Gute und schlechte Tage

  • Mhm.....


    Danke für eure Nachrichten.


    Supervision gibt es leider nicht bei uns aber ich denke ich kann mit meinen Kollegen reden. Bzw. Auch mit einer Freundin.


    Irgendwie empfinde ich eine starke Traurigkeit dafür....

    Ich frag mich nur , wie weit man als Mensch geht....

    Ich glaube ja an Schicksal und so sehe ich diesen Patienten auch...

    Ich habe dort anfangen können, das schon allein finde ich als Fügung und manche Patienten dazu, ich glaube es ist dazu da, davon zu lernen...


    Nicht nur dieser Patient sondern auch Alkohol kranke, junge Patienten, Kinder.... Von sowas habe ich immer weg geschaut....

    Ich denke es ist an der zeit , mich damit auseinander zu setzen....


    Oft fragen mich Leute , wie ich nur "sowas" arbeiten kann , sie könnten sowas nicht.... Und ich sage dann immer, ich bin dazu da den Menschen zu helfen zu unterstützen und nicht sie zu bewerten....


    Ich werde euch auf dem laufenden halten und ich hoffe ich schaffe die Abgrenzung.


    Astrid zur Zeit fühle ich keine Kopplung zu meiner Geschichte....


    Was aber tatsächlich ist, ich habe ein wenig Angst hier das zu schreiben....

    Ich habe damals meinen Partner wieder belebt , ohne Erfolg und irgendwie bin ich froh darüber, ich weiß das ist schrecklich , aber wenn ich diesen Patient jetzt sehe....

    Ich fühle mich nicht gut sowas zu denken......



    @ Hedi , das hast du gut geschrieben, stimmt , es sind nicht "unsere" Baustellen.... Und tatsächlich nimmt man sich als trauernder Mensch viel mit ....



    @Malena...

    Ja , ging mir genauso , wenn ich etwas über suizid hörte , icu konnte das nicht einmal aussprechen.... Lief es mir kalt über den Rücken....



    Wir heiraten im August. :)



    @ Claudia , meine Löwenmami.


    Dankeeeeee , einfach nur danke :24:




    Ich umarme euch alle ganz fest und danke euch für euer Vertrauen und eure Freundschaft :24::24:<3<3<3<3<3<3<3

  • Liebe Lea!


    Für den Gedanken, dass du so ein Leben für deinen Freund nicht hättest haben wollen, musst du dich keineswegs "schlecht" fühlen.

    Das ist genauso bei mir: Ich hätte meinen Mann nicht leiden sehen wollen, bin froh, dass es so schnell ging - ein Tag von der Diagnose bis zum Tod.


    Es ist ja nicht so, dass wir nicht bereit gewesen wären, sie zu pflegen oder ihnen bei zu stehen.

    Es ist so, dass wir ihnen etwas ganz Schwieriges "ersparen" wollten. Das ist doch kein böser Gedanke, oder?


    Ich umarme zurück!

    Lg Hedi

  • Liebe Lea,

    ich verstehe, dass du das denkst, wenn du diesen Mann siehst - und sehe es gleich wie Hedi. Das habe ich auch bei unserem Sohn gesagt: "So schlimm es ist, doch lieber so schnell, als wenn er jetzt als Pflegefall im Bett liegen würde, weil das wäre nicht er"


    Und genau darum geht es doch, wir würden ihnen allen mehr Leben wünschen - aber doch keine Leben, die sie selber nicht als lebenswert empfunden hätten.


    Genießt das Wochenende

    Gruß

    Astrid.

  • Liebe Lea,

    da schließe ich mich Hedi und Astrid voll und ganz an!

    Was den Mann betrifft: Ich nehm an, er bekommt neben Antidepressiva auch Benzos als erste Maßnahme, da fühlt man sich natürlich wohl .... So mancher Suizidversuch ist aus Verzweiflung und dem Wunsch nach einer "Lebenspause" geboren. Die hat dieser Patient jetzt, weil er durch seine extreme Einschränkung aus allem ausgenommen ist ... und es ist ihm vielleicht noch nicht in vollem Bewusstsein, dass diese Einschränkungen möglicherweise für immer so bleiben werden und was es bedeutet damit leben zu müssen ....

    Wie auch immer. Mir würden die selben Gedanken kommen in Bezug auf deinen verstorbenen Mann ... und vielleicht hilft dir die Geschichte dieses Patienten dabei, die Seiten in deinem Lebensbuch leichter umzublättern ...<3

    AL Christine

  • Hallo ihr Lieben


    Mhm... Ich denke dieser Patient weiß das, soweit ich das beurteilen kann,ist er geistig voll da.

    Da der Suizid versuch 2013 war, denke ich, ist im das bewusst und mich würde echt interessieren was er so denkt...


    Aber ich habe es am Wochenende gesehen, ich kann nicht wirklich mit ihm.

    Also ich muss ihn ja nicht betreuen aber trotzdem, ich kann nicht.

    Er macht so komische Geräusche und zuckt oft mit dem Körper....

    Und irgendwie spüre ich da auch Angst und Abwehr bei mir....

    Vielleicht doch wegen meinen Verlust....


    Ich hab jetzt ein bisschen frei und bin froh, es ist sehr viel los in der Arbeit und meine Routine habe ich auch noch nicht, deswegen läuft das alles noch sehr unruhig....

    Außerdem war so eine schlecht gelaunte Kollegin im dienst...


    Naja, jetzt genieße ich die freien Tage. :8:


    :24::24::24::24:

  • Ja, genieße deine freien Tage.


    Hast du sonst auch Patienten, die ähnliche Zuckungen haben und Geräusche machen? Wenn ja, wie geht es dir mit denen. Meine Frage meint, ob es speziell in diesem Fall, durch den Suizid, anders ist oder ob da allgemein eine Abwehrhaltung ist.

    Ich bin froh, dass du nicht speziell für ihn zuständig bist.

    Hast du Möglichkeiten dich zu schützen, wenn du trotzdem zu ihm musst?


    Ich wünsche dir ganz viel Erholung und Entspannung. Die Anfänge sind immer schwer - doch es wird schon bald runder laufen.


    Lg. Astrid.

  • liebe Lea<3:love:<3


    da kann ich mich Astrid <3 voll anschliessen : geniesse deine freien Tage<3:8::24:<3

    Meiner Meinung nach gibt es durch das von dir Geschriebene doch einen sehr grossen Unterschied zu früher....


    Früher hättest du nicht geschrieben


    "vielleicht doch wegen dem Verlust"

    und

    "ausserdem war eine schlecht gelaunte Kollegin im Dienst"....


    Meiner Meinung nach hätte früher da KEIN "vielleicht " gestanden...

    und

    die schlecht gelaunte Kollegin ... da hättest du dich für ihre Laune verantwortlich gefühlt... zumindest zum Teil


    Es ist gut, dass du deine AB-WEHR erkennst und dich nicht unnötig stresst mit "ich will aber"....

    Warte einfach ab, wie es in der Zukunft sein wird...

    Nocheinmal

    schöne FREIE Tage ... auch in ZWEI-SAM-KEIT <3<3:love:<3<3

    Tatze auf Tatze

    deine Claudia Amitola

  • Liebe Astrid.


    Ich habe generell eine Abwehr gegen solche Zuckungen und Geräusche.


    Aber gegen diesen Patienten, spüre ich noch mehr diese Abwehr....


    Naja richtig schützen kann ich mich nicht....




    Liebe Claudia.


    Tatsächlich ist es so , dass ich mich da überhaupt nicht stressen lasse, ist halt so...

    Mit manchen Menschen kann halt besser, mit den anderen wieder nicht so....

    Jetzt wäre mir nur recht, wenn ich die Ruhe in die Arbeit bringe... Zudem ich sonst dieses "hudeln" ^^ auf deutsch - sich selbst stressen.

    Dabei raus kommt und ich dann total unruhig werde :thumbdown:


    Kennt von euch jemand Bücher zu dem Thema , suizid überlebt??


    :24::24::24:

  • https://www.welt.de/vermischte…r-die-Beine-verloren.html


    https://www.amazon.de/Die-Gesc…-wiederfand/dp/3426276453


    ist beides über das selbe Buch. Lies zuerst den oberen Link und schau dir dann das Buch auf Amazon genauer an.


    Hier noch ein paar Pressestimmen. Lass das alles wirken und entscheide dich dann, ob du das Buch lesen möchtest.

    Und wann der geeignete Zeitpunkt dafür ist.

    Lg. Astrid.

    Pressestimmen: Aus: https://www.amazon.de/Die-Gesc…wiederfand/dp/3426276453: 25.10.17. 10:40

    Leidenschaftlich plädiert er heute für das Leben - in seinem Buch "Die Geschichte meines Selbstmords" (...). Seit es erschienen ist, ist Staudt ständig unterwegs, bekommt viel Zuspruch. Trotzdem hat er manchmal noch schlechte Gedanken. "Aber jetzt weiß ich, das sie nicht echt sind und wieder vorbeigehen", betont Staudt.


    Und er weiß, dass es Menschen gibt, auf die er sich verlassen kann. "Du bist nicht allein, auch wenn es sich manchmal so anfühlt", sagt Staudt. "Es gibt tolle Leute, die dich sofort umarmen und unterstützten möchten. Du bist ihnen nur noch nicht begegnet."


    Berliner Kurier, 22.09.2014



    Er will mit seinem Buch eine Hand reichen. "Wenn es nur eine Person gibt, die nach der Lektüre sagt: 'Ich glaub', ich wird nochmal auf die Suche nach Hilfe gehen!', dann hat es sich schon gelohnt", sagt er.


    Die Welt, 10.09.2014



    "Das ist in meinem Augen ein ganz wichtiges Buch. Es spricht über zwei große Tabuthemen: Das Leben mit Depressionen und Suizid."


    Wortgestalten (Blog), 29.01.2015



    "Sein Lebensbericht ist das engagierte Plädoyer für schnellere und bessere Hilfe für betroffene Menschen, aber für diese eine Ermutigung, niemals aufzugeben und immer auf ein Licht am Ende des Tunnels zu hoffen. er selbst hat sein Leben der Präventionsarbeit gewidmet und hält Vorträge und veranstaltet Workshops z diesem Thema. Damit und so ist zu hoffen, auch mit seinem Buch, kann er sicher viele Menschen vor einem Schicksal bewahren, wie er es durchleiden musste."


    Bücher.de, 11.12.2014



    "Sein Lebensbericht ist das engagierte Plädoyer für schneller und bessere Hilfe für betroffene Menschen, aber für diese eine Ermutigung, niemals aufzugeben und immer auf ein Licht am Ende des Tunnels zu hoffen. Er selbst hat sein Leben der Präventionsarbeit gewidmet und hält Vorträge und veranstaltet Workshops zu diesem Thema. Damit und so ist zu hoffen, auch mit seinem Buch, kann er sicher viele Menschen vor einem Schicksal bewahren, wie er es durchleiden musste."


    Buchtips.net, 02.11.2014



    "Mit seiner Lebensgeschichte hat er eine Welle ausgelöst, die das Thema Suizid aus der Tabuzone spült. Die Medien scheuten sich bisher oft aus vermeintlicher Sorge um mögliche Nachahmer davor über das Thema zu berichten. Viktor Staudt rennen sie nun die Bude ein. Die Neugier ist groß. Wie tickt ein Mensch, der sich das Leben nehmen wollte? Warum hat er nicht einfach Pillen geschluckt?"


    Stuttgarter Zetiung, 25.10.2014



    "In seinem Buch beschreibt er den harten Weg n sein neues Leben, das er nun der Selbstmordprävention widmet: fesselnd und sehr bewegend."


    Hamburger Morgenpost, 19.10.2014



    "In "Die Geschichte meines Selbstmords und wie ich den Weg zurück ins Leben fand" beschreibt Staudt eindringlich seinen Weg zurück ins Leben. Er erzählt von harten Nächten voller Schmerzen, von fröhlichen Ausflügen während seiner Reha und seinem Kampf gegen Depressionen und Angstattacken."


    Augsburger Allgemeine (Online), 10.09.2014



    "Auch nach der eindringlichen Schilderung seines versuchten Todessprunges verliert das Buch nichts von seiner ergreifenden, überzeugenden, bewegenden und packenden Wirkung."


    Wissen bloggt, 08.09.2014



    "Auch nach der eindringlichen Schilderung seines versuchten Todessprunges verliert das Buch nichts von seiner ergreifenden, überzeugenden, bewegenden und packenden Wirkung."


    sachbuchtest.com, 07.09.2014



    "Wer die rund 300 Seiten des frisch erscheinen Werkes 'Die Geschichte meines Selbstmors und wie ich das Leben wiederfand' liest, begleitet Staudt auf der Reise in sein Inneres. (...) Beruhigend der Schluss des Buches, der offenbart, dass richtig gestellte Diagnosen psychischer Krankheiten (...), das geeignete Medikament eine soziale Umgebung das A und O des Weiterlebens werden können."


    Humanes Leben - Humanes Sterben, Oktober 2014

  • Liebe Lea,

    wie gehst du bei anderen Patienten dann mit diesen Zuckungen und Geräuschen um? Denke, dass es das im Pflegebereich oft geben wird - oder?


    Ich wünsche dir feine freie Tage und hoffe die Sonne scheint bei dir so, wie bei mir.

    Lg. Astrid.

  • Liebe Lea!

    Das tut mir leid, dass es dir nicht so gut geht. Ich kenne das. Kaum ist freie Zeit, hat man die Gedanken bei den schweren Dingen des Lebens, man ist eben nicht so abgelenkt.

    Das fühlt sich zwar nicht so gut an, wahrscheinlich muss es aber so sein. Es ist sicher wichtig für einen, damit es danach wieder vorwärts gehen kann. Eine neue Arbeitsstelle ist ja auch eine enorme Herausforderung!


    Ich wünsche dir, dass es trotzdem auch Momente des Erholens und der Leichtigkeit für dich geben kann!

    Ganz liebe Grüße

    Hedi

  • "meine" liebe Lea Löwenfrau<3:love:<3


    du wirst immer "souveräner emphatischer"....

    Da wir ja hier die "insider " sind .....

    die sich intensiv mit ihrer empfundenen Trauer auseinandersetzen..,

    schreibe ich :

    " du wirst immer stärker"...

    Das Buch , welches du gefunden hast..."Damit aus Trauma Trauer wird"...

    ist DAS Buch , mit DEM Thema was du eigentlich in deinem Leben verändern willst


    Auf diesem Wege begleiten ich und ALLE hier ,

    dich weiterhin GERNE<3<3<3<3<3:love:<3:24:<3:30:<3:love:<3:24:<3:30:<3:love:<3:love:<3

    Tatze auf Tatze...unser "spezieller Gruss<3:love:<3

    deine Claudia Amitola

    stelle dir jetzt den Löwenkopf bei Whats App vor...<3

  • Liebe Lea,


    hab gerade die Beschreibung von deinem eingestellten Buch: "Damit aus Trauma Trauer wird" gelesen und finde es sehr ansprechend.

    Ich dachte, du suchst etwas bei "missglückten" Suizidversuchen. Der Tipp ist super und ich habe es schon auf die Literaturliste für mich geschrieben.


    Das Buch, das ich selber zu diesem Thema kenne ist:




    https://www.amazon.de/Warum-nu…fRID=T592WZDWZ4VFPXZRPT0F


    Von ihr ist auch das Buch:




    https://www.amazon.de/Ohne-dic…fRID=422WA0FA1W05RJ216Z78


    Diese Bücher kann ich beide sehr empfehlen. Beim zweiten geht es um Trauer im Allgemeinen, wobei man ihren Texten anliest, dass sie selber den Suizid des Sohnes überleben musste.

  • Liebe Lea!


    Ich höre gerade die Radiosendung "Frühstück bei mir".

    Es sprechen Alexander und Angela Pointner über den Suizid ihrer Tochter.

    Sie haben ein Buch geschrieben, das erscheint am 3. November, das klingt sehr interessant.

    "Mut zur Klarheit" Seifert Verlag.


    Sehr bewegende Sendung bis jetzt. Sie geht ja noch eine Stunde!

    Lg Hedi :24: