Ich bin wie betäubt

  • Meine lieben Mädels,


    ich kann Euch gar nicht sagen, wie froh ich bin, dass es Euch gibt! Im Nachhinein bereue ich es..dass ich nicht schon viel früher hier mehr geschrieben habe.nun..am Anfang habe ich ja schon hier etwas geschrieben, aber dann hat mich die Kraft und der Mut verlassen, mehr zu schreiben.Vielleicht habe ich auch gedacht, dass es doch nicht sein kann, dass ja eigentlich fremde Menschen an Deinem Schicksal Anteil nehmen und habe nichts mehr hier geschrieben.
    Als ich am vergangenen Wochenende unter der Dusche stand..., da kam dieser Gedanke, es doch wieder zu tun, und wie – als ob jemand mich steuern würde, habe ich mich an den PC gesetzt und habe wieder hier geschrieben.
    Vielleicht sollte es so sein....und ich merke sehr, dass Ihr mir einfach gut tut.Es ist ein Gefühl, dass ich nicht beschreiben kann, hier sind Menschen, so liebe Menschen, die so selbstlos da sind. Das ist einfach ein wunderschönes Geschenk.


    Ich denke einfach, dass man sich, wenn man einen nahestehenden und geliebten Menschen verliert,
    veändert, man wird sensibler solchen Dingen gegenüber. Wenn man vom Tod eines Menschen hört, der einem nicht so nahe steht, dann ist man sicher auch betroffen und traurig, aber es berührt nicht tief die eigene Seele. Man macht sich leider auch zu wenig Gedanken darüber, „was wäre wenn“, wenn nämlich der Tod an die eigene Türe klopft..
    Das kann man auch gar nicht, denn es ist ja nicht so...und man setzt sich so nicht so tief damit auseinander.


    Natürlich habe ich früher mal gedacht, was ist wenn ich zu meinen Eltern fahre und einer von beiden ist nicht mehr da, jedoch kam ich dann in die Wohnung und sie war beide da.
    Oder wenn ich bei meinen Eltern in der Küche war und habe z.b. den Wein und die drei Weingläser geholt, auch da habe ich schon mal den Gedanken , was ist wenn jetzt nur noch einer von beiden da im Wohnzimmer oder auf dem Balkon sitzt...und dann bin ich aus der Küche raus mit meinen drei Gläsern und sie sassen beide da.


    Das sind die Momente, wo dann „der Gedanke an das was wäre wenn“, ganz schnell wieder weg sind. Man denkt den Gedanken nicht zu Ende, weil es nicht notwedig ist, weil es ja nicht so ist.


    Sich wirklich damit beschäftigen kann man erst, wenn es soweit ist. Und das ist hart.


    Ich hoffe, Ihr habt mich verstanden, ich habs glaub ich etwas umständlich ausgedrückt, aber Gedanken aufzuschreiben, ist manchmal schwierig....


    Es ist schön, dass es Menschen gibt, wie Ihr es seid, denn hier haben wir die gleichen Gedanken und die gleichen verletzen Seelen...Hier gibt es helfende Hände, die einen verstehen und hier gibt es keine leeren Worte und blöde Floskeln, die nicht von Herzen ehrlich gemeint sind.


    Ich habe hier Menschen gefunden wie Dich Chris, wie Dich Darina, wie Dich Petra und wie Dich Claudia- Auch Claudia teilt das gleiche Schicksal wie ich, und ich bin sehr dankbar, dass ich auch Claudia hier gefunden habe, mit ihr stehe ich im engen Email und sms Kontakt-


    Liebe Darina, jetzt habe ich hier das geschrieben, was ich eigentlich unter Deinem Beitrag bei „meiner Geschichte“ schreiben wollte, aber im Schreibefluss ist es hier gelandet. Bitte nicht böse sein, aber Du wirst es hier ja auch lesen.


    Was ich damit sagen wollte, man kann sich nicht darauf vorbereiten, was ist, wenn man die Mutter oder den Vater verliert, es trifft einen erst wirklich richtig, wenn es wirklich passiert. Es ist so, dass man diese Gedanken immer wegschiebt, weil es ja nicht akut ist.
    Als z.b. von meinem besten Freund die Mutter vor einigen Jahren starb, sie hatte schwer Krebs, da hats ihn auch schwer umgehauen, obwohl er vorbereitet war und sich verabschieden konnte.


    Wenn man ein enges und gutes Verhältnis zu seinen Eltern hat, dann triffts einen tausend Mal so schwer. Es ist eben das engste Band, was es gibt.


    Liebe Darina, Du wirst Dein Kind nicht auf Deinen Tod vorbereiten können, zumindest nicht so richtig, denn es ja alles nur Theorie. Wie Dein Kind wirklich darauf reagiert, kann man erst sagen, wenns geschieht.


    Liebe Petra, ja, was Du von der Aufgabe im Leben schreibst, das sagt auch mein Papi, er ist überzeugt davon, dass jeder Mensch auf Erden eine Aufgabe zu erfüllen hat, und wenn er diese erledigt und vollbracht hat, dann "darf" er gehen. Die Betonung liegt auf "darf" er gehen und nicht "muss" er gehen.
    Er hat in den letzten Monaten oft zu mir gesagt: "Ich habe mich oft gefragt, warum ich so alt werden darf, jetzt weiss ich es, ich muss für Dich da sein und Dir helfen, diesen tiefen Schmerz zu tragen"


    Er ist so tapfer und so stark, er geht mit dem Tod anders um, auch wenn er tief nach innen leidet. Er sagt immer, dass er dem lieben Gott unendlich dankbar ist für die vielen glücklichen Jahre mit meiner Mami und dass sie so gehen durfte, wenns schon soweit war ohne Leiden und ohne Schmerzen.


    Mein Eltern haben sich haben sich vor 60 Jahren auf der Strasse kennengelernt. Mein Papi sagte immer: Aufeinmal,ganz plötzlich stand sie vor mir und er wusste in dieser Sekunde, dass das die Frau ist, die er heiraten will.


    Heute sagt er: Sie ist pötzlich in mein Leben getreten und genauso plötzlich ist sie wieder gegangen...


    Puh..wenn er das sagt, dann bekomme ich Gänsehaut und mir kommen die Tränen, weil aus diesen Worte diese unendliche Liebe kommt...


    Liebe Chris, Deine Worte sprechen mir aus der Seele, ich denke auch, dass es danach was geben muss, denn sonst wäre doch unser Leben hier auf Erden sinnlos...Vielleicht ist es wirkloich so, wie Du schreibst, dass man "aufwacht", wenn man gestorben ist und mitbekommt, was um einen herum geschieht. Man kann sich nicht mehr bemerkbar machen, die anderen reagieren ja nicht mehr auf einen, weil man nicht mehr wahrgenommen wird und so merkt man, dass man nicht mehr wirklich da ist. Da gibt es doch dieses Buch " Über den Tod und das Leben danach" von Elisabeth Kübler-Ross. Sie beschreibt genau das da sehr genau.


    Leider werden wir es erst wirklich wissen, wenn wir selber uns auf diese Reise begeben...


    Meine Lieben, ich habe im Moment ein paar freie Tage, so dass ich im Moment hier mehr schreiben kann, ich schreibe auch heute abend noch mehr, aber ich muss jetzt zum Friseur...


    Ich denke an Euch...
    Eure Manuela

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Liebe Manuela,


    klar hab ich es hier gelesen, richtig aufgesaugt hab ich es, so lieb hast du wieder von deiner Mama geschrieben.


    ...aber ich muss jetzt zum Friseur...hat mich irgendwie aus dieser Welt herausgerissen, zurück in die Wirklichkeit, das Leben... du hast so schön wieder alles beschrieben....und dann sind wir zurück...da wo wir stehen, mit unserem Schmerz..


    Du hast alles genau so beschrieben, wie es für mich auch ist,.. das sich verändern...sensibel sein..


    Und so denke ich manchmal...das war der Grund? Das ICH mich änder war der Grund? ... war es ein wachrütteln?...


    Hätte ich sonst mein Umfeld aussortiert und weiter so gelebt?...


    Manuela, du hast sicher Recht, wenn du sagst, man kann sich nicht darauf vorbereiten, doch habe ich hier die Mögichkeit zu fragen. Fragen wie es ist, man kann es sich ja überhaupt nicht vorstellen,wenn man es nicht erlebt hat, vorstellen und es fühlen sind zwei ganz verschiedene Paar Schuhe.


    Und ich danke dir unendlich dafür, dass du es uns erzählst.


    Bist schon hübsch? ;)
    Ach ein Friseurbesuch, wäre bei mir auch wieder notwendig.


    Ich war damals am Dienstag beim Friseur und ließ mir Mechen machen, am Mittwoch starb Michael ich hatte lange Angst, dass ich dadurch Schuld war, wegen der Dämpfe, doch es wurde mir versichert, es waren nicht die Dämpfe, damit hatt ich lang zu kämpfen.


    Jedesmal wenn ich gehe, denke ich an diesen Dienstag, ich weiss... da hatte ich ihn noch im Bauch.


    Ich drücke dich ganz lieb und wünsche dir ein paar schöne freie Tage und ich find schön, dass du sie mit uns teilst!


    alles Liebe
    deine

  • Liebe Darina und alle anderen...


    nun...der Friseurbesuch war dringend nötig...meine grauen Haare mussten mal wieder weggemacht werden..nun kann ich wieder unter Leute gehen...:-)


    Ups...da hab ich Dich liebe Darina ja wirklich aus den Träumen gerissen und in die Wirklichkeit geholt, als ich schrieb, dass ich nun zum Friseur muss....Sorry....
    Ich habe beim Schreiben einfach die Zeit vergessen und hab mit Schrecken gesehen, dass es schon recht spät war..., denn ich wollte vor dem Friseur noch auf den Friedhof gehen.


    Das habe ich auch gemacht. Mami hat heute ihr Grab ganz österlich gemacht bekommen. Ich habe Osterglocken gepflanzt und Forsythien in eine Vase gestellt und viele kleine Ostereichen drangehängt und Osterhasen. Ebenso habe ich eine Osterhäsin im Röckchen, die ein Körbchen vor dem Bauch gebunden hat, auf die Grabplatte gestellt. In das Körbchen habe ich ein Blümchen gestellt. Sieht alles sehr hübsch aus....Tja...vor einem Jahr noch haben wir an Ostern alles zusammen schön gemacht.... Vielleicht kann sie es ja „sehen“, dass ich es ihr versucht habe, schön zu machen, wo sie nicht mehr dabei sein kann...


    Ach Darina...mach Dir nicht so schwere Gedanken...., aber Du hast recht, zwischen anfühlen und vorstellen ist ein grosser Unterschied...Man kann es nicht beschreiben, dieses Gefühl, wenn die Mutter geht. Es geht ein sehr grosses Stück Kindheit für immer verloren.....


    Ich kann Dich gut verstehen, dass Du Dir Vorwürfe gemacht hast, dass Du Dein Kind möglicherweise durch die Dämpfe verloren haben könntest....Zumal es Tags drauf geschah, da kombiniert man ganz automatisch. ABER das darfst Du nicht, denn das war sicher reiner Zufall und dies ist Dir ja auch bestätigt worden.....Ich stelle mir das sehr schlimm vor, und ich bin sehr taurig mit Dir!!!!


    Es ist oft schwer, die wirklich richtigen Worte zu finden, wenn man jemanden trösten möchte, ich habe in der Vergangenheit es oft als sehr tröstend und wohltuend empfunden, wenn mich einer in den Arm genommen hat oder einfach da war. Aber da sind auch die vielen Momente, wo man mit seinem Schmerz einfach alleine sein möchte. Ich habe angefangen, alles aufzuschreiben, ich habe all meine Gefühle, meinen Schmerz und mein Nicht Begreifen zu Papier gebracht. Habe Collegehefte vollgschrieben, um alles „loszuwerden“.. Aber der Schmerz bleibt dennoch...und der geht auch nicht so schnell weg.


    Auf der Beerdigung waren unendlich viele Leute, viele Freunde meiner Eltern, Verwandte und Nachbarn. Alles waren total geschockt, eine Cousine meiner Mutter war völlig verstört, sie hatten es alle nicht glauben wollen.


    Was ich persönlich sehrschön fand, war, dass von meinen Freundinnen einige da waren, das hat mir Trost und Halt gegeben. Ich habe seit über 10 Jahren eine sehr nette Mädelclique mit einem Mann dabei, wir sehen uns sehr regelmässig. Sie hatten alles zusammengelegt und ein wunderschönes Gesteck machen lassen mit einer Schleife: Im stillen Gedenken...die Mädels und Mike...
    Ich fand das rührend. Desweiteren hatten sie einen Gutschein für weitere Blumen und eine sehr liebevolle Karte beigelegt. Schön war es einfach, dass manche von ihnen da waren. Auch zwei andere Freundinnen und ein guter Freund von mir waren da. Es hat mir gut getan, dass sie auf Mamis letzter Reise dabei waren.


    Es war auch eine Bekannte dabei, mit der ich eigentlich keinen Kontakt mehr habe, wir sehen uns nur ab zu mal in der Stadt oder auf Strassenfesten. Früher hatten wir mal einen engen Kontakt. Sie kam damals – das ist gute 20 Jahre her – nach Deutschland, und sie hatte nichts, denn ihr Mann, den sie hier geheiratet hat, hat sie sehr kurz gehalten.Sie hatte noch nicht mal Geld, sich im Winter einen Pullover oder eine Jacke zu kaufen....Meine Mutter hat sie auch kennengelernt und als sie erfuhr, was ihr fehlt, hat Mami ihr kurzerhand Pullover und ne Strickjacke spendiert. Meine Bekannte hat durch Zufall die Todesanzeige in der Zeitung gelesen und kam so auf die Beerdigung. Sie meinte, sie hätte das meiner Mutter nie vergessen, was sie damals für sie gemacht hatte.


    Ja, so war meine Mutter....Immer fürsorglich, immer für andere da, immer um andere bemüht, dass es ihnen gut geht.


    Da kann ich Euch noch etwas erzählen.....


    Durch den Beruf meines Vaters haben wir einige Jahre in Rio de Janeiro gelebt, ich bin dort zur Schule gegangen und bin dort aufgewachsen....Wir haben dort viele liebe Freunde gefunden, zu denen bis heute ein enger Kontakt besteht. Wir waren auch all die Jahre nach der Rückkehr nach Deutschland sehr oft dort in Ferien. Es gibt dort ein Ehepaar, mit denen wir alle, auch mein Freund und ich sehr eng befreundet bin, beide Mitte 60.
    Früher ging es den beiden finanziell sehr gut, und wir haben dort immer traumhafte Ferien verbracht, das sind Menschen, die in vielen schweren Momenten viel für uns da waren.


    Irgendwann kam der Punkt, wo es ihnen finanziell sehr schlecht ging, sie mussten das tolle Haus mit Schwimmbad verkaufen und und und. Eben die volle Palette. Dann starb der Mann ganz plötzlich, er ist auf der Arbeit einfach tot umgefallen. Unserer Freundin ging es da sehr schlecht, hinzu kam, dass er seine Frau finaziell völlig unversorgt zurückgelassen hatte. Sie war in Berlin geboren und lebt aber schon ewig in Rio, aber so gerne wollte sie mal wieder nach Deutschland. Die letzte Reise hierher war schon gute 10 Jahre her...


    Und was macht meine Mutter? Sie hat Ingrid damals ein Flugticket nach Deutschland geschickt. So konnte uns Ingrid hier besuchen und ihr eine schöne Zeit machen, was ihr sehr gut getan hat.


    Ja..und im letzten Jahr, als meine Mutter 80 wurde und von all ihren Freunden und Verwandten gefragt wurde, was sie sich wünscht, hat sie gesagt: „ Ich möchte keine Geschenke für mich, ich möchte, dass Ingrid diesen Sommer nach Deutschland kommt, und ich würde mich freuen, wenn Ihr etwas dazu beisteuern würdet, damit wir das verwirklichen können, was dann noch fehlt, legen wir drauf.


    So haben wir das auch gemacht, Ingrid hat sich das Ticket in Rio in einem Reisebüro buchen lassen und wir haben es hier bezahlt.Am 12.Juli sollte sie kommen, und Mami freute sich so darauf, sie hat ohne Ende Pläne geschmiedet und überlegt, was wir alles machen können. Sie hat kiloweise Spargel gekauft und geschält und eingefroren, weil Ingrid Spargel liebt....und und und.


    Noch wenige Tage vor ihrem Tod hat sie mit Ingrid telefoniert und ihr von all den Plänen, die wir hatten, erzählt. Ja..und dann kam der 29.6. Am 12.7. wäre Ingrid gekommen, sie hätte den Besuch nicht mehr erlebt....Diesen Gedanken hatte ich auch gleich, als Mami starb. Mein Gott, habe ich gedacht, jetzt hast Du auf Geschenke für Dich verzichtet und erlebst den Besuch nicht mehr, auf den Du Dich schon so gefreut hast...


    Und stellt Euch vor, was wenige Tage später für eine Nachricht kam??? Es ist einfach nicht zu glauben...., Ingrid konnte nicht kommen, weil die Fluggesellschaft mit der sie fliegen sollte, pleite gemacht hat...Das ganze Geld war und ist verloren und alles war umsonst.....


    Dennoch haben Papi und ich uns entschlossen, Ingrid wieder ein Ticket zu spendieren, allerdings achten wir jetzt auf die Fluggesellschaft...und sie kommt nun Mitte Juli zu uns....
    Ja...Ihr seht...Mami hat immer nur an andere gedacht, andere glücklich zu machen, das war ihr grösstes Glück.


    Ja..meine Lieben...das wollte ich Euch gerne erzählen....


    Ich umarme Euch alle
    Eure Manuela

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • liebe manuela,


    juhuu! ich gehe morgen früh zum frisör, ich kann mich gar nicht mehr ansehen ;) . so ein frisörbesuch ist immer etwas angenehmes, finde ich.


    du bringst mich auf eine idee. ich möchte das grab meiner eltern auch gerne osterlich machen. leider bin ich da ziemlich einfallslos und dann plagt mich wieder das schlechte gewissen, dass ich es versemmelt habe. mensch, von deinem grab deiner mutti würde ich echt gerne ein foto sehen (hört sich blöd an, sorry, ging mir grad durch den kopf).


    meine mama hat es geliebt zu dekorieren...


    ach manuela, ich könnte stundenlang deine beiträge lesen, da geht es mir wie darina.


    find ich schön, dass ihr ingrid wieder zu euch einladet!
    wahnsinn, rio! ich finde es schön, wenn man woanders aufgewachsen ist und auch eine andere kultur kennengerlernt hat.


    deine mutti war wirklich eine sehr fürsorgliche und liebe frau, wie ich das so herauslese. solche menschen vergisst man nicht, liebe manuela, solche menschen bleiben im herzen. ich denke immer, so liebe menschen haben von sich selber so viel gegeben, dass wohl für sich nicht mehr viel geblieben ist. deine mutti wird ganz vielen menschen im herzen bleiben, da bin ich mir sicher.


    und wie du schon schreibst, die wichtigen worte zu finden ist schwer. wenn ich meinen onkel treffe (der bruder meines papa's), dann braucht es keine worte. wir umarmen uns und wissen, das ist das was wir jetzt brauchen.


    und deshalb umarme ich dich, liebe manuela, und bedanke mich für die schönen erzählungen deiner mutti!


    alles liebe
    deine petra

    Und alles was bleibt ist Liebe, diese Liebe lässt euch niemals sterben.
    Mama & Papa - ich liebe euch!

  • Ach liebe Petra und liebe Chris...es tut mir gut, bei Euch zu sein....


    Ich lag schon im Bett und konnte aber nicht schlafen, mir geht sovieles durch den Kopf und finde keine Ruhe..., hab mich hin und her gewälzt, bin durch die Wohnung gegeistert und schließlich habe ich den PC wieder eingeschaltet und tipsel nun zu so später Stunde noch ein bisschen.Ich habe ja morgen auch noch frei und kann so morgen ausschlafen. Also kommts nicht so auf die Minute an, wann ich wieder ins Körbchen gehe...


    Liebe Petra, wenn Du mir Deinen email Adresse nennst, dann sende ich Dir sehr gerne ein Foto vom Grab. Es wäre ein Foto wie es zur Weihnachtszeit ausgesehen hat. Allerdings kommt es auf dem Foto nicht so rüber, wie es in Wirklichkeit ist, aber ich sende es Dir gerne. Du kannst mir ja ne Mail senden, sie steht in meinem Profil. Dann kann ich es Dir schicken.


    Hast Du mein vorletztes Posting von heute Mittag gelesen liebe Petra? Mich würde es sehr interessieren, was Du dazu sagst, was mein Vater über das "Gehen dürfen" und warum er noch hier sein darf gesagt hat.....


    Ja, liebe Chris..Mami war eine besondere Frau, und ich vermisse sie unendlich....


    Meine Eltern haben immer gesagt, Uns geht es gut, warum sollen wir nicht jemanden helfen, der Hilfe braucht und dem wir so etwas Gutes geben können...


    Über Jahre hinweg hat Mami zu Weihnachten an Freunde in Brasilien Lebkuchenpakete geschickt, Papi und ich setzen das fort.So haben wir vergangenes Jahr vor Weihnachten auch wieder Lebkuchenpakete auf die weite Reise geschickt.


    Auch jetzt vor Ostern haben wir Ingrid ein schönes Osterpaket zusammen gestellt...sie wird sich freuen, und Mami wird da oben sagen.."ja, das ist toll, dass Ihr das macht"...


    Und wir sind froh, dass Ingrid im Sommer kommen wird, wir werden ihr eine schöne Zeit machen. Auch das ist ganz in Mamis Sinne. Es war ihr Wunsch zum Geburtstag und den erfüllen wir nun in diesem Jahr....


    Die ehemalige "Perle" meiner Eltern - sie musste aus Altersgründen aufhören - , aber sie macht noch einmal die Woche das Treppenhaus - ist heute noch völlig fertig über den Tod meiner Mutter. Jedes Mal, wenn ich sie sehe, wenn ich da bin, dann bricht sie in Tränen aus, und sagt.."Manuela, Sie können sich nicht vorstellen, wie sehr ich Ihre Mutter vermisse", " Immer wenn sie mich hörte, dann hat sie die Tür aufgemacht und mit mir gequatscht, hat mir was Extra in die Hand gedrückt oder hat mich auf ein Glas Sekt in die Wohnung gebeten", " Ihre Mutter hatte immer ein liebes Wort für mich, sie war eine Seele " Und dann fängt sie wieder an zu weinen....Ja, sie hatte meine Mami sehr lieb...
    Und sie fragt sich, warum die Guten gehen müssen und die Bösen bleiben dürfen. Damit meint sie eine andere Nachbarin, die älter als Mami ist und eine wirkliche Hexe ist.


    Tja..das sind diese W Fragen.., auf die es keine Antwort gibt...und dennoch stellt man sich diese Fragen immer wieder aufs Neue...


    Meine Lieben....ich bin am Wochenende hier, mein Freund kommt nicht, er muss arbeiten. Aber wir fahren über Ostern zusammen eine Woche an den Lago Maggiore...


    So lesen wir uns bestimmt übers Wochenende...


    Herzliche Grüsse und eine dicke Umarmung an Euch
    von Eurer Manuela

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Liebe Manuela,


    guten Morgen.


    Es tut mir sehr leid, dass ich am Abend nicht mit euch allen schrieben konnte, ich musste den PC "freigeben" da er auch beruflich genutzt wird, doch ich bin immer in der Früh hier und antworte euch.


    Aber das kenn ich, Manuela, dass man nicht und nicht schlafen kann. Ich habe für den "Notfall" super Tropfen, die mir helfen, sind Homäopatisch und wichtig, sie helfen.


    Und wieder hab ich deine Erzählung gelesen und fand nicht nur die Geschichte mit der Fluggesellschaft unglaublich!


    Weisst du was, ich werde heuter auch das Grab von Michael schmücken. Ich hab immer Angst, dass mir jemand etwas wegnimmt, leider es gibt solche Menschen. Der wiener Zentralfriedhof wurde ja erst vor kurzem beraubt und einige Gräber zerstört. X(


    Du hast recht, wenn etwas passiert, das fängt man an zu kombinieren, was war passiert...wie ist es dazu gekommen,..könnte das sein..


    Es wird eh schon besser und ich kann wohl meinen nächsten Friseurbesuch wieder genießen, bald ;)


    Lauter hübsche Mädels ;)


    Original von Chris:


    Wenn es mehr solche Menschen auf unserer Erde gäbe, um wieviel schöner und glücklicher wäre unsere Welt!


    Damit hast du so recht, chris.


    Ich sag dir was, ich hab einen Ort gefunden, wo das so ist ;)


    Original von Manuela:


    Und sie fragt sich, warum die Guten gehen müssen und die Bösen bleiben dürfen.


    das fragen sich viele!


    Liebe Manuela, ich wünsche dir noch einen schönen freien Tag


    ich drück dich,
    du wirst dich sicher ausmützeln ;)
    alles Liebe
    deine

  • Danke meine liebe Chris für Deine sooo lieben Worte...


    Ich höre sehr oft in den vergangenen Monaten den Satz " Sei froh, dass Deine Mutter so gehen durfte"...


    Sie haben ja auch alle Recht, ich bin auch froh und dankbar, dass wenn der Tag schon da war, sie SO gehen durfte, eben auch so wie sie es immer gewollt hat...


    Aber es so, wie Du auch schreibst, man ist so unendlich traurig.., eben weil man noch so vieles fragen und sagen wollte, weil man soviel noch mit ihnen erleben wollte und dachte, dass noch sooo viel Zeit dafür da ist, da nichts Akutes dem im Wege stand.


    Wenn ein Band, das so eng geknüpft war, so plötzlich durchgeschnitten wird, dann ist man einfach nur ohnmächtig...


    Und eben, was Du schreibst, dass man sich nie mehr so sehej, hören und fühlen wird, diese Gedanken machen einen oft völlig fertig. Dieses fürchterliche "Nie mehr".


    Ich denke oft, meine Mami liegt als ein Häufchen Asche in der Erde und so wie ich sie vor Augen habe, dieses kleine und zierliche und quierlige Persönchen, SO werde ich sie niemals wiedersehen...


    Wenn ich jetzt Fotos sehe, wo sie drauf ist und das ist teils ja noch nicht so lange her, dann gibt mir das einen ganz tiefen Stich ins Herz..dann denke ich, das kann doch nicht sein...


    Wir haben auch einige Videofilme, selbstgedrehte, Papa undn ich können sie uns noch nicht anschauen, das würde uns fertig machen, da wäre sie so lebendig, als ob sie jeden Moment aus dem Fernseher steigen würde....


    Alles braucht viel Zeit..da gibt es einen Spruch, den ich Euch gerne hier schreiben möchte:


    Es gibt im Leben für alles eine Zeit
    eine Zeit der Freude
    eine Zeit der Stille
    eine Zeit der Trauer
    und eine Zeit der dankbaren Erinnerung


    Aber auch das braucht wohl Zeit...soweit sind wir noch nicht.


    Ich umarme Dich liebe Chris
    Deine Manuela

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Liebe Chris,


    ja genau einsam und trauig...ich habe in den letzten Monaten oft gesagt, ich komme mir manchmal vor wie ein kleines Vögelchen das aus dem Nest gefallen ist...


    Ja.."die bewegten Erinnerungen"...die tun noch weh, deshalb lasse ich erst mal, mir Videos anzuschauen, auch wenn ich es manchmal gerne täte..Aber dafür ist die "Zeit" noch nicht gekommen....Genauso wie ihre Stimme auf dem AB....Geht noch nicht...


    Aber wir haben diese Erinnerungen, liebe Chris...und das ist wieder ein schönes Gefühl...Dein Bruder..wie alt war er? Was war er für ein Mensch? Was ist passiert? Magst Du mir erzählen??


    Nein...ich habe Mami nicht als Aschehäufchen in Erinnerung..für mich ist sie dieses kleine zierliche und quierlige Persönchen, die herzensgut und gütig war und die mit ihren dunklen Knopfaugen in die Welt schaute...


    Es ist nur, dass diese Gedanken mich auch nicht los lassen, dass dies nicht mehr so ist, SO wie ich sie eben vor mir sehe, sehe ich sie nie wieder...weil sie einfach SO nicht mehr da ist.. Weisst was ich meine?


    Ich sehe sie noch so, wie ich mich am Freitag morgen an der Türe von ihr - ohne es zu wissen - für immer von ihr verabschiedet habe...und schlimm ist, dass ich die Bilder der Nacht nicht mehr los werde, wie sie da tot im Bett lag. Das Bild hat sich sehr in mir eingebrannt.


    Aber da sind auch die anderen Bilder...wie sie sich freute, wenn ich kam, wenn wir durch die Stadt gebummelt sind und Klamotten anprobiert haben und wenn sie einfach da war und sich mit mir freute oder mit mir traurig war....


    Du fragst nach meinem Papi. Sorry, dass ich Dir die Frage noch nicht beantwortet habe. Ja, er ist noch in der Wohnung. Meine Eltern haben sich diese Wohnung 1962 gekauft, sie haben beide diese Wohnung sehr geliebt und meine Mami hat oft gesagt, dass es ihr das Herz brechen würde, diese Wohnung eines Tages zu verlassen. Damit meinte sie, dass sie vielleicht mal in ein Heim muss...


    Zum Glück ist ihr das erspart geblieben, sie ist in ihrer geliebten Wohnung gestorben...Auch ein Trost.


    Papi liebt diese Wohnung und er will in dieser Wohnung auch bleiben, auch wenn es oft sehr weh tut, denn dort sind die vielen gemeinsamen Erinnerungen und dort "ist" Mami. Er hält sich sehr tapfer dort. Er ist ja trotz der einen oder anderen Probleme noich recht fit, er macht sehr viel noch selber, er macht sich sein Frühstück und sein Abendessen selber, 2 mal die Woche kommt unsere Perle, putzt, wäschz, bügelt und kocht für ihn. An anderen Tagen macht er sich selbst was zu Mittag oder er geht auch öfters mal essen. Einkaufen geht er auch noch selber, die grossen und schweren Sachen einkaufen, mache ich und am WE auch mein Freund und ich. Er hat aber auch Nachbarn, die ihm helfen. Eine Freundin von mir wohnt ganz in der Nähe, sie hat auch Hilfe zum Einkaufen gehen angeboten...


    Ich hatte Papi nach Mamis Tod angeboten, meine Wohnung aufzugeben und zu ihm zu ziehen..., aber das wollte er nicht. Er sagt, es wäre wichtig, dass ich auch mein Leben lebe...Nun...ich bin aber oft während der Woche bei ihm und helfe ihm...Und mal schauen, ich hoffe, dass das so noch lange gut geht...Es würde mir das Herz brechen, wenn das nicht mehr geht.


    Mein Freund und ich haben ihm ein Nottelefon organisiert. Er hat so einen kleinen Apparat umhängen, da muss er nur drauf drücken und da kommt Hilfe, die haben auch nen Schlüssel.


    Das ist für mich eine Beruhigung, da ich ja tagsüber arbeiten muss...


    Ja..Brasilien...mein Papa war Flugingenieur bei Lufthansa und ist durch die ganze Welt geflogen, meine Eltern waren das erste Mal in Rio 1957, dort hat meine Mutter ihre grosse Liebe zu dieser Stadt und diesem Land entdeckt..
    Sie waren oft da..sehr oft, und 1969 bekam mein Vater das Angebot, für ein paar Jahre dorthinzuziehen und von dort aus zu arbeiten....Das war keine grosse Frage...sie haben es gemacht...So bin ich dort aufgewachsen, es wurde unsere Heimat....Und meine ist es bis heute..


    Meine Liebe...puh..ich habe aber jetzt viel geschrieben...


    Sei gaaaaaaaaanz herzlich umarmt
    Deine Manuela

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Liebe Chris..Du liebe Du...


    es ist schwer, zu schreiben, ich kann sehr gut verstehen, dass Du noch nicht soweit bist..., es erfordert unendlich viel Kraft, sehr sehr viel Kraft....Glaube mir, dass es auch mir schwer fällt, ich weine viel beim Schreiben, denn es kommt sovieles wieder hoch, Dinge, die ich eben nicht mehr habe, aber es tut mir auch gut, zu schreiben...Ich bin eh ein Mensch, der alles rauslassen muss...
    Und ich bin Dir und den anderen sehr dankbar, dass ich hier von meiner Mami erzählen darf...das tut mir so gut...


    Aber Du sollst wissen, dass Du immer ein offenes Ohr bei mir findest, ich werde immer für Dich da sein, Du kannst mir auch gerne mailen..Ich bin da meine Liebe..


    Hhmm..es sehr schwer, es richtig rüberzubringen, was ich mit dem Haüfchen Asche meine...Weisst Du, ich habe meine Mutter immer so vor Augen und im Herzen wie sie war...und deshalb fällt es mir schwer zu verstehen, dass jetzt nur noch das Häufchen Asche von dem Menschen da ist, der vor kurzem noch quietschfidel durch die Stadt gelaufen ist...Diese Kombination von beiden geht nicht in meinen Kopf....


    Ja...meine Eltern hatten den Mut, es war schon ein Schritt in eine andere Welt zu gehen, eine andere Sprache und vieles mehr, mein Vater ist Jahrgang 17...er ist ja letztes Jahr 90 geworden... ;) Er war 52 und meine Mutter war 42, als sie diesen Schritt in dieses neue Leben gewagt haben. Ich war damals 8 Jahre alt...Aber wir haben es nie bereut, es war eine tolle Zeit, wir hatten hier in Deutschland unsere Wohnung und in Rio eine schöne Wohnung, die von Lufthansa gestellt wurde...


    Es wurde unsere zweite Heimat, auch noch bis heute ist es so, meine Mutter bekam immer ganz glänzende Äuglein, wenn wir von Brasilien sprachen. Sie liebte dieses Land, und wir 3 haben unendlich viele Reisen dorthin gemacht, auch als wir wieder zurück in Deutschland waren....Mami und ich sind auch sehr vorbelastet, meine Oma (Mutter meiner Mami) und meine Uroma kamen aus Venezuela...Wir haben südamerikanisches Blut in den Adern...


    Ja..meine liebe Chris...es ist schön, hier bei Euch zu sein...


    Eine dicke Umarmung von
    Deiner Manuela

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Zitat

    Original von Manuela
    ...
    Hast Du mein vorletztes Posting von heute Mittag gelesen liebe Petra? Mich würde es sehr interessieren, was Du dazu sagst, was mein Vater über das "Gehen dürfen" und warum er noch hier sein darf gesagt hat.....


    liebe manuela,


    ich hab jetzt gesucht und gesucht, aber leider nichts gefunden. kannst du mir bitte sagen, welches posting du meinst? es interessiert mich sehr, was dein papa dazu gesagt hat.


    ich drück dich.
    alles liebe petra

    Und alles was bleibt ist Liebe, diese Liebe lässt euch niemals sterben.
    Mama & Papa - ich liebe euch!

  • liebe manuela,


    nochmal ich.
    ich möchte mich bei dir bedanken.... ich hab mir jetzt alle beiträge hier nochmal durchgelesen und es ist mir wie schuppen von den augen gefallen.
    irgendwie war ich die letzten tage so agressiv, traurig und nicht wirklich glücklich.


    und nun weiß ich warum.
    deine zeilen, manuela, haben mir die augen geöffnet!


    ich könnte nicht, noch nicht jetzt, so über meine mama schreiben. ich kann es nicht. das wusste ich nicht, ich kann über MICH schreiben, aber nicht, wie sehr ich meine mama liebte und was für schöne sachen wir miteinander machen. mir fällt nichts ein, gar nichts. alles weg.....


    auch mein papa, er hat so schöne dinge für uns gemacht, wir drei waren ein team, aber auch hier ist sie da, diese leere.


    diese leere macht mich so traurig, aber ich kann einfach nicht, denn ist ist nichts mehr da.


    ich hoffe, du verstehst, was ich meine....


    alles liebe
    petra

    Und alles was bleibt ist Liebe, diese Liebe lässt euch niemals sterben.
    Mama & Papa - ich liebe euch!

  • Liebe Petra...


    ja..ich weiss, was Du meinst...und
    ich hoffe, ich habe Dich jetzt nicht noch mehr traurig gemacht und Dich vielleicht verletzt...Das möchte ich auf keinen Fall.


    Jetzt weiss ich gar nicht, was ich schreiben soll...


    Nehme Dich einfach mal feste in den Arm....


    Lieber Gruss zu Dir
    von Manuela

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • liebe manuela,


    nein, das ist voll okay!!
    mach dir keine gedanken, das gehört wohl auch dazu, zur trauerbewältigung. und ich bin wohl wirklich noch recht am anfang.


    drück dich!
    alles liebe
    petra

    Und alles was bleibt ist Liebe, diese Liebe lässt euch niemals sterben.
    Mama & Papa - ich liebe euch!

  • Liebe Petra...


    es ist sicher für Dich auch schwer, hier diesen vielen Kummer zu lesen und soviele liebe Ratschläge zu geben, das muss für Dich sicher auch in manchen Momenten sehr belastend sein. Vergiss bitte nicht auch an DICH zu denken....Ja??


    Ein herzlicher Gruss
    Drück Dich zurück
    Manuela

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Zitat

    Original von chris
    ...
    Ich bin schon auch irgendwie der Mensch der alles rauslassen muss, aber noch bin ich nicht soweit es zu tun.
    Wahrscheinlich rinnen hier im Forum soviele Tränen das wir schon einen Salzsee aufmachen könnten.
    Nicht nur beim Schreiben, auch beim Lesen!


    ohja, dass kann ich bestätigen, ich trage gerade dazu bei, denn see zu füllen ;) .


    Zitat

    Original von chris
    ...
    Aber wie ich schon geschrieben habe, es ist einfach nur schön und traurig wenn du von deiner Mami erzählst!


    ohja, das finde ich auch, und bitte nicht aufhören!!!


    und liebe chris, danke für deine worte.
    manchmal möchte ich einfach mehr als ich kann.....


    alles liebe
    petra

    Und alles was bleibt ist Liebe, diese Liebe lässt euch niemals sterben.
    Mama & Papa - ich liebe euch!

  • Liebe Petra,


    hab Dir grad ne mail geschickt, hoffe, sie kam gut an....


    Pass bitte auf Dich auf und lass uns wissen, wenn wir DIR helfen können...


    Herzlichst
    Manuela

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • liebe manuela,


    vielen vielen vielen dank!!!!
    ein teil ist bereits angekommen, ich sag nur wunderschön!!!! mit so viel liebe hergerichtet, bewundernswert.


    ich danke dir von herzen für dein vertrauen, dass du hier bist und für deine lieben worte!!


    alles liebe
    deine petra

    Und alles was bleibt ist Liebe, diese Liebe lässt euch niemals sterben.
    Mama & Papa - ich liebe euch!

  • Liebe Petra,


    gern geschehen....Ja, es ist wirklich schön geworden, und es liegt mir auch sehr am Herzen, dass es schön ist...


    Jetzt hast Du uns alle auf Bildern...Gerade wenn man von jemanden soviel schon gelesen hat, kann man sich doch alles viel besser vorstellen....oder?


    Ich wünsche Dir eine Gute Nacht und ruhige Träume...Es ist schön, dass es Dich gibt, liebe Petra...


    Drück Dich
    Deine Manuela

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • liebe manuela,


    es ist wirklich sehr schön geworden.
    ich werde morgen auch mal losziehen und schauen, ob ich etwas schönes finde.


    der stein in herzform ist wunderschön!!!
    bei uns ist sowas selten, wir haben alles "stehende" grabplatten, so ein herz hätte ich auch total gerne gehabt.
    ich hab letzten herbst das grab neu gemacht, es war nämlich das grab meiner großeltern (eltern meiner mama) und das war schon sehr alt. jetzt ist es so, wie ich es haben möchte. das bedeutet mir sehr viel.


    danke nochmal manuela, ich bin sehr froh, dass ich dich hier kennengelernt habe.


    alles liebe
    deine petra

    Und alles was bleibt ist Liebe, diese Liebe lässt euch niemals sterben.
    Mama & Papa - ich liebe euch!

  • Liebe Petra,


    das kann ich gut verstehen, dass Dir das wichtig ist, dass das Grab so sein soll, wie es Dir gefällt..., denn unsere Lieben sollen es doch schön haben...Ich bin eigentlich überzeugt davon, dass sie es irgendwie auch wahrnehmen können..., dass wir es ihnen schön machen.


    Weisst Du, meistens wenn ich am Grab bin, kommt ein sehr heftiger Wind auf, nicht immer, aber sehr oft...selbst dann, wenn beim Betreten des Friedhofes es windstill ist...Aber wenn ich am Grab sitze und meiner Mami erzähle und weine, dann kommt oft dieser Wind....


    Ich denke, das ist meine Mami, die mir zeigen will, dass sie "da" ist und mich trösten will...


    Ach...jetzt kommen mir wieder die Tränen...sorry...


    Liebe Petra, geht es Dir heute etwas besser?? Ich schreibe Dir gleich noch eine mail...Auch ich bin froh, dass ich Dich hier kennenelernt habe...DANKE


    Ich drück Dich Deine Manuela

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.