sie hat sehr viel spirituelle und esoterische Literatur, aber im Moment kann ich mich sehr schlecht aufs Lesen konzentrieren, ich bin so unruhig und schaffe nicht mehr als ein bis zwei Seiten. Aber ich hab mich heute in der Früh das erste Mal seit Ewigkeiten hingesetzt und versucht, ein wenig zu meditieren. Das ist zwar zuviel gesagt, aber ich habe es geschafft, zumindestens eine halbe Stunde ruhig zu sitzen und meine Gedanken ein wenig zu zügeln...


    Liebe Marsue, ich hoffe, du kommst mit deinem Umzug voran! Ziehst du weit weg von Wien oder bleibst du im Umfeld? Wie geht es deinem Rücken???


    Alles Liebe
    Micky

  • Liebe Nicky,


    gerne schliesse ich mich der Frage von Christine an: " wie geht es dir .... was macht dein Seelenfrieden... oder vielleicht der Unfriede?"...


    Allerdings denke ich, das du dir glücklicherweise schon so viele dich unterstützende "Lebensmethoden " in dein Leben geholt hast, das du auch diese wirklich schwierige Situation meisterst...


    Gerne will ich auch schon seit ein paar Tagen, dir meine Sicht der Dinge darlegen ... über deine Vorstellung des Glaubens, deiner Spiritualität und des "Gehens von dieser Welt deiner Eltern... etwas dazu schreiben, was ich jetzt hiermit mache ;)


    Meiner Meinung nach kann der Glaube,
    die Spiritualität eines Menschen, in diesem Falle du...
    durch die Art und Weise , wie Menschen diese Erde verlassen... deine Eltern...
    einen WECHSEL....
    ich benutze auch für mich gerne die Vorstellung des "ZEN-Schlages"
    EINLEITEN....
    aber nie ELIMINIEREN...
    Eigentlich ist das doch toll ... liebe Micky?...


    Wir Menschen können zwar dem Verstand suggerieren... "Nein, ich glaube nicht mehr... Nein, ich werde jetzt ein Realist... Was bringt mir schon Spiritualität?


    SPIRITUALITÄT UND GLAUBEN BRINGT LEBENDIGKEIT


    Es ist immer UNSERE Vorstellung ... UNSERE ... wie der Prozess des Gehens von dieser Welt zu geschehen hat...
    aber...
    der "Gehende" bestimmt bis zum letzten Atemzug , wie er gehen möchte..
    Wie schon geschrieben , der Körper stellt seine Funktionen ein...
    ABER welchen Weg der Geist... die Seele ... des Spirit`s von diesem wunderbaren Individuum eingeschlagen wird..
    WELCHEN WEG "ER" GEHT....
    können wir nur ERAHNEN...
    und nur... wenn wir den Verstand IN dieser Situation... was absolut nicht leicht ist... ausschalten...


    Persönlich sage ich eher ..." ich VERSUCHE zu meditieren... mich zu versenken..."....Einen Zustand der tiefen Meditation... das Eins-Sein im großen Ganzen gelingt soooooo selten... ^^
    Sonst wären wir ja nicht auf dieser Welt ...
    Wir alle sind auf dem Weg.... unsere Bestimmung in diesem Leben zu ergründen... zu finden...
    also meine liebe Micky,
    nimm einfach den wechsel deiner VORSTELLUNG an... es ist ein WACHSEN... und
    der LOTUS KANN ERBLÜHEN....


    Die Lotusblüte kommt immer aus dem nährenden Schlamm... und der ist dunkel... aber nährend...
    NUR SO
    kann sie ERBLÜHEN...
    Du, Ich, wir ALLE hier... transformieren ... eigentlich permanent ...unsere Trauer in allen Facetten der aufkommenden Gefühle ..
    in ein immer heller werdendes lichterfülltes , LEBEN...


    Das wird immer mehr meine Sicht der Dinge, der Lebensweise von uns Menschen...
    Namaste
    liebe Micky
    von deiner Amitola

  • Mein lieber Engel, Amitola,


    du hast gestern so wunderschöne Zeilen geschrieben - von deinem "Zaubergarten", von deinem herzerfrischenden Spaziergang, von der romantischen Bank... Ich hatte ein Bild von dir vor meinen Augen, wie dich du als gute Märchenfee inmitten der wunderbar blühenden Natur bewegst und strahlst und mit deiner großartigen positiven Energie das Dasein von sowohl Mensch, als auch Tier oder Pflanze, die sich in deiner Aura befinden erhellst :)


    Du hast heute noch nichts geschrieben - ich hoffe, das bedeutet nicht, dass es dir nicht gut geht!! Wie fühlst du dich heute?!?


    Ja, so wie du über dein Gefühl schreibst, als deine Eltern verstorben sind, so fühle ich auch. Ich bin nun, mit 47, endgültig und unwiderruflich erwachsen. Niemand ist mehr da, der mich bemuttert, der mir die mütterliche Wärme gibt. Nun ist es an mir zu versuchen, die überbordende Herzenswärme, die meine Mutter ausgestrahlt hat, an andere weiter zu geben. Im Moment geht das noch nicht, aber irgendwann...


    Ich hab ja schon an Marsue geschrieben, dass ich die letzten Tage damit beschäftigt war, die letzten Dinge von der Wohnung meiner Eltern in meine eigene zu schleppen und hier zu verstauen. Ordnung zu machen, zu putzen, damit ich mich in meinen eigenen vier Wänden wieder halbwegs wohl fühlen kann. Es ist nur so ein eigenartiges Gefühl all die Dinge nun HIER zu sehen, die ich aus der Wohnung meiner Eltern gewöhnt bin. Ich liebe diese alte Pendeluhr, die ich mitgebracht habe, aber immer wenn sie schlägt, zucke ich ein wenig zusammen, weil ich diesen Klang bisher immer nur in der Wohnung meiner Eltern gehört habe...


    Ich hab mir auch einen Schrein gebaut - mit Fotos von meinem Vater, meiner Mutter, auch von Niko, unserem Hund, Kerzen, Engeln rundherum. Und ich bin die Einzige, die nun übrig geblieben ist...


    Nun schlüpfe ich also langsam wieder in meinen Alltag, in mein "normales" Leben, und doch ist alles völlig anders und wird nie wieder so sein wie es einmal war. Meine gesamte Einstellung zum Leben hat sich geändert. Ich habe bisher die meisten Entscheidungen in meinem Leben immer mit Rücksichtnahme auf meine Mutter im Hinterkopf getroffen. Nun ist alles anders und ich muss erst einmal heraus finden, was ICH eigentlich will. Außerdem habe ich hier in meiner Wohnung auch manchmal den Impuls, sie schnell man anzurufen, obwohl ich mir andererseits natürlich in jeder Sekunde bewusst darüber bin, dass das nicht geht.


    Mutti ist nun 38 Tage nicht mehr auf dieser Welt. Die ersten drei Wochen hab ich sie ganz deutlich in meinem Herzen gespürt. So unglaublich viel Liebe. Es war eine ganz spezielle Energie, dich ich gespürt habe. Aber seit knapp zwei Wochen spüre ich diese Energie nicht mehr. Ich habe das Gefühl, sie ist nicht mehr hier, nicht mehr in dieser Form, etwas hat sich verändert, vielleicht ist sie schon weiter gezogen...?!


    Was meinst du? Wie sind deine Erfahrungen dazu?


    Alles Liebe und ganz viel gute Schwingungen für dich
    Micky

  • Ja, liebe Amitola,


    Ich VERSUCHE auch immer nur zu meditieren - genauer gesagt versuche ich STILL zu SITZEN (was ja noch relativ einfach ist) und meine Gedanken zu beruhigen - diese Übung ist schon bedeutend schwieriger!


    Die allerschwierigste Übung überhaupt aber ist LOSZULASSEN. Ich war für meine Yogalehrerausbildung einige Wochen in einem Ashram. Wir haben dort sehr viel meditiert, Asanas waren eher nebensächlich und wir hörten auch eine Menge Vorträge. Und die Swamis haben "gepredigt", dass man NICHTS festhalten solle. Man dürfe materiellen Wohlstand wohl genießen, aber man dürfe sich nicht daran BINDEN. Genießen, solange man hat, nicht vermissen, wenn man nicht mehr hat. Das hab ich verstanden und das kann ich auch gut nachempfinden. Ich war nie sehr materialistisch eingestellt und meine Ansprüche sind diesbezüglich auch nicht sehr hoch.


    Aber die Swamis meinten auch, man solle sich auch an MENSCHEN nicht allzusehr binden. Ich habe bis heute nicht verstanden, wie das möglich sein soll. Wie soll es funktionieren zu LIEBEN und dann nicht am Boden zerstört zu sein, wenn der Mensch, den man liebt nicht mehr da ist?!? Das ist wohl ein riesen Punkt, den ich bis zu meiner Erleuchtung noch eingehend studieren muss...*zwinker und lächel*


    Ja, ich bin sehr froh, dass ich in meinem Leben einige "Lebensmethoden" kennenlernen durfte. Yoga hilft mir fast immer in schwierigen Situationen, Meditation und die Lehren des Buddha ebenso (aber das gehört ja ohnehin alles zusammen). Das schützt mich allerdings nicht vor dem ungeheuerlichen Gefühlschaos, vor der Panik, die manchmal in mir aufkommt, vor der Angst, zu ertrinken und ich muss dann ganz fürchterlich rudern und strampeln, um meine Nase wieder ÜBER die Wasseroberfläche zu bekommen, um den nächsten Atemzug tun zu können. ABER: Diese Methoden sind immer wieder ein Strohhalm und ein Mittel, langsam wieder zu einer gewissen Gelassenheit zu gelangen. Für einige Augenblicke wenigstens... Aber Zweifel und alles Infragestellen sind auch immer wieder lästige, aber wahrscheinlich auch wichtige Wegbegleiter...


    Nochmal alles Liebe dir und viel Energie und eine gute Nacht
    deine Micky (die sich für morgen vorgenommen hat, eine Bergwanderung zu machen...)

  • Liebe Micky,


    Bergwanderung :thumbup:
    Swamis und "sein lassen sollen" :thumbdown:
    ein "sollen" gibt es nicht auf dem Weg.... bullsh...lächel
    wie heißt es so schön
    "blow your mind" ^^
    ALLES IST GUT :8:
    Für morgen
    wünsche ich dir eine gute Trittsicherheit ...und viel FREUDE...
    Namaste
    deine Amitola

  • Liebe Rosaline,


    auch von meiner Seite her ein herzliches Willkommen in diesem Forum... Auch dir würde es sehr viel mehr geben, wenn du einen eigenen "Bericht " eröffnen würdest...
    und ... es würde dir und uns weiterhelfen, wenn du dir mehr von deiner traurigen Seele schreiben würdest... Ich hoffe sehr, das du dieses Wochenende einigermassen gut überstanden hast?...


    Auch wenn wir hier nicht alle sofort auf deinen letzten Beitrag eingegangen sind, so denke ich doch, dass du in Essen sehr viele und gute Möglichkeiten der Trauerbewältigung hast... Bitte nutze sie und
    SCHREIBE HIER WIEDER...
    WIR SIND FÜR DICH DA...


    Nicht immer sofort... sieh uns das bitte nach...
    aber ansonsten... und vor allen Dingen mit eigenem Bericht
    rückst du mehr in den Focus von ALLEN hier...


    Herzliche <3
    und dich gerne unterstützende Grüße
    von deiner Amitola

  • Liebe Micky,
    die "Irrealität", die durch die Gegenstände deiner Mutter in deine Wohnung eingezogen ist, bedeutet ja nichts anderes, als dass du noch im Zustand des "Nicht-Wahrhaben-Könnens" bist, das ist so am Beginn des Trauerprozesses: Man kann es nicht wahrhaben, will es nicht wahrhaben, dass der Mensch wirklich weg ist und nicht wiederkommt, auch deine wiederkehrende Idee, deine Mutter kurz mal anzurufen, ist typisch dafür. Die Psyche baut sich hier einen Schutz auf, denn wir können die Realität des Todes nur in kleinen Portionen verkraften: Diese Realität wird jetzt allmählich und langsam einsickern, es ist ein eigener Prozess.
    Die Gegenstände aus der Wohnung deiner Mutter werden dir dabei helfen, sie sind so genannte "Übergangsobjekte" und stellen eine Verbindung zu deiner Mutter her. Noch wirken sie irreal, aber mit der Zeit werden sie sich in dein Leben einfügen und ganz normal, wichtig und wertvoll sein!
    Lass dich :24:
    Christine

  • Liebe Micky!
    Ich ziehe nicht weg und ich ziehe nicht um ;) ! Mir steht lediglich ein Hausumbau oder besser gesagt ein Hauszubau bevor! Die Pläne sind in vollem Gang!
    Schön, dass du dir bewusst Zeit für dich nimmst! Das Realisieren dauert lange - dennoch liegt es an dir und deinen inneren Einstellungen, wann du es realisierst und vor allem akzeptiertst! Erst danach gehts wieder "bergauf"! Stress dich nicht - alles braucht seine Zeit - Geduld meine Liebe! Ich habe von mir selbst nach 2 Monaten geglaubt, dass ich den Tod meines Mannes eh schon realisiert habe - OHhhhhhh da hab ich aber schön geschaut und viel geweint, als ich eine "Sitzung! beim Kinesologen hatte! Bewusste Verabschiedung meines Mannes - die Gefühlswelt lässt sich nicht in Worte fassen! Heute bin ich froh darüber, dass ich mich dazu durchgerungen habe! Ich glaube nicht, dass ich ohne diese Fremdhilfe ein so positives Lebensgefühl hätte! Außerdem mache ich wirklich sehr viel für mich - denn mein Liebster würde es nicht gerne sehen, dass ich mich "gehen lasse"!
    "Kleistere" dir jetzt nicht die Wohnung mit Dingen deiner Mutter voll! Geschätzte Erinnerungsstücke - JA, aber hoffentlich nicht den ganzen Hausrat! Ich habe sogar mein Geschirr gewechselt, und es hat auch dazu beigetragen, dass ich/wir uns wohler fühlen! Eine gesunde Mischung machts aus! Es ist ja deine Wohnung!!! Du bist eine einzigartige, erwachsene Frau mit eigenen Lebensvorstellungen!!! Setze sie weiterhin um bzw. finde wieder den Weg zurück zu deinen Vorstellungen!
    Dafür wünsche ich dir viel Kraft und Energie!
    Fühl dich innig umarmt! :24:
    Schönen Abend wünscht dir Marsue!

  • Hallo liebe Micky, Amitola und Christine,


    vielen Dank für Eure Antworten, ich habe mich jetzt sehr darüber gefreut, das ist wirklich lieb von Euch. Ich werde alles aufschreiben, ist aber viel, ich schaue mal auf Übermorgen.
    Christine ich bin so neben der Spur :4: , Danke für Deine Antwort.
    Amitola :24:
    Micky auf alle Fälle suche Dir eine gute Therapeutin vorallem eine sehr empathische Du solltest alles aufarbeiten. Schaue immer wie es Dir damit geht. Deine Kraft gepaart mit sehr viel Liebe, ich bewundere Dich. Du kannst sehr stolz auf Dich sein.


    Der heutige Tag war für mich besch..Ich war heute in Muttis Wohnung und ich kann es nicht verstehen, begreife es bis heute nicht. Die Trauerbegleitung kann mir da auch nicht helfen, weil ich es einfach nicht verstehe, dass ich meine Mutti habe verloren. Wir hatten ein sehr enges Band, bin ein Scheidungskind, Einzelkind und sie war für mich auch meine beste Freundin, sie war halt immer da. Ich kenne das Leben nicht ohne sie. Weil wir haben viel Zeit miteinander verbracht, gerne noch mehr tja das Schicksal war dagegen, habe ich jetzt fast keinen Bekannten- bzw. Freundeskreis und keine Familie mehr. Kann ich jetzt alle auf dem Friedhof besuchen.
    Kommunikativ bin ich aber die letzten Monate waren privat nur für meine Mutti bestimmt. Freundschaften müssen auch gepflegt werden und eine Bekannte von mir, die immer meinte, dass ich mich aufgeopfert hätte für meine Mutti (was aber für mich normal war) meinte kürzlich, jetzt müsste ich mal aufhören zu trauern. Seitdem habe ich mich nicht mehr gemeldet, klar kann ich an- und abschalten auf Kommando. Nein die Trauer verläuft wellenförmig nach der 1. Schockphase, bzw. kann man es auch nach lesen bei Frau Dr. Elisabeth Kübler-Ross (Sterbeforscherin). Ich möchte hier auch noch tüchtig lesen, kann ich nur wenn es mir besser geht, manchmal ist sofort alles wieder weg. Muss ich mit bleibenden Schäden rechnen, hoffe nicht :4:.
    Ich melde mich gerne wieder und wünsche Euch eine gute Nacht :2:.