Liebe Trauergemeinde,
nach dem Verlust meiner Mutter dachte ich, dass es nichts mehr gibt, dass mich wieder so stark trauern lässt. Aber es ist anders gekommen.
Seit nunmehr 7 Wochen leidet ein enger Freund (wir waren in Jugendtagen auch ein Paar), völlig unerwartet an einer schnell fortschreitenden Demenz. Er ist 53 Jahre alt.
Nicht nur ich, sondern der gesamt Freundeskreis steht fasslungslos vor dieser Situation und weiß nicht, wie er damit umgehen sollen. Dazu kommt auch noch, dass seine Familie wenig (fast gar nichts) unternimmt, um ihn in einer entsprechende Pflegeeinrichtung unterzubringen. Sie scheinen auch den Ernst der Situation zu negieren. Da wir außerhalb der Familie stehen, können wir nichts unternehmen.Oder doch? Eine Sachwaltschaft wurde vom Spital beantragt, aber das sind ja nur die Formalia.
Was uns alle sehr zu schaffen macht, ist einen Freund, mit dem einen viel verbindet und mit dem man fast wöchtentlich etwas unternommen hat, plötzlich in einer anderen geistigen Welt lebt und wir nicht mehr mit ihm kommunizieren können.
Hat jemand Erfahrungen mit dieser Art von Trauer. Es ist wie ein nie enden wollender Abschied.
Lilo