Meine geliebte Mama

  • Ich schaue mir gerade die königliche Hochzeit von Schweden an.
    Mama hätte ihre Freude gehabt. Sie hat solche Übertragungen geliebt. Alles was in dieser Richtung im Fernsehen zu sehen war, hat sie geliebt.
    Mir sind schon ganz heftig die Tränen gelaufen.


    Eigentlich wollte ich gleich zur Messe gehen. Da ist anschließend ein Dämmerschoppen. Nun steht mir der Sinn nicht mehr danach.

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Liebe Wilma,


    habe hier irgendwo gelesen, daß bei Menschen, die anscheinend nicht trauern, die Trauer später mit voller Wucht kommen kann ... weiß nicht ...


    Meine Geschwister trauern offensichtlich auch nicht. Sie reden auch nie über unsere Mutter - so, als ob sie gar nicht da gewesen wäre. Vor ein paar Tagen hätte sie Geburtstag gehabt und es ist KEIN Wort gefallen ! Aber, wie auch bei Dir, sie haben sich ja auch nicht gekümmert, als sie noch gelebt hat. Mir ist schon klar, daß einer die Aufgabe übernimmt, aber völlige Gleichgültigkeit ???


    Wirst Du versuchen, einmal mit Deinen Schwestern darüber zu sprechen ?


    Habe auf dem Foto von Deinem Hund gesehen, daß er eine Karotte im Maul hält und meinem Hund heute auch eine gegeben - sie hat ihm geschmeckt ! :P das werd ich jetzt öfter machen !


    alles Liebe und ich hoffe, Dein Tag war einigermaßen erträglich
    Anna


    PS: bin 51 und lebe in Österreich - weiß leider nicht, wie man die Signatur macht

  • Hallo nochmal, liebe Wilma


    hab mir heute auch den ganzen Tag die schwedische Hochzeit angeschaut und dabei öfter geweint und daran gedacht, daß ich das sicher mit meiner Mama angeschaut hätte ...


    War aber trotzdem schön !


    Anna

  • Liebe Wilma !
    Es tut mir leid,dass Du Deine mama verloren hast,dennoch lese ich oft mit welch kompetente und liebe Antworten Du für alle schreibst.Es ist nicht leicht,ich fürchte mich auch schon davor
    wenn mit meiner Mama was ist. Aber Du hattest einmal geschrieben,dass sie Dich irgendwie kontrolliert hat in der Richtung,das macht meine auch.
    Immer das Kind zu bleiben ist auch ein Balanceakt ohne zu verletzend zu wirken.
    Meine Mama wird jetzt 78 und immer schwieriger und ich versuche Geduld walten zu lassen.Ich weiss das das Leben vergänglich ist.
    Ich denke jetzt schon wie Du über die Bügelwäsche und trotzdem könnte ich manchmal aus der Haut fahren.
    Tut mir leid wenn ich jetzt als böse Tochter rüberkomme aber meine Nerven sind nach dem Tod meines Sohnes nicht mehr die Besten.
    Alles Liebe Chrisu

  • Liebe Chrisu. Solche Gedanken sind doch ganz normal. Glaub mir, die hatte ich früher, als es mit Mamas kranksein anfing auch öfter. Erst mit der Zeit habe ich kapiert, das sie wirklich nciht mehr kann und das alles nciht mit Absicht macht. Sie hat sich eben Sorgen um mich gemacht.
    Da ich ja körperlich behindert bin, wollte sie nur, daß ich selbständig werde und mein Leben auch alleine ohne sie meistern kann.
    Das hat sie geschafft. Wenn der Schmerz auch überwältigend ist. Ohne sie, sie war meine Mama, meine Freundin, meine Partnerin und einfach alles für mich, macht alles nicht mehr wirklich Sinn. Das renovierte Zimmer, ich denke jeden Abend, ob es ihr gefallen würde?
    Chrisu, laß alles auf Dich zu kommen. Noch ist Deine Mama da. Geniesse die Zeit.
    Dein Sohn wäre Stolz, wie Du Dich um Deine Mama kümmerst.



    @ Anna, sag mal, möchtest Du nicht einen eigenen Trade aufmachen und uns von Dir erzählen.
    Du und ich haben echt viele Gemeinsamkeiten. Jetzt sogar die Möhren fressenden Hunde
    Mit der Signatur, da musst Du unter "Einstellungen" gehen. In Deinem Profil kannst Du die erst eingeben.

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Liebe Wilma,
    danke nochmals für deine paar Worte in meinem Thread. Ich frage mich immer wieder woher Du (und Andere hier im Forum) die Kraft herholen trotz eigener Trauer Anderen Rat zu geben, zu antworten,...
    Mir kostet es unheimlich viel Kraft mich auf Anderen einzulassen (normalerweise nicht, aber jetzt in dieser Trauerphase).
    Ich habe nachdem ich bei mir über meine Geschwister geschrieben habe, auch bei Dir über Deine Geschwister gelesen. Ich denke aber dass jeder sehr individuell trauert. Also mein Bruder redet zwar nicht über die mama aber trauern tut er gewiss. Es ist halt eine andere Art wie bei mir und meine Schwester. Und ich würde mich auch leichter tun wenn er mal über mama reden würde. Allerdings jeder trauert anders und vielleicht müssen wir versuchen das zu akzeptieren.
    Ich kann mir gut vorstellen dass Deine mama Dich sehr fehlt (gelinde ausgedruckt). Du hast mit Deine mama zusammengelebt und sehr vieles zusammen unternommen dann ist nach ihr Tod ihr Fehlen sehr gut spürbar. Die Leere, die Stille erfährt man stärker und man fühlt sich irgendwie verlassen.
    Ich finde es aber mutig von Dir dass Du Dich zuhause nicht einsperrst und dass Du versuchst ab und zu was zu unternehmen. Natürlich nimmt das dein Schmerz nicht weg aber eine kleine Ablenkung ist es vielleicht.
    Wünsche Dir eine schöne, nicht all zu traurige Woche.
    Katrien

    Alles wird gut. Es gibt viel Trauriges auf der Welt und viel Schönes. Manchmal scheint das Traurige mehr Gewalt zu haben, als man ertragen kann, doch dann stärkt sich indessen das Schöne und berührt wieder unsere Seele. (Hugo von Hofmannsthal)

  • Jetzt habe ich gerade gelesen dass Du eigentlich Susanne bist... ich nehme mal an Deine mama ist Wilma... sorry, werde Dir ab nun schon mit Susanne anreden.
    Katrien

    Alles wird gut. Es gibt viel Trauriges auf der Welt und viel Schönes. Manchmal scheint das Traurige mehr Gewalt zu haben, als man ertragen kann, doch dann stärkt sich indessen das Schöne und berührt wieder unsere Seele. (Hugo von Hofmannsthal)

  • Liebe Katrien.
    Ja, meine Mama war Wilma.
    Woher ich die Kraft nehme? Weiss ich auch nicht.
    Wird wohl sein, weil ich es gewohnt bin für alles und jedes zu kämpfen.
    Durch meine körp. Behinderung haben mir die meisten Leute nicht viel zu getraut. Die Ärzte haben meine Eltern damals gesagt, dass ich wohl nicht älter als 8 Jahre würde.
    Na, das wollten Mama und Papa dann mal sehen. Also haben sie mit mir und um mich gekämpft. Später hat Mama alles daran gesetzt, dass ich allein durch die Welt kann. Sie hat mich zu einer selbständigen Frau erzogen.
    Darum hab ich wohl auch viel Verständnis für andere Probleme. X(
    Wenn ich auch keine eigene Familie habe, keinen Mann und Kinder, mein Leben muss nun allein weiter gehne. Ist verdammt schwer. :13:


    Katrien, wo ist denn Dein Trade? Ich kann den nicht finden :S

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Liebe Wilma !
    Ja,wenn einem die Leute nicht viel zutrauen,weil man eine Behinderung hat,ist Mama immer die einzige diefür alles was wir tun und machen eine Entschuldigung hat.Bei mir ist es so,obwohl Mama gerne auf mir herumhackt höre ich vom Rest der Familie immer nur Neid und Eifersucht heraus,das tut weh,aber da ich von Geburt an Neurodermitis habe war ich gleich immer das
    arme Haschi.
    Deine beziehung von Deiner Mama war bestimmt ebenso intensiv verwurzelt,wie meine Bindung ist. Das kranke Kind ist der Mutter am nächsten,lautet ein altes Sprichwort.
    Ich glaube,das Du sehr leidest obwohl es bewundernswert ist welch nette und aufbauende Worte du immer für alle findest.
    Ich habe manchmal das Gefühl,das ich verbittert und ungerecht geworden bin.Stimmt vielleicht das Sprichwort doch:"Was Dich nicht umbringt macht Dich härter",ich will das aber nicht,das es so wäre.
    Deine Mama schaut einer alten,1986 verstorbenen Nachbarin von mir ähnlich,die ich als Kind sehr gerne gehabt habe.Damit will ich sagen,das auch die Tode die uns zunächst nicht sehr wehtaten sich summieren,und je älter das man wird kommen sie ins bewusstsein. Einen schönen Tag,liebe Wilma und möge Dein Schmerz erträglich sein! Alles Liebe Chrisu :24:

  • Liebe Chrisu.
    Ich habe von Kind an die Neurofibromatose.
    Mag wohl gut sein, dass meine Schwestern meinten unsere Eltern würden mich bevorzugen.
    Denn ich bin auch noch das Nesthäkchen. Beide Schwesern sind viel älter als ich, 11 und 17 Jahre.


    Verbittert bist Du mit Sicherheit nicht. Du trauerst um Deinen lieben Sohn und Deinen Papa. Wer das so macht wie Du, der ist nicht verbittert.
    Ja, im Laufe meines Lebens habe ich auch viele liebe Menschen gehen sehen. Wenn ich so darüber nach denke, tut weh, dass man mit denen nie mehr reden kann :( .

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Liebe Susanne,


    tut mir leid, daß ich Dich bis jetzt immer mit Wilma angesprochen habe - hab nicht gewußt, daß das der Name Deiner Mama ist.


    Du mußt eine unglaublich starke Frau sein ! Ich weiß, wie unvorstellbar schweres ist, die Trauer allein zu tragen, seine Mama zu verlieren, mit der man zusammengelebt hat und die man gepflegt hat und keine eigene Familie oder wenigstens einen lieben Partner zu haben, die einen ablenken und trösten und vorallem in den Arm nehmen (auch die ganze Zeit vorher).


    Ich bewundere Deine Kraft - wie Du alles meisterst !


    Ich hoffe, Du hast jemanden, der Dich einfach einmal umarmt ! :30:


    alles Liebe
    Anna

  • Liebe Anna.
    Danke für Deine lieben Worte.
    Ja es ist manchmal schwer jetzt immer hier allein zu sein.
    Zum Glück habe ich einige gute Freunde und Bekannte. Auch meine Nachbarn stehen mir zur Seite.


    Heute bin ich z. B. bei einem ehem. Kollegen eingeladen.
    Eigentlich hab ich fast jeden Tag irgend etwas.


    Anna, sag mal, was hast Du für einen Hund? Mach doch einen Trade auf und schreibe uns was über Dich und Deine Mama.
    Glaub mir, das tut so gut hier zu schreiben. Allehaben wie die Trauer tief in uns drin :( .

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


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    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Liebe Susanne,


    bin froh, daß Du gute Freunde hast und nette Nachbarn, die Dir helfen, daß noch Unfaßbare zu tragen und Dich sicher auch wenigstens ein bißchen ablenken.


    Wie geht es Dir mit dem renovierten Zimmer Deiner Mama ?? Du hast das ja unglaublich schnell gemacht !
    ( Ich habe am Anfang auch die Kraft gehabt, einiges wegzuschmeißen, aber im Moment geht gar nichts mehr ...)


    Mein Hund - ja es ist jetzt "mein" Hund und das klingt noch ganz unreal für mich - ist ein kl. lieber Rauhhaardackel - hätte ich mir selbst nicht zugelegt, da sie schon sehr dickschädlig sind, aber sie ist trotzdem eine ganz Liebe. Wollte ein Foto anhängen, aber das geht nicht ..


    Habe versucht, einen eigenen Thread aufzumachen - er ist aber bis jetzt nicht erschienen und so weiß ich nicht, ob ich was falsch gemacht habe, oder ob das dauert.


    hoffe, Du hattest einen schönen Tag
    alles Liebe
    Ann

  • Hab es gerade gefunden.
    Wir haben wirklich viel gemeinsam.


    Anna, Du kannst Dein Alter im Prifil eingeben.

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


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    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Liebe Susanne,
    wie geht es Dir heute? Bei uns scheint die Sonne und teilweise ist die Trauer für mich schon leichter zu ertragen wann die Sonne scheint als beim Dauerregen (wie wir die letzten 8 Wochen hatten). Geht es Dir da ähnlich?
    Deine mama liebte ihren Garten auch so sehr? Bei meine mama und ihr Mann war der Garten ihr Lebenselixir. Noch im Vormittag am Tag seines Suizid hat mein mamas Mann im Garten gearbeitet. Die Blumen, der Gemüsegarten... alles war so schön. Jedesmal beim Sehen eines Garten (ichselbser habe keinen, aber dafür überall die Nachbarn) und wann ich jemand sehe bei der Gartenarbeit bekomme ich gemischte Gefühle von Melancholie, Traurigkeit aber auch Dankbarkeit an die schöne Erinnerungen. Leider bleiben es Erinnerungen...
    Ich hoffe es gelingt Dir trotz allem noch Deinem-Eurem Garten zu genießen.
    Katrien

    Alles wird gut. Es gibt viel Trauriges auf der Welt und viel Schönes. Manchmal scheint das Traurige mehr Gewalt zu haben, als man ertragen kann, doch dann stärkt sich indessen das Schöne und berührt wieder unsere Seele. (Hugo von Hofmannsthal)

  • Liebe Katrien.
    Mir graut schon vor der dunklen Jahreszeit. Jetzt wo die Sonne so schön scheint, bin ich viel draußen. Meine Nachbarn sind dann auch da und man unterhält sich mal hier oder dort.


    Ja der Garten, den mochte Mama wirklich gern. Sie hat sich an den Blumen immer so erfreut.Oder einfach nur auf der Terrasse sitzen einen Kaffee trinken und dann hat sie oft gesagt, das war immer so eine Wortspielerei zwischen uns: "Haben wir es schön?"


    Vor ein paar Jahre hat unser Haus einen Dämmputz erhalten und das gefiel Mama so gut. Sie durfte damals die Farben aussuchen.


    Wenn ich jetzt im Garten bin, ach :13: sie fehlt mir so. Keiner mehr da, der sich über die dicken, roten Stachelbeeren freut........
    Zum Glück bleiben uns die Erinnerungen und die vielen Fotos.

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Heute vor 17 Jahren hatten meine Eltern ein großes Fest.
    Sie haben einen Polterabend gegeben. Anlässlich ihrer Goldhochzeit am 26.06. 1993
    Mächtig aufgeregt waren die Beiden. Nachbarn hatten den Hauseingang geschmückt.


    [IMG:http://666kb.com/i/bkdudvzh76vawds2n.jpg]



    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen.

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


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    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Liebe Susanne!
    Danke für das schöne Foto vom "Goldpolterabend"-eine schöne Idee.So schön geschmückt!
    Ja,das mit dem Garten kenne ich.Meine beiden Brüder hatten einen-nun ist mein mittlerer Bruder allein darin.Er werkelt trotzdem."Rene würde sonst sauer sein,wenn das Unkraut sprießt!",sagt er.Wir haben auch einen.Wir haben uns immer gegeseitig besucht,gemeinsam gegrillt usw.Tja,die Runde ist deutlich kleiner geworden!
    Aber du hast recht,die Fotos und schönen Erinnerungen bleiben tief im Herzen!
    Liebe Grüße :24: :24:
    Karlal

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005: