Meine lieben Mädels,
ich kann Euch gar nicht sagen, wie froh ich bin, dass es Euch gibt! Im Nachhinein bereue ich es..dass ich nicht schon viel früher hier mehr geschrieben habe.nun..am Anfang habe ich ja schon hier etwas geschrieben, aber dann hat mich die Kraft und der Mut verlassen, mehr zu schreiben.Vielleicht habe ich auch gedacht, dass es doch nicht sein kann, dass ja eigentlich fremde Menschen an Deinem Schicksal Anteil nehmen und habe nichts mehr hier geschrieben.
Als ich am vergangenen Wochenende unter der Dusche stand..., da kam dieser Gedanke, es doch wieder zu tun, und wie – als ob jemand mich steuern würde, habe ich mich an den PC gesetzt und habe wieder hier geschrieben.
Vielleicht sollte es so sein....und ich merke sehr, dass Ihr mir einfach gut tut.Es ist ein Gefühl, dass ich nicht beschreiben kann, hier sind Menschen, so liebe Menschen, die so selbstlos da sind. Das ist einfach ein wunderschönes Geschenk.
Ich denke einfach, dass man sich, wenn man einen nahestehenden und geliebten Menschen verliert,
veändert, man wird sensibler solchen Dingen gegenüber. Wenn man vom Tod eines Menschen hört, der einem nicht so nahe steht, dann ist man sicher auch betroffen und traurig, aber es berührt nicht tief die eigene Seele. Man macht sich leider auch zu wenig Gedanken darüber, „was wäre wenn“, wenn nämlich der Tod an die eigene Türe klopft..
Das kann man auch gar nicht, denn es ist ja nicht so...und man setzt sich so nicht so tief damit auseinander.
Natürlich habe ich früher mal gedacht, was ist wenn ich zu meinen Eltern fahre und einer von beiden ist nicht mehr da, jedoch kam ich dann in die Wohnung und sie war beide da.
Oder wenn ich bei meinen Eltern in der Küche war und habe z.b. den Wein und die drei Weingläser geholt, auch da habe ich schon mal den Gedanken , was ist wenn jetzt nur noch einer von beiden da im Wohnzimmer oder auf dem Balkon sitzt...und dann bin ich aus der Küche raus mit meinen drei Gläsern und sie sassen beide da.
Das sind die Momente, wo dann „der Gedanke an das was wäre wenn“, ganz schnell wieder weg sind. Man denkt den Gedanken nicht zu Ende, weil es nicht notwedig ist, weil es ja nicht so ist.
Sich wirklich damit beschäftigen kann man erst, wenn es soweit ist. Und das ist hart.
Ich hoffe, Ihr habt mich verstanden, ich habs glaub ich etwas umständlich ausgedrückt, aber Gedanken aufzuschreiben, ist manchmal schwierig....
Es ist schön, dass es Menschen gibt, wie Ihr es seid, denn hier haben wir die gleichen Gedanken und die gleichen verletzen Seelen...Hier gibt es helfende Hände, die einen verstehen und hier gibt es keine leeren Worte und blöde Floskeln, die nicht von Herzen ehrlich gemeint sind.
Ich habe hier Menschen gefunden wie Dich Chris, wie Dich Darina, wie Dich Petra und wie Dich Claudia- Auch Claudia teilt das gleiche Schicksal wie ich, und ich bin sehr dankbar, dass ich auch Claudia hier gefunden habe, mit ihr stehe ich im engen Email und sms Kontakt-
Liebe Darina, jetzt habe ich hier das geschrieben, was ich eigentlich unter Deinem Beitrag bei „meiner Geschichte“ schreiben wollte, aber im Schreibefluss ist es hier gelandet. Bitte nicht böse sein, aber Du wirst es hier ja auch lesen.
Was ich damit sagen wollte, man kann sich nicht darauf vorbereiten, was ist, wenn man die Mutter oder den Vater verliert, es trifft einen erst wirklich richtig, wenn es wirklich passiert. Es ist so, dass man diese Gedanken immer wegschiebt, weil es ja nicht akut ist.
Als z.b. von meinem besten Freund die Mutter vor einigen Jahren starb, sie hatte schwer Krebs, da hats ihn auch schwer umgehauen, obwohl er vorbereitet war und sich verabschieden konnte.
Wenn man ein enges und gutes Verhältnis zu seinen Eltern hat, dann triffts einen tausend Mal so schwer. Es ist eben das engste Band, was es gibt.
Liebe Darina, Du wirst Dein Kind nicht auf Deinen Tod vorbereiten können, zumindest nicht so richtig, denn es ja alles nur Theorie. Wie Dein Kind wirklich darauf reagiert, kann man erst sagen, wenns geschieht.
Liebe Petra, ja, was Du von der Aufgabe im Leben schreibst, das sagt auch mein Papi, er ist überzeugt davon, dass jeder Mensch auf Erden eine Aufgabe zu erfüllen hat, und wenn er diese erledigt und vollbracht hat, dann "darf" er gehen. Die Betonung liegt auf "darf" er gehen und nicht "muss" er gehen.
Er hat in den letzten Monaten oft zu mir gesagt: "Ich habe mich oft gefragt, warum ich so alt werden darf, jetzt weiss ich es, ich muss für Dich da sein und Dir helfen, diesen tiefen Schmerz zu tragen"
Er ist so tapfer und so stark, er geht mit dem Tod anders um, auch wenn er tief nach innen leidet. Er sagt immer, dass er dem lieben Gott unendlich dankbar ist für die vielen glücklichen Jahre mit meiner Mami und dass sie so gehen durfte, wenns schon soweit war ohne Leiden und ohne Schmerzen.
Mein Eltern haben sich haben sich vor 60 Jahren auf der Strasse kennengelernt. Mein Papi sagte immer: Aufeinmal,ganz plötzlich stand sie vor mir und er wusste in dieser Sekunde, dass das die Frau ist, die er heiraten will.
Heute sagt er: Sie ist pötzlich in mein Leben getreten und genauso plötzlich ist sie wieder gegangen...
Puh..wenn er das sagt, dann bekomme ich Gänsehaut und mir kommen die Tränen, weil aus diesen Worte diese unendliche Liebe kommt...
Liebe Chris, Deine Worte sprechen mir aus der Seele, ich denke auch, dass es danach was geben muss, denn sonst wäre doch unser Leben hier auf Erden sinnlos...Vielleicht ist es wirkloich so, wie Du schreibst, dass man "aufwacht", wenn man gestorben ist und mitbekommt, was um einen herum geschieht. Man kann sich nicht mehr bemerkbar machen, die anderen reagieren ja nicht mehr auf einen, weil man nicht mehr wahrgenommen wird und so merkt man, dass man nicht mehr wirklich da ist. Da gibt es doch dieses Buch " Über den Tod und das Leben danach" von Elisabeth Kübler-Ross. Sie beschreibt genau das da sehr genau.
Leider werden wir es erst wirklich wissen, wenn wir selber uns auf diese Reise begeben...
Meine Lieben, ich habe im Moment ein paar freie Tage, so dass ich im Moment hier mehr schreiben kann, ich schreibe auch heute abend noch mehr, aber ich muss jetzt zum Friseur...
Ich denke an Euch...
Eure Manuela