Meine Liebste ist gestorben. Nur noch Leere und Verzweiflung

  • ... so nen netten Hund würde ich auch gerne haben :thumbup::):).


    Schön, dass du den Kopf frei hattest, das freut mich sehr für dich ! :).


    Auch mein Wochenende war ereignisreich, schön & ziemlich gefüllt.

    &&& heute SCHOOOON wieder Montag und Büro, ächz :13:.

    Naja, immerhin scheint die Sonne :love:.

    Liebe Grüße und ne gute Woche

    Stille Perle

  • Ihr Lieben, ich danke euch.


    Schön, Stille Perle, dass Du auch ein schönes Wochenende hattest.


    Ich bringe heute meiner Silvia wieder frische Blumen ans Grab. Manchmal habe ich ihr ein schlechtes Gewissen gegenüber, weil es mir gerade so gut geht. Aber ich weiß, dass sie gewollt hätte, dass mein Leben weitergeht.


    Liebe Grüße

    Josh

  • Lieber Josh,


    es ist doch schön, dass Du "etwas" bzw. jemanden gefunden hast, der Dir gut tut. Natürlich darf es Dir gut gehen. Ohne schlechtes Gewissen.

    So wie es gestern war, wird es nie mehr sein. Und heute kann ich nur ertragen, wenn ich nicht an morgen denke.

  • Liebe Shiva,


    ich danke Dir.


    So, jetzt mache ich Mittagspause und gehe ans Grab.


    Am Sonntag war ich mit A. am Grab ihres Vaters und ihres Sohnes. Derzeit besuche ich viele Friedhöfe. Hier in der Nähe ist auch ein Soldatenfriedhof mitten im Wald, den besuche ich auch recht gerne.


    Liebe Grüße

    Josh

  • Lieber Josh,


    ich denke, da spielt uns unser schlechtes Gewissen übel mit - gerade wenn es um verstorbene Partner geht und neue, sich entwickelnde Beziehungen.


    Ich hatte nach Rudis Tod ein Gespräch mit einer Psychologin, die sich beruflich viel mit Tod und Trauer beschäftigt. Ich habe ihr gesagt, dass ich überrascht bin, wie "gut" es mir trotz allem geht, dass ich doch so gut zurecht komme. Sie hat dann geantwortet: Nimm es als Zeichen dafür, dass er dich freigibt.


    Und jetzt, ganz objektiv gefragt: was hätte unsere verstorbenen Männder & Frauen davon, wenn wir in alle Zukunft alein leben würden? Hätten sie irgend einen Vorteil davon?


    Also: nicht, dass ich diese Sache mit dem schlechten Gewissen nicht auch sehr gut kennen würde. Wenn auch in etwas anderen Zusammenhängen. Aber ich denke, ein Blick darauf aus ein wenig Distanz zeigt: das ist eine Sache, die sich im eigenen Kopf abspielt - und nicht in der Beziehung zum verstorbenen Partner.


    Zumindest ich sehe das so.


    Und nochwas hat mir die Psychologin gesagt: vergiss nicht, ER ist gestorben - nicht du.


    Alles Liebe Dir!

  • wow, ich bin tief "beeindruckt " liebe Stillcrazy ...


    Ja, ich hatte erst vor Kurzem einen Traum, in dem mein Mikle mir seine Traurigkeit zeigte, weil ich noch immer so um ihn traure !

    Er möchte für mich, dass ich

    lebe

    tanze

    mich freue

    lache

    Lebendig bin, so wie es vor seinem Tod ja auch war ...


    Dieser Traum hat mich soooo befreit und glücklich gemacht ♡♡♡☆☆☆♡♡♡

    Meine Herzensliebe, Seelenverbundenheit zu ihm ist seiteem noch mehr.


    Meine Befangenheit, der schwere Mantel der Trauer wurde viiiiel leichter für mich ...


    Es soll uns beiden "gut gehen",

    mir hier auf Erden & ihm, da wo er jetzt ist ... :*).


    Von daher denke ich Josh :

    das machst du genau richtig !


    Sei/d gegrüßt

    Stille Perle

  • Liebe StillCrazy, liebe Stille Perle,


    vielen Dank für eure Worte. Ihr sprecht mir aus der Seele.

    Nimm es als Zeichen dafür, dass er dich freigibt.

    Das sind schöne Worte. Daran habe ich auch schon häufig gedacht. Weshalb sonst ist A., welche ich gut 13 Jahre nicht mehr gesehen hatte, ausgerechnet am ersten Abend, an dem ich mal wieder ausging, in mein Leben geplumpst?


    Wenn ich mit A. zusammen bin, ist Silvia weit weg. Ich rede auch nur über sie, wenn A. mich etwas zu ihr fragt. Durch meine große Liebe zu Silvia weiß A., dass auch sie sich auf mich verlassen kann und sie ist mittlerweile bereit, meine Hilfe zu einigen ihrer Probleme anzunehmen. Mittlerweile habe ich nach ihrer Mutter auch ihren Sohn kennengelernt und beide mögen mich, was für mich sehr wichtig ist.


    Wenn ich alleine bin, lasse ich es ab und an zu, dass Silvia bei mir ist. Dann kommen Phasen der Trauer, aber auch der Freude und Dankbarkeit für das, was wir gemeinsam erleben durften. Zweimal die Woche besuche ich ihr Grab und rede mit ihr. Auch über A. Das tut mir gut. Das schlechte Gewissen kommt auch nur, wenn ich Silvia mal eine Zeit lang nicht in meine Gedanken gelassen habe. Dann schäme ich mich ein bisschen.

    Und jetzt, ganz objektiv gefragt: was hätte unsere verstorbenen Männer & Frauen davon, wenn wir in alle Zukunft allein leben würden? Hätten sie irgend einen Vorteil davon?

    Genau so ist es. Sie würden wollen, dass wir weiterleben, lieben und lachen. Das Leben ist so kurz und endlich, ich will es auskosten, so gut es geht.


    Hier in meinem Provinzkaff ernte ich dafür kein besonderes Verständnis. Aber da stehe ich drüber, was interessiert mich das Geschwätz anderer Leute? Wie langweilig muss doch deren Leben sein, wenn sie über A. und mich reden müssen...


    Dieser Traum hat mich soooo befreit und glücklich gemacht ♡♡♡☆☆☆♡♡♡

    Meine Herzensliebe, Seelenverbundenheit zu ihm ist seiteem noch mehr.

    Das freut mich so sehr für Dich. Ich selbst schlafe mittlerweile zumeist traumlos, was wohl auch daran liegt, dass ich einige Medikamente absetzen konnte und mein Allgemeinbefinden sich deutlich verbessert hat. Dafür verliere ich mich in Tagträumen...


    Viele liebe Grüße

    Josh

  • wir 3 sind auf einem guten, lebensbejahenden, sich (wieder selbst spürenden) Weg,

    manchmal mit Einbrüchen, idR nun wieder bejahend, lächelnd, lebensfroh.


    Ich bin dafür sooo dankbar

    & meine 2 Kinder auch, ist doch wieder -ihre an sich positiv denkende ... Mama- sicht-,spür und fühlbar "vorhanden".


    Jaa, das wäre mir auch wichtig, Josh, dass mich vor allem A's Sohn mögen würde !

    Die wojlgesinnte Frau Mama von A. schadet sicher auch nichts :)).


    Gute Nacht

    Stille Perle

  • Lieber Josh, liebe StillCrazy, liebe Stille Perle,


    es ist schön zu lesen, dass Ihr Euch des Lebens wieder freuen könnt und positiv in die Zukunft schaut.

    So wie es gestern war, wird es nie mehr sein. Und heute kann ich nur ertragen, wenn ich nicht an morgen denke.

  • Liebe Shiva,


    ich danke Dir und hoffe, dass Du auch bald wieder positiv in die Zukunft schauen kannst.


    Ihr Lieben,


    gestern war ein furchtbarer Abend. Ich war noch wie jeden Donnerstag bei Silvia am Grab. Links neben ihr liegt ein junger Mann, welcher mit 42 Jahren schon verstorben ist. Seine Eltern waren da und wir kamen ins Gespräch. Der junge Mann ist ebenfalls an einem Glioblastom verstorben, er litt vier Jahre an diesem Tumor und war dadurch halbseitig gelähmt. Wir haben lange miteinander geredet. Mir tat die Mutter furchtbar leid, sie ist eine gebrochene Frau, das war deutlich zu sehen. Sie weinte sehr und ihr Mann stand (scheinbar) hilflos daneben.


    Leider hat das Gespräch die Erinnerungen an Silvias letzte beiden furchtbaren Wochen wieder nach oben gespült und ich hatte die ganze Heimfahrt Tränen in den Augen. Ja, gestern war ein schlimmer Abend.


    Bald beginnt das Wochenende. Heute Abend gehe ich mit A. und ihrer Mutter (sie hätte gestern goldene Hochzeit gehabt) zum Essen, morgen mache ich mit A. und Duke, dem Husky, eine große Wanderung und am Sonntag schauen wir einfach, was der Tag uns bringt. Jetzt gilt es, wieder nach vorne zu schauen.


    Liebe Grüße

    Josh

  • Lieber Josh,


    momentan bin ich dazu noch nicht in der Lage. Momentan ist es mir eher wichtig, das letzte Jahr in Gedanken "nachzuerleben". Und meine Erinnerungen festzuhalten, damit sie nicht vergessen werden.


    Dass es Dir gestern Abend so schlecht ging, tut mir sehr leid. Ich hoffe, dass die Trauer gnädig ist und Du ein schönes Wochenende mit A. samt Mutter und Hund verbringen kannst.

    So wie es gestern war, wird es nie mehr sein. Und heute kann ich nur ertragen, wenn ich nicht an morgen denke.

  • Liebe Shiva,


    ich kann Dich gut verstehen. Auch für mich war es hilfreich, die Zeit mit Silvias Krankheit hier niederzuschreiben. Danach fühlte ich mich ein bisschen erleichtert, auch wenn es schwer für mich war.


    Ich wünsche Dir und allen anderen hier ein erträgliches Wochenende.


    Liebe Grüße

    Josh

  • lieber Josh,


    ich nehme dich schützend in den Arm, auch heute, gut nen 1/2 Tag nach der Begegnung mit den Eltern von dem jungen Mann , jedoch vor all deinen trauernden Gedanken und Gefühlen um die gem. Leidenszeit und das endgültige Abschiednehmen von Silvia.


    Immer wieder geht es mir auch so, dass mich die Trauer überwältigt ...

    Ich habe bei mir /für mich gelernt, sie dann zuzulassen, sie eine Weile, Std., 1-2 Tage als "Gast" hier sitzen zu lassen, dann darf sie wieder gehen.


    Dies wünsche ich dir von ♡, dass sie sich wieder deutlich zurück zieht !


    Ich hoffe, du kannst den heutigen Abend mit A. und ihrer Mutter geniesen & hast insg. dann ein erträgliches -gutes Wochenende!


    Stille Perle

  • Ihr Lieben,


    vieles ist mittlerweile geschehen. Leider wenig Gutes.


    Am Freitag war ich mit A., ihrer Mutter und deren Cousin sowie dessen Frau in einem guten Restaurant. Der Abend war sehr schön.


    Am Samstag hatten wir eine unglaublich schöne Wanderung gemacht. So glücklich war ich schon lange nicht mehr.


    Am Sonntag morgen soff (entschuldigt die Wortwahl) sie sechs Schnäpse (Chartreuse, welchen ich ausschließlich für medizinische Zwecke verwende) und ich trennte mich von ihr, ich konnte es nicht mehr ertragen. Ich schmiss sie aus meiner Wohnung.


    Am Montag kamen viele Vorwürfe von ihr und am Abend erfolgte die Versöhnung. A. hatte noch einen heftigen Streit mit ihrer Mutter. Sie war leider schon wieder angetrunken.


    Der Dienstag war halbwegs okay. A. kam zu mir.


    Gestern Abend rief sie mich an, ich sollte sie bei H. (einem stadtbekannten Säufer) abholen. Sie war im Suff umgefallen, hatte ein blutverschmiertes Gesicht, Blut lief aus der Nase, über dem Auge und an der Stirn eine Schürfwunde und einen Cut auf der Nase. Ich nahm sie mit zu mir und legte sie auf das Sofa. Danach lief ich zu H., um ihr Auto zu holen. Ich knöpfte mir dann H. noch vor. Zum allerersten Mal in meinem Leben drohte ich jemand Schläge an und wünschte ihm noch, er möge sich doch so schnell wie möglich zu Tode saufen. So eine Wut hatte ich noch nie in meinem Leben.


    Danach fuhr ich zur Mutter von A. und redete noch lange mit ihr. Sie war ebenso verzweifelt wie ich.


    A. ist heute bei mir zuhause. Mit ihrem verschrammten Gesicht kann sie die nächsten Tage nicht arbeiten und ich vermute, dass sie bald ihren Job verliert. Mit ihrer Mutter bin ich mittlerweile in ständigem Kontakt. A. traut sich nicht mehr nachhause...


    Mir geht so langsam die Kraft aus.


    Liebe Grüße

    Josh

  • Lieber Josh,


    DAS wollte ich nicht lesen... :30:


    Sch*sse, dass A. weitertrinkt. Und ich verstehe, dass Dir die Kraft ausgeht. Sag laut und deutlich stop, bevor sie Dir komplett ausgeht. Du bist nicht für A. verantwortlich. Du kannst ihr nur helfend beistehen, sie an der Hand nehmen, aber den Weg muss sie selber gehen.

    So wie es gestern war, wird es nie mehr sein. Und heute kann ich nur ertragen, wenn ich nicht an morgen denke.

  • lieber Josh,


    es tut mir sooooo leid !

    Mir fehlen gerade auch die Worte.

    Ich nehme dich tröstend in den Arm &&&& bitte dich,

    auf dich selbst acht zu geben !


    Stille Perle

  • Ihr Lieben,


    vielen Dank für eure mitfühlenden Worte.


    Gestern war es leider wieder schlimm. Als ich von der Arbeit nach Hause kam, saß A. immer noch bei mir. Sie hat ein Getränkelager in ihrem Kofferraum und war sturzbetrunken. Am Morgen hatte sie mir noch versprochen, nichts zu trinken. Ich war maßlos enttäuscht.


    Auf dem Fußboden war eine Alkohollache, ein Glas lag unter dem Tisch. Ich trug sie dann auf das Sofa, dort schlief sie zunächst zwei Stunden. Sie hatte wieder den ganzen Tag nichts gegessen, also kochte ich für sie. Nach dem Essen wollte sie nach Hause fahren, ich nahm ihr den Autoschlüssel ab und bot ihr an, sie zu fahren. Das wollte sie nicht. Sie drohte mit Trennung und verließ die Wohnung. Fünf Minuten später klingelte sie wieder, sie wollte mit ihrem verschrammten Gesicht nicht durch die Stadt laufen.


    Dann bettelte sie darum, dass ich eine Flasche Wein aus ihrem Auto hole. Habe ich nicht gemacht. Nach einer gefühlten halben Stunde bettelns gab sie dann nach. Dann kam ihr plötzlich die Idee, dass ich Bier an der Tankstelle holen solle. Habe ich natürlich auch nicht gemacht.


    Die ganze Zeit über bin ich ruhig geblieben und ließ ihr Betteln und ihre Vorwürfe an mir abprallen. Manchmal musste ich weinen. Gegen Mitternacht, als sie allmählich wieder halbwegs nüchtern war, reifte dann doch auch in ihr die Erkenntnis, dass sie Schei§e gebaut hatte und dass es besser war, dass ich ihr keinen Alkohol mehr gegeben habe. Und sie begann sich zu schämen...


    Zusätzlich hatte ich noch den halben Abend die sorgenvollen Nachrichten ihrer Mutter und ihrer Schwester zu beantworten.


    Jetzt mach ich mir Sorgen wegen des Wochenendes. Heute Abend bin ich auf einen Geburtstag eingeladen, da kann ich also nicht auf sie aufpassen. Morgen ist tagsüber wieder Ligaspieltag, da kann ich auch nicht auf sie achten. Ich kann nur hoffen, dass sie sich mit ihrem verschrammten Gesicht nicht aus dem Haus traut. Leider hat sie wohl noch einen Karton Wein im Kofferraum.


    Jetzt hat sie bereits eine Woche Verdienstausfall und nächste Woche wird sie auch nicht arbeiten können. Ab Donnerstag sollte sie eigentlich auf eine Messe. Daraus wird wohl nichts. Ich habe Angst, dass sie ihren Job verliert.


    Traurige Grüße

    Josh

  • Lieber Josh,


    der erste Gedanke, den ich hatte: Du bist nicht ihr Aufpasser! Du kannst Dich nicht rund um die Uhr um A. kümmern, nur damit sie keinen Alk trinkt.


    Der Klick in ihrem Kopf muss von ihr aus kommen. Nichts mehr trinken zu wollen und das dann auch durchzuhalten.


    Ich hoffe für Euch, dass der Klick kommt...

    So wie es gestern war, wird es nie mehr sein. Und heute kann ich nur ertragen, wenn ich nicht an morgen denke.

  • Lieber Josh,


    wieder kann ich nur sagen, wie Leid mir das tut, was Du uns da schreibst. Tipps, Ratschläge etc. fallen mir dazu leider nicht ein. Ich denke, es besteht die Gefahr, dass Du dich total auspowerst - bitte behalte das im Auge. Durch eine schwierige Situation ganz kraftlos durchzumüssen macht die Sache doppelt so schwierig (meiner Erfahrung nach).


    Ich finde es auf jeden Fakk sehr gut, dass Du trotz der Misere mit A. Dein Ding machst, Geburtstagsfest, Ligaspiele. Mit diesen Altivitäten wünsche ich Dir ganz viel Freude!!!!!!!!!!