Der kleine Funken Hoffnung schmerzt am meisten

  • Hallo ihr lieben,

    ich möchte meine Geschichte teilen auch wenn sie anders ist weil ich nicht weiß ob mein Partner verstorben ist. Ich bin als kleines Mädchen mit meinen Eltern vor der Diktatur aus Rumänien geflüchtet und habe in Belgien eine neue Heimat gefunden. Der Anfang war schwer und alles war fremd. Ich habe oft Heimweh gehabt und wollte zurück zu meinen Freunden, meinen Großeltern und meinem Umfeld aber das war keine Möglichkeit. Nach zwei schweren Jahren kam ein Junge an meine Schule. Ein paar Jahre älter aber der schönste Mensch den ich jemals gesehen habe. Ich war zwar noch keine 10 Jahre alt aber das erste Mal verliebt. Wir hatten eine ähnliche Geschichte, er war kurz vorher aus Jugoslawien geflohen und so haben wir uns kennengelernt. Er hat auf meine Geschwister aufgepasst, ich habe mit ihm flämisch gelernt und wir wurden gute Freunde. Er hatte seine erste Freundin und ich meinen ersten Liebeskummer. An meinem 13. Geburtstag hat er mich gefragt was ich mir wünsche und ich meinte nur, dass derjenige den ich liebe mich genauso liebt. Er hat es nicht verstanden aber ein paar Monate später sind wir ein Paar geworden. Wir waren das perfekte Paar - verliebt und glücklich. Es war so perfekt wie es später nie mehr war. Mit 16 wurde ich schwanger es war nicht geplant und ich hatte Angst aber er meinte nur dann gibt es einen Grund mehr zu fragen ob ich seine Frau werden möchte. Wir haben geheiratet, eine wunderschöne Tochter bekommen und in eine kleine Wohnung gezogen weil es bei seinen Eltern zu eng wurde. Wir hatten nicht viel aber wir hatten uns und es war genug. Er hat eine Ausbildung angefangen, ich die Schule fertig gemacht und ein Studium angefangen. Unsere Eltern waren immer für uns da. Er hatte manchmal schlechte Tage wenn er an seine Heimat gedacht hat und an das was er sehen musste deshalb war er in Therapie und er konnte nie etwas verheimlichen. Ich habe sehr schnell gemerkt wenn es ihm nicht gut gehen ist und er hat gesprochen wenn er Probleme hatte. Mit 18 war ich das zweite Mal schwanger und er war so glücklich als ich es ihm gesagt habe. Seine Eltern haben ein paar Häuser weiter gewohnt und er ist damals zu ihnen gerannt um es mitzuteilen. Dann kam ein Abend, ich war im 5. Monat schwanger und hatte am nächsten Morgen ein wichtiges Prüfung. Wir waren zu seinen Eltern eingeladen aber ich wollte für die Prüfung lernen. Er meinte er nimmt unsere kleine mit damit ich in Ruhe lernen kann, bringt sie später ins Bett und dann machen wir uns einen schönen Abend. Mein Mann hat die Wickeltasche, den Buggy und Spielzeug genommen und hat sich dann mit der kleinen verabschiedet. Ich habe mir noch nichts gedacht als er etwas später nicht zu hause war aber dann waren seine Eltern zu uns gekommen. Sehr wütend auf ihn weil sie meinten er hätte unsere kleine ohne Aufsicht in den Garten mit Teich gelassen aber er war nicht bei mir. Seit diesem Tag ist er weg. Wir wissen nicht was passiert ist und ich verstehe es bis heute nicht wie er verschwinden konnte und niemand es mitbekommen hat. Ich weiß, dass er mich nicht verlassen hat aber ich weiß nicht wie ich trauern soll ohne zu wissen wo er ist und was mit ihm passiert ist. Ich bin mir sicher das etwas kriminelles passiert ist aber dann sehe ich einen Mensch auf der Straße und stelle mir vor er würde hier vor mir stehen und es würde eine Erklärung für alles geben

  • Liebe Licamariana,

    Das ist ja ganz furchtbar, was Du da schreibst! Es tut mir unglaublich leid für Dich, dass Du das erleben musstet und ich kann mir gut vorstellen, das diese Ungewissheit einen wahnsinnig macht. Selbst die schlimmste Nachricht ist meiner Meinung nach besser als gar keine. Man weiß nicht was passiert ist und demzufolge auch nicht, was man tun soll. Was sagt denn die Polizei? Mensch, das ist wirklich schlimm!

    Fühle Dich hier angenommen, hier kannst Du Dir die Last von der Seele schreiben, es wird Die jemand antworten. Ich hoffe, dass die Polizei einen vernünftigen Vorschlag für die weitere Vorgehensweise hat, das wünsche ich Dir!

    Lg Herzschmerz

  • Liebe Licamariana,

    Das ist ja ganz furchtbar, was Du da schreibst! Es tut mir unglaublich leid für Dich, dass Du das erleben musstet und ich kann mir gut vorstellen, das diese Ungewissheit einen wahnsinnig macht. Selbst die schlimmste Nachricht ist meiner Meinung nach besser als gar keine. Man weiß nicht was passiert ist und demzufolge auch nicht, was man tun soll. Was sagt denn die Polizei? Mensch, das ist wirklich schlimm!

    Fühle Dich hier angenommen, hier kannst Du Dir die Last von der Seele schreiben, es wird Die jemand antworten. Ich hoffe, dass die Polizei einen vernünftigen Vorschlag für die weitere Vorgehensweise hat, das wünsche ich Dir!

    Lg Herzschmerz

    vielen Dank für deine lieben Worte. Ich hatte in der ersten Zeit bei jedem Anruf Angst dass man sagen würde er wurde gefunden aber irgendwann habe ich gelernt Ungewissheit ist schlimmer als die schlimmste Nachricht. Die Polizei hat immer wieder ermittelt und gesucht, wir bzw. Personen aus unserer Gemeinde haben auch Privatdetektive finanziert aber unser advocaat meinte in einem Interview mit einer Zeitung es ist als hätte ihn der Erdboden verschluckt und es ist auch so. Jede Spur ist eine Sackgasse gewesen und für das was ich denke gibt es keinen Hinweis. Letztes Jahr haben wir ihn für verschollen erklären lassen weil wir immer wieder Briefe von Ämtern bekommen haben die Wunden aufgerissen haben. Sein Profil ist auf dem missingdoe network aber es ist ein cold case und die Polizei ermitteln nur falls es Hinweise geben sollte

  • Liebe licamariana,

    Das stelle ich mir wirklich schwierig vor. Es wurde ja wohl do einiges unternommen aber ohne Erfolg. Immer dieses Hoffen und bangen und wieder kein Ergebnis, schlimm! Ich weiß nicht, wie man damit leben lernen kann im Sinne von „seinen Frieden finden“. Das ist glaube ich eine große Herausforderung weil man einfach nicht zur Ruhe kommen kann. Man hofft ja immer auf eine Nachricht!

    Was kann man Dir denn tröstendes schreiben? Eigentlich nur, dass ich sehr mit Dir fühle!

    Lg Herzschmerz

  • Liebe Licamariana, das ist ja schrecklich!

    Was musst du durchmachen…, was denken denn seine Eltern?

    Hatte er im Netz Kontakt zu irgendwelchen Leuten aufgenommen, hat es was mit seiner Heimat zu tun?

    Es ist aber sicher in alle Richtungen geforscht worden.

    Ich wünsche dir und deiner Familie viel Kraft, es ist wahrscheinlich unheimlich schwierig mit dieser Ungewissheit zu leben.

    Fühle dich verstanden und umarmt, ich würde dir so gerne Trost spenden.

    Elisabeth

  • Liebe Herzschmerz,


    absolut ich leide da richtig mit das ist so schrecklich wenn man sowas erlebt und wohin soll man sich wenden wem soll man seine innersten Gefühle Gedanken erzählen.


    Vlg. Linchen

    ich denke ich habe sehr viel Glück, dass ich ein verständnisvolles Umfeld habe das mich immer unterstützt hat und in den schweren Momenten immer auffängt aber es ist schwer mit jemandem zu sprechen weil es jedes mal eine Art retraumatisierung ist und jeder anders mit dem verschwinden umgehen.

    seine Mutter ist an dem Verlust zerbrochen und leidet bis heute. Sie lebt bis heute in der Vergangenheit. Der Rest der Familie lebt weiter aber trotzdem ist er bis heute immer präsent. Als mein Mann verschwunden ist hatte er außerhalb der Arbeit keinen Zugriff auf einen Computer aber dort wurden keine Dinge gefunden, die es erklären hätten können. Viele Leute haben damals gesagt, er ist zurück in die Heimat aber er hatte keine Kontakte mehr und durch das erlebte wollte er nicht mehr zurück außerdem leben wir in einem kleinen Ort wo es schwer ist ohne ein Auto wegzukommen. Für ihn war die Familie immer das wichtigste deshalb bin ich mir sicher, dass er nicht verschwunden ist. Ich habe eine Theorie ohne Beweise aber möchte sie nicht öffentlich in das Forum schreiben. Vielen Dank

  • Liebe Licamariana,

    du hast etwas schreckliches erlebt. Darf Ich fragendes was mit deinen Kindern ist, und ob die Polizei eventuell

    eine Idee hat wo er sein könnte?

    Ich wünsche dir und deiner Familie viel Kraft und hoffe, dass die Ungewissheit bald vorbei ist.


    eine liebe Umarmung

    Maike

  • Liebe Licamaria,

    Mich berührt Dein Schicksal auch sehr. Ich hoffe, dass Ihr als Familie einen Weg findet, irgendwie damit weiterzuleben. Diese Ungewissheit, Hoffnung, Enttäuschung auszuhalten. Das stelle ich mir sehr schwer vor. Es ist gut, dass Du zumindest ein gutes, verständnisvolles Umfeld hast. Dennoch, Die Angst, Trauer und Leid kann Dir niemand abnehmen. Aber es ist gut, wenn Dein Umfeld Kraft und Unterstützung geben kann, damit es vielleicht etwas leichter für Dich wird

    Das wünsche ich Dir von Herzen!

    Lg Hetzschmerz