Liebe Angie,
du und deine Tochter scheint mir ein sehr liebevolles Verhältnis zu haben.
Es spricht für mich nichts für tiefe Verletzungen, die du ihr zugefügt hast.
Das Verhältnis zu meiner Mama hat sich mit der ersten Schwangerschaft und
der Geburt und Leben mit Kind, wieder sehr angenähert.
Davor bin ich sicher auch oft nur kurz vorbei und sie hätte sich mehr
und intensiveren Kontakt gewünscht. Wir hatten immer eine tiefe Bindung -
da war und ist Vertrauen und das Wissen, dass sie da ist, wenn ich sie brauche.
Darum konnte ich mich lösen und wir konnten zu einer anderen Beziehung finden.
Ich bin nicht mehr das kleine Kind, das die Mama unbedingt immer braucht.
Und sie ... ich denke, für sie passt es auch, wie es ist. Ich merke gerade, dass ich sie vielleicht mal fragen sollte.
Danke für diese Anregung und dir wünsche ich die Geduld, sie ziehen zu lassen,
damit sie dann wieder kommt und durch das tiefe Vertrauen, dass sie in dich hat,
nie daran zweifelt. Ich wünsche dir, dass da Menschen sind (außer deiner Tochter)
mit denen du ein Stück Weg gehen kannst. Das macht den Verlust der engen Zweisamkeit
nicht ungeschehen und doch kann es ein bisschen erleichtern.
Ja, die Beziehung zwischen Tochter und Mama ist einem Wandel unterlegen.
Diesen Wandel gilt es für beide würdig anzunehmen und eine neue Beziehung aufzubauen.
Auch das ist Trauer.
Sei ganz lieb gegrüßt
Astrid.