Leben ohne meinen Lebensmenschen

  • oh Frank und Uwe,

    schön, euch da zu wissen.


    ja, meine mutter darf gehen.

    ich hoffe, dass sie nicht mehr lange leben muss.

    und ja - dass wir uns ausgesöhnt haben ist ein RIESENGROSSES geschenk!


    ihr elend zu sehen ist so schlimm.

    das hat kein mensch verdient.

    sie ist eine zutiefst gläubige frau.

    das, was sie erleben muss, diskreditiert jeden sog."lieben gott", auch genannt"der herr ist mein hirte"...


    brauche mehr taschentücher

    und finde es dermassen krass genial, dass ihr da seid!

  • Liebe Bea,


    bekomme keinen Schreck.


    Habe dein Bett aufgeschüttelt.


    Wärmflasche liegt am Fussende.


    Tee ist aufgebrüht.


    Habe ein schönes Buch auf den Nachttisch gelegt.


    Noch ein paar Kekse.


    Die Katze hat sich zum zusätzlichen WÄRMEN angemeldet.


    Lovis habe ich das Band rausoperiert.


    Habe einen fahrbaren Kamin aufgestellt.


    Zimmer vorher gut durchlüftet.


    Kamin mit Panorama-scheibe.


    Schau auf die Flammen und die Glut.


    Lass dich dann zu Träumen hinreissen.


    Denke an JADE und liebe Mama.


    Es wird alles gut.


    Schlafe bald ein.


    Spürst Du die Wärme.


    Es ist nicht das Feuer.


    Es ist die Liebe von JADE und MAMA die dein Herz durchfluten.


    Bin für Dich am morgigen Tag wieder da.


    Denke an Dich.


    Wisch deine Tränen ab und zu weg.


    Hast genug Taschentücher bekommen.


    Liebe Grüße,

    Uwe

  • Liebe Bea,


    es tut mir weh zu lesen, das es Deiner Mutter so schlecht geht und Dir auch. Auch ich hänge sehr an meiner Mutter, sie ist nicht nur eine Mutter sondern auch meine beste Freundin, immer noch mit ihren 86 Jahren. sie war immer an meiner Seite auch in den dunkelsten Stunden , meinen Mick hat sie sehr geliebt und umgekehrt , sie trauert genauso tief um ihn wie ich.Wii gar nicht daran denken das ja auch sie irgendwann gehen wird.


    Das ihr beiden euch wieder ausgesöhnt habt ist wunderbar, Du bist doch das einzige Kind, ich wünsche dir ganz viel Kraft und denke an Dich.Sollten die Taschentücher von Uwe und Frank nicht reichen, melde Dich bitte bei mir gibt`s seit dem 12.06.2018 mehr als genug davon.


    Habe Dir ein kleines französiches Fruhstück gemacht Croissant und Milchkaffe, magst Du das ??


    Es drückt dich so fest sie nur kann Gabi

  • Liebe Bea,

    wie es sein kann, dass du um deine Mama trauerst, die noch lebt?


    Vielleicht trauerst du um eure Zeit, die ihr so nicht hattet, weil ihr eine schwere Beziehung hattet.

    Vielleicht trauerst du um eure Zeit, weil ihr euch erst vor kurzem angenähert habt.

    Vielleicht trauerst du um eure Zeit, weil ihr euch erst vor kurzem kennen gelernt habt.

    Vielleicht trauerst du um eure Zeit, weil ihr euch erst vor kurzem lieben gelernt habt.

    Vielleicht trauerst du um eure Zeit, weil du weißt, dass sie nicht mehr so lange eine gemeinsame sein wird.

    Vielleicht trauerst du um eure Zeit, weil Jade euch zusammen gebracht hat.


    Deine Mama ist gläubig und vielleicht ist ja wahr, was sie glaubt und sie wird Jade treffen.

    Das macht es sicher nicht leichter für dich. Doch vielleicht liegt etwas beruhigendes in diesem Gedanken.

    Glaube ist ja nicht etwas, das bestimmt so sein muss. Es ist etwas, das wir uns vorstellen und glauben.

    Und vielleicht ist auch ganz was anderes dann Realität. Heute darfst du dich an dem Bild ein bisschen festhalten,

    das dir hilft. Auch wenn du es dir so nicht vorstellen kannst, kannst du es vielleicht durch die Augen und das Herz

    deiner Mama betrachten. NUR WENN ES DICH BERUHIGT.


    Ich wünsche dir für heute ganz viel Kraft und dass du all die liebevollen Umarmungen und Taschentuchreichungen

    spüren kannst.

    Lg. Astrid.

  • OOOOOH!


    ihr tut mir so gut!

    und alle eure geschenke haben wunderbar gepasst!


    das dicke daunenbett vor fahrbarem kamin...

    kam gar nicht dazu, in der wunderbaren lyrik-anthologie zu blättern,

    der tee zum einschlafen,

    das köstliche croissant gleich nach dem aufwachen...


    dass mein schlaf bewacht wurde von mehreren...

    das in-den-arm-genommen-sein...


    eure gedanken und wünsche...


    bitte vorläufig keine weiteren taschentücher-sendungen...

    ein zimmer ist inzwischen komplett unzugänglich,

    der postbote klingelt schon gar nicht mehr,

    pakete stapeln sich vor der haustür bis auf die strasse,

    autos müssen auf andere wege ausweichen...


    ihr lieben, ich danke euch!


    gehe jetzt mit Lovis -

    die hat heute noch keine pfote vor die tür gesetzt.


    uns allen einen kraftvollen Tag mit vielen hellen stellen!


  • liebe Astrid,


    schön, deine gedanken.

    auch wenn ich es gelegentlich anders sehe, helfen sie mir weiter.


    ich merke, ich trauere um noch viel mehr.

    um meinen lebensmenschen. so sehr. so tief.

    um meine mutter, die noch lebt...

    um das, was ich nicht hatte von ihr, was wir gemeinsam nicht hatten...

    um freundschaften, die es so nicht mehr geben kann...


    und ich trauere um gott.

    den sie mir so verzerrt vorgestellt hatten.

    den ich gesucht habe

    ( während einer mehrjährigen theologischen ausbildung, evangelikal, das heisst "bibeltreu", geprägt...),

    das hätte mich beinahe das leben gekostet ( ich wollte es mir nehmen, das leben).


    ganz schön viel trauern auf einmal.

    jedoch es gibt mich noch.

    anscheinend ziemlich viel stärke und kraft da.

    ich gebe nicht auf.


    spannend was noch kommt.


    liebe grüße

    Bea

  • Liebe Bea,

    ganz schön viel Trauer auf einmal.


    Deine Trauer um Gott berührt mich.

    Vielleicht magst du meine Vorstellung von Gott lesen und dich hoffe, sie stärkt und kann ein bisschen heilsam sein. Möchte nicht missionieren, sondern dir einfach meine Gedanken und Vorstellungen zeigen. Wenn du es nicht magst, dann lies einfach nach den zweiten ==== weiter.

    =====

    Gott ist über mir und mit mir. Von diesem Göttlichen bekomme ich all das, was ich brauche, wenn mir was ausgeht. Damals als Aaron starb, wollte ich nichts mehr mit diesem schrecklichen Gott zu tun haben. Doch immer wieder bekam ich die Kraft, weiter zu machen. Für unseren lebenden Sohn, für meinen Mann, für all die Menschen, die ich liebe und auch für Aaron und mich. Ich spürte, dass dieses Göttliche mich nicht los lässt.

    Eine wunderbare Darstellung wie ich mir dieses Göttliche vorstelle, fand ich im Buch und auch im Film "Die Hütte"

    Nicht bevormundend, nicht richtend, nicht zürnend - sondern übermenschliche Liebe. Bedingungslose Liebe, wie man sie dem geliebten Kind gegenüber hat. Liebe, die umfängt, tröstet, hält und DA ist.

    Gott - ob Mann, Frau oder was auch immer - ist für mich da. Auch dann, wenn ich es gar nicht will. Unaufdringlich, freundlich und sanft.

    Gott ist für mich da, haltend, stark und begleitend.

    Gott ist für mich da, in der Zusage: So wie du bist, so bist du richtig. Du bist Du. Du wirst immer mehr Du. Du bist geliebt.


    Das ist meine Vorstellung, bestimmt nicht die Einzige und auch nicht absolut richtig. Eben meine beschränkt menschliche Vorstellung.

    ======

    Liebe Bea,

    ich wünsche dir in deiner Trauer, dass du immer wieder die Zusicherung bekommst:

    Das ist dein Weg - so wie du ihn gehst, so ist es für dich richtig.

    Das ist dein Weg - du bist geliebt auf deinem Weg.

    Das ist dein Weg - du bist gestärkt auf deinem Weg.

    Das ist dein Weg - und er wird sich immer wieder verändern.

    Das ist dein Weg - und du hast alles, um ihn gehen zu können.

    Das ist dein Weg - und er wird leichter werden.

    Das ist dein Weg.


    Und so wünsche ich dir auf deinem Weg für heute eine Bank, um dich auszuruhen.

    Pause zu machen und einen wunderschönen Ausblick über einen wunderbaren Moment deines Lebens.


    Sei lieb gegrüßt

    Astrid.

  • Liebe Bea,


    ich wollte Dir recht herzlich meinen Dank für die blaue Decke aussprechen.


    Leider kein ZAUBER - LÄCHELN von meiner Seite.


    wegen Beethovens 5te.


    Dann zu den Wölfen.


    Das erste Tier erschien vor Jahren auf unserer Fischzuchtanlage.


    Es war der Rüde.


    Irgendwann kam das weibliche Tier hinzu.


    Rosi und ich führten Buch.


    Du weisst ja, dass die Reviere der Wölfe sehr gross sind.


    60 Kilometer in der Nacht sind NICHTS für diese edlen Tiere.


    Und über die Jahre hinweg sollte Rosi recht behalten.


    Sie sagte immer:


    "Findest Du frische Losung, dann sind sie weg, aber man muss ca. 3 Wochen warten, dann sind sie zurück."


    Der Hochsitz am Tal lässt es zu, dass man viele Kilometer schauen kann.


    Die Wölfe müssen durch dieses Tal, immer im Randbereich, wegen Deckung.


    Über die Jahre hinweg ergab sich ein Rhythmus, im Buch festgehalten.


    Rosi schenkte UNS ein Nachtsichtgerät aus einem Fundus der Bundeswehr.


    Ein Restlichtverstärker.


    Selbst bei grösster Dunkelheit kann man sie sichten.


    Das war eine unserer Leidenschaften.


    Zusammen.


    Aneinander - gekuschelt.


    Wir waren uns da immer sehr NAHE.


    Und jetzt:


    Trage ich Prinz mit seinen über 40 kg die Leiter hinauf.


    Der Hund schnarcht.


    Ich schwelge in Erinnerungen.


    Und habe die Wölfe ohne meine unendlich geliebte Rosi gesehen.


    Es schmerzt unheimlich.


    ABER DIE WÖLFE HABEN IHREN RHYTHMUS BEIBEHALTEN !!!!!!


    Rosi hat recht, wie immer.


    Leider sehe ich nicht ihren stolzen Blick, wenn Sie sagt: "Und mein Schatz, bin ich clever. Du Jäger, ich der Wolf-Versteher."

  • Liebe Bea,

    Wie geht es dir?Was ist eigentlich aus dem Konflikt mit der Frau deines besten Freundes geworden? Bist du da weiter gekommen?

    Wie geht es deiner Mutter?


    Bin im Moment so furchtbar traurig und schlimm drauf. Aber ich denke oft an dich.

    Ich wohne im Rhein-Main Gebiet. Ist das weit weg von dir?


    Grüsse dich herzlich elfenfee

  • liebe elfenfee,


    der konflikt ist mit dem freund und seiner frau gleichermassen.

    wir sind teil einer gruppe, die sich etwa einmal im monat trifft.

    in dieser gruppe wird auch"tacheles" geredet.

    da könnte dieser konflikt zur sprache kommen.

    ich weiss noch nicht.

    belastet mich schon sehr.


    für meine mutter habe ich einen termin in einer speziellen schmerz-therapie-sprechstunde ausgemacht.

    nächste woche werde ich sie dahin begleiten.

    letzten mittwoch gings ihr etwas besser.

    sie ist so eine, die niemals aufgibt...

    wenn man es geschafft hat, 93 jahre alt zu werden...


    also insgesamt wundere ich mich nicht, dass ich so erschöpft bin.

    wenn ich mir erlaube, wirklich nur das nötigste zu schaffen, gehts ganz gut...


    wenn dann noch was blödes von aussen kommt -

    und ich kann mich nicht immer entziehen...


    ich lebe in der region stuttgart,

    also wird das tatsächlich nix mit dem kurz-mal-vorbei-kommen...


    jedoch treffen wir uns ja doch irgendwie, heute abend -

    das ist eine ganz schöne vorstellung!


    also bis gleich...


    Bea