Meine geliebte Mama

  • Hallo Susanne,


    Wirst schon recht gehabt haben mit deiner Einschätzung!
    Auch falls ein wenig schlechtes Gewissen seiner Oma gegenüber mitspielen sollte - sein "Selbstfindungstripp" ist wahrlich nicht dein Problem.
    Schön, daß du dir nichts einreden läßt.


    Alles Liebe
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Bin mal gespannt wann meinen Nichte sich bei mir meldet. Die kommt nun 11 Jahre nciht mehr zu uns.



    Aber gestern hatte ich ein paar schöne Stunden.


    Als ich vor 10 Jahren im Klinikum Aachen lag, bekam ich eine Frau vom Bodensee auf Zimmer. Wir haben uns angefreundet und waren traurig, daß wir so schnell entlassen wurden. Den Kontakt haben wir gehalten. Jetzt hat sie vor 3 Monaten die schreckliche Nachricht erhalten- Brustkrebs.


    Sie bekommt Chemo. Hat jetzt wieder Zeit bis Dienstag. Da ist sie zu ihrer Schwester nach Düsseldorf geflogen.


    Da wir uns eh endlich mal wieder treffen wollten, haben wir unser 10 jähriges zum Anlass genommen. Gestern um 10 ist sie mit dem Zug hier angekommen und wir haben einen schönen Tag verbracht.


    In meinem Lieblingsrestaurant haben wir zu Mittag gegessen, dann hab ich noch mein Heim gezeigt. Leider vergingen die Stunden viel zu schnell.


    Aber wir werden uns wiedersehen und nicht erst wieder in 10 Jahren.


    Hoffentlich geht das mit ihrer Krankheit gut :(

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Sagt mal bitte, ist das euch auch so ergangen.?


    Inzwischen kann ich schon einigermassen sprechen ohne gleich weinen zu müssen.


    Aber, wenn es liebe, nette Menschen sind, die mich gut kennen,oder gar meine Mama kannten, brechen bei mir alles Schleusen los.


    Eben am Friedhof kam ein ehem. Kollege mit seiner Frau auf mich zu.: "Na, alles Klar? Wie geht es Dir?"



    Als ich dann sagt,: Nicht wirklich gut, und er fragte warum. Eine Antwort konnte ich ihm gerade noch geben. Eben das Mama gestorben ist.


    Oh, man. Da hat es gewaltig in mir gerissen. Bin dann schnell zu meinem Auto und weg.

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Liebe Susanne,


    das geht vielen hier so. Es ist aber gut, finde ich, dass du dich Menschen, die du magst, öffnen und weinen kannst.


    Dein Erlebnis heute mit dem ehem. Kollegen: Hat er gewusst, dass deine Mutter gestorben ist? War seine Frage für dich passend oder unpassend? Das geht aus deiner Erzählung nicht ganz deutlich hervor. War dir deine Reaktion unangenehm?


    Alles Liebe
    Christine

  • Christine, nein der Andreas hat es nicht gewusst. Es tat ihm sehr leid. Er und seine Frau waren schon recht betroffen.


    Der junge Mann ist eh ein ganz lieber, ruhiger Typ.


    Vor ein paar Jahren haben wir, damals noch mit Mama, uns mal sehr lange unterhalten. Mama mochte den auch gerne.

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Liebe Susanne!
    Mir geht es ganz genauso! Ich kann vor Verwandten,vor allem aber zu hause,wenn ich mit meinem Mann über meinen Bruder spreche,die "Schleusen" nicht dichthalten.
    Geht gar nicht :33:
    :30: Karla

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Liebe Susanne,


    ja, auch ich kenne das :13:
    Und solche Situationen, wie du sie heute erlebt hast - die tun einfach wahnsinnig weh. Mir schnürt das immer den Hals zu, hab dann das Gefühl, nicht mehr atmen zu können.


    Außerdem - es sind doch noch nicht einmal zwei Monate - darfst ruhig weinen ;) , kann doch noch gar nicht anders sein.


    Ein großes Kraftpaket und eine liebe :24:
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Ich danke Euch :24:


    Heute fahre ich mit meiner Nachbarin zu deren Tochter, meiner besten Freundin.


    Mit ihr kann ich über alles reden oder einfach nur weinen.


    Deren Schwiedertochter hat ja ihre Mama am gleichen Tag wie ich verloren. Nur die Frau war erst 57 Jahre.


    Aber es stimt doch, eine Mutter geht immer zu früh. Sie kann 100 oder älter werden, es ist zu früh.

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Liebe Susanne!
    Ja,du hast recht.Eine Mutter geht IMMER zu früh.Das Alter spielt eine völlig untergeordnete Rolle!
    Wie war es bei deiner Freundin?
    Liebe Grüße
    Karla

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Liebe Karla.


    Bei meiner Freundin war das so. : Sie, Marlies hat jeden Abend noch mal mir Maria telefoniert. Diese war an dem Tag sehr müde,weil sie viel gearbeitet hatte. Gegen 20.45 war das Telefonat beendet. Auch jeden Abend gegen 21.30 rief der Freund von Maria noch mal an. Da hat sie sich schon nicht mehr gemeldet. Aber er hat sich nichts dabei gedacht. Hat Maria noch einen Sohn, Bruder, Mutter im Ort wohnen.


    Als Maria jedoch am anderen Morgen wieder nicht Telefon ging, haben sich die Kinder und der Freund am Haus verabredet. Die Tochter war als erste mal Haus, kam aber nicht rein, weil der Schlüssel steckte. Sie ist ums Haus gegangen und sah ihre Mama am Boden liegen.


    Der Bruder und der Freund haben dann ein Fenster eingeschlagen. Aber alles war zu spät.




    Das Mädel kommt einfach nicht darüber weg. Sie meint, daß mein Schmerz nicht so groß sein kann wie ihrer. Denn Meine Mama war schon "so alt"


    In meiner Trauerkarte an sie habe ich geschrieben, daß wir beide das Wertvollste auf der Welt verloren haben: unsere Mama.

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Eben stand ich unter der Dusche, da hab ich gedacht, ach ja, das hab ich noch gar nicht erzählt.


    :13: Aber wem denn auch? Mama ist ja nicht mehr da.


    Hab wieder geweint. Manchmal kommen die Tränen einfach so plötzlich. :( Ich bin dann so traurig.

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Liebe Susanne!
    Ja,so geht es mir auch.Mal fix anrufen und fragen,ob man sich am WE im Garten trifft ?(
    Wie Linda schreibt,diese Enrgültigkeit zu begreifen ist auch für mich unendlich schwer!
    Liebe Grüße
    Karla

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Ich kann es wirklich nicht fassen. Nie mehr ihre Stimme hören...... :13:


    Immer wenn ich ihr Foto auf meinem Desktop sehe,erzähle ich ihr alles, was den Tag über so war. Ganz schön blöd, oder?


    Aber ich kann nicht anders.

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Nein,Susanne,das ist überhaupt nicht blöd!
    Im Stillen rede ich auch mit meinen Beiden (Vati und Bruder).Sie sind da oben nun beieinander :13:
    Karla

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Gestern rief meine Freundin gegen Mittag hier an. Ich merkte an ihrer Stimme, daß es ihr nciht gut ging.


    Sie war über ihren Sohn sehr enttäuscht. Naja, anderes Thema.


    Hab ihr angeboten zu kommen und mit unseren Hunden spazieren zu gehen. Das hat sie auch sofort angenommen.


    Meine Arbeit hier kann warten. Also sind wir 3 Stunden gewandert, dann noch einen Kaffee bei ihr. Sonst saß ich immer auf glühenden Kohlen. Mama ist alleine, ich kann nicht lange bleiben.


    Bin dann gegen 17 Uhr wieder Heim gefahren. Glaubt mir, immer dachte ich wieder, was sagt wohl Mama, daß ich so lange weg bin.


    Bis dann wieder der Gedanke kam, sie ist nciht mehr da. Keiner wartet auf mich :(

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Huhu Susanne und Alle Anderen


    Ich kann es auch noch nicht begreifen


    obwohl ich die ganze Woche bei meiner Mutter war,


    ich weine auch nicht. kommt mir selber seltsam vor.....



    Ich drück dich mal ganz lieb, mit lieben Grüssen Petra

  • Gestern rief meine Schwester an. Sie war mit ihrem Mann für ein paar Tage verreist.


    Sie war ganz normal am Telefon, keine Vorwürfe, keine Tränen.


    Hat sogar gefragt, ob ich, wenn ich mit der Renovierung ganz fertig bin, mal was für sie kochen werde.


    Vielleicht wird unser Verhältnis ja noch mal wieder gut.

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Heute hab ich einen ganz schlechten Tag.


    Bin so furchtbar traurig. Sitze einfach hier herum und könnte nur heulen.


    Das Wetter tut sein übriges dazu. Es ist so kalt. War kurz im Garten, aber es geht nicht.



    Manchmal denke ich, der Tag möge so schnell wie möglich um gehen. Je schneller bin ich wieder bei meiner Mama.

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne