Geliebte Menschen das gehen erleichtern und loslassen

  • Ihr lieben ,


    Ich finde das das ein Thema ist was man auch einmal ansprechen sollte auch wenn es schwer ist , das gehen lassen und einem Menschen so nahe er einen auch steht das gehen leicht zu machen ohne falsche Hoffnungen zu schüren . Denn es gibt kein größeres Geschenk für den der gehen muss als ihn loslassen und ihm zu versichern das er nicht bleiben muss , wenn man weiss es ist aussichtslos , und man mit Gewalt Hoffnungen schürt die nicht erfüllt werden, wenn es so ist ist es so . Ich weiß das ist kontrovers , aber auch ich habe meinem Schatz das gehen ermöglicht obwohl es die schwerste Entscheidung und die schmerz vollste in meinem bisherigen Leben war und , ja ich hatte eine super Oberärztin die das ganze ohne leiden für meinen Schatz erfüllt hat , gehen ohne Leiden . Genauso finde ich Hoffnung schüren wenn es sinnlos ist das ist unrealistisch und für den gehenden wenig hilfreich . Wir können alle Kraft dem gehenden mitgeben aber man muss auch wissen wann man aufhört Hoffnungen zu schüren die nicht dem dasein entsprechen , denn es hilft weder dem gehenden noch sonst irgend jemand , ausser das man unehrelichen Trost gibt .
    Wenn die zeit gekommen dann sollte man Abschied nehmen und es akzeptieren finde ich .
    LG Petra

  • Liebe Petra, da hatte ich ein Erlebnis, bei dem ich mir heute noch Vorwürfe mache.Ich hatte, damals (1993) in Tirol wohnend, eine krebskranke ältere Freundin. Die wohnte genau visavis von mir. Im Endstadium haben sie die nach Hause geschickt, ihr Mann war hilflos, ihre erwachsene Tochter auch. Sie kam dann oft zu mir, verzweifelt rufend:"Komm bitte, Mama bekommt keine Luft mehr!" Und ich Idiotin habe zwar bei meiner Freundin Handerl gehalten, aber sie immer beschworen , durchzuhalten, statt ihr zu sagen, dass sie loslassen kann und gehen darf. Sie ist mehrere Tage gestorben.....Ich wußte es damals nicht besser. :13:


    Erschüttert von dem Erlebnis habe ich dann einen Sterbebegleitungskurs besucht und als ich das nächste Mal einer Todkranken beistehen musste (wieder eine ältere Freundin, wieder Lungenkrebs), habe ich es hoffentlich besser und richtig gemacht.


    Auch meiner Mutter sagte ich damals schon im KH, dass sie gehen kann und dass Papa auf sie wartet-trotzdem kämpfte ihr Körper (sie war ja nicht mehr richtig anwesend) noch fast ein Monat.

  • Liebe Angie ,


    Das ist eine ganz normale Reaktion das man erst einmal will das der Mensch bleibt und beim ersten Mal macht man es halt so wie du bei deiner Freundin, du musst dir keine Vorwürfe machen du hast es gut gemeint . Weißt du und gerade bei solchen Dingen wie lungenkrebs braucht man auch einen super Arzt der dann sagt machen wir ein ende du hast beim 2 Mal alles richtig gemacht du hattest nur nicht den richtigen Arzt an der Seite. Weißt du ich finde es ganz stark das du das dann bei deiner Freundin so gemacht hast und glaube mir ihre Seele hatte längst in Frieden losgelassen nur die körperliche hülle hat sich aufgebäumt , deine Freundin ihre Seele war schon lange nicht mehr da . Du musst dir keine Gedanken darüber machen es ist alles gut so wie du es gemacht hast und du hast sie nicht hier gehalten , glaube mir die Seelen wissen wann sie sich verabschieden und du hast ihre Seele frei gegeben .
    LG Petra

  • Liebe Petra,
    ich denke das mit dem gehen lassen ist in dem Moment für niemanden einfach, auch wenn du mit dem was du geschrieben hast recht hast.
    Aber mein verstorbener Freund musste diese Erfahrung auch mit seinem kranken Vater machen und ich auch. Ich hatte zu meinem Freund schon gesagt " so leid es mir tut und auch wie weh es tut dein Vater ist krank und er wird es leider nicht Schaffen " obwohl wir uns das natürlich alle gewünscht hätten, aber davon wollte er nichts hören. Bis dann endlich der Arzt mit uns mal klar Test geredet hat und im Grunde das gesagt hat was ich auch schon sagte. Am 3.8.2016 hatte mein Freund dann zu seinem Vater gesagt " wenn du gehen möchtest dann ist es jetzt in Ordnung für mich". Ich hatte nur gesagt ich wünsche dir eine gute Nacht was anderes konnte ich nicht sagen. 1 Stunde nachdem wir dann zu Hause waren kam der Anruf " er sei eingeschlafen " .
    Darum weiß ich das du recht hast mit dem was du geschrieben hast.


    LG
    New Asha

  • Liebe Asha ,


    Ich kann dich so gut verstehen , es ist das schwerste was man in seinem Leben erlebt , einen geliebten Menschen gehen zu lassen . Es wäre schön wenn man soetwas nicht erleben müsste. Ich bin in Gedanken bei dir und sende dir tröstende und mitfühlende grüsse
    Petra

  • Liebe Asha,


    Ja das leben wäre dann wirklich leichter , aber jeder Abschied ist ein neuer Anfang so schmerzvoll es für uns zurück gebliebene auch ist . Aber es ist ein kleiner Trost das es nur ein Abschied auf Zeit ist und wir unsere geliebten vorausgegangenen wieder sehen werden , und uns willkommen heißen werden wenn auch unsere Zeit gekommen ist. Bis dahin auch wenn es uns unendlich schwer fällt werden wir unser dasein meistern . Wir sind nicht alleine unsere voraus gegangenen wachen und beschützen uns auch weiterhin .
    Tröstende grüsse
    Petra

  • Liebe Petra,
    so einen neuen Anfang möchte man nicht wirklich, denn er war schon mein Neuanfang. Denke auch das er auf mich wartet und jetzt auf mich aufpassen tut. So lange ich mit einem Fuß selbst im ..... stehe so lange wird er auch auf mich aufpassen. Aber dennoch wäre es denke ich allen lieber wenn man gemeinsam gehen könnte um einfach nicht getrennt zu werden. Mich hatte ein Pastor gefragt warum ich es denn noch nicht gemacht hätte, da habe ich ihn gefragt, können Sie mir versprechen das ich dann zu ihn komme? Da sagte er Nein. Denn wenn man von sich aus aus der Welt geht dann kommt man in einer zwischen Welt wo es kalt und dunkel ist. So wurde mir das gesagt, was ich schon etwas erschreckend fand.


    LG
    New Asha

  • Liebe Asha ,


    Das was dieser Pastor von sich gegeben hat finde ich mehr als unprofessionell und das als Vertreter der Kirche . Ich will nicht verschweigen das ich kein Freund der Kirche bin sondern anderen Dingen zu gewandt bin , aber dennoch empfinde ich diese Art der Gesprächsführung äußerst unpassend in bezug auf einen frisch trauernden Menschen . Also kann dir sagen das du im falle eines selbst gewählten Endes nicht in eine kalte dunkle zwischenzeitlich kommst , das ist blanker Blödsinn ( sorry ) sondern du versetzt deiner Seele einen Schock und es wird dann einfach länger dauern bis sich deine Seele regeneriert hat . Es ist ganz normal das man sich wünscht mit zugehen oder es beschleunigen möchte bei seinem liebsten zu sein , allerdings wollen unsere vorausgegangenen das nicht das wir unser Leben ihretwegen vorzeitig verlassen , im Gegenteil sie wollen das wir weiterleben, mag uns die irdische Zeit auch noch so lange erscheinen, es ist nur ein Sekunde im Universum, denn wo sich unsere geliebten jetzt bewegen spielt Zeit und Raum keine rolle mehr . Freuen wir uns einfach auf das schönste Geschenk das uns noch bevorsteht nämlich dem Moment wo wir zu unseren geliebten gehen . Sehe das leben einfach wie eine lange und erlebnisreiche reise an die gute und nicht so gute Ereignisse hat und am Ende der Reise sich alle auf ein Wiedersehen freuen . Ich weiß das es unendlich schwer ist in seinem schmerz das so zu sehen .


    Verstehende grüße
    Petra

  • Liebe Petra,
    vor allem war ich zu der Zeit auch stationär in einer Psychiatrie und ich dachte vielleicht würde es mir helfen wenn ich mit einem Pastor spreche, aber das war eher das Gegenteil, denn zu dem Zeitpunkt war ich noch hoch suizidal. Hatte es dann anschließend mit einem Pfleger darüber gesprochen und er wollte sich den Pastor zur Brust nehmen, denn er fand es auch gar nicht gut.
    Ich versuche auch daran zu glauben das ich ihn wieder sehen werde aber das funktioniert nicht immer. Ja ich denke das er auch von mir hofft das ich wieder glücklich werde aber auch das ist genau wie alles andere schwer.


    LG
    New Asha

  • Liebe Asha ,


    Alleine das ein Pastor mit dir soetwas spricht noch dazu wo er weiß das du stationär wegen suizid Gefahr stationär in der Psychiatrie bist ist sträflich ..................
    Das das nicht immer funktioniert gerade wenn der Schmerz am größten ist kann ich gut verstehen aber viel wichtiger ist jetzt das du an dich denkst und dich mit Sachen beschäftigst und dich mit Menschen umgibt die dir gut tun . Du schaffst es und dein Schatz wird dir dabei helfen .


    LG petra

  • Liebe Petra,
    Ja es war schon sehr extrem mit dem Pastor.
    Ich bin sehr bemüht es zu schaffen. Und ich bekomme auch am Wochenende Besuch von einer sehr guten Freundin die mich auch etwas auf meinen weg begleitet. Dann habe ich auch wieder etwas Ablenkung. Schade ist nur das sie drei Stunden von mir weg wohnt.
    Ja der wird mir helfen und auch wenn ich ihn nicht sehe weiß ich er ist trotzdem bei mir.


    LG
    New Asha